QUOTE (ingobohn @ 2008-10-22, 13:37) QUOTE (Giovanni @ 2008-10-22, 12:30) Also wenn eine Kamera richtig empfindlich auf Spitzlichter reagiert, dann die Alpha 100. Bei der 7D und 5D wurden ja noch 13 Messfelder (14 mit "Rahmen" verwendet wie bei der analogen Dynax 7. Ein Spitzlicht muss wenigstens so groß sein, dass es den Messwert eines dieser Messfelder maßgeblich bestimmt, damit es die Mehrfeldmessung zum Absenken der Belichtung veranlasst. Die Alpha 100 hat 40 Felder und verfährt genauso. Dementsprechend kleinere Spitzlichter bringen deren Messung zum Runterregeln.[/quote]
Dann ist allerdings bei der A100 jedes Matrixfeld nur 1/40 "wert" bzw. trägt zum gesamtwert weniger bei.
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Ohoh...
Was ist das Prinzip einer Mehrfeldmessung?
-> Dass es sich dabei eben gerade nicht um eine Integralmessung handelt. <-
Wie die einzelnen Felder ausgewertet werden, hängt vom jeweiligen Hersteller ab. Aber nur wenn man auf Integralmessung (ohne Mittenbetonung) schaltet (geht bei der Alpha 100 so nicht, hier gibt's mittenbetont integral, Mehrfeld und Spot), wird einfach nur gemittelt. Nur dann trägt jedes Messfeld mathematisch gleich viel zum Gesamtwert bei.
Bei der Mehrfeldmessung gibt's wie gesagt unterschiedliche Verfahren. Ich kenne die Details nicht, aber in Grundzügen kann es z.B. so aussehen:
Nikon hat mit dem ganzen Zauber begonnen mit ihrer "Matrixmessung". Diese funktioniert (e) im Prinzip so, dass in der Kamera eine Datentabelle mit Korrekturwerten abgelegt ist, die Helligkeitsverteilungen der Messfelder zugeordnet sind (30.000 ausgewertete beispielhafte Motive lt. Nikon). Nun wird gemessen und in der Tabelle wird ein Eintrag gesucht, dessen Helligkeitskombination der Messfelder der gemessenen nahekommt. Der für das Beispielmotiv, dem diese Kombination entstammt, ermittelte Korrekturfaktor wird verwendet. Dass das manchmal zu sehr lustigen Sprüngen in der Belichtung führt, wenn sich die Helligkeitsverteilung geringfügig ändert, versteht sich von selbst und es hat mir manches Dia "versaut", weil bei nur minimal geändertem Motivausschnitt Sprünge von über 1 EV aufgetreten sind. Deshalb wird bei neueren Kameras, insbesondere den neueren DSLRs, zusätzlich ein Korrektur- und Begrenzungsalgorithmus angewandt (vermutlich ist dieser sogar maßgeblich).
Minolta hat dagegen mit "Fuzzy Logic"-Algorithmen angefangen. Der Algorithmus der Dynax 7 und der 7D, 5D, sowie der Alpha 100 scheint die Helligkeitsverteilung insgesamt zu bewerten und dabei so zu arbeiten, dass überstrahlte Bereiche auf jeden Fall vermieden werden. Deshalb genügt es bei diesen Kameras, ein Messfeld mit einem Spitzlicht auszuleuchten, und die Belichtung wird so reduziert, dass dieses nicht überstrahlt.
Bei Canon wird bei Mehrfeldmessung sehr viel Gewicht auf die Umgebung des aktiven AF-Messfeldes gelegt. Wenn ich bei meiner EOS 5D die Mehrfeldmessung an habe, achte ich daher sehr darauf, worauf ich fokussiere und kann ggf. schon vor der Aufnahme die Belichtungskorrektur entsprechend einstellen. Ansonsten neigt der Algorithmus der EOS 5D anscheinend eher dazu, die Schatten anzuheben als die Lichter zu begrenzen.
Letztlich kommt man mit mittenbetonter Integralmessung und ein bisschen Köpfchen bei den meisten Systemen schneller zum gewünschten Ergebnis. Nicht alle Mehrfeld-Messverfahren liefern so schwer vorhersagbare Ergebnisse wie die ersten Generationen der Nikon Matrixmessung, aber wenn man die Belichtung sowieso korrigieren muss, ist die mittenbetonte Integralmessung das leichter vorhersagbare Messverfahren als Grundlage dafür - leichter jedenfalls, als wenn man die Korrekturen des Belichtungscomputers korrigieren muss.