Es freut mich, dass es doch einige Stellungnahmen zum Thema gibt.
Zunächst einmal musste ich mal wieder feststellen, dass man seine Fragen verdammt genau formulieren muss, um nicht selbst ein Missverständnis herbeizuführen. Ganz kurz meine Anmerkungen zu den Kommentaren, welche eher abseits meines Themas liegen:
- Einsteigerkameras aus frühreren Jahren waren tendenziell so gut verarbeitet, dass sie - zumindest im Vergleich zur heutigen Kamerageneration - relativ lange gehalten haben. Die beschriebenen Probleme bei Nikon hinsichtlich der Rissbildungsneigung im Gehäuse sind mir bekannt, ich denke aber dass sie in den meisten Fällen nicht zur Funktionsbeeinträchtigung führten. Daher funktionieren viele der Geräte auch heute noch. Und was bei Nikon die Risse waren, waren bei Contax das Leder, bei Minolta evtl. die Transistoren (stimmt das?) etc... - also für die Funktionsfähigkeit eher unbedeutend oder leicht reparierbar.
- Bezüglich des Funktionsgeräusches eines Gerätes existiert sicherlich kein kausaler Zusammenhang zur Verarbeitungsqualität und somit zur Haltbarkeit. Allerdings ist es doch recht häufig so, dass die Konstruktionen, welche sich wertig anfühlen und sich vertrauenswürdig anhören meistens auch lange halten. Und wenn mich ein Produkt dahingehend nicht überzeugt, werde ich zumindest skeptisch. Wie im Falle des Verschlussgeräusches der Pentax K100D (die mir ansonsten aber haptisch ganz gut gefallen hat).
ZITATIch glaube, es wäre vom Käufer schon etwas viel verlangt, wenn er nun Funktionsqualität, Preiswürdigkeit und auch noch Umweltverträglichkeit berücksichtigen sollte.[/quote]
@hahe: Die Hersteller verlangen von dir sicherlich kein kritisches Hinterfragen der von dir genannten genannten Aspekte. Aber es könnte ja sein, dass du einen Nutzen daraus ziehst, es dennoch zu tun.
Nun zum eigentlichen Thema:
Apple (für viele Fotofreunde sicherlich auch ein Thema) ist eben durch bestimmte Verhaltensweisen in die Schlagzeilen geraten und hat sich offensichtlich veranlasst gesehen, auf deren Internetpräsenz ganz allgemein zum Thema Umwelt auch Stellung zu nehmen.
Eben so weit ist die Fotoindustrie wohl (noch) nicht. Ein Anstoss in diese Richtung kann sicherlich nicht schaden.
Wie es um unsere Umwelt steht, brauche ich hier sicherlich niemandem darzulegen, es reicht die tägliche Lektüre einer Tageszeitung (Niveau oberhalb Bild), um sich da zu informieren. Neueren Umfragen bei Automobilkäufern zufolge ergibt "Umweltfreundlichkeit" als ein Kriterium mit sehr hohem Stellenwert für oder gegen die Entscheidung für ein bestimmtes Automobil. Hier existiert sicherlich auch eine Wechselwirkung mit ökonomischen Aspekten wie Werbung oder Steuerbefreiung. Ich würde es aber unabhängig davon als wünschenwert erachten, dass dieses Thema auch die Konsumgüterindustrie erreicht.
Solange man seitens der Hersteller oder unabhängiger Prüfinstitute, Umweltschutzorganisationen oder einschlägiger Fachzeitschriften keine aussagekräftigen Informationen bekommt, wird wohl im Käuferverhalten lediglich das Bestreben, ein langlebiges Gerät zu erwerben, einen Umweltschutzbeitrag* leisten können. Nicht mit Sicherheit, aber zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit.
Apple-Computer gelten sicherlich als vergleichsweise langlebig (unter Berücksichtigung der in der Informationstechnik üblichen Innovationszyklen). Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich auf die Anschaffung eines System verzichte, (nur) weil es die Umwelt stärker belastet, als ein anderes, alternatives System.
KOH
*Sofern man das überhaupt so formulieren kann. Die Nichtkauf wird wohl den effektivsten Beitrag leisten...