Liebe Mitglieder,
mit durchschnittlichen Compact Flash-Speicherkartengrößen zwischen 8 und 32 GB im Handel (je nach Ausführung), maximal derzeit verfügbaren Speicherkapazitäten von bis zu 64 GB und für Anfang 2009 angekündigten 100 GB-Karten nähern wir uns langsam der Systemgrenze der LBA-28-Zugriffsmethode, die in der aktuellen Compact Flash Spezifikation 4.1 festgeschrieben und so seit der Version 2.0 definiert ist. Diese liegt gerade bei 2^28 adressierbaren Blöcken a 512 Bytes (den sog. "physikalischen" Sektoren), was 128 GB bzw. 137 GB entspricht (je nachdem, wie man rechnet). Es ist damit zu rechnen, daß 2009 die ersten Karten auf den Markt kommen werden, die die volle theoretisch mögliche Kapazität einer CF-Karte werden ausnutzen können. (Mehr geht dann nur mit CFast 1.0 und CompactFlash 5.0 Karten.)
Die zur Überwindung dieser Grenze notwendige LBA-48-Unterstützung erfordert keine Änderungen auf Hardware-Ebene, sondern neben den dafür geeigneten hochkapazitiven Karten selbst nur eine leicht erweiterte Geräte-Firmware. Zumindest bis zu einer Grenze von 2^32 Blöcken (entsprechend LBA-32) dürfte es auch praktisch keine Schwierigkeiten bei der Anpassung geben, danach könnte die Überschreitung der Wortbreite von 32 Bit je nach Implementierung zu mehr oder weniger schwierig zu umgehenden Problemen führen. Ob allerdings die LBA-4rotokollunterstützung überhaupt in eine zukünftige CF-Kartenspezifikation aufgenommen werden wird, ist noch fraglich, da die CFA derzeit eher sog. CFast-Karten als dedizierten Nachfolger der CF-Karten favorisiert. Diese Karten sollen in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen und statt des bisherigen PATA-Interfaces ein SATA-Interface besitzen. Das hätte allerhand technische Vorteile (potentiell höhere Übertragungsgeschwindigkeit und weniger elektrische Kontakte, damit also kostengünstiger und ausfallsicherer), aber leider würde damit die Rückwärtskompatibilität zu CF-Karten auf elektromechanischer Ebene aufgegeben werden und die Hardware-Nachrüstung älterer Systeme dürfte aufwendig und damit relativ teuer sein. Firmware-Änderungen sind für CFast-Karten nicht zwingend notwendig, allerdings kann man davon ausgehen, daß CFast-Karten von Anfang an LBA-48 unterstützen werden, wodurch die gleichen Anpassungen an der Geräte-Firmware notwendig werden würden, wie oben schon beschrieben. Soweit dieser kleine Ausblick.
Nun, mal ganz von der Sinnfrage abgesehen, ob man überhaupt hochkapazitive Karten in einer Digitalkamera verwenden sollte, die Sensorauflösungen werden immer größer und größere Speicherkapazitäten auch sonst immer "normaler". Deshalb würde mich in einer Art Bestandsaufnahme interessieren, bis zu welcher Kartenkapazität die verschiedenen DSLRs mit Speicherkarten klarkommen. Wenn man nur die Spezifikation betrachtet, müßte ja eigentlich jede Kamera, die mit CF-Karten mit mehr als 2 (oder 4) GB zurecht kommt (also das Dateisystem FAT32 unterstützt), auch mit CF-Karten bis mindestens 8 GB klarkommen (der Adressierungsgrenze für CHS-Zugriffe). Kommt die Kamera mit größeren Medien als 8 GB klar, sollte es bis 128 GB eigentlich keine Beschränkungen mehr geben, denn FAT32-Volumes können deutlich größer werden, als selbst die LBA-28 Zugriffsmethode erlaubt.
Schon vor Jahren gab es hier im Forum Berichte von Leuten, die 16 GB CF-Karten in der Konica Minolta Dynax 7D einsetzen - angeblich ohne Probleme. Trotzdem liest man vereinzelt, daß selbst jüngere Modelle mit bestimmten Karten nicht oder mit Karten nicht oberhalb einer bestimmten Größe klarkommen. So etwa gibt es Gerüchte, daß die DSLR-A100 maximal 8 GB verkraftet.
http://forums.dpreview.com/forums/readflat...mp;changemode=1
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=36327
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=36664
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=44399
http://forums.dpreview.com/forums/read.asp...essage=28854887
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=36724
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=38384
Nun, solche Aussagen können auch immer auf Probleme zurückzuführen sein, die nichts mit der Kamera zu tun haben, etwa eine defekte oder gefälschte Karte, eine unübliche Formatierung, Fehler in der Handhabung, Beschränkungen bestimmter PC-Betriebssysteme oder externer Kartenleser, so daß man solche Aussagen immer mit Vorsicht genießen sollte. Das gilt allerdings auch umgekehrt, manche Fehler zeigen sich erst nach intensiver Benutzung einer Karte, bei der die Karte randvoll geschrieben wurde. Daß die Kamera mit einer Karte zunächst mal arbeitet, heißt also noch nicht notwendigerweise, daß sie auch stabil damit arbeitet.
Gerade deshalb ist es vielleicht auch für andere interessant, wenn wir hier auch selbst ein bißchen zu dem Thema sammeln - in diesem Thread interessieren also Fragen wie:
- Offiziell maximale Speicherkartengröße des Modells
- Maximale Speicherkartengröße eines Modells in der Praxis
- Falls es Probleme gab, welcher Art waren diese?
Viele Grüße,
Matthias