Liebe Diafreunde.
Franke & Heidecke haben mir freundlicherweise eine Beschreibung des Steuerprotokolls für die Rolleivision twin MSC-Diaprojektorfamilie zukommen lassen, die ich hier in Form einer (nur minimal überarbeiteten) Abschrift online stellen möchte, um sie möglichst vielen Interessierten zugänglich zu machen (und auch, um etwas mitzuhelfen, diese Informationen zu bewahren). Die folgende Dokumentation bezieht sich zwar explizit auf den Rolleivision twin MSC 300 P, soll aber genauso auch auf die neueren Projektoren der twin MSC-Familie bis zum twin MSC 535 P gelten, sofern diese über serielle Schnittstellen verfügen:
Rollei Rolleivision twin MSC 300 P (#64200, #64501)Rollei Rolleivision twin MSC 330 P (#38030 / EAN 40-21136-38030-5)Franke & Heidecke / Rollei Rolleivision twin MSC 325 P (#38110 / EAN 40-21136-38110-4, #38112 / EAN 40-21136-38112-8)Franke & Heidecke / Rollei Rolleivision twin MSC 535 P (#38150 / EAN 40-21136-38150-0, #38152 / EAN 40-21136-38152-4)
ZITATBefehlssatz zur Steuerung des Projektors twin MSC 300 P über die serielle Schnittstelle
1. Schnittstellenparameter
Der Projektor verfügt über eine serielle Schnittstelle gemäß RS232, die auf eine 9-polige Sub-Min-D-Buchse mit folgender Belegung geführt ist:
Anschluß -- Funktion
Pin 2 -- serieller AusgangPin 3 -- serieller EingangPin 5 -- Signalmasse
Die Schnittstelle benutzt folgende Parameter:
9600 Baud1 Startbit8 Datenbits1 Stoppbitkein Paritätsbit
Grundsätzlich wird jedes zum Projektor übertragene Zeichen von diesem zurückgesendet (Echo-Betrieb). Der Eingang des Echos muß abgewartet werden, bevor dem Projektor ein weiteres Zeichen gesendet wird.
Befehle an den Projektor bestehen aus einer Folge von Zeichen, die im ASCII-Code vorliegen. Das Steuerzeichen 0Dh schließt eine Befehlszeichenfolge ab.
Numerische Parameter sind 3-stellig und mit führenden Nullen zu übertragen. Beim TI-Befehl (s.u.) hat eine 4-stellige Angabe der Standzeit zu erfolgen.
Daten, die vom Projektor gesendet werden, liegen ebenfalls im ASCII-Code vor und sind mit den Steuerzeichen 0Dh 0Ah abgeschlossen.
Eine Ausnahme bildet der Befehl 'ß', der kein Echo liefert und als Antwort eine Statusinformation sendet (1 Zeichen), der keine weiteren Zeichen folgen.
2. Befehle ohne Parameterübergabe
2.1. Allgemeine Einstellungen
Befehl -- Funktion
PE -- Einschalten des PC-Modus
Die Projektortastatur ist gesperrt und alle beschriebenen RS232-Befehle sind aktiviert. In der Projektoranzeige erscheint PC.
PA -- Abschalten des PC-Modus
Der Projektor ist über seine Tastatur bedienbar. Von der Schnittstelle wird lediglich der PE-Befehl (s.o.) akzeptiert.
RS -- RESET-Funktion:
Führt die END-Funktion aus (s.u.) und schaltet den PC-Modus aus.
2.2. Tastaturbefehle
Befehle aus dieser Gruppe entsprechen in ihrer Funktion Tastenbetätigungen am Projektor.
Befehl -- Funktion
BV -- Bild vorwärts:
Funktion wie VORWÄRTS-Taste
BR -- Bild rückwärts:
Funktion wie RÜCKWÄRTS-Taste
FV -- Fokus vor:
Funktion wie FOCUS VOR-Taste
FR -- Fokus zurück:
Funktion wie FOCUS RÜCK-Taste
AE -- Autofokus einschalten
AA -- Autofokus ausschalten
range">ST -- Stopp:
Anhalten des Projektionsablaufes. Entspricht dem Druck auf die STOP/GO-Taste, wenn gerade eine Projektion läuft.
WE -- Weiter:
Start oder Wiederanlauf des Projektionsablaufes. Entspricht dem Druck auf die STOP/GO-Taste, wenn zuvor die Projektion angehalten wurde.
MOM -- Einstellen der Betriebart 'MANUELL'
MOT -- Einstellen der Betriebsart 'TEST'
MO -- Memo-Funktion:
Das jeweils in Projektion befindliche Bild wird in den Memo-Speicher übernommen und kann am Ende der Diaschau noch einmal gezeigt werden.
ML -- Modul lesen:
Der Inhalt des Moduls wird in den Arbeitsspeicher des Projektors übertragen.
MS -- Modus schreiben:
Der Inhalt des Arbeitsspeichers wird in das Modul übertragen.
EN -- END-Funktion:
Funktion wie END-Taste
3. Befehle zum Datenaustausch zwischen PC und Projektor
3.1. Beschreiben des Programmspeichers im Projektor
Befehl -- Funktion
SZ:XXX -- Selektiere Zelle:
Nachfolgende Schreibbefehle gelten für die Zelle (Programmnummer) XXX.
BN:XXX -- Bildnummer definieren:
Bildnummer XXX im Programmspeicher in die selektierte Zelle eintragen.
range">DI:XXX -- Dissolve-Zeit (Überblendzeit) definieren:
Dissolve-Zeit XXX im Programmspeicher in die selektierte Zelle eintragen. Die Angabe erfolgt in 1/10 Sekunden.
range">TI:XXXX -- Timer-Zeit (Standzeit) definieren:
Timer-Zeit XXXX im Programmspeicher in die selektierte Zelle eintragen. Die Angabe erfolgt in 1/10 Sekunden.
range">SF:XXX -- Sonderfunktion definieren:
Sonderfunktions-Code XXX im Programmspeicher in die selektierte Zelle eintragen.
3.2. Lesen des Programmspeichers im Projektor
Befehl -- Funktion
range">LZ:XXX -- Lies Zelle:
Es wird der Inhalt der Zelle mit der Adresse XXX gesendet. Der Projektor sendet: "ZZZ BBB DDD TTTT SSS" 0Dh 0Ah.
Dabei bedeutet:
ZZZ -- ProgrammnummerBBB -- BildnummerDDD -- Dissolve-Zeit in 1/10 SekundenTTTT -- Timer-Zeit in 1/10 SekundenSSS -- Sonderfunktions-Code
3.3. Starten einer Diaschau
Befehl -- Funktion
GB:XXX -- Programmstart mit Bildnummer XXX.
Betriebart "TEST" (s. MOT-Befehl):
Eine Schau startet an der ersten Zelle, welche die Bildnummer XXX enthält. Die Prüfung der Bildnummer beginnt mit Zeile 1, die Suche erfolgt aufsteigend.
Betriebsart "MANUELL" (s. MOM-Befehl):
Das Bild mit der Nummer XXX wird solange projiziert, bis weitere Befehle übertragen werden.
GZ:XXX -- Programmstart bei Zelle Nummer XXX:
Die Bilder aus den Zellen XXX und XXX+1 werden eingeräumt und die Schau startet.
3.4. Überwachen einer laufenden Diaschau
Befehl -- Funktion
AZ -- Aktuelle Zelle abfragen:
Der Projektor sendet die aktuelle Programmnummer PPP.
AB -- Aktuelle Bildnummer abfragen:
Der Projektor sendet die Nummer BBB des gerade in Projektion befindlichen Bildes.
3.5. Allgemeine Einstellungen
Befehl -- Funktion
range">SL:XXX -- Einstellen der maximalen Helligkeit:
Der Code XXX legt für alle Bilder einer folgenden Schau die Projektionshelligkeit fest.
XXX kann die Werte 001..255 annehmen, die Helligkeit ist dem Wert proportional.
SU:XAÜ -- Auswahl einer Überblendtabelle:
Der Code XAÜ wählt eine der möglichen Überblendtabellen aus, die bei Auf-, Ab- und Überblendungen verwendet werden.
A und Ü können die Werte 1, 2, 3 und 4 annehmen. Voreinstellt sind die Werte 2 für die Auf- und Abblendungen (A) und 3 für Überblendungen (Ü.
DZ:XXX -- Setze Dissolvezeit:
Der Code XXX definiert die Dissolve-Zeit für den Rest der Show.
XXX kann die Werte 000..255 annehmen. Die Zeit wird in 1/10 Sekunden festgelegt.
4. Befehle zur direkten Steuerung des Projektors
4.1. Kondensoren mit Bildern laden
Befehl -- Funktion
B1:XXX -- Das Bild aus dem Magazinfach mit der Nummer XXX wird in das linke Kondensorsystem geladen.
B2:XXX -- Das Bild aus dem Magazinfach mit der Nummer XXX wird in das rechte Kondensorsystem geladen.
4.2. Auf-, Ab- und Überblendfunktionen ausführen
Befehl -- Funktion
LD1:XXX -- Der Code XXX stellt die aktuelle Helligkeit des Bildes im linken optischen System ein.
XXX kann die Werte 001..255 annehmen, die Helligkeit ist dem Wert proportional.
LD2:XXX -- Der Code XXX stellt die aktuelle Helligkeit des Bildes im rechten optischen System ein.
XXX kann die Werte 001..255 annehmen, die Helligkeit ist dem Wert proportional.
SD:XXX -- Der Code XXX definiert die Dissolve-Zeit für die nächste Lampenansteuerung (Auf-, Ab- bzw. Überblendung).
Die Zeit wird in 1/10 Sekunden festgelegt.
LM:XXX -- Der Code XXX legt die nächste Lichtfunktion fest und startet sie:
200 -- Linkes optisches System aufblenden201 -- Rechtes optisches System aufblenden202 -- Linkes optisches System abblenden203 -- Rechtes optisches System abblenden204 -- Überblenden vom linken auf das rechte optische System205 -- Überblenden vom rechten auf das linke optische System206 -- Beide optischen Systeme aufblenden207 -- Beide optischen Systeme abblenden
5. Statusabfrage
Statusinformationen werden vom Projektor als Antwort auf den Statusbefehl gesendet. Unter Umständen bezieht sich der Status auf den vorletzten Befehl (z.B. verändert ein LZ-Befehl den Status nicht, da dabei lediglich eine Information abgefragt wird).
Vorgehen bei der Statusbeobachtung in zeitlicher Reihenfolge:
Wenn Status 'v', warten bis Status ungleich 'v'.Wenn Status 'j', Befehl wiederholen, sonst, wenn Status 'B', warten, bis Status ungleich 'B'.Wenn Status 'R' ist der Befehl abgeschlossen.
Statusbefehl:
ß (ASCII-Code 225)
Mögliche Statuscodes:
'v' -- Befehl wurde akzeptiert.'B' -- Busy - der Projektor führt gerade einen Befehl aus.'R' -- Ready'g' -- Befehl nicht ausführbar, da z.B. Projektor nicht im PC-Modus.'i' -- Unbekannten Befehl empfangen.'e' -- Fehler bei der Ausführung des Befehls aufgetreten, z.B. mechanischer Fehler, Dia verklemmt o.ä.'p' -- Der im Befehl übergebende Parameter liegt ausserhalb des zugelassenen Wertebereichs.'j' -- Befehl läßt sich nicht ausführen, z.B. weil ein anderer Befehl noch bearbeitet wird.'X' -- Kein Modul eingesetzt.'Y' -- Modulkapazität zum Speichern aller Schaueinträge zu klein.'Z' -- Zugriff auf Modul war fehlerfrei.
6. Binärbefehle
Die Binärbefehle gestatten es, direkt auf einen Datenbereich im Projektor zuzugreifen. Das allgemeine Format dieser Befehle lautet:
1. Befehlscode -- 1 Byte
2. Anfangsadresse -- 2 Byte (MSB zuerst)
3. Blocklänge -- 2 Byte (MSB zuerst)
4. Daten (Anzahl gemäß Blocklänge und eventuell eingefügter Token-Bytes)
Im Befehlssatz wird festgelegt, welcher Datenbereichstyp gelesen oder beschrieben wird:
Code -- Funktionsbeschreibung
00h -- Schreiben von Daten in den XData-Bereich
Format:
1. Byte -- 00h
2. Byte -- Anfangsadresse (high)
3. Byte -- Anfangsadresse (low)
4. Byte -- Länge (high)
5. Byte -- Länge (low)
6. -- Daten
01h -- Lesen von Daten aus dem XData-Bereich
Format:
1. Byte -- 01h
2. Byte -- Anfangsadresse (high)
3. Byte -- Anfangsadresse (low)
4. Byte -- Länge (high)
5. Byte -- Länge (low)
empfangen:
6. -- Daten aus dem XData-Bereich
02h -- Lesen von Daten aus dem Code-Bereich
Format:
1. Byte -- 02h
2. Byte -- Anfangsadresse (high)
3. Byte -- Anfangsadresse (low)
4. Byte -- Länge (high)
5. Byte -- Länge (low)
empfangen:
6. -- Daten aus Code-Bereich
03h -- reserviert
04h -- Abbruch der Datenübertragung bei Befehlen 00h bis 02h, bei Befehlen 01h und 02h ist der Abbruch als Echo auf das vom PC empfangene Datenbyte zu senden.
05h -- reserviert06h -- reserviert07h -- reserviert08h -- reserviert09h -- reserviert0Ah -- reserviert0Bh -- reserviert0Ch -- reserviert0Dh -- reserviert0Eh -- reserviert0Fh -- reserviert
Bei der Datenübertragung in den Befehlen 00h, 01h und 02h muß der Zahlenbereich 00h bis 0Fh gesondert behandelt werden, da diese Codes für die Befehle reserviert sind (s.o.). Zur Übertragung dieser Zahlen als Rohdaten wird eine Folge von zwei Bytes verwendet. Das erste Byte ist das Markierungsbyte 10h (token marker), das zweite Byte ist das eigentliche Datenbyte, welches mit einem Offset von 80h versehen wurde.
Der Bereich 00h..10h kommt damit folgendermaßen zur Übertragung:
00h: 10h, 80h
01h: 10h, 81h
02h: 10h, 82h
03h: 10h, 83h
04h: 10h, 84h
... usw. bis ...
0Fh: 10h, 8Fh
10h: 10h, 90h
6.1. Informationen im Code-Bereich
Im Code-Bereich des Master-Prozessors befindet sich ab Code-Adresse 00A0h ein Verzeichnis von Speicheradressen, welches folgende Struktur besitzt:
Länge dieser TabelleAdresse des Programmspeichers -- XDataLänge des ProgrammspeichersAdresse des Komprimierungsspeichers -- XDataLänge des KomprimierungsspeichersAdresse X1 von Überblendtabelle 1 -- XDataLänge der TabelleAdresse X2 von Überblendtabelle 2 -- XDataLänge der TabelleAdresse X3 von Überblendtabelle 3 -- XDataLänge der TabelleAdresse X4 von Überblendtabelle 4 -- XDataLänge der TabellereserviertreserviertreserviertreserviertreserviertreserviertreserviertreserviertAdresse des Versions-Strings -- CodeLänge des Versions-Strings0 -- Ende
Alle Längen- und Adreßangaben umfassen 2 Byte in der Reihenfolge MSB LSB.
Aufbau der Tabellen für Auf- und Abblendungen und Überblendungen:
Jede Tabelle besteht aus zwei Datensätzen (je Kanal 256 Bytes), die Lichtwerte in aufsteigender Reihenfolge enthalten. Auf- bzw. Abblendungen werden intern durch Abarbeitung der Datensätze mit auf- bzw. absteigender Adreßzählung realisiert.
Die Tabelle mit der Adresse X3 wird standardmäßig für Auf-/Abblendungen benutzt, die Tabelle mit der Adresse X4 für Überblendungen.
In Verbindung mit dem SU:XAÜ-Befehl und durch gezieltes Beschreiben der RAM-Bereiche ab Adresse X1..X4 können die Tabellen bezüglich der Lichtwerte und der Verwendung für Auf-/Abblendungen bzw. Überblendungen beliebig variiert bzw. kombiniert werden.
7. Verwendete Begriffe
Programmspeicher:
Speicherbereich des Projektors, in dem die Daten für eine Diaschau (Bildnummer, Überblendzeiten, Standzeiten und Sonderfunktionen (s.u.)) abgelegt sind. Der Programmspeicher ist in 999 Zellen (s.u.) aufgeteilt, jede Zelle trägt die Information für einen Programmschritt.
Zelle:
Bereich aus dem Programmspeicher (s.o.) des Projektors, der die Information für einen Programmschritt aufnimmt. Die Zellen sind von 1 bis 999 durchnumeriert, die Zellennummer entspricht einer Adresse, unter der die Daten einer Zelle erreichbar sind.
Achtung: Zellennummern und die in einer Zelle eingetragene Bildnummer (s.u.) können gleich sein, müssen es aber nicht!
Bild:
Gerahmtes Dia
Bildnummer:
Lage eines Dias im Magazin bzw. in der Magazinfolge. Entspricht der Nummer des Magazinfaches.[/quote]
Die Bildnummernzählung beginnt bei 1 und endet bei 999. In einigen Fällen ist bei der Programmierung auch eine Angabe der Bildnummer 0 möglich. Damit wird z.B. ein Programm beendet und das Magazin zurückgeführt. Auch das Einfügen von "Leerzellen" im Programmspeicher (für spätere Erweiterungen ohne Relokation aller Zellen) ist auf diese Weise möglich.
Aus der Beschreibung der Dia-AV-Steuersoftware m.objects bezüglich einer speziellen Konfigurationseinstellung "erweiterter Koppelmagazinmodus" der Software:
ZITATDer erweiterte Koppelmagazinmodus ist notwendig, wenn mehr als 255 Dias in Folge ohne Dunkelpause überblendet werden sollen. Er ist nur verfügbar bei Geräten ab Baujahr 2001. Bei älteren Geräten sollte er nur aktiviert werden, wenn der Projektor nach 2001 durch Rollei mit einer geeigneten Firmware ausgestattet wurde, da es sonst zu Fehlfunktionen führen kann. Auch ohne Aktivierung dieses Modus ist die Arbeit mit Koppelmagazinen möglich, allerdings eben auf maximal 255 Dias ohne Dunkelpause begrenzt.[/quote]Siehe auch:
http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?t=235
http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?t=13
MSB:
Most significant Bit/Byte -- Höchstwertiges Bit/Byte (hier High-Byte bzw. Bits 8-15)
LSB:
Least significant Bit/Byte -- Niedrigstwertiges Bit/Byte (hier Low-Byte bzw. Bits 0-7)
Anmerkungen:
- Im Original kommt teilweise eine dreistellige Hexadezimalschreibweise mit führenden Nullen zur Anwendung (z.B. 080h). Diese Stellen habe ich übersichtshalber auf die ebenfalls im Original vorkommende zweistellige Schreibweise geändert (80h). Die im Text auch vorkommende Schreibweise wie z.B. 0D(hex) wurde ebenfalls geändert, die Schreibweise der Hex-Ziffern 'a'..'f' in die verbreitetere Schreibweise in Großschrift geändert.
- Laut Quellen im Internet sollen die Befehle auch im Benutzerhandbuch für den Rolleivision twin MSC 300 P abgedruckt gewesen sein - ob in dieser oder anderer Form, ist mir nicht bekannt. In der Anleitung für den Rolleivision twin MSC 330 P finden sich die Kommandos jedenfalls ebensowenig wie in der Anleitung für den Rolleivision MSC 535 P.
- Ob zwischen den ASCII-Befehlen und den Binärbefehlen eine (nicht erwähnte) Modusumschaltung notwendig ist, oder ob diese gleichzeitig unterstützt werden, geht aus der obigen Beschreibung nicht eindeutig hervor. Immerhin wird der reservierte Binärbefehl 0Dh auch als Abschluß einer ASCII-Befehlsfolge verwendet. Da der Projektor aus dem Kontext heraus zwischen diesen beiden Fällen unterscheiden müßte, erscheint es mir implementierungstechnisch wahrscheinlicher, daß auch die Binärbefehle 00h..0Fh selbst entsprechend der angegebenen Escape-Vorschrift mit dem Marker Token 10h kodiert werden müssen, obwohl sich der entsprechende Abschnitt oben eigentlich nur auf die im Rahmen dieser Befehle zu übertragenden Binärdaten bezieht. Das wäre noch zu überprüfen.
- Die genaue Verwendung des Befehls SU:XAÜ geht meines Erachtens aus der obigen Beschreibung noch nicht deutlich genug hervor. Hier besteht also noch Klärungsbedarf.
- Die Argumente des Befehls SF:XXX zur Auswahl von Sonderfunktionen und die Rückgabewerte BBB des Befehls LZ:XXX werden in der obigen Dokumentation nicht aufgeführt. Zumindest die Sonderfunktionen, die der Rolleivision twin MSC 535 P unterstützt, werden in der entsprechenden Anleitung des Projektors aufgeführt. Vermutlich hat sich hier nichts zwischen den verschiedenen Modellen der MSC-Familie getan, so daß diese Befehle auch für die anderen Projektoren übernommen werden können. Eine Auflistung findet sich weiter unten in diesem Thread.
- Es erstaunt mich, daß es offenbar kein dediziertes Kommando zur Ermittlung des angeschlossenen Projektortyps bzw. der Firmware-Version gibt und dafür - so scheint es - auf die Binärbefehle zurückgegriffen werden muß, um direkt aus dem Speicher des Master-Prozessors die entsprechenden Daten auszulesen.
- Leider geht die obige Beschreibung nicht auf Unterschiede in der Implementierung bei unterschiedlichen Firmware-Revisionsständen ein. Diverse Kommentare im Netz und Anmerkungen in den Anleitungen der einschlägigen Dia-AV-Geräte zeigen klar, daß manche Möglichkeiten erst ab bestimmten Firmware-Revisionen zur Verfügung stehen. Z.B. in der Beschreibung von m.objects:
ZITATüber die Schaltfläche "Test" kann ermittelt werden, ob die Verbindung zum Projektor steht. Ältere Projektoren vom Typ MSC 300 P (vor Baujahr 1997) werden hier zwar erkannt, können aber unter Umständen erst nach einem Update der Projektorfirmware gesteuert werden. Setzen Sie sich hierfür mit dem Support des Herstellers, Firma Rolle in Braunschweig, in Verbindung.[/quote]
- Einige Projektoren der twin MSC-Baureihe (etwa der Rolleivision twin MSC 535 P) verfügen über erweiterte Funktionen, z.B. zur direkten Steuerung eines weiteren Projektors als Slave, einen speziellen Stereo-Betrieb zur gleichzeitigen Projektion zweier Stereo-Dias, oder die Aktivierung einer Boost-Funktion für 110% Lampenleistung. Einige Projektoren verfügen auch über zwei Lampensätze - möglicherweise kann über eine noch unbekannte Funktion abgefragt werden, welcher Lampensatz gerade in Benutzung ist, etwa, um den Benutzer daran zu erinnern, die Birnen des jeweils anderen Satzes möglichst schnell auszutauschen (die Rolleis verfügen aber, im Gegensatz zu den Kodak und Leica-Projektoren nicht über einen automatischen Lampenwechsler). Auch können bestimmte, am Projektor vorgenommene Einstellungen als Standardwerte im Projektor gespeichert werden, so daß diese sofort nach dem Wiedereinschalten zur Verfügung stehen. Es ist anzunehmen, daß für alle derartigen Zwecke jeweils spezielle Befehle angeboten werden, die nur leider in der obigen Beschreibung nicht erwähnt werden. Hier besteht also noch allerhand "Forschungsbedarf".
- Die Protokolle für den Rollei Rolleivision 35 twin digital P und den Rolleivision 66 dual P sind ähnlich aufgebaut, unterscheiden sich aber durchaus in Details, so daß hier keine vollständige Kompatibilität gewährleistet ist. Siehe auch hier:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=235754
In der obigen Beschreibung für die MSC-Projektoren sind die Befehle grün markiert, die (laut Anleitung des Rolleivision 35 twin digital P) auch schon bei diesem Projektor existieren (auch wenn das serielle Interface elektrisch anders funktioniert). range">Orange markiert sind die Befehle, die der Beschreibung nach zwar auch schon beim Rolleivision 35 twin digital P existieren, jedoch semantisch anders implementiert sind. Farblich nicht markiert sind die Befehle, die in der Programmieranleitung des Rolleivision 35 twin digital P nicht aufgeführt werden, also vermutlich erst mit der MSC-Reihe eingeführt wurden. Der Rolleivision 35 twin digital P unterstützt darüberhinaus auch umgekehrt einige Befehle, die in der Beschreibung für die MSC-Reihe nicht erwähnt werden und entweder bei diesen Modellen nicht mehr implementiert oder zumindest undokumentiert sind - näheres dazu in einem späteren Artikel weiter unten.
- Aus der deutschen Hilfe zu Andreas Spiegls DiaShow 2.11:
ZITATÜberblendzeit
Die Überblendzeit kann in Schritten von je einer Zehntelsekunde eingegeben werden. Werte von 0,1s (001) bis zu 25,5s (255) sind erlaubt. Die dritte Stelle ist die Nachkommastelle.
Diastandzeit
Die Standzeit kann in Schritten von je einer Zehntelsekunde eingegeben werden. Werte von 0,1s (0001) bis zu 615,5s (999) sind erlaubt. Die dritte Stelle ist die Nachkommastelle. Sinnvoll sind jedoch erst Werte ab 4 Sekunden, da der Projektor länger zum Wechseln benötigt.[/quote]
Ergänzungen sind herzlich willkommen.
Viele Grüße,
Matthias