ZITAT(fallobst @ 2010-03-07, 22:02) Darum geht es mir aber nicht. Der Verkäufer war ganz erstaunt zu hören/lesen, dass ich das gute Ultron mittels Adapter an meiner A900 und Dynax 7D verwenden will. Ihm waren diese Möglichkeiten unbekannt.[/quote]
Das erstaunt mich. Daß man M42-Objektive an praktisch alle SLR-Systeme (außer solche mit Nikon F-Bajonett) adaptieren kann, ist aber doch wahrlich nichts Neues...
ZITATNun fragt er mich, ob er seine alten Nikkore auch mittels Adapter an ander Kameras anschließen kann. Welche Kameras er da besonders meint schrieb er noch nicht, eine Antwort auf diese Frage steht noch aus.[/quote]
Das wäre aber ziemlich wichtig zu wissen, denn ähnlich wie bei Minolta gab es auch bei Nikon im Laufe der Jahrzehnte mehrere verschiedene Anschlußsysteme, und so wie die Objektive bei Minolta früher "Rokkor" im Namen trugen, heißen Nikon-Objektive "Nikkor". Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um ein Objektiv mit Nikon F-Bajonett handelt, ist zwar groß, aber es gibt eben auch noch andere Nikon-Systeme. Wenn es sich allerdings um Nikkore mit F-Bajonett handelt, dann kann er sie - ggfs. mit einigen Einschränkungen - auch noch an aktuelle Nikon AF-SLRs und -DSLRs anschließen (jedenfalls an die besseren Modelle darunter).
Entscheidend für die Adaptierbarkeit ist das Auflagemaß, also der Abstand von der vorderen Bajonettkante bis zur Film- bzw. Sensorebene. Ist das Auflagemaß der Zielkamera größer als das der Ursprungskamera, wirkt sich das genau so aus, als ob man einen Zwischenring verwenden würde, folglich kann man danach nur noch im Nahbereich fokussieren (und die Entfernungsskala stimmt auch nicht mehr) - das ist also nur für den bewußten Einsatz im Makrobereich sinnvoll, z.B. an einem Balgengerät. Möchte man das Objektiv nach wie vor auf Unendlich fokussieren, so muß das Auflagemaß der neuen Kamera kleiner sein als das der alten Kamera, wobei man die endliche Dicke des Adapters dazwischen selbstverständlich noch mit einbeziehen muß.
Natürlich dürfen auch die unterschiedlichen Durchmesser der Bajonettflansche einer mechanischen Adaptierung nicht im Wege stehen, ebensowenig wie irgendwelche herausstehenden Kupplungselemente. Bei einigen alten Objektiven ist zudem noch zu beachten, daß ihre Hinterlinsen oft tief in den Spiegelkasten hineinragen und mit dem Spiegel der Kamera kollidieren können, wenn die Kamera über keine Spiegelvorauslösung und (dauerhafte) -arretierung verfügt.
Manchmal paßt rechnerisch alles und es gibt trotzdem keinen Adapter, weil weniger als ein Millimenter Platz für den Adapter bliebe und kein Platz für Objektivverriegelungen vorhanden ist.
ZITATIch habe von alten Nikkoren überhaupt keine Ahnung, darum an die Universalisten hier meine Frage: An welche Kamerasysteme kann man denn die alten Nikkore noch verwenden?[/quote]
Das Nikon-F-Bajonett hat ein vergleichsweise langes Auflagemaß und einen kleinen Flanschdurchmesser, so daß es sich eigentlich ganz gut adaptieren läßt. Seit einiger Zeit gibt es sogar Lösungen, die eine Adaptierung an Kameras mit A-Bajonett erlauben, auch wenn das vor ein paar Jahren noch von Firmen wie Novoflex als "unmögliches Unterfangen" abgetan wurde.
Neben diesen linsenlosen und damit die Abbildungseigenschaften nicht verändernden Adaptern gibt es auch noch Adapter, die eine kleine Korrekturoptik enthalten. Diese wirkt als Telekonverter etwa mit Faktor 1,2x - 1,6x (je nach Modell). Diese Adapter sind wesentlich dicker als linsenlose Adapter, was aber durch die Korrekturoptik kein Problem darstellt. Allerdings verschlechtert jede zusätzliche Linse im System natürlich wieder die optische Qualität und oft ist auch die Telekonverterwirkung gar nicht gewünscht. Deshalb sind solche Adapter mit Linsen nur "zweite Wahl", wenn es um die Adaptierung von Fremdobjektiven geht.
Um etwas konkreter zu werden, wäre es sinnvoll, wenn die zu adaptierenden Objektive genau bezeichnet würden und auch, an welche(s) Wunschsystem(e) die Objektive denn überhaupt adaptiert werden sollen.
Viele Grüße,
Matthias