ich hatte die a1 für ca. 6 wochen und sie seit heute nicht mehr...
sie musste einer canon eos 10d weichen.
meine verkaufsgründe:
- das verhältnismässig hohe rauschen schon bei iso 100 bei hellem tageslicht (also auch bei einer 1/2000 sek. belichtungszeit).
das rauschen der a1 bei iso 100 entspricht bestenfalls etwa dem einer 10d bei iso 400 oder schlechter...
ohne neat image geht gar nichts und das ist immer ein gewisser qualitäts-/schärfeverlust, ganz zu schweigen von der aufwändigen bearbeitung und der zeit.
man sollte von soeiner kamera schon unbearbeitet gute bilder erwarten dürfen.
- der bildstabilisator ist wirklich eine tolle sache, aber auch mehr eine krücke zu der schlecht verwendbaren iso-empfindlichkeit... wenn ich bei der 10d nicht auf verwacklungsfreie zeiten komme gehe ich halt auf iso 800 oder 1600 (entspricht bei der a1 etwa 200) und gut ist es... bei der a1 ist bestenfalls noch iso 200 ernsthaft zu gebrauchen, denn 400 rauscht schon so extrem, dass auch neat image nicht mehr viel retten kann (ich spreche aus erfahrung!
- ein weiteres und fast genauso wichtiges kriterium war die hohe tiefenschärfe der kamera. da ich hauptsächlich portraits mache ist das ein grosses problem. es ist nur unter ganz bestimmten umständen möglich einen unscharfen hg zu bekommen. bei längster brennweite 51mm (200 bei kb) und ganz geöffneter blende (3,5) ist es bei weit entferntem hg möglich diesen recht unscharf zu bekommen. das ist schon eine sehr grosse einschränkung, wenn man praktisch nur mit diesen parametern einigermassen brauchbare ergebnisse erzielt. dagegen ist auch kein kraut gewachsen, das ist systembedingt nicht anders möglich.
mit einer 10d und einem 2,8er standardzoom kann man schon mit 50mm (entspricht dann etwa 50x1,6=80mm bei kb) eine viel (! geringere tiefenschärfe erzeugen.
- da ich zuvor eine oly e-10 mit echtem spiegelsucher hatte (eine quasi dslr) war ich doch sehr unzufrieden mit dem elektronischen sucher der a1. besonders bei sehr hellem oder sehr wenig licht ist das bild bestenfalls zur groben orientierung des bildausschnitts zu gebrauchen. da ich schon früher immer mit einer slr fotografiert hatte und nichts anderes gekannt habe, konnte ich mich damit nicht so recht anfreunden. das muss nicht für jeden zutreffen...
- was mich auch gestört hat war der im vergleich zu meiner alten eos 50e (slr) langsame autofokus, der bei schlechtem licht sehr unzuverlässig arbeitet. da hat selbst meine alte e-10 (baujahr 2000) selbst bei absoluter dunkelheit per ir-sender blitzschnell fokussiert...
ich bin jetzt nicht auf die vielen pos. eigenschaften eingegangen, die es zweifelsohne gibt (handhabung geschwindigkeit, objektiv, verarbeitung, makrofunktion, akkulaufzeit, gute software, gute raw-nutzung,...)
auch soll das kein vergleich mit der fast doppeltsoteuren 10d werden (ohne objektiv...)
ich wollte nur mein persönliches bild der kamera rüberbringen. meine qualitätskriterien mögen auch nicht alle teilen, aber sie haben mich zum verkauf der kamera veranlasst. ich würde sie v.a. wegen des hohen rauschens und der fehlenden geringen tiefenschärfe nicht wieder kaufen oder freunden empfehlen. dann lieber eine oly e-20 (als beispiel).
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um das rauschen mal zu quantifizieren, zitiere ich die fachzeitschrift c't (vom 17.11.2003 ausgabe 24)
(je höher die punktzahl, je besser; die skalierung ist proportional, was bedeutet, dass 40 doppeltsogut wie 20 bedeutet...)
eos 300d bei iso100: 62 punkte
a1 bei iso100: 21,6 punkte
eos 300d bei iso400: 36,2 punkte
a1 bei iso 400: 9,7 punkte
ich denke die zahlen sprechen für sich und bestätigen absolut meinen praktischen eindruck.
bei fragen stehe ich gerne rede und antwort ;-)