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ZITAT(Peter3 @ 2010-09-19, 23:36) Da ich über ebay jetzt einen solchen Konverter kaufen konnte, würde mich interessieren, wie der letzte Stand der Dinge über diesen Konverter ist.[/quote]
Leider hat sich da bisher nichts Neues gegenüber dem oben Geschriebenen ergeben.
ZITATFür diesen Fall hatte ich vor, den Konverter wie von Matthias beschrieben auf einen "simplen" Konverter ohne Elektronik umzubauen.[/quote]
Du beziehst Dich darauf, nicht wahr?
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Das Problem ist, daß Du nicht nur die Elektronik entfernen mußt, sondern auch den Blendenübertragungshebel, denn die neueren Gehäuse bewegen leider den Blendenhebel im Bajonett nur noch, wenn ein Systemobjektiv angeschlossen ist (ältere Gehäuse wie die 9000 AF oder 9xi blendeten dann beim Druck auf den Auslöser bzw. die Schärfentiefentaste komplett ab). In diesem speziellen Fall bedeutet das, daß das SR-Objektiv auch ohne Elektronik immer voll aufgeblendet bliebe, egal, was Du am Objektiv einstellst.
ZITATAuf ebay habe ich gesehen, dass dort ein AF Adapter f. M42 an MINOLTA AF α5D /α7D Sony DSLR chip angeboten wird. Besteht die Möglichkeit, diesen Chip, evtl. samt Kontakten in den Sigma-Konverter zu übernehmen?[/quote]
Das Ziel einer solchen Reelektrifizierungsaktion muß ja sein, daß man den Adapter kontrolliert abblenden kann und die Belichtung dabei immer noch stimmt.
Fall 1: Wenn in dem M42-Chip die Offenblende gleich der kleinsten Blende angegeben wurde, wird die Kamera den Adapter zwar anstandslos akzeptieren, aber man wird auch keine anderen Blenden einstellen können. In diesem Fall stimmt die Belichtung, aber Du kannst nur mit Offenblende arbeiten, da sich das Objektiv nicht abblenden läßt, solange nicht auch die Kamera abblendet.
Fall 2: Wenn in dem M42-Chip hingegen als kleinste Blende ein anderer Wert eingetragen ist als der Offenblendwert, dann solltest Du an der Kamera die Blende in dem Bereich dazwischen verstellen können. Die Kamera würde beim Abblenden und Auslösen auch versuchen, das Objektiv entsprechend weit (in Bezug auf die Offenblende) abzublenden. Diese Differenz würde dann mechanisch über den Adapter an das Objektiv übertragen. Je nachdem, welche Werte im Chip eingetragen sind, kann es zwar sein, daß die Blendenanzeige in der Kamera nicht mit der realen Blende übereinstimmt, aber der Bezug sollte immer noch hergestellt sein, d.h. ein Abblenden von der angezeigten Offenblende um soundsoviel Blendenstufen an der Kamera sollte eine Abblendung um ebensoviele Stufen am Objektiv zur Folge haben.
Die Frage ist nur, ob diese M42-Chips nun entsprechend Fall 1 oder Fall 2 implementiert sind. Ich vermute, daß sie dem Fall 1 entsprechen, denn sie sind ja dafür ausgelegt, an einem Objektiv verwendet zu werden, das keine mechanische Blendenkopplung mit der Kamera hat. Der Blendenhebel sollte sich also möglichst nicht bewegen. In dieser Konfiguration wird die jeweils gerade am Objektiv eingestellte Blende von der Kamera gerade als Offenblende angenommen und dem vom M42-Chip her kommenden Blendenwert zugeordnet. Da sich die Blende zwischen dem Moment der Messung und dem Moment der Auslösung nicht ändert (da es keine mechanische Übertragung gibt), stimmt die Belichtung nachher.
Im Fall 2 wird es komplizierter: Alle Gehäuse (mit Ausnahme der Minolta 9000 AF) messen in Verbindung mit einem Systemobjektiv (und als solches würde sich ein M42-Chip ja ausgeben) immer bei Offenblende. Stellt man die Blende auf andere Werte als die Offenblende (was im Fall 2 ja möglich ist), errechnet die Kamera die entsprechende Belichtungsabweichung gegenüber der Offenblendmessung. Blendet man ab, wird der letzte gemessene Belichtungswert gespeichert. Löst man aus, wird bei Zeit- oder Programmautomatik die Verschlußzeit auf der Basis der bei Offenblende gemessenen Belichtung - rechnerisch korrigiert um das Maß der Abblendung in Bezug auf die Offenblende - ermittelt.
Eine echte Arbeitsblendenmessung findet nur statt, wenn kein Systemobjektiv angesetzt ist. Mit einem M42-Chip findet also keine Arbeitsblendenmessung statt und die Kamera würde demnach mit einem Chip entsprechend Typ 2 nicht mitbekommen, daß sich - bei einem echten M42-Objektiv ohne Kopplung - die Blende ja gar nicht um den Betrag geschlossen hat, um den sie den Blendenhebel bewegt hat. Da diese Differenz aber in die Berechnung der Verschlußzeit eingeschlossen wurde, hätte das letztlich eine mehr oder weniger starke Überbelichtung zur Folge. Und deshalb werden die M42-Chips eher Fall 1 implementieren.
Wäre unser Sigma-Adapter mit einem solchen Typ 2 Chip ausgestattet, würde das nicht passieren, da die Kamera dort ja die Blende des Objektivs steuern kann, aber das ist ja nicht der anvisierte Anwendungsfall dieser M42-Chips.
Als zweites Ziel eines Chip-Upgrades des Sigma-Adapters sehe ich Autofokus-Unterstützung. Bei vielen M42-Objektivchips dürfte jedoch der AF gerade deaktiviert worden sein, sicher bin ich mir da aber nicht.
Die M42-Chips sind in jedem Fall schon relativ nah an dem, was wir für ein Chip-Upgrade dieser Sigma-Adapter benötigen würden, aber ohne Modifikationen wird es wahrscheinlich trotzdem noch nicht funktionieren.
ZITATOder gibt es mittlerweile andere Möglichkeiten, den Konverter doch noch funktionsfähig zu bekommen?[/quote]
Es gibt immerhin ein Projekt, das sich u.a. auch damit beschäftigt. Mit dem dort gewonnenne Know-How sollten wir irgendwann soweit sein, genau solche Probleme, wie mit dem Sigma-Adapter, zu lösen:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=26450
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=260752
Viele Grüße,
Matthias