RE: Soligor 24mm 1:2,8

#1 von kieloben , 14.02.2010 12:05

Hallo liebe Mitglieder,

nachdem ich mir eine hübsche Minolta-Ausrüstung in Einzelteilen ersteigert habe, bin ich vom Digital zu diesem tollen Minolta-Forum gewechselt

Jetzt meine Frage: ich habe auch ein Soligor 24 mm 1:2,8 ersteigert.

Genaue Spezifikation: Soligor Wide-Auto 24 mm 1:2,5 55 mm Durchmesser No 3790414

Das Objektiv hat auf dem Blendenring einen kleinen Schieber, den man drücken und bewegen kann. Irgendwie scheint dieser die Blendenöffnung zu beeinflussen (zumindest habe ich den Eindruck, dass ich beim Betätigen der Abblendtaste einen Unterschied feststellen kann, je nachdem welche Position der Schieber hat)

Kennt jemand dieses Objektiv und kann man sagen, welche Funktion der Schieber hat?

Vielen Dank!


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#2 von matthiaspaul , 14.02.2010 13:09

Willkommen im Minolta-Forum!
ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 12:05) Kennt jemand dieses Objektiv und kann man sagen, welche Funktion der Schieber hat?[/quote]
Ich muß vorweg sagen, daß ich das Objektiv selbst nicht kenne. Aber wäre es möglich, daß es sich dabei nicht um ein Objektiv für das Minolta SR-Bajonett, sondern um eines mit M42-Schraubanschluß handelt? M42-Objektive sind per Adapter an das SR-Bajonett der (alten) Minolta-Kameras adaptierbar.

Sollte es sich um ein M42-Objektiv handeln, dann würde der Mechanismus, den Du entdeckt hast, für das Aufziehen der Springblende zuständig sein. Kameras mit M42-Anschluß öffneten die Blende nach einer Aufnahme nicht automatisch wieder, wie das seit etwa 40 - 50 Jahren mit moderneren Bajonettanschlüssen üblich ist. Ganz früher konnte man am Blendenring eine Blende einstellen und die Blende öffnete sich dann einfach entsprechend. Eine Verbesserung bestand in der automatischen Springblende, bei der die Blende über eine Rastung solange in der Offenblendposition gehalten wurde, bis ein Stift im Schraubanschluß eingedrückt wurde. Dieser Stift wurde von der Kamera gedrückt, wenn man den Abblendschalter oder den Auslöser betätigte. Dann schloß die Blende auf den voreingestellten Wert der Arbeitsblende. Nach der Aufnahme mußte man die Springblende unabhängig vom Filmtransport der Kamera wieder aufziehen. Dafür gab es unterschiedliche Mechanismen; entweder man konnte die Arbeitsblende am Objektiv nur einstellen, wenn man den Blendenring axial verschob und dann auf die Wunschblende drehte, dann konnte man (ohne Axialverschiebung) die Springblende durch einfaches Drehen des Blendenrings auf die größte Blende öffnen. Alternativ dazu konnte man die Blende ganz "normal" am Blendenring einstellen, dann gab es aber einen zweiten Ring oder Hebel, mit dem man die Blende des Objektiv auf den Maximalwert öffnen konnte. Wie auch immer, in der Offenposition rastete die Blende dann ein (sofern nicht der Stift im Schraubanschluß gedrückt wurde), so daß man ein helles Sucherbild hatte.

Falls es sich um einen solchen Springblendenmechanismus handelt, dann wird er in der Regel nur von entsprechend ausgestatteten M42-Kameragehäusen bedient werden können (außer, man bastelt sich einen Spezialadapter). Damit man aber trotzdem auch mit anderen Kameras mit solchen Objektiven arbeiten kann, reicht es, den Stift im Schraubanschluß dauerhaft gedrückt zu halten. Das übernimmt normalerweise der Adapter. Dann arbeitet das Objektiv im Arbeitsblendenbetrieb, d.h. der Springblendenmechanismus bleibt dauerhaft ausgerastet und die Blende des Objektivs folgt sofort den Einstellungsänderungen am Blendenring.

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#3 von kieloben , 14.02.2010 13:58

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-02-14, 13:09) Willkommen im Minolta-Forum!
ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 12:05) Kennt jemand dieses Objektiv und kann man sagen, welche Funktion der Schieber hat?[/quote]
Ich muß vorweg sagen, daß ich das Objektiv selbst nicht kenne. Aber wäre es möglich, daß es sich dabei nicht um ein Objektiv für das Minolta SR-Bajonett, sondern um eines mit M42-Schraubanschluß handelt? M42-Objektive sind per Adapter an das SR-Bajonett der (alten) Minolta-Kameras adaptierbar.

Sollte es sich um ein M42-Objektiv handeln, dann würde der Mechanismus, den Du entdeckt hast, für das Aufziehen der Springblende zuständig sein. Kameras mit M42-Anschluß öffneten die Blende nach einer Aufnahme nicht automatisch wieder, wie das seit etwa 40 - 50 Jahren mit moderneren Bajonettanschlüssen üblich ist. Ganz früher konnte man am Blendenring eine Blende einstellen und die Blende öffnete sich dann einfach entsprechend. Eine Verbesserung bestand in der automatischen Springblende, bei der die Blende über eine Rastung solange in der Offenblendposition gehalten wurde, bis ein Stift im Schraubanschluß eingedrückt wurde. Dieser Stift wurde von der Kamera gedrückt, wenn man den Abblendschalter oder den Auslöser betätigte. Dann schloß die Blende auf den voreingestellten Wert der Arbeitsblende. Nach der Aufnahme mußte man die Springblende unabhängig vom Filmtransport der Kamera wieder aufziehen. Dafür gab es unterschiedliche Mechanismen; entweder man konnte die Arbeitsblende am Objektiv nur einstellen, wenn man den Blendenring axial verschob und dann auf die Wunschblende drehte, dann konnte man (ohne Axialverschiebung) die Springblende durch einfaches Drehen des Blendenrings auf die größte Blende öffnen. Alternativ dazu konnte man die Blende ganz "normal" am Blendenring einstellen, dann gab es aber einen zweiten Ring oder Hebel, mit dem man die Blende des Objektiv auf den Maximalwert öffnen konnte. Wie auch immer, in der Offenposition rastete die Blende dann ein (sofern nicht der Stift im Schraubanschluß gedrückt wurde), so daß man ein helles Sucherbild hatte.

Falls es sich um einen solchen Springblendenmechanismus handelt, dann wird er in der Regel nur von entsprechend ausgestatteten M42-Kameragehäusen bedient werden können (außer, man bastelt sich einen Spezialadapter). Damit man aber trotzdem auch mit anderen Kameras mit solchen Objektiven arbeiten kann, reicht es, den Stift im Schraubanschluß dauerhaft gedrückt zu halten. Das übernimmt normalerweise der Adapter. Dann arbeitet das Objektiv im Arbeitsblendenbetrieb, d.h. der Springblendenmechanismus bleibt dauerhaft ausgerastet und die Blende des Objektivs folgt sofort den Einstellungsänderungen am Blendenring.

Viele Grüße,

Matthias
[/quote]

Hallo Matthias,

vielen Dank für die schnelle und superausführliche Antwort. Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.

Viele Grüße,
Axel


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#4 von cbethge , 14.02.2010 14:01

ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 13:58) vielen Dank für die schnelle und superausführliche Antwort. Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.[/quote]

Hallo Axel,
mach mal ein Foto vom Schieber, dann kann man sich besser ein "Bild" machen!

Gruß Christian


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#5 von matthiaspaul , 14.02.2010 14:18

ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 13:58) Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.[/quote]
Definitiv, aber das könnte auch auf dem Adapter stehen. Wenn es aber ein Objektiv für das Minolta SR-Bajonett ist (in der Ausführungsvariante "MD", dann kann es sich eigentlich nur um den MD-Feststeller handeln, ein kleines Kunststoffplättchen, das man einen Millimeter hin und herschieben kann und mit dem man den Blendenring in der Position der kleinsten Blende arretieren kann. Das Teil hat aber keinen Einfluß auf die Blende.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#6 von opelgt , 14.02.2010 14:37

Es wird sich wahrscheinlich um dieses Objektiv handeln.
Evtl. mit T4 oder TX Bajonettadapter, den Soligor und Vivitar in den 70er Jahren verwendet haben.
Die meisten Soligor Objektive dieser Zeit stammen von Tokina und liefern recht ordentliche Ergebnisse, so lange man
sie nicht mit einem Rokkor vergleicht.

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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#7 von kieloben , 14.02.2010 14:59

ZITAT(cbethge @ 2010-02-14, 14:01) ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 13:58) vielen Dank für die schnelle und superausführliche Antwort. Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.[/quote]

Hallo Axel,
mach mal ein Foto vom Schieber, dann kann man sich besser ein "Bild" machen!

Gruß Christian
[/quote]


Zum Glück habe ich ja noch eine Canon Powershot G7

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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#8 von clintup , 14.02.2010 14:59

ZITAT(opelgt @ 2010-02-14, 14:37) so lange man sie nicht mit einem Rokkor vergleicht.[/quote]

Das habe ich mir auch gedacht, als in irgendeinem Forum sich jemand wunderte, daß sein Soligor/Tokina so gut sei wie seine Pentax-Objektive! ardon:


Gruß, clintup


 
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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#9 von kieloben , 14.02.2010 15:01

ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 14:59) ZITAT(cbethge @ 2010-02-14, 14:01) ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 13:58) vielen Dank für die schnelle und superausführliche Antwort. Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.[/quote]

Hallo Axel,
mach mal ein Foto vom Schieber, dann kann man sich besser ein "Bild" machen!

Gruß Christian
[/quote]


Zum Glück habe ich ja noch eine Canon Powershot G7
[/quote]

Hallo,

sieht genau aus wie meines. Wofür ist denn nun der Schiebehebel?

Wenn es einigermasen gute Fotos macht, ist das ok. Hat ja nur 12 EUR gekostet...


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#10 von opelgt , 14.02.2010 15:02

ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 14:59) ZITAT(cbethge @ 2010-02-14, 14:01) ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 13:58) vielen Dank für die schnelle und superausführliche Antwort. Es ist aber glaube ich ziemlich sicher kein M42 Objektiv, so funktioniert es ohne Probleme an der Kamera und auf dem Boden steht "M/MD", was bestimmt für Minolta MD steht.[/quote]

Hallo Axel,
mach mal ein Foto vom Schieber, dann kann man sich besser ein "Bild" machen!

Gruß Christian
[/quote]



[/quote]

Das wird wahrscheinlich die Verriegelung für den angesprochenen Bajonettadapter sein.


 
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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#11 von matthiaspaul , 14.02.2010 15:10

ZITAT(kieloben @ 2010-02-14, 14:59) [...][/quote]
Okay, das ist definitiv kein MD-Feststeller mir bekannter Bauform.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#12 von clintup , 14.02.2010 15:52

ZITAT(opelgt @ 2010-02-14, 15:02) Das wird wahrscheinlich die Verriegelung für den angesprochenen Bajonettadapter sein.[/quote]


Glaube ich auch. Auf dem Photo ist doch eindeutig zu sehen, daß das zwei Teile sind: das Objektiv und (vermutlich) ein T-Adapter o.ä. auf Minolta. Deshalb dann die Beschriftung (auf dem Adapter, also unten: richtig?).


Gruß, clintup


 
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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#13 von matthiaspaul , 14.02.2010 16:36

ZITAT(clintup @ 2010-02-14, 14:59) Das habe ich mir auch gedacht, als in irgendeinem Forum sich jemand wunderte, daß sein Soligor/Tokina so gut sei wie seine Pentax-Objektive! ardon: [/quote]
Wobei Pentax-Objektive überhaupt nicht schlecht sind, sie haben halt typischerweise nur eine andere Abstimmung als Minolta-Objektive.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Soligor 24mm 1:2,8

#14 von kieloben , 14.02.2010 16:42

ZITAT(clintup @ 2010-02-14, 15:52) ZITAT(opelgt @ 2010-02-14, 15:02) Das wird wahrscheinlich die Verriegelung für den angesprochenen Bajonettadapter sein.[/quote]


Glaube ich auch. Auf dem Photo ist doch eindeutig zu sehen, daß das zwei Teile sind: das Objektiv und (vermutlich) ein T-Adapter o.ä. auf Minolta. Deshalb dann die Beschriftung (auf dem Adapter, also unten: richtig?).
[/quote]

Ich glaube inzwischen auch, dass das des Rätsels Lösung ist. Auf dem unteren Blendenring steht Made in Japan und auf dem Ring darüber auch. Das macht man doch nur, wenn es sich um 2 Teile handelt. Ausserdem ist ganz unten auf dem Metallring eine klene Skala, wahrscheinlich, damit man sieht, wo man den Adapter ein- und ausrasten kann. Dann fehlt in dem Objektiv noch eine kleine Abdeckung, sieht so aus, als wäre dort ein kleiner Hebel gewesen, wahrscheinlich um den Adapter zu lösen.

Danke nochmal für die vielfältigen Hinweise!


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