Sodele, nun berichte ich mal von dem Portrait-Fotokurs, der gestern stattfand. Es steht zwar noch die Bildbesprechung in einer Woche aus, aber ich erzähle schon mal den ersten Teil.
Eine Woche vor dem eigentlichen Shooting fand eine Vorbesprechung mit dem Fotrografen und der Stylistin statt. Es wurden techinsche Themen besprochen und auch künstlerische.
Bei den technischen Themn kamen zur Sprache
1) Brennweite für Portraits
2) Schärfentiefe / Blende
3) Lichtführung
4) Blitztechnik
5) rechtliche Dinge (Model-Vertrag)
Bei den künstlerischen Themen wurde besprochen
1) Kleidung
2) Make-up
3) Haare
4) Posen
5) Bewegung
6) Genres/Themen/Mottos
Das eigentliche Shooting fand dann gestern statt. Es war ein sehr grosser Raum angemietet worden (kein professionelles Studio). Die Fenster wurden mit Vorhängen zugezogen. Ein mittelgrauer Stoff wurde auf einem Gestänge als neutraler Hintergrund aufgebaut. Desweiteren gab es eine Studioblitzanlage mit 2 Studioblitzen (indirekt mit Schirm). Per Handbelichtungsmesser hat uns dann der Fotograf den EV-Wert genannt (entsrprach 1/60 sec und Blende 5,6). Die Blitzanlage wurde mit dem (eingebauten) Kamerablitz ausgelöst, da an den Blitzen Sensoren auf den Blitz an der Kamera reagierte.
Damit meine Blitz das eigentliche Blitzlicht nicht störte und das Model zu stark von vorne angeblitzt worden wäre, habe ich die Leistung des Blitzes total runtergeregelt (Stellung "Winder" und an der Kamera auch noch eine Blitzbelichtungskorrektur von -3 eingestellt, damit der Blitz desweiteren noch gleich von Anfang an mit verminderter Leistung abgefeuert wurde.
Ehrlich gesagt, war ich - was die Blitzerei anging - ziemlich skeptisch. Zumal die beiden Digitalfotografen (EOS300D und E-10) anfangs ziemlich Schwierigkeiten mit der richtigen Belichtung hatten. Aber nachdem ich gestern meine 8 Filme entwickelt hatte, habe ich auf dem Leuchtpult (Abzüge habe ich noch keine gemacht) zumindest nur eine Handvoll falsch belichteter Fotots gefunden. B)
Eine Stunde vor dem Shooting kam das Model (fertig geschminkt) und zeigte ihre Garderobe und erklärte, was sie bisher als Model so alles gemacht hat. Die Visagistin schminkte dann noch 2 Frauen und 2 Männer von uns (ich war zum ersten Mal in meinem Leben geschminkt! /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />), da wir uns auch gegenseitig fotografieren sollten, um mal das Gefühl kennen zu lernen, wenn 10 Fotografen bewaffnet auf einen los gehen.
Die Visagistin gab auch noch ein paar gute Tipps zum Thema "Make-up für Fotografie".
Dann ging's los! Ein Teil der Gruppe schoss draussen unter Reallichtbedingungen die Kursteilnehmer mal ab. Der zweite Teil der Gruppe war drinnen beim Model. Nach einer Weile wurde getauscht.
Das Model hat bewusst nur das getan, was man ihr sagte. Sonst stand sie einfach ruhig da und wartete auf Anweisungen. Als Vorbereitung war es wichtig, dass man sich schon vorher überlegt hatte, was man sich als Portrait vorstellt. Ich habe hierzu in 2 Modezeitschriften ein paar Bilder, die mir gut gefielen, ausgeschnitten und ein paar eigene Skizzen angefertigt. Wenn man dann aber frontal vor einem professionellen Model steht, ist das aber nochmal was ganz anderes. Ich hatte anfangs unheimlich Hemmungen. Ich stand fast wortlos da und musste erst im Laufe des Kurses lernen, mich zu artikulieren.
Während des Shootings gab es immer wieder ganz kurze Pausen, in denen der Fotograf oder die Stylistin sagten "so, und hier hätte man dies und jenes", "hier muss man auf folgendes achten", "schauen sie mal auf die Handhaltung" usw. Dies empfand ich als sehr hilfreich.
Das Model hatte ca. 6 verschiedene Garderoben dabei. Von sportlich über sexy und Abendkleid bis zu Business waren so alle Genres dabei. Stühle, Tische, schwarze Stoffe und andere Dnge wurden als Hilfsmittel eingesetzt. Manche Teilnehmer hatten Accessoirs wie Schals, Kerzen, Gläser, ... dabei, die sie dem Model in die Hand drückten.
Ich war gestern abend nach dem Shooting strich-fertig! Ich hätte nie gedacht, dass das sooo anstrengend sein könnte. Sich vorher überlegen, welche Pose man will, dann mit der Kamera vor ans Model, ihr Kommandos zurufen, sie loben, auf den Bildausschnitt achten, die Technik beherrschen, ... Wahnsinn, da läuft die CPU im Hirn merhfach parallel - und es nützt doch nicht immer. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Ich habe insgesamt 8 Filme verknipst. 7 Orwopan 125 und 1 Kodak T-Max 3200 auf 6400 gepusht. Der T-MAX war eher so zum Ausprobieren, da ich ein paar Bilder mit hartem Korn machen wollte. Nach der Entwicklung gestern Nacht, war die technische Ausschussquote erstaunlich gering. Hat mich wirklich gewundert. /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> Ab heute werde ich 10 von den besten und 10 von den schlechtesten abziehen und nächste Woche zur Bildbesprechung mitbringen.
Generelles Resumee:
1) Die Vorbereitungsbesprechung eine Woche zuvor war sehr hilfreich. Hier wurden einige gute Tipps gegeben, mit denen man die Ausschussquote von vornherein schon mal senken kann.
2) Man muss sich VOR dem Shooting schon genau überlegen, was für Portraits man machen will. Hier sind eigene Skizzen und Fotos aus Modezeitschriften o.ä. hilfreich.
3) Die Kommandos für das Model müssen laut, deutlich (akustisch und inhaltlich) und schnell kommen.
4) Die Kamera sollte - wenn möglich - einmal eingestellt und dann nicht mehr verstellt werden. Sonst läuft man Gefahr, dass man im Eifer des Gefechtes Ausschuss produziert.
5) Sich im Rudelschiessen gegen die anderen Teilnehmer durchzusetzen, ist nicht leicht. Schüchternheit ist hier völlig fehl am Platze.
6) Mir fiel es deutlich leichter, die Kursteilnehmer zu fotografieren als das Model. Da hatte ich dann doch mehr Hemmungen. Das gibt sich aber im Laufe des Shootings.
7) Schade war, dass "nur" eine Studioblitzanlage zum Einsatz kam. ich hätte auch gerne ein paar unter Dauerlicht mit gezielter Lichtführung (Hauptlicht, Seitenlicht, soft, hart, ...) gemacht. Hier wurde jedoch ein anderer Kurs bei einer anderen VHS empfohlen.
8) Ich hätte auch gerne mehr zu "normaler" Alltags-Portraitfotografie erfahren. Denn wo habe ich als Otto-Normalverbraucher schon eine Blitzanlage zur Verfügung?
Summa summarum war ich mit dem Kurs sehr zufrieden.