Wollte mich mal mit dem Thema Histogramm auseinandersetzen und habe mich dazu versucht ein wenig in die Materie einzuarbeiten.
Ich zitiere:
"... Das Histogramm zeigt quasi ein EKG Ihres Bildes. Sie erkennen, wie viele Bildpunkte von jedem einzelnen Helligkeitswert vorhanden sind. Auf einen Blick entnehmen Sie dem Balkendiagramm, ob zum Beispiel ganz helle bis weiße Tonwerte in der Datei vorkommen oder ob es im Mitteltonbereich eine Lücke gibt.
Je höher der einzelne Balken an einem bestimmten Punkt des Spektrums, desto mehr Bildpunkte dieses Tonwerts haben Sie in der Fotodatei. Türmen sich ganz rechts die Balken besonders hoch, dann hat die Datei viele helle Töne. Möglicherweise erkennen Sie schon, dass ein bestimmter Tonwertbereich gar nicht ausgenutzt wird – orten Sie zum Beispiel ganz links keinen Ausschlag, dann fehlen Tiefen. ..."
und:
" ... Normalerweise ist ein Histogramm in der Bildbearbeitung zu finden, aber die DiMAGE A1 zeigt die Leuchtdichteverteilung des Bildes schon vor der Aufnahme an. Das wahlweise mit dem Livebild dargestellte Echtzeit-Histogramm erlaubt dem Fotografen die Bewertung des Kontrastes und der Helligkeit, um Korrekturen vorzunehmen. ..."
Meine Frage:
Hat denn schon mal einer von Euch auf Grund des Echtzeit-Histogramms Veränderungen an den Einstellungen der Kamera VOR der Aufnahme vorgenommen, die sich merklich (auf das Histogramm und somit auch auf das zu machende Bild) ausgewirkt haben und die man nicht im Nachhinein auch über EBV hätte machen können? Ich kann mir da Anpassungen des EV-Wertes bzw. des Kontrastes vorstellen - macht das jemand richtig aktiv und ist die Beeinflussung vor der Aufnahme wirlklich sinnvoll?! Oder bieten die Kamerahersteller das Echtzeit-Histogramm einfach nur an weil sie es können?!
Ja, ich hatte das Live-Histogramm bei meiner S414 verwendet, um bei Sonnenschein besser die EV-Korrektur vornehmen zu können. Die Histogramm-Kurve konnte ich bei diesen Verhältnissen immer noch so gerade eben erkennen.
Bei meiner A1 kann ich dazu noch nichts sagen, es gibt noch zu wenig Sonne!
Zitat von mullarHat denn schon mal einer von Euch auf Grund des Echtzeit-Histogramms Veränderungen an den Einstellungen der Kamera VOR der Aufnahme vorgenommen, die sich merklich (auf das Histogramm und somit auch auf das zu machende Bild) ausgewirkt haben und die man nicht im Nachhinein auch über EBV hätte machen können?
Na ja, im Prinzip magst Du recht haben mit der nachträglichen EBV - ABER:
In der EBV kannst Du keine Informationen wieder hervorzaubern, die bereits bei der Aufnahme verloren gegangen sind. Die Kamera hat einen begrenzten Kontrastumfang und bei Über- oder Unterbelichtung können extrem helle oder dunkle Flächen "zulaufen". Dort hast Du dann ein Schwarz oder Weiß, aus dem auch die EBV nix mehr herausholen kann.
Das Echtzeit-Histogramm ermöglicht schon bei der Aufnahme die Beurteilung genau dieses Effekts: "hängen" hohe Balken am linken (dunkel) oder rechten (hell) Rand des Histogramms, dann geht dort Zeichnung verloren - durch eine Belichtungskorrektur kannst Du dann gegensteuern (oder im ungünstigen Fall eines extrem kontrastreichen Motivs entscheiden, wo Du bewusst den Verlust der Zeichnung in Kauf nimmst).
Die Kamera belichtet in der Regel von selbst richtig, aber in kritischen Fällen kann das Echtzeit-Histogramm helfen, das "Zulaufen" extrem heller oder dunkler Bildbereiche bei der Aufnahme zu verhindern und somit Information für die spätere Bildbearbeitung zu erhalten, die sonst verlorenginge.