ZITATIch gehöre auch zu einer Generation, die keine Probleme hat, Geräte zu bedienen, die etliche Funktionen auf einer Taste haben - doch wenn Du mal die älteren Semester miteinbeziehst und von den Jüngeren die weniger Technikinteressierten, dann wirst Du sehen, daß die meisten Menschen mit einem solchen Konzept nicht klarkommen und immer nur an der Oberfläche kratzen werden, da sie sowas wie verschachtelte Menüstrukturen einfach nicht in den Kopf bekommen, vermutlich, weil sie den Grundgedanken dahinter nie verinnerlicht haben.[/quote]
Da braucht man sich nichts zu merken, nur durch den Sucher gucken, oder das Display anschauen. Selbsterklärend und eindeutig.
ZITATAbgesehen davon gibt es auch im Design unterschiedliche Richtungen. Ich habe da offenbar einen völlig anderen Geschmack als Du - denn ich finde freifließende Rundungen abgrundtief häßlich. Das ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes, so als ob der Designer irgendsoein Design-Student-"Schnösel" in seiner Sturm-und-Drang-Phase wäre, der einfach erstmal alles anders machen will, um sich abzusetzen. Das ist vielleicht Mode, hat aber nichts mit gutem Industriedesign zu tun. So wie Du die Kamera auch nach über zehn Jahren noch schön findest, finde ich sie seit Anbeginn an mit eine der häßlichsten Kameras, die Minolta je gebaut hat. Ich finde auch überhaupt nicht, daß sie "ausgewogen" anmutet, sondern eher, als hätte jemand über das fertige Chassis irgendeine zähflüssige Masse gekippt und dann solange verstrichen, bis alle Elemente verdeckt waren und dann noch vorne eine Wulst drangepappt. Eine Kamera ist kein Auto, warum sollte man die im Windkanal optimieren? Das ist doch total über das Ziel hinausgeschossen, bzw. komplett am Ziel vorbei... Und vom Finish her sieht sie nach ganz billigem glatten Plastik aus, auch wenn es immerhin karbonfaserverstärkter UV-gehärteter Kunststoff ist.[/quote]
Sie ist leicht zu reinigen, habe ich in Kenya zu schätzen gelernt, nachdem die Kamera mit einer dicken Schicht rotem Staub beschichtet wurde. Deine Vorstellung einer Kamera ist sehr eng definiert. Links und rechts davon gibt es bei dir nichts. Ich habe keine Beschränkung in meinem Denken und bin offen für jede Richtung, jeden Stil.
ZITATDa ist die Dynax 9 IMHO ein ganz anderes Kaliber, nicht nur wegen ihres Metallgehäuses. Auf der einen Seite hat auch sie Rundungen, aber die stellen nur die Übergänge zwischen klaren geometrischen Grundformen dar (dazu zähle ich Rechteck, Kreis und Dreieck), die weitestgehend symmetrisch angeordnet sind. Es gibt ihr ein "klassisches" Aussehen, aber wenn man sie neben die XM/XK stellt (die aus meiner Sicht das Vorbild war, dem der Designer huldigen wollte), dann fällt schon deutlich auf, wie sich die Zeiten geändert haben. Aber genau das, sich an klassischen Vorbildern zu orientieren und sie ins Moderne zu transformieren, genau das ist für mich hohe Kunst. Was der Designer der 9xi hingegen erreicht hat, ist in meinen Augen ein Ausdruck von Willkür und Beliebigkeit. Einfach irgendwo einen Klecks hinmachen kann jeder, das zeugt IMHO nicht von "Größe".[/quote]
Geometrische Grundformen war gestern, heute werden solche Grundformen deformiert um Neues zu schaffen. Ausgangsmaterial, nicht mehr.
ZITATNaja, das zeigt eigentlich nur, daß Du z.B. nie in die Verlegenheit gekommen bist, die Funktionen zu benutzen, die alle unter der Klappe liegen und z.T. mehr als hanebüchen aufzurufen sind. Denn so schön das von Dir gerade geschilderte Konzept für die Hauptfunktionen ist (jedenfalls bei dieser Kamera), im Hinterstübchen sieht es dafür schlimm aus.[/quote]
Ich kann mich nicht erinnern, das ich die Tasten hinter der Klappe oft gebraucht habe, vorallem nicht während des Fotografierens. Das ist schon richtig so. Unwichtigeres aus dem Blickfeld, das wesentliche zuerst. Wie bei Windows, dort sieht man alles, wurscht ob man es braucht oder nicht, beim Mac nur das was gerade wichtig ist.
ZITATAußerdem, wozu zwei Menüebenen, durch die man sich hangeln muß, wenn es auch je ein Schalter tut? Erkläre mir bitte mal, was simpler ist, als einfach den zu einer Funktion passenden Schalter umzulegen. Also quasi "eine Menüebene". ;-)[/quote]
Mit einem Schalter für eine Funktion muß man aus vielen Möglichkeiten die richtige raussuchen. Bei zwei Ebenen wird die Auswahl jeweils halbiert. Man findet dann aus den wenigen Möglichkeiten schneller die gewünschte Funktion. Nennt sich Übersichtlichkeit und erleichtert dem Hirn die Arbeit. Man kann das Hirn trainieren, mit deiner Variante zurecht zu kommen, jedoch simpler ist es nicht, nur scheinbar ... ;-)
ZITATIch kann die Dynax 9xi blind bedienen, weil ich weiß, welche Funktion sich in welchem Menu verbirgt. Wer nicht zumindest das Grundkonzept der Kamera mal erklärt bekommen hat, steht vor der Kamera sprichwörtlich wie der Ochs vor'm Berg.[/quote]
Ich habe nie die Bedienungsanleitung angeschaut, als ich die Kamera das erstemal in der Hand hatte. Ich wußte sofort wie alles funktioniert. War selbsterklärend und eindeutig. Da sind wir wieder beim Thema offen für alles sein. Wer das klassische Bedienkonzept im Kopf einbetoniert hat und mit dem Wissen was Neues probiert, der wird scheitern. War sehr lustig zu beobachten, wie iTunes für Windows veröffentlicht wurde, da konnte man genau beobachten wie Windows User bei den einfachsten Dingen nicht mehr weiter wußten, nur weil sie umständlich Denken gewohnt waren.
ZITATJa? ;-) Das sehe ich total anders. Du kommst offenbar aus dem Mode-Design, ich beschäftige mich hingegen schon sehr lange u.a. mit User-Interface-Design. Ich frage mich nur, was für einen technischen Gegenstand wichtiger ist - für mich jedenfalls das User-Interface. Form follows function. Das sowas trotzdem noch schön aussehen kann (jedenfalls in meinen Augen), zeigt z.B. die Dynax 9. ;-)[/quote]
Mode-Design interessiert mich nicht. Gutes Design ist zeitlos und keiner Mode verpflichtet. Die Dynax 9 versucht eine Nikon F4 nachzuäffen, ein Blick zurück, kein Blick nach vorne. So haben Kameras in den 70iger Jahren ausgeschaut. Nicht weil sie "designed" wurden, sondern die Fertigungstechnik damals ließ keine anderen Formen zu.
ZITATEin technisch fortschrittliches Gerät hat für meinen Geschmack extrem viele (sinnvolle) Funktionen in sich vereint. Gut wird ein Multi-Funktionsgerät allerdings erst dadurch, daß diese vielen Funktionen sinnvoll verknüpft und auf unmittelbar einleuchtende Weise bedienbar werden. Und daß das Mensch-Maschine-Interface eines Gerätes dem Bediener unmittelbar zugängliche visuelle, taktile (und u.U. auch akustische) Zustandsinformationen liefert und sofortige Rückmeldung über die gerade vorgenommenen Einstellungen gibt, die idealerweise auf eine Weise vorgenommen werden können, die unmittelbar einleuchtend ist, also so, wie man sich das ohne Nachdenken vorstellen würde. Was gibt es diesbezüglich klareres, als einen gut ertastbaren Schalter, der mit der entsprechenden (auch im Ruhezustand ablesbaren) Funktion beschriftet ist und bei dessen Verstellung im Sucher und am Rückdisplay die entsprechende Rückmeldung kommt? (Die taktile und akustische Komponente besorgt der Schalter ja schon von selbst, aber was meinst Du, wie lange Maschinenbauer und Psychologen daran tüfteln, daß jeder Schalter auch ohne Hingucken "erkennbar" wird und auf ganz bestimmte Weise taktiles Feedback liefert, einen speziellen "Sound" hat?) Geräte, bei denen man sich erst durch 'zig Menüs hangeln muß, um sie bedienen zu können, sind weder intuitiv noch ergonomisch. Auch wenn ich mir durchaus auch zehn und mehr Ebenen merken könnte, der Otto-Normal-Verbraucher ist oft schon mit zwei Ebenen überfordert, d.h. kann sowas nur noch im Adler-Such-Prinzip bedienen, statt im Blindflug.[/quote]
Man muß sich keine Ebenen merken. Man sieht sie. Sehen bedeutet wiedererkennen und darin ist der Mensch sehr gut. Der iPod hat sehr viele Ebenen, die merkt man sich nicht, sondern man erkennt sie, wenn man sie anwählt. Dafür braucht man eine einfache Navigation, mit der man schnell und einfach die Ebenen anwählen kann. Wenn viele Schalter zu sehen sind, überfordert das viele Menschen (Stichwort Fernbedienung). Reduktion auf das Wesentliche. Das wird von Apple seit vielen Jahren so umgesetzt und es funktioniert wunderbar.
ZITATDas mußte ja kommen. ;-) Aber gerade der iPod ist, was das Design angeht, ein klarer Gegenentwurf zur Dynax 9xi. Der iPod folgt nämlich im Grunde dem gleichen Schönheitsideal wie die Dynax 9, klassische Form modern und schlicht verpackt (d.h. Quader mit abgerundeten Ecken als Grundform, Bedienelemente kreisförmig, abgerundete Ecken mit Radien statt "Freeflow".[/quote]
Ein iPod ist keine Kamera, dadurch ist auch die Form eine ganz andere, er hat ein rechteckiges Display, das beeinflußt den Rest. Weiters hält man den iPod ganz anders als eine SLR, das beeinflußt das Design auch sehr stark ... ;-)
Das Bedienkonzept des iPod ist das selbe wie bei der 9xi. Wenige Tasten, Ebenen, einfache Navigation, Reduktion.
ZITATAnyway, ich denke, eine solche Diskussion führt nicht wirklich weiter. Du hast Deinen Geschmack, ich meinen. Ich frage mich nur, warum Du Dir die Alpha 100 gekauft hast, wo Du doch geschmacklich und von der Benutzerführung wohl viel eher bei Canon aufgehoben wärst. Ich hoffe jedenfalls inständig, daß Sony nicht den Fehler macht, gehobenere Kameras mit einer Schlangenlinienführung wie bei der Dynax 9xi rauszubringen - denn wahrscheinlich würde es allerhand Leute geben, die sich dann schämen würden, damit in der Öffentlichkeit herumzulaufen. Schon die Dynax 5D bzw. A100 finde ich von der Form her zu "wabbelig", als daß sie mir gefallen würde, obwohl sie diesbezüglich deutlich besser sind als die Dynax 9xi.[/quote]
Sagen wir es mal so, ich bevorzuge organisch, feminine Formen, du technoid, maskuline Formen. Letzteres dürfte dem Männlichkeitswahn eher entgegenkommen und könnte durchaus dazu da sein, etwas zu kompensieren ... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />