ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Hm, das Argument des hohen Stromverbrauchs ist nicht wirklich stichhaltig. Zur Frage der Energieversorgung habe ich hier schon mal was geschrieben.
Der Wireless Remote Flash Controller wird erst dann interessant, wenn Du kabellos entfesselt Blitzen möchtest. Dafür mußt Du dann neben den externen Blitzgeräten auch noch den Wireless Remote Flash Controller mit Dir herumschleppen - wie lästig. Sicher, dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten für gut in Szene gesetzte Blitzlichtaufnahmen, aber oft genug gibt es Situationen, wo man nicht den ganzen Fuhrpark mit sich herumschleppen kann oder will. Dann entscheidet der eingebaute Blitz darüber, ob eine Aufnahme überhaupt machbar ist oder nicht. Wenn man ihn richtig einzusetzen weiß, kommt man auch mit dem eingebauten Blitz schon fotografisch ziemlich weit. Das ist für mich ein Hauptkriterium für Professionalität, Machbarkeit auch unter widrigen Umständen.[/quote]
Anfang der 90iger habe ich im Fotohandel gearbeitet, der Unterschied zu der Dynax 7000i/8000i ohne Blitz und der 7xi mit Blitz war, das die Batterie der Demo Geräte bei der 7xi schneller leer waren als bei den Vorgängern. Mit einem Motorzoom dran, ging es dann noch schneller. Die 2CR5 Batterien waren übrigens ziemlich teuer. Je mehr Stromfresser dran sind, umso schneller ist die eine Stromquelle in der Kamera versiegt. Ein Blitz ist ein Stromfresser und nicht gerade eine kleine Variable. Der höhere Stromverbrauch von Kameras mit Blitz sind Fakt, das kannst du abstreiten so oft du willst, du wirst nie recht haben.
Wenn dir das Schleppen der Ausrüstung zuviel ist, sogar das Leichtgewicht Remote Flash Controller, dann kauf dir eine Bridge Kamera oder gleich eine Kompakte. Da ist alles so, wie du es gern hast. Für mich bedeutet Professionalität, genau die Ausrüstung bei mir zu haben, die die jeweilige Situation erfordert. Das kann man im Vorfeld planen.
ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Das häufig gehörte Argument von der mangelnden Stabilität eines eingebauten Blitzes kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen, wenn man eine im Metallrahmen versenkbare Konstruktion wie bei der Dynax 9 zugrundelegt. Der Blitz der Dynax 9 hat bei mir im eingeklapptem Zustand selbst harte Stöße ohne Schaden überlebt (etwa den Sturz von falsch "geparkten" Magazinschubern - sozusagen zwei vollgepackten Aktenordnern -, die von einem Regalbrett unter der Zimmerdecke direkt auf die auf meinem Schreibtisch stehende Dynax 9 gefallen sind ), aber im Laufe der Zeit sind mir schon etliche Blitzfüße abgebrochen, sowohl beim Program Flash 4000 AF als auch beim Program Flash 5600 HS(D).[/quote]
Ich mach das etwas schlauer, ich pass auf meine Sachen auf. In den letzten 20 Jahren habe ich nichts zerstört ... ardon:
ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Natürlich ist das ein Konzept, aber keines mit besonders hohem Usability-Faktor.[/quote]
Jetzt wird es wirklich lustig. Ok, im Gegensatz zu dir, bin ich kein Usability "Theoretiker" sondern verwende seit 10 Jahren Produkte der Firma Apple, die am Markt in Sachen Usability und Benutzerfreundlichkeit mit riesengroßem Abstand führend ist. Das lustige ist, das Bedienkonzept der 9xi ist zu 100% mit Apple Standards zu vergleichen und das Anfang der 90iger Jahre, das nenn ich der Zeit weit vorraus.
Der iPod und das iPhone zeichnet sich dadurch aus, das fast keine Knöpfe vorhanden sind und Taster, bzw. Tasten mehrfach belegt sind, genau wie bei der 9xi. Weiters haben diese modernen Geräte, das gleiche Prinzip, Funktionen nach Prioritäten zu ordnen, wichtige Funktionen sind schnell zu erreichen, weniger wichtige sind weniger schnell zu erreichen. Dadurch wirken sie aufgeräumt und übersichtlich. Man sieht nicht alles, sondern immer nur das, was wichtig ist.
Du behauptest, so ein Konzept hat keinen hohen Usabiity Faktor. Ach ja, wie erklärst du dir dann, das man den iPod und das iPhone ohne Bedienungsanleitung bedienen kann, während bei deinem bevorzugten Konzept, immer eine dicke Schwarte mitgeliefert wird. Wie erklärst du dir dann die Tatsache, das Millionen von Kunden Apple Geräte gerade deswegen schätzen und den überdurchschnittlichen Bedienkomfort lieben?
Um auf die 9xi zurück zu kommen, alle Einstellungen, die hinter der Klappe sind, braucht man nicht ständig, sondern selten. Nicht einmal die Einstellung der Serienbildfunktion. Man kann die Einstellung dauerhaft auf der schnellen Serienbildfunktion lassen, die Einzelbildfunktion ist nicht zwingend notwendig. Wenn ich bei eingestellter Serienbildfunktion den Auslöser nach dem auslösen gleich loslasse, funktioniert es wie die Einzelbildfunktion. Da habe ich beide Varianten zur Verfügung und brauch nicht einmal umzuschalten.
Die Belegung der Multifunktionstaste stell ich auch im Vorfeld ein, je nachdem, was jeweils am sinnvollsten ist. Keine Ahnung, was du da ständig an der Kamera zu fummeln hast.
ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Das erinnert mich stark an die Konfiguration einer Armbanduhr oder des sprichwörtlichen Videorekorders. Ich bin damit aufgewachsen und habe auch ohne Anleitung keine Probleme damit, solche Geräte zu bedienen, aber ich kenne etliche Menschen, die davon komplett überfordert sind (z.T. auch mit Anleitung).[/quote]
Geräte mit vielen sichtbaren Knöpfen haben den Nachteil, sie überfordern jeden Menschen beim Erstkontakt. Wenn 5 Personen gleichzeitig auf dich einreden, dann wirst du auch nicht jedem mit der gleichen Aufmerksamkeit folgen können. Ist nun mal so, unser Gehirn kann sich im Auslieferungszustand nicht auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren. Das muß man trainieren, die Piloten unter uns wissen, was ich meine. Manche können es besser, viele nicht. Wenn man sein Gehirn darauf trainiert, viele Dinge gleichzeitig zu verarbeiten, dann gibt man jedem einzelnen Detail eine gewisse Priorität. Die parallele Datenverarbeitung geht nur bis zu einem Punkt, relativ schnell ist Schluß, auch bei den Besten. Man kann nicht 50 Dinge gleichzeitig mit der selben Aufmerksamkeit verfolgen. Geht nicht.
Ein Gerät mit vielen Knöpfen ist Stress fürs Hirn, weil viele Eindrücke in der gleichen Wertigkeit ins Gehirn gelangen. Menschen, die mit solchen"komplizierten" Geräten ohne Probleme zurecht kommen, machen nichts anderes, als jeder Funktion eine Priorität zu vergeben, das scheinbare Chaos zu ordnen. Wenn man das oft macht, dann hat man kein Problem damit. Man ist darauf trainiert. Nur "untrainierte" Menschen brauchen eine gewisse Zeit, bis sich eine Ordnung im Kopf einstellt, viele schaffen das nie.
Also warum nicht gleich die Geräte so zu strukturieren, damit die Informationsflut möglichst gering ist und es dem Benutzer leichter fällt, mit den Funktionen vertraut zu werden. Nicht alles auf einmal, sondern in kleinen Häppchen, die man leichter verdauen kann. Ist eine gewisse Struktur vorhanden, muss man nicht erst eine selbst entwerfen, irgendwie logisch. Genauso funktioniert eine 9xi, ein iPod oder ein iPhone, das dieses Philosophie auf die Spitze treibt.
ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Menschen, die die Bedürfnisse anderer Menschen nicht ernstnehmen, kann ich nicht ernstnehmen. ;-) Beschäftige Dich mal ein wenig mit Usability, Mensch-Maschine-Interfaces und Psychologie.
Es geht (mir) nicht darum, ob Du das bedienen kannst - oder ich -, sondern ob es für jeden Menschen sofort und intuitiv begreifbar ist oder nicht. Sofern man einem Probanten sagt, daß er die FUNC-Taste nutzen muß, um an die Hauptfunktionen zu kommen, sind diese Funktionen tatsächlich noch gut erreichbar - und daß man die Taste nutzen muß, ist leicht erlernbar. Aber wenn man das nicht dazusagt, wird schon die überwiegende Zahl der Probanten nicht einmal mehr diese Funktionen zu nutzen in der Lage sein, von den Funktionen unter der Klappe und erst recht von denen, die man dort erst vorwählen muß, um sie dann über eine "normale" Taste zu aktivieren, ganz zu schweigen. Daß man erst ein- (oder mehrfach! eine bestimmte Taste drücken und dann an einem Rad drehen muß, ist bereits nicht mehr unmittelbar selbsterklärend.[/quote]
Du erinnerst mich an einen typischen Windows User. Setzt man sie vor einen Mac, dann kann man ihnen bei den einfachsten Dingen beim Scheitern zuschauen. Sagt man ihnen, wenn du die CD auswerfen willst, zieh sie auf den Papierkorb, dann schauen sie dich ganz ungläubig an. Sind ganz fixiert auf die "Ein Knopf, bzw. Icon hat eine Funktion" Philosophie. Das sich der Papierkorb in das Auswurfsymbol verändert, macht das Kraut auch nicht fett. Das ein Knopf, eine Taste, ein Icon zwei verschiedene Zustände und Funktion haben kann, stört Menschen wie z.B. dich gewaltig. Die weniger komplizierten Menschen wie ich, machen sich keinen Kopf darüber und nutzen es einfach und schätzen es wie es ist.
Ach ja, wer sagt, das man eine FUNC Taste nicht mehrmals drücken kann? Das Problem haben nur die, die es gewohnt sind, nur einmal auf einen Knopf zu drücken ... ;-)
ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-17, 13:28) Bei der Dynax 9xi muß ich die FUNC-Taste drücken und dann am vorderen Einstellrad drehen, um die Belichtungsautomatik zu wählen. Dabei muß ich aktiv die Display-Anzeigen beobachten und solange weiterdrehen, bis das gewünschte Symbol erscheint. Dann muß ich entweder warten oder eine andere Taste oder den Auslöser antippen, um die Wahl zu bestätigen. Solange die Kamera nicht eingeschaltet ist, kann ich diese Einstellung nicht vornehmen.
Bei der Dynax 9 drehe ich einfach den entsprechenden Drehwähler in die gewünschte Position. Fertig. Was ist leichter als das? Ich kann schon vorher an der Beschriftung sehen, wie weit ich drehen muß (ohne die programmierte Abfolge der Modi memorieren zu müssen). Ich kann die Einstellung sogar bei ausgeschalteter Kamera ablesen und/oder vornehmen, sogar bei vollkommener Dunkelheit. (Stichwort Energiesparen). Wenn ich will, kann ich den Drehwähler praktisch genauso nutzen, wie bei der Dynax 9xi (Drehen, bis die gewünschte Sucheranzeige kommt), aber es geht eben auch noch viel einfacher. Menschen können ganz generell Dinge viel schneller durch "Begreifen" erfassen (das läuft unterbewußt ab), als über den Verstand. Einen Drehschalter auf die richtige Position zu stellen, ist deshalb viel eingängig, als erst bewußt Display-Anzeigen wahrnehmen und "auswerten" zu müssen. Das erfordert zwar keine "höhere" Intelligenzleistung, aber es lenkt trotzdem vom Wesentlichen ab. In einem Auto wären Tipptastenmenüs genauso undenkbar, das kommt nicht von ungefähr...[/quote]
Ok, du fummlest gerne, das ist mir inzwischen klar ...
Ich weiß nicht, was du ständig an der Kamera zu verstellen hast, mir ist dein ständiger Drang, irgend etwas verstellen zu müssen langsam unheimlich.
Die Belichtungsautomatik wird einmal eingestellt und dann so gut wie überhaupt nicht verändert. Wozu auch. Blendenvorwahl verwende ich zu 95%, das andere wenn man es wirklich mal braucht. Ich stell das sicher nicht am Tag ständig um, wozu auch. Das schöne an der 9xi ist, daß man alle Hauptfunktionen verstellen kann, wenn man die Kamera am Auge hat. Das geht mit den doofen Einstellräder nicht, da man die linke stützende Hand vom Objektiv nehmen muß und in einer sehr unangenehmen abgewinkelten Handhaltung am Rädchen drehen muß. Bei der 9xi drück ich mit dem Daumen an der FUNC Taste und stell alles ein, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen. Ich schätze, schneller geht es nicht und verpassen tut man so garantiert nichts. Ach ja, zum Thema Energiesparen, im Sucher seh ich auch alles, auf das Display brauch ich erst gar nicht gucken und auf die Drehknöpfe erst recht nicht.
Es gibt vom "Begreifen" keinen Unterschied zwischen Programmautomatik über einen Drehschalter einstellen, oder über die FUNC Taste mit dem vorderen Rad ein P einzustellen. Es ist dasselbe, nur letztere geht flotter und ich muss die Kamera nicht vom Auge nehmen, was in vielen Situationen ein Vorteil ist. Deine Gewohnheiten stehen dir im Weg, das ist eigentlich dein Problem. Du siehst keine besseren Varianten, du meinst, das was du gewohnt bist, das muß das beste sein. Gilt nur für dich, aber nicht für andere. Ich suche solange nach der besten Lösung, bis ich sie gefunden habe. Und nicht einmal dann bin ich mir sicher, das es wirklich die Beste Lösung ist. Du gibst dich, wenn man deine Vorliebe für Drehknöpfe anschaut, mit etwas zufrieden, was es schon in den 70iger Jahren in der Form gegeben hat. Das nenn ich Stillstand und keinen echten Fortschritt.