Das ist doch nur ein weiteres Opfer der Globalisierung. Angeblich machte KM mit der Fototechnik "nur" 26% des gesamten Umsatzes, also kann man das nach Managerlogik doch gleich ausgliedern, verkaufen, einstellen oder wie immer das heute heißt, wenn Mitarbeiter "freigesetzt" werden.
Es kann durchaus passieren, dass SONY sich mit diesem Brocken verschluckt - denn wenn KM wirklich mit der Fotosparte so hohe Verluste gemacht hat, warum eigentlich soll das dann unter dem Label SONY hoch-profitabel werden? Scheint es doch so, als ob auch SONY durchaus nicht ohne Schwierigkeiten dasteht. Das Alleinstellungsmerkmal des Anti-Shake konnte natürlich nicht in Markterfolge umgesetzt werden, die Auflösung des 6MP-Chips war einfach nicht konkurrenzfähig. Die 5D und 7D werden jetzt endgültig in den Regalen der Fotohändler verstauben, denn bei der Unsicherheit über die Zukunft wird der kleine Kreis der potenziellen Kunden die Hände davon lassen. Und mein Warten auf eine 9D mit der wunderbar leichten Bedienbarkeit der 7D, aber einem konkurrenzfähigen Chip, werde ich wohl aufgeben und mir bei deren Verfügbarkeit die Nikon D200 kaufen.
Bleibt abzuwarten, wer das nächste Opfer ist - Pentax? Olympus? Oder die Kamerasparte von SIGMA, oder gleich die ganze Marke, angesichts von deren Schwierigkeiten mit korrektem Funktionieren an der D200? Zum Beispiel Samsung braucht von Pentax doch in erster Linie den wertvollen Markennamen, obwohl irgendwann nur noch Nostalgiker wie ich wissen werden, welche herausragende Bedeutung einst "Asahi Pentax" hatte.
Mich persönlich als 55-jähriger Nostalgiker schmerzt es, so viele bedeutende Marken der letzten 35 Jahre verschwinden zu sehen, die Vielfalt leidet, die Leidenschaft sowieso. Auch die Geiz-ist-geil-Mentalität hat dazu beigetragen, niemand gönnt es dem anderen noch, mit seinen Produkten auch Geld zu verdienen. Erinnere ich mich doch noch an die Zeiten, als qualifizierte Minolta-Techniker bei Herstellertagen in Fotogeschäften die Kameras und Objektive kostenlos überprüften und justierten. Natürlich war das irgendwo mit dem Preis der Produkte mitbezahlt, deshalb gibt es so etwas heute gar nicht mehr, von der generell gesunkenen Qualität von Kundendienstleistungen mal ganz zu schweigen. Und wenn der Kamera-Kundendienst als kleiner Teil des SONY-Kundendienstes aufgeht, wird der Service notwendigerweise weiter leiden, und damit im Schadenfall auch die Freude an den Produkten.
Alles in allem: Ich finde es traurig traurig!