#1 von
fr_wi_nietzsche
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gelöscht
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, 07.11.2003 09:58
hallo zusammen!
langsam fallen die temperaturen ja wieder in den keller. ich wollte euch fragen, wie ihr euere kameraausrüstung vor kondenswasser schützt, wenn ihr vom kalten ins warme geht.
ich hab letzten sommer mal ein objektiv (sigma 75-300 apo macro) durch wasserbildung unbrauchbar gemacht. ich hatte es im sommer (! zusammen mit den anderen utensilien im fotorucksack im kofferraum meines autos. bin dann ausgestiegen und als ich in den sucher schaue war alles milchig. reparatur war nicht mehr möglich. jetzt hab ich den vorderen teil des tubus mit samt den linsen abgesäbelt und benutze das als dialupe und nahlinse /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />. aber mein bedarf an kondensierten objektiven ist gedeckt /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
Füsikalisch /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> nur durch langsames angleichen der Temperatur. Wenn ich weis, das daß passieren kann, packe ich die Ausrüstung vorher in Plastiktüten und verschließe diese, mit möglichst wenig Luftinhalt. Das entsprechende Objektiv montiere ich vorher. Angekommen ... in deinem Beispiel, Kofferraum und Fototasche auf... und warten. Filme, lege ich erst nach dem Temperaturabgleich ein. Bei Kunststoff Kameras und Objektiven ist die Bildung von Kondenswasser nicht so extrem, wie bei Ganzmetall Equipment. Bei den Minolta G Objektiven 28-70 und 80-200, hatte ich noch keine Feuchtigkeit im Objektiv selber, obwohl das Wasser aussen abtropfte. Da Scheinen die Linsengruppen gut abgedichtet zu sein.
Also ich hatte mal Kondenswasser im 35-135 nach einer Nacht im Auto bei minus 5 grad Das Dumme war, daß man das bei Offenblende im Sucher nicht gesehen hat und die 2 Filme vom nächsten Tag erst nach der Entwicklung als unbrauchbar erkannt wurden, als wir schon wieder daheim waren. Das Kondenswasser hatte sich aber im Laufe des Tages wieder langsam verflüchtigt, so daß die Bilder die gegen Abend aufgenommen wurden dann doch nicht alle entsorgt wurden ...
Ich hätte das Sigma erst mal ein paar Tage auf dem (nicht allzu warmen, max.40 Grad) Heizkörper liegen lassen. Was reingeht geht meist auch wieder raus.
Und wenn ich die Kamera aus der Kälte in die Warme Stube bringe, dann mach ich es meist so, daß ich ein Kissen etc. auf die Teile drücke, damit nicht allzuviel Luft an der Oberfläche zirkuliert und die Feuchtigkeit dort "abladen" kann. Eine beschlagene Linse ist kein Grund zur Panik. Kondenswasser verdunstet immer rückstandsfrei.
ZITATKondenswasser verdunstet immer rückstandsfrei.[/quote]
Aber nur, wenn vorher nichts auf und im Objektiv ist, das mit Wasser in Lösung gehen kann. Das Minolta MD 3,5 Macro ist (war) mit einem Trockenschmierstoff versehen. Bei einer ähnlichen Aktion, wie ihr sie beschrieben habt, war es nach dem Trocknen reif für den Service. Die Rückstände auf den Linsen konnte ich Aussen zwar entfernen, aber die Blende funkte nicht mehr, da sie verklebt war.
ZITATEine beschlagene Linse ist kein Grund zur Panik. Kondenswasser verdunstet immer rückstandsfrei.[/quote]
Dem möchte ich ganz vorsichtig widersprechen. Das hängt von der Menge und Zusammensetzung der Feuchtigkeit ab, die auf einem kalten Bauteil kondensiert. "Blinde Fensterscheiben" entstehen auch nur durch kondensiertes Wasser, welches nach dem Verdunsten einen Teil seiner "Inhaltsstoffe" am "Tatort" zurückläßt.
Gruß Frank
P.S. Ich kenne als reiner "Outdoor-Knipser" diese Probleme allerdings nicht. Mein "kalte" Ausrüstung bleibt danach noch für mehrere Stunden im Fotorucksack und kann sich dort - in der Wohnung - bestens aklimatisieren. So wie es sich ließt, handelt es sich weniger um eine normale "Kondensation"? Ich tippe eher auf mangelhafte Konstruktion, Fertigung oder Altersschwäche des Objektives.
Schlaue Bücher empfehlen, die Kamera in eine Plastiktüte zu wickeln. Es soll sich dann das Kondenswasser nur an der Aussenseite der Tüte bilden. Allerdings habe ich es noch nicht selbst probiert.
#7 von
fr_wi_nietzsche
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gelöscht
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, 07.11.2003 13:18
das mit dem rückstandsfreien verdunsten kann ich aus meiner erfahrung acuh nicht bestätigen. ich habe mal von der entsprechenden linse ein foto in die galerie gestellt: http://www.mi-fo.de/forum/4homepag...p?image_id=1363 sie ist jetzt zugänglich (habe ja die frontlinsen entfernt), aber die kann man putzen wie man will. dieser schleier geht nicht weg. woran es liegt, weiss ich auch nicht so recht. laut service ist es ein wasserschaden. nur dass das objektiv nie wasser gesehen hat /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
Zitat von fr_wi_nietzsche... laut service ist es ein wasserschaden. nur dass das objektiv nie wasser gesehen hat /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
Versuche doch mal mit einen Kalklöser (Zitronensäure, Salzsäure etc.) den Schleier zu entfernen. Kaputt ist das Objektiv ja sowieso.
am besten alles immer in Plastiktüten mit Silicagel packen und immer schön warten bis die Temperatur sich angeglichen hat. Wenn man von einer kühlen Fototour zurückkommt und die Kamera gleich braucht kann man sie auch Fönen, dabei sollte man aber aufpassen, daß a) die Kamera gelcihmäßig erwärmt wird und b) daß es nicht zu warm wird und irgendwas sich verzieht oder anderweitig schaden nimmt /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> . Zum verschließen der Beutel haben sich bei mir diese großen Klammern für Frischhaltebeutel bewährt. Alternativ kann man auch für einzelne objektive oder für den Body "ohne alles" auf Zipper-Beutel (in jedem Supermarkt bzw. jeder Drogerie erhältlich) zurückgreifen.
#10 von
toomuchpix
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, 07.11.2003 19:15
Das mit den Trockenschmierstoffen ist mir neu und gut zu wissen:
Mein 4/70-210 hatte nach den ersten Winter auch eine schwergängige Blende. Und mein Zoom mit den ruinierten Bildern war ein ausgeleiertes 35-135
Kann es sein, daß diese Schmierstoffe erst ab ca. Baujahr 82 (mit verriegelbarer kleinster Blende) eingeführt wurden? Im Übrigen meinte ich mit Kondenswasser natürlich in erster Linie solches auf der Außenseite. Das Eindringen ins Innere sollte auf jeden Fall vermieden werden. Natürlich ist es das beste, wenn die Ausrüstung (im GGS zu meiner) sowieso in einer Fototasche oder Rucksack ist, diesen einfach zu zu lassen und im Flur langsam akklimatisieren lassen.
#11 von
Stefan E. Breit
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gelöscht
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, 07.11.2003 21:47
Wenn ich im Winter nach Hause komme lasse ich meinen ganzen Rucksack im Vorraum meines Hauses erst einmal liegen. Dann ins ungeheizte Arbeitszimmer und so arbeite ich mich temperaturmäßig hoch. Bislang hatte ich noch nie ein Problem.
Beim Skiurlaub wähle ich den Umweg über den Balkon. Auch noch nie ein Problem.
ZITATKann es sein, daß diese Schmierstoffe erst ab ca. Baujahr 82[/quote]
Weis ich nicht, dieser Schmierstoff (hat mich an Talkum aus der Gummiverarbeitung erinnert) ist bei dem MD-Makro zwischen den beweglich Metall-Kunststoff Führungen. Z.B. an der Gerad- (verhindert das mitdrehen) und der Zentrischen Führung, die den Kunststoff- Tubus mit der vorderen Linsengruppe in der Mitte beweglich lagert. Die eigentliche Schnecke ist aus Metall. Diese ist mit Fett geschmiert. Schnecke ist aber eigentlich der falsche Ausdruck, es handelt sich hierbei um ein mehrgängiges Gewinde. "Schraube" aus Alu "Mutter" aus Messing. Ob das bei allen Md's so ist kann ich nicht beurteilen, hatte nur das Makro auseinander genommen. An der defekten, verklebten Blende war ich aber mit meinem Latein am Ende. Nach der Reparatur vom Service, war das Objektiv schwergängiger. Das lag lt. Minolta am Universalschmierstoff, der für extrem hohe und niedrige Temperaturen ausgelegt ist (war). Früher gab es ja Sommer und Winter- Schmierung für Extremfotografen.
Gruß Ralf
PS. Die Feuchtigkeit kann bei diesem Objektiv sehr leicht eindringen, da ja Konstruktionsbedingt, ein großer Holraum zwischen Linsen und Außen- Tubus bleibt. AF- Objektive sind da besser Konstruiert und auch besser nach innen abgedichtet.
Noch ein Tipp... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Feucht gewordene Zoomobjektive auf keinen Fall zoomen. Bei der Bewegung des Zoom-Gliedes wird viel Luft von innen nach außen und umgekehrt transportiert. So dringt die Feuchtigkeit ins Objektiv. Habe mal Spaßeshalber beim Sigma Super Zoom 50-500mm, die bewegte Luftmenge gemessen. (Am Bajonettdeckel einen Luftmengenmesser angeschlossen ( ich weis, ich bin bekloppt)) /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> Das sind satte (gemessene) 300 ml, die von 50-500 mm vorne raus und z.T. durch die Kamera hinten rein strömen, wenn der Zoomring schnell bewegt wird. Aufmerksam wurde ich, als ich beim Zoomen einen Luftzug am Auge bemerkte (D 700si). Die Luft düst dann wohl durch die Bajonettöffnung über den Spiegel und das Prisma am Okular nach außen und umgekehrt. Ich habe keine äußeren Ventilierungsöffnungen am Objektiv gesehen. Die Interne Ventilierung reicht beim schnellen zoomen nicht aus. Habe die Pumpe dann doch nicht gekauft. Ist schon von Vorteil, wenn man solche Investitionen vor dem Kauf, übers Wochenende Testen kann.
Es gibt wohl verschiedene Schäden durch Wasser. Eine Schadensart wurde hier noch nicht genannt, die ich aber schon öfter bei älteren Objektiven gesehen habe: Schimmelschäden. Kein Witz. Es ist ja auch noch nicht April. Habe selber solch ein Objektiv und werde es heute Abend mal knipsen und hier reinstellen. Auf der Linse sind dann schlierenartige Trübungen zu sehen. Mechanismus: Durch extreme Umgebungsbedingungen (warm und feucht, z.B. Tropen) verursacht, kann es sein, daß bestimmte Schimmelpilze die Vergütung teilweise auffressen, was dann sichtbar ist.
Habe ich so in einem anderen Forum gelesen und kann ich auch nachvollziehen.
Falls jemand genauer weiß, was in der Vergütung so lecker schmeckt, so möge er das doch bitte mal erklären.
jau, das Problem habe ich auch. Hab mir ein gebrauchtes 28er gekauft, um dann irgendwann festzustellen dass es innen schon Pilzchen hatte (Fungus). Ich glaube übrigens nicht dass es Schimmelpilze sind. Ist in den Tropen ein ganz normales Problem, verstärkt wird das ganze noch wenn die Linse in einer organischen Umgebung aufbewahrt wird, sprich zB wie Leder. Ich habe gelesen, dass zB in Singapur das eine ganz normale Reparatur sei, und superbillig dazu weil es wohl so oft vorkommt ...
Mein 28er war aber so günstig, dass ich mir die Reparatur spare und irgendwann einfach ein neues kaufe. Noch sind die Pilze nicht so gross als ob es was ausmachen würde ...
Man kann das übrigens selber ganz einfach prüfen ob das Objektiv frei von PIlzen ist : einfach die Blende gaz auf (bei den Minoltas halt irgendwie festhalten) und dann mit einer Taschenlampe durchleuchten, am besten von beiden Seiten probieren. hat man den Pilz sieht man innen sowas das aussieht wie feine Spinnweben. Hat mans nicht - Glück gehabt /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
Schwer macht mans den Pilzen wenns trocken ist, deswegen habe ich in meiner Fototasche auch immer Silica Gel drin. Sollte man ab und zu aber mal auswechseln, sonst ist es kontraprodkutiv und scheidet Feuchtigkeit aus /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> .