Kurzer Bericht von meinem ersten Zusammentreffen mit der A99II:
Eine eigene Speicherkarte durfte nicht verwendet werden, da es ein Vorserienmodell mit entsprechendem Firmwareentwicklungsstand war. Folgende Objektive hatte ich dabei: 70-400G I + TK1,4, Minolta 2,8/200 APO HS G, Minolta 100-300 APO, Sigma 4,5/500 APO (ohne EX und DG) sowie zum Vergleich eine Sony A99 I.
Aufnahmen habe ich im Laden und durch die Tür nach draußen gemacht (es war schon gegen 18 Uhr, das Licht also nicht unbedingt optimal). Generell kann man sagen, dass der AF im Vergleich zur A99 I deutlich an Geschwindigkeit und Griffigkeit gewonnen hat - auch mit den alten Objektiven. Es ist schon etwas ungewohnt, so viele AF-Kästchen im Sucher zu haben. Ich sage bewusst erstmal ungewohnt.
Bei den oben genannten Stangenobjektiven arbeitete nur das über den Spiegel mit Licht versorgte Modul, während die PD-AF-Punkte auf dem Hauptsensor deaktiviert waren. Letztendlich also vermutlich das A77II Modul. Das funktionierte aber wirklich auch sehr gut, besonders das Minolta 2,8/200 APO HS G war unglaublich schnell. Ich weiß nicht, ob irgendeins der SSM-Objektive diese Geschwindigkeit schafft.
Das 70-400G Typ 1 funktionierte auch gut. Leider habe ich vergessen, das dort vorhandene 70-400G II im Vergleich auszuprobieren. Als Schikane hatte ich noch den 1,4er Telekonverter (chiplos) mit, den ich am 70-400G ausprobiert habe. Damit hatte der AF große Mühe. am besten ging es, wenn man dafür eine AF-Gruppe in zentraler Lage wählte. Die Kombination von 70-400G + 1,4er TK hat sich auf der Grönlandfotoreise an der A7rII überraschend gut geschlagen. So gut lief es an der A99II nicht. Allerdings waren die Lichtverhältnisse auch anders, so dass ich nicht wage, hierzu etwas abschließendes zu sagen. Offiziell ist diese Kombination ohnehin jenseits der Spezifikationen des AFs.
Das in der Größe veränderbare (S, M, L) Flexible Spot Feld wie bei der A7rII gibt es an der A99II nicht. Dafür lässt sich die AF-Gruppe nun relativ frei positionieren.
Wesentlich verbessert hat sich das Pufferverhalten. Der Puffer ist sehr groß und zudem kann man, während er sich leert, bereits wieder neue Bilder aufnehmen*, was an den bisherigen Kameras (inkl. A7rII) nicht möglich war. Während des Schreibens kann man auch schon aufgenommene Bilder ansehen*. Dabei wird durch einen Balken der Entleerungsfortschritt angezeigt. Das Durchblättern durch die aufgenommenen Bilder geht auf praktisch verzögerungsfrei. Leider fällt mir gerade auf, dass ich nicht genau geprüft habe, welche Bildqualität eingestellt war. Ich meine aber, dass es RAW+JPG war.
Den Hybid-AF können vermutlich nur Objektive nutzen, die AF-D Unterstützung haben (wie bei A99 und A77II). Liste der Objektive mit AF-D Unterstützung siehe:
https://us.en.kb.sony.com/app/answers/detail/a_id/37649
Von Sony gibt es eine Kompatibilitätsübersicht von Sony und (Konica) Minolta Objektiven zur A99II:
http://support.d-imaging.sony.co.jp/www/cs...=gb&lang=de
Klickt man auf ein Objektiv, bekommt man eine Popup mit ergänzenden Informationen, z.B. Einschränkungen in der Komatibilität, beispielsweise kein Hybrid-AF (hatte ich ja schon separat gepostet).
Wie Integral im SUF schrieb, kann es durchaus sein, dass mehr Objektive die volle Funktionalität haben, als in der Liste angegeben wird:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost...mp;postcount=21
Edit:
*Ich habe sie im 8B/s Modus ausprobiert, dem ich volle Funktionsfähigkeit ohne Einschränkungen unterstellt habe, die es ja oft in der schnellsten Einstellung gibt. In Bursts von für mich praxisrelevanter Dauer gab es keinen Einbruch und die Funktion war wie beschrieben. Martin Vieten beschreibt das Verhalten im 12B/s Modus nach Vollaufen des Puffers nach 50 RAWs / 60JPGs folgendermaßen:
ZITATBis der Zwischenspeicher geleert ist, friert die Alpha 99 II mehr oder weniger ein. Einzig weitere Aufnahmen sind möglich, der Weg ins Menü oder zur Wiedergabe bleibt dagegen blockiert.[/quote]
http://www.photoscala.de/2016/10/01/erster...ny-alpha-99-ii/