RE: Tests einiger Standardobjektive

#1 von Tetrapak ( gelöscht ) , 23.09.2007 15:20

Hallo!

Ich habe in den letzten Tagen ein paar Vergleichstests zwischen meinen Standardobjektiven durchgeführt und wollte auch euch die Ergebnisse bekanntgeben. Objekt war ein Bücherregal aus etwa 3,5m Entfernung. Ausrüstung war eine X-500 mit Stativ und Drahtauslöser. Film war Fomapan 200.

Das MC 1,7/50 hat mich ein wenig enttäuscht. Bei 1,7 ist es nicht grade ein Wunder an Schärfe. Bei 2,8 ist die Leistung bereits deutlich besser steigert sich bis 11 ein wenig, bis auf ein sehr gutes, aber nicht herausragenden Niveau. Die Schärfe ist sehr gut, der Kontrast lässt aber etwas zu Wünschen übrig.

Das MD 1,4/50 wird hier im Forum zu Recht als das schärfste der 50er bezeichnet. Bei 1,4 ist es bereits ein wenig besser als das 1,7 und wird dann bis 5,6 schon so scharf als das 1,7 bei 11. Bei 11 würde ich behaupten, dass die Schärfe des Films vollkommen ausgenutzt wurde. Man kann selbst die kleinsten Beschriftungen auf CDs lesen. Bei einem Objektiv, das auf Unendlich korrigiert ist, absolut erstaunlich. Der Kontrast ist bei allen Öffnungen gleich perfekt.

Und nun kommt die Überraschung: Das MC 1,2/58. Bei 1,2 ist liegt sie Schäfeleistung bereits über der des 1,7ers, das 1,4 ist aber nochmal ein kleines Stück besser. Bis 11 steigert es sich kontinuierlich, ist dabei immer hauchdünn hinter dem 1,4er. Bereits bei 2 ist die Schärfe wirklich erstaunlich. Da man immer hört, bei weit geöffneter Blende sei die Linse eher ein "Weichzeichner", hat mich das doch sehr überrascht. Der Kontrast ist schon bei 1,2 sehr gut, steigert sich bis 5,6 aber nochmal ein wenig. Insgesamt also doch ein überraschend gutes Ergebnis.


Tetrapak

RE: Tests einiger Standardobjektive

#2 von weberhj , 23.09.2007 21:24

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-23, 15:20) Ich habe in den letzten Tagen ein paar Vergleichstests zwischen meinen Standardobjektiven durchgeführt und wollte auch euch die Ergebnisse bekanntgeben. Objekt war ein Bücherregal aus etwa 3,5m Entfernung. Ausrüstung war eine X-500 mit Stativ und Drahtauslöser. Film war Fomapan 200.[/quote]
Sorry, ich will deinen Test ja gar nicht anzweifeln, aber es fängt schon beim Fomapan 200 Film an der nahezu ungeeignet ist die Unterschiede von 50mm
Festbrennweiten im Blendenbereich f5.6 bis f11 anfzuzeigen. Wie hast du den Film denn ausgewertet?

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-23, 15:20) Das MC 1,7/50 hat mich ein wenig enttäuscht. Bei 1,7 ist es nicht grade ein Wunder an Schärfe. Bei 2,8 ist die Leistung bereits deutlich besser steigert sich bis 11 ein wenig, bis auf ein sehr gutes, aber nicht herausragenden Niveau. Die Schärfe ist sehr gut, der Kontrast lässt aber etwas zu Wünschen übrig.[/quote]
Das mag bei deinem Exemplar durchaus zutreffen, vielleicht hat es einen minimalen Belag oder einen anderen winzigen Defekt.
Oder es ist einfach ein Exemplar unter dem Durchschnitt. Repräsentativ ist das Resultat jedenfalls nicht. Das späte MC Rokkor 1.7 50mm
und das frühe MD Rokkor 1:1.7 50mm sind normalerweise absolute Spitzenobjektive.

Ich vermute aber einfach mal eine minimale Defokussierung bei deinem Test. Es ist fast unmöglich mit einem solchen Test die Leistung wirklich
auszureizen, das haben schon viele Objektivtester feststellen müssen. Dazu benötigt man nämlich ein absolut präzise eingemessenes Gehäuse,
eine Sucherlupe ein bombenfestes Stativ und muß dann trotzdem noch eine Testreihe mit verschiedenen nur minimal unterschiedlichen Entfernungseinstellungen schießen.

Zur Auswertung taugt beinahe nur ein gutes Mikroskop, denn selbst bei einem Minolta Dimagescan 5400 müßte man auf das jeweils zu
analysierende Detail fokussieren.

Bitte glaub mir alle diese Vorraussetzungen sind zwingend nötig um die Leistung der 50iger Rokkore überhaupt bei Blenden um f5.6 reproduzierbar
zu differenzieren. Ich habe selbst lange genug getüftelt bis mir das gelungen ist.

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-23, 15:20) Das MD 1,4/50 wird hier im Forum zu Recht als das schärfste der 50er bezeichnet. Bei 1,4 ist es bereits ein wenig besser als das 1,7 und wird dann bis 5,6 schon so scharf als das 1,7 bei 11. Bei 11 würde ich behaupten, dass die Schärfe des Films vollkommen ausgenutzt wurde. Man kann selbst die kleinsten Beschriftungen auf CDs lesen. Bei einem Objektiv, das auf Unendlich korrigiert ist, absolut erstaunlich. Der Kontrast ist bei allen Öffnungen gleich perfekt.[/quote]Sorry es ist nicht das MD 1.4/50mm sondern das MC Rokkor PG 1:1.4 50mm das bei mir eindeutig reproduzierbar (mit mehreren Exemplaren)
hauch dünn vor dem MC Rokkor PF 1:2 50mm die Nase vorn hat. Erst danach folgen diverse andere 1.7 und 1.4. Der Kontrast ist bei offener Blende
jedenfalls garantiert nicht perfekt!

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-23, 15:20) Und nun kommt die Überraschung: Das MC 1,2/58. Bei 1,2 ist liegt sie Schäfeleistung bereits über der des 1,7ers, das 1,4 ist aber nochmal ein kleines Stück besser. Bis 11 steigert es sich kontinuierlich, ist dabei immer hauchdünn hinter dem 1,4er. Bereits bei 2 ist die Schärfe wirklich erstaunlich. Da man immer hört, bei weit geöffneter Blende sei die Linse eher ein "Weichzeichner", hat mich das doch sehr überrascht. Der Kontrast ist schon bei 1,2 sehr gut, steigert sich bis 5,6 aber nochmal ein wenig. Insgesamt also doch ein überraschend gutes Ergebnis.[/quote]Das ist nun aber keineswegs eine Überraschung.
Das MC Rokkor 1:1.2 58mm ist ein absolutes Minolta Sahneteil.
Ich verwende es heute noch am liebsten (mit Pete Ganzels Adapter an der Alpha 100). Selbst die A100 kann die maximale Schärfe
dieser Linse nicht annähernd auflösen, hinsichtlich des Bokeh ist es in der Tat einzigartig. Trotzdem liegt es in der Schärfe minimal
hinter den oben genannten Spitzenreitern zurück. Die Differenz dürfte unter praktischen Bedingungen jedoch völlig irrelevant sein.


In the mind of Minolta...


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#3 von Tetrapak ( gelöscht ) , 24.09.2007 16:22

Also ich glaube, einige der Einwände kann ich entkräften.
Die Bilder habe ich auf dem Leuchtpult mit einer apochromatischen 10x Lupe beurteilt. Und die Unterschiede waren auch auf diesem vielleicht nicht so extrem hochauflösenden Film deutlich zu erkennen. Jetzt könnte man sagen ich hätte mir einige der Unterschiede eingebildet, allerdings lässt es sich einfach nicht leugnen, dass auf einigen der Bilder die kleinen Beschriftungen der CDs lesbar sind, und auf anderen nicht. Die Sache mit dem eingemessenen Gehäuse könnte ich mir vorstellen, allerdings kann das nicht die Unterschiede erklären. Wenn das Gehäuse nicht eingemessen war, müsste sich das ja auch alle Bilder ähnlich auswirken.
Bei dem Stativ handelte es sich um ein ca. 10kg schweres Aluteil von Gitzo. Ich stand einen Meter davon entfernt und habe beim Belichten die Luft angehalten und den Boden nicht in Vibration zu versetzen. Keine Belichtungszeit war länger als 1/60 Sekunde. Eingestellt habe ich auf eine gerade Linie in der Mitte mit dem Schnittbildindikator. Dass man dabei falsch einstellen kann, braucht mir keiner zu erzählen. Und selbst dann würde sich das bereits bei Blende 2,8 nicht mehr auswirken und erklärt nicht die Unterschiede zwischen f/5,6 und f/11.

Dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sein könnten, war mir von Anfang an klar. Natürlich ist jede Linse anders. Es kann durchaus sein, dass das 1,7er minimal dejustiert ist. Aber mit den diversen anderen Tests, die man im Netz finden kann, ergibt sich halt irgendwann ein konsistentes Bild.

Und dass die Auflösung des 1,2/58 bei Offenblende gut sein soll, das höre ich grade das erste Mal...Das war es was ich mit mein Test eigentlich bewzeckt hatte: Ich hatte immer das Gefühl, mein Exemplar wäre bei Offenblende schon sehr scharf während im Netz öfter zu hören ist, es sei bei Offenblende weichzeichnerartig. Nun habe ich eben den Test gemacht, der meine Vermutung bestätigt hat. Und das (für mich) überraschende Ergebnis wollte ich euch nicht vorenthalten. (Normalerweise wäre ich der Meinung gewesen, dass es exakter druchgeführte Tests mit eingemessenen Bodys und höchstauflösenden Dokumentenfilmen etc. pp. gibt.)


Tetrapak

RE: Tests einiger Standardobjektive

#4 von 01af , 24.09.2007 17:59

ZITAt (Tetrapak @ 23. 9. 2007, 15.20 h)Das MD 1,4/50 wird hier im Forum zu Recht als das schärfste der 50er bezeichnet.[/quote]
Ich wüßte nicht, wo hier im Forum so etwas behauptet werde. Und wenn, dann wär's falsch.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Also, ich glaube, einige der Einwände kann ich entkräften.[/quote]
Das glaube ich nicht.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Die Bilder habe ich auf dem Leuchtpult mit einer apochromatischen 10x-Lupe beurteilt.[/quote]
Da geht's ja schon los. Versuch's leiber einmal mit einem Mikroskop bei 25facher bis 50facher Vergrößerung. Dann kommst du in etwa in den Bereich, wo die Unterschiede bei mittleren Blenden zuverlässig identifizierbar werden.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Und die Unterschiede waren auch auf diesem vielleicht nicht so extrem hochauflösenden Film deutlich zu erkennen.[/quote]
Der Film ist nicht so wichtig, da stimme ich dir zu. Der Fomapan 200 ist sicher nicht der ideale Testfilm, doch um Unterschiede sichtbar zu machen, reicht er aus. Die Probleme in deinen Tests liegen ganz woanders ...


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Jetzt könnte man sagen ich hätte mir einige der Unterschiede eingebildet, allerdings lässt es sich einfach nicht leugnen, dass auf einigen der Bilder die kleinen Beschriftungen der CDs lesbar sind, und auf anderen nicht.[/quote]
Zweifellos. Fragt sich nur, warum das so ist. Bis zum Beweis des Gegenteils darfst du getrost davon ausgehen, daß das keine Unterschiede in der Objektivleistung, sondern in der Genauigkeit der Fokussierung und/oder der Filmplanlage sind.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Wenn das Gehäuse nicht eingemessen war, müsste sich das ja auch alle Bilder ähnlich auswirken.[/quote]
Nicht, wenn du mit Hand und Auge fokussiert hast. Dann ist die korrekte Fokuslage reine Glückssache.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Eingestellt habe ich auf eine gerade Linie in der Mitte mit dem Schnittbildindikator. Dass man dabei falsch einstellen kann, braucht mir keiner zu erzählen.[/quote]
Ich erzähl's dir ber trotzdem, denn so richtig scheinst du dir nicht darüber im klaren zu sein. Ein üblicher Schnittbildindikator nutzt eine Meßbasis, die der effektiven Öffnung des Objektives von etwa 1:4 bis 1:4,5 entspricht. Was das für deinen Test bedeutet, kannst du dir nun selber überlegen ...


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Und selbst dann würde sich das bereits bei Blende 2,8 nicht mehr auswirken und erklärt nicht die Unterschiede zwischen f/5,6 und f/11.[/quote]
Hast du eine Ahnung.

Wenn bei f/11 noch klare Unterschiede zwischen den Objektiven sichtbar sind bzw. bei einem Objektiv die (scheinbare) Leistung bei Abblendung über f/5,6 - f/8 hinaus noch eindeutig zulegt, dann ist das kein Indiz mehr, sondern praktisch schon ein Beweis für Fehlfokussierung.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Es kann durchaus sein, dass das 1,7er minimal dejustiert ist.[/quote]
In der Tat, das kann durchaus sein. Doch viel wahrscheinlicher ist, daß du bloß falsch fokussiert hast.


ZITAt (Tetrapak @ 24. 9. 2007, 16.22 h) Und dass die Auflösung des 1,2/58 bei Offenblende gut sein soll, das höre ich grade das erste Mal...[/quote]
Dann hast du offenbar noch nie von diesem Objektiv gehört.

-- Olaf


Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#5 von Tetrapak ( gelöscht ) , 24.09.2007 19:18

ZITATIch erzähl's dir ber trotzdem, denn so richtig scheinst du dir nicht darüber im klaren zu sein. Ein üblicher Schnittbildindikator nutzt eine Meßbasis, die der effektiven Öffnung des Objektives von etwa 1:4 bis 1:4,5 entspricht. Was das für deinen Test bedeutet, kannst du dir nun selber überlegen ...[/quote]

Ja, das kann ich. Wieder was gelernt, Asche auf mein Haupt.

Ok, das lässt mich die Sache wieder etwas anders sehen. Aber auch das erklärt nicht, warum ich bei den Testbildern des 1,4ers bei f/2 die Beschriftungen nicht lesen kann, bei f/11 aber schon. Ich habe wohlgemerkt dabei die Fokussierung nicht geändert. Und eine Tiefenschärfe von ca. 60cm bei f/2 sollte meinen eventuellen Fokussierfehler doch recht gut ausgleichen...


Tetrapak

RE: Tests einiger Standardobjektive

#6 von ChristophPeterS , 24.09.2007 19:52

Hoi Tetra,

ich habe solche Übungen in der Wissenschaft des Objektivtestens selbst versucht durchzuführen. Und ich glaube,
ich bin darin gescheitert - schon alleine, weil mir die Sucherlupe die 50 oder 60 Euro nicht wert war. Aber mir geht
es inzwischen besser! Mir fallen nämlich beim Betrachten meiner Bilder diejenigen auf, die sich durch besonders detail-
reiche Abbildung auszeichnen.

Dabei sind insbesondere die Normalobjektive durch die Bank aller erste Sahne. Wenn ich weiß, daß ich Blende 2
brauche, weil es wegen der Tiefenschärfe nötig ist, nehme ich den 1.2/58 Klotz mit (oder wenn ich vermute, daß
es ein einmaliger Ausflug durchs Appenzell o.ä. werden könnte). Das 1.2/58 ist ein Traumobjektiv. Mich verwundert,
daß dir das nicht schon nach den ersten paar Bildern, die du damit gemacht hast, aufgefallen ist.

Ja, es wird oft behauptet, es sei offen weich. Mir scheint aber eher, daß es einfach ganz schön schwierig ist, ein
Objekt zu finden, dessen Oberfläche so gebogen ist, wie die Fokalebene des Objektivs. Dann ist es oft zu dunkel,
als daß man wirklich scharf stellen könnte. Ab Blende 2 geht es aber schon viel besser. Was bei den hohen Öffnungen
schon ein wenig schwächer wird, ist der Kontrast. Aber das kann je nach Situation auch schon mal gut sein.
Auch wenn es für ein Objektiv schwieriger ist, einen hohen Kontrast her zu zaubern.

Nach meiner Meinung ist das MD Rokkor 1.7/50 (das MC gilt aber als gleich gut, was nicht verwundert, da die
Konstruktion offenbar die selbe ist) der ideale Begleiter zum MC 1.2/58, denn es ist viel weniger empfindlich in Bezug
auf Gegenlicht.

Normalerweise habe ich aber trotzdem eher das MC 1.4/50 dabei, wobei ich dann allerdings heikle unscharfe
Hintergründe vermeide. Ansonsten ist ein MD Rokkor 1.4/50 mit 49mm Filterdurchmesser das einzige Normalobjektiv
von Minolta, das mich je enttäuscht hat (OK, mit dem MD 1.2/50 bin ich noch nicht fertig mit dem Testen).

Aber zurück zur Praxis: ich habe ein paar Lieblingsobjektive, die mich immer wieder begeistern. Daß das MC 1.2/58
ganz vorne mit dabei ist, ist wahrscheinlich schon aufgefallen. Als nächstes kommen dann die 24iger. Ich hab drei
Stück: ein frühes MC, das ich habe vom Pilz befreien lassen, ein frühes MD und ein ebenfalls frühes (aber abgeschabtes)
MD W.Rokkor VFC. Alle drei liefern in meiner Hand gleiche Ergebnisse.

Wenn du magst, kannst du ja mal hier schauen.

Die verschiedenen 35iger sind auch sehr gut. Aber in meinen Augen nicht so herausragend wie die besten 50iger und die
24iger. Auch das MD W.Rokkor 2.8/28 (ab Blende 4..5.6) und das MD W.Rokkor 2/28 sind ganz toll. Aber sie passen nicht
in mein Standardset, das eigentlich immer ein 24iger enthält. Ich hab noch das MC 4/17 und das frühe MD 2.8/20. Die
sind beide nicht schlecht, haben aber bei weitem nicht die Klasse der 24iger. Das 17er hat in den Ecken schon heftig mit
Verzerrungen und mit Farbsäumen zu tun. Und dem 2.8/20 fehlt die Brillianz des 24iger, ohne dass es erheblich mehr
Bildwinkel liefern würde. Aber ich bin wahrscheinlich eh nicht der begnadete Weitwinkelphotograph, so daß mein Urteil
hier mit Vorbehalt stehen soll.

Bei den Teleobjektiven hab ich normalerweise ein MC Tele Rokkor 2.8/135 und ein Tokina AT-X 2.5/90 dabei.
Die 135iger sind in meinen Augen alle ganz prima. Das alte MC Tele Rokkor scheint mir etwas weniger schaft zu sein -
allerdings stellt es die Unschärfe herausragend dar. In der Disziplin empfiehlt Olaf das ältere MC 2.5/100 (da will ich
nicht widersprechen) und es gehören für mich das MC 1.7/85 (mein Liebling: Berg und Tal! und das MC 3.5/200.
Das MC 1.7/85 kann ganz bezaubernde Farben auf den Film bannen.
Das 100er für mich ist ein sehr schönes Objektiv, das aber ich aber doch selten dabei hab. Wenn ich mit 24/35/50(58)/85/100/135/200
unterwegs bin, dann ist das 100er normalerweise das MD Macro Rokkor 4/100. Das ist ebenfalls ein Überflieger! Nur, wenn das
Tokina (wahrscheinlich wegen der Lichtstärke) nicht so sensibel auf Gegenlicht reagieren würde (und eine etwas befremdliche
Farbenbalance hätte) dann würde das Tokina in der selben Liga spielen - in der ersten.

Ich versuche mir öfters Notizen über Objektiv, Kameraeinstellung und Situation zu machen. Das hat mir schon sehr geholfen,
Zutrauen zu meinen Objektiven zu finden. Und dann ebenfalls die Erkenntnis zuzulassen, daß ich mit dem 135iger aus der
Hand eben keine absolut scharfen Bilder hinbekomme (von den längeren Tüten ganz zu schweigen). Ich sehe mir die Bilder
normalerweise anhand der Scans an (bei 4000 dpi mit einem guten Filmscanner, früher von 5600 dpi heruntergerechnet).
Auflösung die den Minoltaobjektiven gleicht, hab ich z.B. in den Planaren 2.8/80 und 3,5/100 gefunden (für die Hassie). Das sind
im optimalen Fall dann Bilder, wie von einer anderen Welt!

In jedem Fall hat mir die wunderbare Haptik und die exzellenten Ergebnisse der Rokkore die Lust, ein anderes System
auszuprobieren (die Versuchung ist im digitalen am größten) total verdorben.

Viele Grüße
Peter

PS: es sind natürlich noch einige sehr gute Objektive unerwähnt geblieben. Das MC/MD 4/200 z.B. (gutes allround 200er), oder das
MC 1.4/58 (gehört in die zweite Reihe bei den 50iger - die anderen sind halt so irrsinnig gut - aber ist auch nicht schlecht). Noch nicht so richtig ausprobiert hab ich
auch das 3.5/50 Macro. Das sollte im Gegenlicht eigentlich super toll funktionieren. Nun ich freue mich schon auf die Entdeckungen,
die ich da in meiner Sammlung noch machen kann...


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#7 von ChristophPeterS , 24.09.2007 20:00

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-24, 19:18) Aber auch das erklärt nicht, warum ich bei den Testbildern des 1,4ers bei f/2 die Beschriftungen nicht lesen kann, bei f/11 aber schon. Ich habe wohlgemerkt dabei die Fokussierung nicht geändert. Und eine Tiefenschärfe von ca. 60cm bei f/2 sollte meinen eventuellen Fokussierfehler doch recht gut ausgleichen...[/quote]

Äh, wenn du auf die Filmkrümmel schaust, suchst du nach kleineren Streuscheibchen, als bei der Berechnung der Tiefenschärfe
zugrunde gelegt wurden. Ich würde schätzen, daß man bei den Auflösungsmonstern schon mal einen Faktor 10 vorsehen kann,
wenn man's wirklich wissen will.

Der Trick mit dem schrägen Meterstab (sorgfältig auf die Mitte scharfstellen, alles aufschreiben, und dann die Filme anschauen).
hat mir gezeigt, daß die Gehäuse doch schon ein wenig streuen. Es ist aber auch ein wackeliges Vorhaben... und du brauchst ein
lichtstarkes Tele.

P


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#8 von Tetrapak ( gelöscht ) , 24.09.2007 22:12

ZITATDas 1.2/58 ist ein Traumobjektiv. Mich verwundert,
daß dir das nicht schon nach den ersten paar Bildern, die du damit gemacht hast, aufgefallen ist.[/quote]
Das ist es! Siehe mein Bild "Aus England" in der Galerie (wenn sie wieder da ist /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />) Ich liebe das Teil!
ZITATAber zurück zur Praxis:[/quote]
Das ist es, was ich jetzt auch tun werde. Das Objektivetesten scheint ja doch eine recht komplexe und für die Realität recht unnütze Sache zu sein, weshalb ich es jetzt bleiben lasse.


Tetrapak

RE: Tests einiger Standardobjektive

#9 von ChristophPeterS , 25.09.2007 18:35

ZITAt (Tetrapak @ 2007-09-24, 22:12) Das Objektivetesten scheint ja doch eine recht komplexe und für die Realität recht unnütze Sache zu sein, weshalb ich es jetzt bleiben lasse.[/quote]

So radikal würde ich das nicht sagen.

Du hast eigentlich nur einen Wackelkandidaten ausgemacht. Der hat einen zweiten Test verdient - und wenn es da auch nicht gut
rauskommt, würde ich es im Restmüll versenken. Ansonsten kannst du dir bei den anderen Objektiven sicher sein, dass eventuelle
Probleme nicht am Objektiv liegen. Ich finde, dass das auf dem Weg zu einer sauberen Technik ein wichtiger Schritt ist. (wie erziehe
ich mich zum Stativ, und so... . Vorsicht bei Wind, UV-Filter wenn nötig - und nur dann, und ein nur ein guter. Billigfilm?)

Die Objektive in meiner Tasche haben alle schon wenigstens ein technisch untadeliges Bild gemacht. Das ist das Minimum, das ich
an Objektivtest für mich haben will. Ob jemand mit mehr Ergeiz dann noch weitere Unterschiede herauskitzeln kann, ist mir dann
wieder egal.

Wenn ich mit den Rokkoren nicht mehr auskäme, würde ich zum Mittelformat greifen. Aber meine fotografischen Fähigkeiten begrenzen
die Qualität meiner Bilder mehr als die technische Qualität meiner Ausrüstung. Das ist aber auch wieder egal - schliesslich geht es nur
um die Freude, die ich habe. Und auch da liegen die Rokkore so gut in der Hand... /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Viele Grüsse
Peter


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#10 von Faust , 28.09.2007 16:37

Hallo!

Ich hab immer mal wieder hier im Forum ein paar Bemerkungen gegen das 50mm 1.2 gelesen, aber eigentlich noch nie wirklich was an dem nicht so gut sein soll, wenn man es mit den anderen Normalobjektiven vergleicht. Kann mir vielleicht einer von euch etwas dazu sagen?

Meine Normalobjektivsammlung besteht aus 58mm (1.4), 50 (1.2) und dem 45er, das ich ab und zu wegen seiner geringen Größe benutze. Einen direkten Vergleichstest habe ich noch nicht gemacht und das ist ja offensichtlich auch gar nicht so einfach /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Und irgendwann kommt da noch ein 58er mit 1.2 dazu, falls ich das mal irgendwo günstig finde (oder hat hier gerade jemand eins abzugeben?)

Gruß
Johannes


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#11 von fwiesenberg , 28.09.2007 16:45

ZITAt (Faust @ 2007-09-28, 16:37) Ich hab immer mal wieder hier im Forum ein paar Bemerkungen gegen das 50mm 1.2 gelesen, aber eigentlich noch nie wirklich was an dem nicht so gut sein soll, wenn man es mit den anderen Normalobjektiven vergleicht. Kann mir vielleicht einer von euch etwas dazu sagen?[/quote]

Die beiden 50/1:1,2 die ich bisher hatte (eins davon habe ich noch) waren im Gegensatz zum 50/1,4 und 58/1,2 nicht offenblendtauglich. Insbesondere an der Naheinstellgrenze untauglich - wo das 58/1,2 noch passable Bilder liefert.
Abgeblendet auf 1:2,8 ist das 50/1,2 wieder gut - aber dafür hole ich mir kein 1,2er.
Und kein Vergleich mit dem Bokeh des 58/1,2ers!

EDIT:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=3885
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=15350


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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... zur Interpunktion:
"Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen."
(Terry Pratchett in "Schöne Scheine")

... zur Groß- und Kleinschreibung:
Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.


 
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RE: Tests einiger Standardobjektive

#12 von torfdin , 28.09.2007 22:45

hm, ' habe mal, soweit die SuFu das her gibt, die Beurteilungen der 50 mm MD-Objektive durchgeguckt (auch die externen Links).
Als Normal-Objektiv habe ich das 1:2/50 mm, s stammt auch von einem Kamerakauf.
Auch wenn ich keine der hier viel zitierten Tests damit gemacht habe, bietet das Objektiv im Realworld-Verhalten immer gute Leistungen, Voraussetzung ist sorgfältiges Scharfstellen, bei Blende 2 ist der Schärfentiefebereich ja relativ klein.
Bei Blende 2 ist es etwas soft, aber das kommt der Bildwirkung eher entgegen als dass es stören würde.
Schon bei Blende 2,8 bringt es dann - sauber fokussiert! - die gewünschte Schärfe.

Mein 1:1,7 hatte ich damals meinem Vater mit einer X-700 vermacht, weil ich mir ein 1:1,4 als lichtstarkes available-light-Objektiv kaufen wollte.
Interessanter Weise reicht mir das MD 1:2 aber, die eine zusätzliche Blendenstufe kompensiere ich öfter mit einem empfindlicheren Film.
Mein Fazit: wenn mir mal ein sehr günstiges gut erhaltenes MD 1:1,4 begegnet, nehm' ich es vielleicht mit - vielleicht, irgedwann mal /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Grüße
torfdin


Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#13 von weberhj , 29.09.2007 12:02

ZITAt (torfdin @ 2007-09-28, 22:45) hm, ' habe mal, soweit die SuFu das her gibt, die Beurteilungen der 50 mm MD-Objektive durchgeguckt (auch die externen Links).
Als Normal-Objektiv habe ich das 1:2/50 mm, s stammt auch von einem Kamerakauf.
Auch wenn ich keine der hier viel zitierten Tests damit gemacht habe, bietet das Objektiv im Realworld-Verhalten immer gute Leistungen, Voraussetzung ist sorgfältiges Scharfstellen, bei Blende 2 ist der Schärfentiefebereich ja relativ klein.
Bei Blende 2 ist es etwas soft, aber das kommt der Bildwirkung eher entgegen als dass es stören würde.
Schon bei Blende 2,8 bringt es dann - sauber fokussiert! - die gewünschte Schärfe.

Mein 1:1,7 hatte ich damals meinem Vater mit einer X-700 vermacht, weil ich mir ein 1:1,4 als lichtstarkes available-light-Objektiv kaufen wollte.
Interessanter Weise reicht mir das MD 1:2 aber, die eine zusätzliche Blendenstufe kompensiere ich öfter mit einem empfindlicheren Film.
Mein Fazit: wenn mir mal ein sehr günstiges gut erhaltenes MD 1:1,4 begegnet, nehm' ich es vielleicht mit - vielleicht, irgedwann mal /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Grüße
torfdin[/quote]
Hallo torfdin,

es wäre wirklich sehr schön wenn die Angaben zu den Objektiven etwas präziser wären, denn mit der Angabe 1:2/50mm
kann man leider nicht viel anfangen.

Ich selbst besitze schon drei Versionen von MF Minolta 2 50mm die allesamt sehr unterschiedlich sind.

Eins ist von der Schärfe her wirklich erste Sahne, nämlich das MC Rokkor PF 1:2 50mm. Es besitzt auch noch ein
vollwertiges Achromatic coating, und hat als Schwäche eigentlich nur eine etwas höhere Vignettierung bei offener Blende.

Das direkte Nachfolgemodell MD Rokkor 1:2 50mm hat IMHO optisch den gleichen Aufbau aber eine einfachere Vergütung,
was sich in einem etwas geringeren Kontrast und damit etwas schlechterer Schärfeleistung auswirkt.

Das Schlußlicht ist bei mir, wiederum etwas schlechter, das MD 50m 1:2 (wie man sagt "plain MD" also ohne Rokkor).
Es ist deswegen aber noch lange kein schwaches Objektiv.

Grüße Hans


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RE: Tests einiger Standardobjektive

#14 von opelgt , 29.09.2007 12:23

ZITATEins ist von der Schärfe her wirklich erste Sahne, nämlich das MC Rokkor PF 1:2 50mm. Es besitzt auch noch ein
vollwertiges Achromatic coating, und hat als Schwäche eigentlich nur eine etwas höhere Vignettierung bei offener Blende.

Das direkte Nachfolgemodell MD Rokkor 1:2 50mm hat IMHO optisch den gleichen Aufbau aber eine einfachere Vergütung,
was sich in einem etwas geringeren Kontrast und damit etwas schlechterer Schärfeleistung auswirkt.[/quote]

Die Qualitäten des MC Rokkor PF 1:2 50mm sind unbestritten, aber dass die Nachfolgemodelle kein "vollwertiges Achromatic Coating" haben
sollen wurde hier eindeutig verneint. Gibt es dazu irgendwelche Quellen?


 
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RE: Tests einiger Standardobjektive

#15 von weberhj , 29.09.2007 13:41

ZITAt (opelgt @ 2007-09-29, 12:23) Die Qualitäten des MC Rokkor PF 1:2 50mm sind unbestritten, aber dass die Nachfolgemodelle kein "vollwertiges Achromatic Coating" haben
sollen wurde hier eindeutig verneint. Gibt es dazu irgendwelche Quellen?[/quote]
Vergleiche sie doch einfach mal...

Ich behaupte, daß die Vergütung verbilligt wurde,
und nur das hab ich mit "kein vollwertiges Achromatic Coating"
auszudrücken versucht.

Zeig mir mal die Quellen, die belegen, dass die Vergütung
gleich hochwertig ist...

Hans


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