ZITAt (Hendrik @ 11. 5. 2006 - 12.35 h) Das mit den "krummen" Auflösungen täte ich in Ruhe testen, das gelingt nicht mit jedem Scanner so gut. Je nach Scanner und Scan-SW kann es besser sein volle Auflösung zu scannen und dann mit der EBV herunterzurechen. Pauschal ist also keine der beiden Methoden generell besser.[/quote]
Pauschal sind beide Methoden gleich gut, denn es ist letztlich dasselbe. Kein Scanner scannt wirklich mit "krummer" Eingangsauflösung. Wird eine krumme Zahl gewählt, so rundet die Scan-Software den Wert auf den nächsten praktikablen Wert auf, scannt mit diesem und rechnet das dann wieder auf den gewünschten Wert herunter. "Praktikable" Werte sind die maximale Auflösung des verwendeten Scanners sowie alle ganzzahligen Teiler davon -- also 1/2, 1/3, 1/4, 1/5 usw. Viele Scanner gehen in der Praxis aber nicht unter ein Viertel ihrer Höchstauflösung, weil sonst das Verhältnis von verlorenen Daten zu eingesparter Scanzeit allzu ungünstig wird.
Ein Scanner, der max. 2.700 ppi auflöst, kann also üblicherweise die folgenden Auflösungen fahren: 2.700 ppi, 1.350 ppi, 900 ppi, 675 ppi (evtl. auch 540 und 450 ppi). Bietet die Scan-Software außerdem 5.400 ppi an, so wird mit 2.700 ppi gescannt und sofort um den Faktor 2 interpoliert, also zwischen je zwei echten Pixel ein zusätzliches errechnet.
Wählt man andere Werte als diese, so scannt der Scanner mit der nächsthöheren möglichen Auflösung und rechnet dann auf den gewählten Wert um. Wie genau diese Umrechnung geschieht, ist das Geheimnis der Entwickler der Scan-Software; man liefert sich diesen auf Gedeih und Verderb aus. Ich persönlich habe ein besseres Gefühl, wenn ich weiß, was ich tue. Daher wähle ich bei meinem Scanner stets eine "echte" Auflösung und schnipple anschließend selber (d. h. in Photoshop) auf die letztlich benötigte Pixelzahl zurecht.
Im übrigen sollte man niemals Eingabeauflösung, Pixelzahl und Ausgabeauflösung miteinander verwechseln. Das Scanergebnis, also die Bilddatei auf der Festplatte, besitzt überhaupt gar keine "Auflösung" (und auch keine Abmessungen in Zoll oder Zentimeter), sondern nur Pixel. Es steht zwar meist irgend eine "Auflösung" in dpi in den Metadaten dieser Datei, doch diese Angabe ist ohne Bedeutung. Daher sind Fragen der Art: "Mit welcher Auflösung soll ich dies oder das scannen/abspeichern/ausgeben?" gewöhnlich so sinnlos. Wenn man dieses Mantra erst einmal begriffen hat, dann ist der Umgang mit Eingabe- und Ausgabeauflösungen ein Kinderspiel. Ein Bild, das aus einem Ausbelichter oder einem Drucker fällt, hat Abmessungen. Du hast eine Datei mit Pixeln und willst ein Bild mit Zentimetern -- also teile vorhandene Pixel durch gewünschte Zentimeter und du erhältst Pixel pro Zentimeter ... oder Pixel pro Zoll, je nachdem. Oder multipliziere gewünschte Zentimeter mit gewünschten Pixel pro Zentimeter (bzw. Zoll mal Pixel pro Zoll), und du erhältst die benötigten Pixel. Jeder Viertklässler kann das ausrechnen.
Bei der Eingabe -- also dem Scanprozeß -- ist's dasselbe, nur umgekehrt.
-- Olaf