Weiter oben ist der Zweifach-Telekonverter Soligor C/D7 Mx/AF 2× (angeblich baugleich zum Kenko MC7 AF 2× Teleplus) erwähnt worden. Und da fiel mir ein, daß ich genau so einen mein eigen nenne, seit ich ihn recht günstig von einem Bekannten erwarb, der ihn im Schrank vergessen hatte, nachdem er vor mehreren Jahren schon von Minolta auf Nikon gewechselt hatte.
Meinen uralten Kenko M-AF 1.4X Teleplus (noch mit fünf Kontakten) hatte ich einmal mit dem Minolta AF 1.4× Tele Converter-II Apo verglichen. Dabei stellte sich der Kenko als sehr leistungsstark und dem mehrfach teureren Minolta nur minimal unterlegen heraus. Den Soligor-Zweifachkonverter hingegen (auch schon älter, aber immerhin bereits mit acht Kontakten) habe ich noch nie ernsthaft benutzt, und das wollte ich nun endlich einmal nachholen.
Telezooms wie das AF 4/70-210, AF 75-300 oder AF Apo 100-400 vertragen sich generell nicht so besonders gut mit Telekonvertern. Mit dem Kenko 1,4× läßt die Leistung so deutlich nach, daß die Ergebnisse zur Not gerade so brauchbar und bei hohen Ansprüchen nicht ausreichend sind. Mit einem Zweifach-Konverter wird die Leistung noch schlechter. Doch mit einer hochwertigen Tele-Festbrennweite sollte der Leistungseinbruch bei Konvertereinsatz nicht gar so schlimm ausfallen, und die beiden 1,4er haben sich am AF Apo HS 400 G ja bereits mit Bravour bewährt.
Also habe ich den Soligor 2× nun ebenfalls einmal am AF Apo HS 400 G probiert -- und gleich zwei Überraschungen erlebt. Erste Überraschung: Die optische Leistung ist selbst bei voller Öffnung überraschend gut. Der Leistungsverlust ist kaum der Rede wert, die Objektiv-Konverter-Kombi bleibt auch bei recht hohen Ansprüchen voll nutzbar -- ganz anders als bei den Telezooms. Ein kleiner Verlust ist schon vorhanden, doch er ist weitaus geringer, als ich zuvor befürchtet hatte.
Zweite Überraschung: Der Verlängerungsfaktor des Zweifach-Konverters beträgt gar nicht 2×. Sondern nur etwa 1,836×, also 12,3 % zu wenig. Das ist meines Erachtens eine ganz schön große Abweichung. Das 4,5/400 mm wird mit diesem Konverter also nicht zu einem 9/800 mm, sondern nur zu einem 8,3/735 mm. Na ja, die gute optische Leistung tröstet über diesen Mangel an Konverterwirkung hinweg. Übrigens weicht auch der Verlängerungsfaktor des Kenko 1,4× von seinem Nennwert ab -- aber in die andere Richtung. Er beträgt 1,455× und ist damit um 4,1 % zu lang (wenn man 1,414× als Sollwert annimmt); der Soligor 2× ist also nur 1,26× länger als der Kenko 1,4×.
Es würde mich interessieren, ob die Besitzer anderer Telekonverter ebenfalls Abweichungen der Verlängerungsfaktoren von ihren Nennwerten feststellen können. Nach meinen (begrenzten) Erfahrungen weichen Original-Minolta-Konverter um weniger als 1 % von ihren Nennwerten ab, Fremdkonverter geben sich da deutlich großzügiger.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.