Forum Übersicht - A-Bajonett-Objektive » Sony Alpha 4,5-5,6/11-18mm am Vollformat-Sensor

Da ich das Minolta 4.5-5.6/11-18mm gelegentlich mit der Dynax 9 im Vollformat-Bereich genutzt habe, wusste ich, dass das Objektiv zumindest in Notfällen bis ca. 14mm hinab auch im Vollformat eingesetzt werden kann. Wie sich das Objektiv jedoch an der A900 mit dem 24MP Sensor schlägt, wusste ich bist gestern nicht.

Die A900 nimmt beim Ansetzen eines APS-C-Objektivs bereits die Rohdaten nur im APS-C-Format auf: man muss also die Kamera "überlisten". Durch nur teilweises Eindrehen ins Bajonett verhindert man eine Datenübertragung; gleichzeitig reguliert man damit die Blende manuell auf den gewünschten Wert.

Zu meiner Überraschung ist das 11-18mm im Brennweitenbereich von 14-18mm auch am Vollformat-Sensor recht brauchbar. In der Bildmitte ist die Schärfe natürlich sehr gut - gegen den Rand und erst recht in den Bildecken muss man aber klar Abstriche machen. Bei 17-18mm (wo man direkt mit dem Minolta 2.8-4/17-35mm vergleichen kann), erreicht das 17-35mm bereits bei f5.6 eine ähnliche Eckschärfe wie das 11-18mm bei ca. f11. Wenn man das 17-35mm auf f11 abblendet, hat es eine deutlich bessere Rand-/Eckschärfe als das 11-18mm.

Leider verzeichnet das 17-35mm (anders als das Zeiss 2.8/16-35mm!! im unteren Brennweitenbereich unschön wellenförmig. Bei Architekturaufnahmen tritt das augenscheinlich und recht störend in Erscheinung. Das 11-18mm ist bezüglich Verzeichnung in diesem Brennweitenbereich wesentlich besser und kann somit eine bessere (Architektur-)Bilder bringen, wenn höchste Auflösung nicht unbedingt nötig ist.

Zudem lassen sich mit dem 11-18mm auch Brennweiten um 15mm und - mit Einschränkungen - um 14mm am Vollformat nutzen. Die Eckschärfe nimmt dann zwar merklich ab (in etwa vergleichbar mit dem 17-35mm bei 17mm/f4), aber bei vielen Motiven lässt sich dies geschickt verbergen; der raumgreifende Blickwinkel ist oft wichtiger als perfekte Schärfe in den Ecken. Bis 15mm hat man keine störende Vignettierung, bei 14mm sind die äussersten Ecken leicht abgeschattet. Auch tritt dann in den Ecken eine recht starke kissenförmige Verzeichnung auf.

Um einen Eindruck von der Leistung zu geben, habe ich einen Vergleich zwischen 17-35mm und 11-18mm (Verzeichnung) und zwei auf 6MP herunterskalierte Bilder (14mm und 15mm Brennweite) angehängt. Es scheint mir, dass man mit dem 11-18mm durchaus vernünftige A4-Drucke machen kann; A3 würde ich nicht mehr empfehlen. Für Offset-Kunstdruck im Bereich 13x18cm reicht es problemlos, und solche Aufträge kommen bei mir wesentlich häufiger vor als A4 oder gar A3.

Vielleicht helfen diese Infos dem einen oder anderen A900-Besitzer, in den extremen Weitwinkelbereich vorzustossen - manch einer dürfte ja das 11-18mm noch herumliegen haben ...

Gr Steve

ZITAT(stevemark @ 2009-08-18, 18:51) Die A900 nimmt beim Ansetzen eines APS-C-Objektivs bereits die Rohdaten nur im APS-C-Format auf: man muss also die Kamera "überlisten". Durch nur teilweises Eindrehen ins Bajonett verhindert man eine Datenübertragung; gleichzeitig reguliert man damit die Blende manuell auf den gewünschten Wert.[/quote]
Solange man mit Offenblende arbeiten kann und die Blende nicht verstellen muß, reicht es übrigens, die Objektivverriegelungstaste gedrückt zu halten. Wirklich guter Tipp von Michael!
ZITATZu meiner Überraschung ist das 11-18mm im Brennweitenbereich von 14-18mm auch am Vollformat-Sensor recht brauchbar.[/quote]
Man muß sich nur zu helfen wissen! ;-)
ZITATLeider verzeichnet das 17-35mm (anders als das Zeiss 2.8/16-35mm!! im unteren Brennweitenbereich unschön wellenförmig. Bei Architekturaufnahmen tritt das augenscheinlich und recht störend in Erscheinung. Das 11-18mm ist bezüglich Verzeichnung in diesem Brennweitenbereich wesentlich besser und kann somit eine bessere (Architektur-)Bilder bringen, wenn höchste Auflösung nicht unbedingt nötig ist.[/quote]
Danke für die aufschlußreichen Vergleichsaufnahmen!

Viele Grüße,

Matthias