RE: Das DNG-Format

#1 von jedie ( gelöscht ) , 30.07.2007 11:16

Was haltet ihr eigentlich vom DNG Format?

Soll ja ganz brauchbar sein, gerade für die Langzeitarchivierung. Dann hab ich wieder davon gelesen, das es evtl. auch Verluste in den Metadaten gibt, wenn das RAW Format nicht vollständig Unterstützt wird.

Ich hab eine Pentax K100D die leider nicht wie die K10D direkt in DNG speichern kann. Mit dem kostenlosen "Adobe DNG Converter" hab ich mal ein test gemacht. 53 PEF Dateien (538MB) wurden als DNG auf 276MB geschrumpft. Mit der Zeit kommt da eine Menge Einsparung zusammen.

Ob PEF oder DNG nutzte dürfte ja eigentlich egal sein, UFRaw kann beide Formate einlesen und normalerweise sollten die selben Informationen gespeichert sein...

Was mich noch stört, ich kann die Umwandlung nicht unter Linux machen /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Kennt da jemand feie Software für?


jedie

RE: Das DNG-Format

#2 von Captain_Isswahr ( gelöscht ) , 30.07.2007 13:52

ZITAt (jedie @ 2007-07-30, 11:16) Was mich noch stört, ich kann die Umwandlung nicht unter Linux machen /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Kennt da jemand feie Software für?[/quote]

Eine gute OpenSource Alternative gibt es wohl leider nicht. Allerdings laeuft der Adobe DNG Converter wohl unter WINE (genau wie PS bis einschliesslich Version 7, den ich unter Linux noch immer ohne Schwierigkeiten benutze).

Ich kenne nicht alle Vorteile und Nachteile von DNG, im hinblick darauf, dass Speicherplatz im Moment einfach so guenstig ist wie nie, waere die reine Platzersparnis fuer mich kein Argument umzustellen, zumindest nicht wenn ich dabei irgendwelche anderen Kompromisse eingehen muesste.


Captain_Isswahr

RE: Das DNG-Format

#3 von 01af , 30.07.2007 13:54

ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Was haltet ihr eigentlich vom DNG-Format?[/quote]
Viel. Nach einer gewissen Zeit der Skepsis setze ich es mittlerweile in zunehmendem Maße ein. Ich denke, ich werde dazu übergehen, in Zukunft alle MRW-Aufnahmen sogleich ins DNG-Format zu wandeln und dann die MRW-Dateien wegzuwerfen. Viele Profis machen das schon lange so.

Einen Nachteil handelt man sich damit allerdings ein: man kann die DNG-Dateien nicht mit DiMAGE Master bearbeiten. Doch dies hat sich in der Praxis als ein rein akademisches Problem herausgestellt -- ich bin sicher, daß ich nie wieder DiMAGE Master einsetzen will.


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Soll ja ganz brauchbar sein, gerade für die Langzeitarchivierung.[/quote]
Hinsichtlich der Archivierung ist das DNG-Format ebenso gut wie jedes andere Rohdatenformat. Aber es ist handlicher, weil es seine Metadaten quasi "unter Putz" trägt und nicht in XMP-Filialdokumenten, und es gilt als zukunftssicherer. Doch hinsichtlich der Zukunftssicherheit bin ich skeptisch ... ich vermute, solange es Software gibt, mit der man DNG-Dateien öffnen und bearbeiten kann, wird man auch die Original-Rohdatenformate öffnen und bearbeiten können, aus denen die jeweiligen DNG-Dateien hervorgegangen sind.

Immerhin hält das DNG-Format bisher, was es verspricht: man kann selbst mit einem uralten Rohdatenkonverter, nämlich z. B. Camera Raw 2.4, DNG-Dateien bearbeiten, die von Kameras stammen, die viel später auf den Markt gekommen sind. Problematisch ist allenfalls, daß viele Konverter, die nicht von Adobe stammen, das DNG-Format offenbar nur unvollständig implementieren, so daß es mit der versprochenen Universalität in der Praxis (bisher) nicht sooo weit her ist. Dafür können aber Adobe und das DNG-Format nichts.


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Dann hab ich wieder davon gelesen, daß es evtl. auch Verluste in den Metadaten gibt, wenn das Raw-Format nicht vollständig unterstützt wird.[/quote]
Welches Raw-Format?


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Ich hab eine Pentax K100D, die leider nicht wie die K10D direkt in DNG speichern kann.[/quote]
Na ja. Ich habe gehört, auch Pentax implementiere das DNG-Format nicht vollständig. Das heißt, auch mit einer K10D tut man besser daran, im PEF-Format zu arbeiten und die Wandlung ins DNG-Format anschließend dem Adobe-DNG-Konverter zu überlassen. Die Pentax-eigenen DNG-Dateien sind angeblich nicht wirklich DNG. Ähnliches soll übrigens auch für das DMR-Digitalrückteil für Leica R gelten -- erst wenn man deren DNG-Dateien noch einmal durch den DNG-Konverter schiebt, sind's echte DNG-Dateien. Kann jemand diese Behauptung bestätigen bzw. korrigieren?


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Mit dem kostenlosen "Adobe DNG Converter" hab ich einmal einen Test gemacht. 53 PEF-Dateien (538 MB) wurden als DNG auf 276 MB geschrumpft. Mit der Zeit kommt da eine Menge Einsparung zusammen.[/quote]
Richtig -- das ist auch für mich der wichtigste Grund, meine Minolta-MRW-Dateien in DNG-Dateien umzuwandeln. Ich spare hier etwa ein Drittel an Speicherplatz ein (ca. 6 MB pro DNG-Datei statt 9 MB pro MRW-Datei). Außerdem wird man die XMP-Filialdokumente los, so daß sich die Zahl der Dateien halbiert, was wiederum den Verschnitt auf dem Speichermedium reduziert.


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Ob ich PEF oder DNG nutze, dürfte ja eigentlich egal sein, UFRaw kann beide Formate einlesen, und normalerweise sollten die selben Informationen gespeichert sein ...[/quote]
So ist es.


ZITAt (jedie @ 30. 7. 2007, 11.16 h) Was mich noch stört, ich kann die Umwandlung nicht unter Linux machen? Kennt da jemand feie Software für?[/quote]
Wieso ... dcraw bzw. UFRaw sollte sich doch auch unter Linux übersetzen lassen!? Ich kann mir nicht vorstellen, daß das noch niemand getan hat ...

-- Olaf


Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.


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RE: Das DNG-Format

#4 von Captain_Isswahr ( gelöscht ) , 30.07.2007 13:58

ZITAt (01af @ 2007-07-30, 13:54) Wieso ... dcraw bzw. UFRaw sollte sich doch auch unter Linux übersetzen lassen!? Ich kann mir nicht vorstellen, daß das noch niemand getan hat ...[/quote]

Dcraw ist eh ein Linux-Projekt... wie's da mit DNG aussieht hab ich keine Ahnung, aber wenn's wirklich nix gibt macht man's ganz einfach selber. Adobe hat ein sehr Umfangreiches WhitePaper zu den Spezifikationen von DNG: http://www.adobe.com/products/dng/pdfs/dng_spec.pdf

Sollte eigentlich keine soooooooooo grosse Sache sein, dass zu implementieren.


Captain_Isswahr

RE: Das DNG-Format

#5 von hahe , 30.07.2007 17:33

ZITAt (01af @ 2007-07-30, 13:54) Doch hinsichtlich der Zukunftssicherheit bin ich skeptisch ... ich vermute, solange es Software gibt, mit der man DNG-Dateien öffnen und bearbeiten kann, wird man auch die Original-Rohdatenformate öffnen und bearbeiten können, aus denen die jeweiligen DNG-Dateien hervorgegangen sind.[/quote]

Bin da skeptischer hinsichtlich der RAW-Formate. DNG ist ja nun faktisch eine Norm, die auch auf absehbare Zeit weiter bestehen wird.
Aber wer kann sicher sein, dass man in ein paar Jahren noch Minolta-RAW-Daten öffnen kann?
Es wird eben im Laufe der Zeit einfach zu viele Formate von vielen Kameras geben. Da kann es schon sein, dass die Softwarehersteller ihre Konverter entrümpeln und manche Formate einfach nicht mehr unterstützen.
Das dürfte bei DNG aber kaum geschehen.


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RE: Das DNG-Format

#6 von Dennis , 30.07.2007 18:07

ZITAt (hahe @ 2007-07-30, 17:33) Aber wer kann sicher sein, dass man in ein paar Jahren noch Minolta-RAW-Daten öffnen kann?[/quote]
dcraw ist in C geschrieben, das wird noch auf absehbare Zeiten auf den gängigen Betriebssystemen laufen.


Viele Grüße,
Dennis.
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RE: Das DNG-Format

#7 von jedie ( gelöscht ) , 31.07.2007 08:13

Nochmal zum Linux Problem:

Also UFRaw läuft prima unter Linux. Ist in den Ubuntu Repositories direkt erhalten. Kann man also ganz einfach über Synaptic installieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Ich hab mal den Adobe DNG Converter unter WINE probiert. Klappt auch wunderbar. Dann hab ich erstmal eine funktionsfähige Lösung /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Was ich ein wenig schade finde: Der Converter benutzt nicht das Datum, wann das Bild aufgenommen wurde, sondern immer das aktuelle Datum /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Wenn man also das Datum in den Dateinamen packt, ist es nicht das richtige. Das Datei "erstell" Datum der DNGs ist auch immer das aktuelle. Schöner wäre es wäre das "alte" Datum der Aufnahme aus den Exif Informationen. Aber naja, das könnte man evtl. auch noch mit einem kleinen Skript unter Linux lösen.

Links:
http://wiki.ubuntuusers.de/UFRaw
http://wiki.ubuntuusers.de/DNG


jedie

RE: Das DNG-Format

#8 von Captain_Isswahr ( gelöscht ) , 31.07.2007 12:11

ZITAt (jedie @ 2007-07-31, 8:13) Aber naja, das könnte man evtl. auch noch mit einem kleinen Skript unter Linux lösen.[/quote]

Ja kann man, es gibt. In meinen Distributionsrepos habe ich die exiv2-tools (http://www.archlinux.org/packages/search/?q=exiv2). Das ist eine C-Bibliothek und ein Kommandozeileninterface zur Bearbeitung der Exif-Daten. Ich benutze das immer um den Scans meiner analogen Bilder die Original aufnahmedaten mitzugeben, siehe z.B hier. Wenn du dich ein bisschen mit der bash auskennst, Schleifen, Umgebungsvariablen, etc, dann kannst du das leicht automatisieren. Vielleicht hilft dir das weiter.
Und wenn sich DNG mal richtig durchsetzen sollte, kannst du sicher sein, dass da mal jemand was fuer Linux schreibt. Und falls nicht... dann mach ich es - falls ich es jemals brauchen sollte.


Captain_Isswahr

RE: Das DNG-Format

#9 von erik , 01.08.2007 10:53

ZITAt (Captain_Isswahr @ 2007-07-31, 11:11) Ja kann man, es gibt. In meinen Distributionsrepos habe ich die exiv2-tools. Das ist eine C-Bibliothek und ein Kommandozeileninterface zur Bearbeitung der Exif-Daten. Ich benutze das immer um den Scans meiner analogen Bilder die Original aufnahmedaten mitzugeben [...].[/quote]

Hey, danke für den Hinweis auf die exiv2-Tools. Ich habe schon seit längerem nach einer Möglichkeit gesucht, auch meinen Negativscans im Nachhinein sinnvolle EXIF-Daten zu verpassen (Exifer wird ja leider nicht mehr weiterentwickelt und hat bei mir auch zu korrumpierten JPGs geführt). Und mit den Konfigurationsdateien, die man dort mitgeben kann, sieht das wirklich sehr mächtig aus. Hast du evtl. ein paar bash-Skripte, die du zur Verfügung stellen könntest?

Und diese Tools gibt es auch für Windows... muß ich demnächst mal ausprobieren.

gruß,
erik.


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