Ich habe mir zu Testzwecken einen Olympus Vorsatztelekonverter TCON17 und einen zwischen Objektiv und Kamera zu "schraubenden" Kenko MCDG 1,5 zugelegt. Der Kenko hat im Vergleichstest bei
http://www.traumflieger.de/desktop/telekon...vertertest2.php
ziemlich gut abgeschnitten und ist im Vergleich zu vielen seiner Konkurrenten mit einem Preis ab 90 Euro ziemlich günstig.
Hauptziel des Konvertereinsatzes bei mir ist, die Brennweite meines Minolta 100-300 APO noch etwas zu verlängern (Einsatz an der Dynax 5D). Mein Test war darauf ausgerichtet, ob ich mit dem Konverter aus gleicher Entfernung ein detaillierteres Bild eines kleinen Objektes bekomme.
Versuchsaufbau: Kamera auf Stativ, Motiv Buchdeckel in ca. 20m Entfernung.
Verwendete Objektivkombinationen:
Minolta 2,0/28 solo; +MCDG1,5; +TCON17; +MCDG1,5 und TCON17
Gleiche Kombination mit Minolta 4,5-5,6/100-300APO @100mm, 200mm, 300mm
Vergleichsreihen mit offener Blende und f16.
Zum Vergleich habe ich aus dem Bild mit der Doppelkonverterkombination das Buch ausgeschnitten. Aus allen anderen Bildern habe ich das Buch ebenfalls ausgeschnitten und mit IrfanView auf die gleiche Pixelbreite hochvergrößert. Dann habe ich verglichen, wie gut und scharf die Details erkennbar waren.
Abgesehen von der 300mm Brennweite waren die Unterschiede beachtlich. Folgende Qualitätsreihenfolge hinsichtlich des aufgeführten Kriteriums ergab sich:
Beim 2,0/28 und beim 100-300APO @100mm (1.=beste Kombination):
1. MCDG1,5+TCON17
2. TCON17
3. MCDG1,5
4. Objektiv solo
Beim 100-300APO @200mm:
1. TCON17
2. MCDG1,5+TCON17
3. MCDG1,5
4. Objektiv solo
Beim 100-300APO @300mm:
1. MCDG1,5
2. Objektiv solo
3. MCDG1,5+TCON17
4. TCON17
Ausgerechnet bei der für mich wichtigsten Kombination (300mm) war nur der Kenko dem auf gleiche Größe hochskalierten Ausschnitt aus dem Bild mit Konverter geringfügig überlegen. Die TCON17-Varianten waren sogar schlechter. Bei allen anderen Brennweiten brachten die Konverter an den verwendeten Objektiven eine deutliche Verbesserung in Hinblick auf das beschriebene Ziel.
In der 300mm Einstellung funktionierte der Autofokus auch nicht mehr richtig (war bei Offenblende 5,6 auch zu erwarten). Er stoppte zwar an einem Punkt, aber der war falsch. Also war manuelle Fokussierung angesagt. Um mögliche Fokussierungenauigkeiten auszugleichen, habe neben der Offenblendreihe zusätzlich die Reihe mit Blende 16 gemacht. Die Tendenz war immer die gleiche.
Es sei noch angemerkt, daß das 100-300 mit den beiden Konvertern, insbesondere mit dem schweren, kopflastigen TCON17 ein ziemlich langes Ungetüm wird. Da das Objektiv keine eigene Stativschelle hat, neigen die Konstruktionen mit dem TCON17 zum Schwingen. Mein Stativ ist dafür nicht gut genug. Nach der ersten Versuchsreihe mit Stativ habe ich Kamera samt Objektiv auf einen Projektionstisch mit geeigneten Auflagepunkten für das Objektiv montiert. Erst dann ergaben sich bei der Kombinatin 300mm + Konverter plausible Ergegbnisse. Alle Aufnahmen bei Sonnenschein und ISO800 (zusätzliche Verwacklungssicherheit durch möglichst kurze Verschlußzeit).
Fazit: Abgesehen von der Kombination mit dem 100-300APO bei 300mm bringen die verglichenen Konverter ein sehr ordentliches Ergebnis in Hinblick auf das von mir genannte Ziel. Bei der Objektiv-Brennweitenkombination, in der ich den Konverter eigentlich einsetzen wollte (100-300 bei 300mm), kann man ihn sich eher sparen. Ich habe daher demnächst mindestens einen Telekonverter abzugeben.
P.S. Auslösung manuell mit Selbstauslöser 2Sek. mit Spiegelvorauslösung.
Edit: An der Sony Alpha 700 komme ich zu einer besseren Bewertung des Kenko bei 300mm (siehe Beitrag #4).