RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#1 von Ernst-Dieter aus Apelern , 02.01.2006 09:17

Ist es zu viel verlangt sich eine Standardisierung für das Verarbeiten von Raw Dateien zu fordern. Inkompatibilitäten und erschwerte Verarbeitung sind nicht schön. Mal ganz pauschal gesagt.

Ansonsten Alles paletti.
ERnst-Dieter



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#2 von Gelöschtes Mitglied , 02.01.2006 09:37

Hallo Ernst-Dieter

Ich verlange nur, jede Kamera-Hersteller einen RAW-Konverter zur verfügung stellen, welche von Cam-spezifisches RAW ins Adobe RAW (DNG) umwandelt, am besten in Batch-Modus.
Jedes EBV-Programm muss DNG lesen können!

Sonst bin ich gespannt, was das Jahr 2006 zu bieten hat. Lasse mich gerne im Positiven überraschen.

Gruss
Peter




RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#3 von Ernst-Dieter aus Apelern , 02.01.2006 10:16

Zitat von Peter Lehner
Hallo Ernst-Dieter

Ich verlange nur, jede Kamera-Hersteller einen RAW-Konverter zur verfügung stellen, welche von Cam-spezifisches RAW ins Adobe RAW (DNG) umwandelt, am besten in Batch-Modus.
Jedes EBV-Programm muss DNG lesen können!

Sonst bin ich gespannt, was das Jahr 2006 zu bieten hat. Lasse mich gerne im Positiven überraschen.

Gruss
Peter


Oder so!;-)
Gruß Ernst-Dieter
Sonst ist es wie ein 150 PS Auto, bei dem der Motor auf 120Km/h gedrosselt wurde!



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#4 von ingobohn , 02.01.2006 10:51



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#5 von matthiaspaul , 02.01.2006 15:13

Zitat von Peter Lehner
Ich verlange nur, jede Kamera-Hersteller einen RAW-Konverter zur verfügung stellen, welche von Cam-spezifisches RAW ins Adobe RAW (DNG) umwandelt, am besten in Batch-Modus.
Jedes EBV-Programm muss DNG lesen können!


Schön, wenn es so wäre, aber das ist IMHO leider noch *keine* wirkliche Lösung.

Erstens benutzt nicht jeder Windows (es gibt schließlich hunderte verschiedener
Betriebssysteme), und zweitens werden die Hersteller wohl kaum den Aufwand
treiben, für alle verbreiteten Betriebssysteme und Plattformen solche Konverter
zur Verfügung zu stellen (das wären immer noch mehr als zehn Stück),
außerdem müßte man sie noch für alle aktuellen, früheren und zukünftigen
Versionen anpassen.

Ansonsten stehst Du mit nicht ganz aktueller Hardware oder zumindest in
der Zukunft auf dem Schlauch:

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird ein Programm, das z.B.
für Windows XP geschrieben wurde, in zehn Jahren nicht mehr auf dem dann
aktuellen 64-bittigen Nachfolger laufen. Und ein System mit der Komplexität
von Windows XP wird ebenfalls auf den in zehn Jahren aktuellen Rechnern
nicht mehr laufen, dafür wird es da viel zu viele Änderungen geben.

Probier' mal, eine Dokument aus den Anfängen der PC-Ära an einem heutigen
Windows-Rechner zu lesen und zu konvertieren. Die heutigen Programme
unterstützen vielleicht noch gerade mal 1% der damals verwendeten Dateiformate.
Noch schwieriger wird es, wenn noch Hardware-Barrieren dazu kommen.
Versuch' mal, eine CP/M-Floppy auf einem heutigen Rechner zu lesen. Allein
innerhalb der CP/M-Familie gab es über tausend verschiedene Diskettenformate,
mit denen sich heute vielleicht noch ein paar hundert Leute weltweit auskennen -
und CP/M war vor DOS und Windows /das/ Standard-Betriebssystem unter dem
ein Großteil der Rechner liefen. Das ist alles gerade mal zwanzig bis dreißig
Jahre her...
Solange die Rechner noch ISA-Slots besaßen (und direkten Hardware-Zugriff wie
unter DOS unterstützen), konnte man mit ein wenig Geschick und ein paar billigen
Bauteilen diese alten Floppy-Laufwerke auch an einem PC zum Laufen bekommen,
mit einem aktuellen Rechner würde das schon ein größeres Projekt, ein passendes
Interface zu designen. Selbst die serielle Datenübertragung zwischen einem
echten alten CP/M-Rechner (wer hat den schon noch?) und einem aktuellen PC
stößt zunehmend auf Probleme, da moderne Rechner teilweise keine klassischen
seriellen Schnittstellen mehr besitzen bzw. diese nicht mehr oder nicht mehr voll
kompatibel mit dem RS232C-/V24-Standard sind. Da USB IMHO kein auch nur
annähernd ähnlich stabiler Industriestandard wie RS232C ist, prognostiziere ich,
daß es schon in fünf Jahren ernsthafte Probleme geben wird, USB 1.0 Geräte an
dann aktuellen USB-Hosts zum Laufen zu bekommen. Richtig verbreitet hat sich
USB eigentlich erst in den letzten fünf Jahren, und was es in dieser Zeit alles für
Änderungen/Erweiterungen gegeben hat, läßt Schlimmes ahnen. Heute werden
"IT-Standards" nicht mehr für Jahrzehnte gemacht (d.h. zuende gedacht), die
Halbwertszeit liegt bei vielleicht fünf Jahren...

Also steht der Anwender da mit seinen zehn Jahre alten proprietären .RAW-
Dateien. Wenn er kein Programm findet, daß diese dann uralten Formate noch
versteht, wird er seine Bilder weder anschauen noch konvertieren können.
Canon unterstützt schon jetzt nicht mehr die .RAW-Formate ihrer älteren
Digitalkameras... Ein Grund, warum DSLRs bisher nicht für mich in Frage
kamen, denn das würde in ständiges Konvertieren ausarten, was nicht immer
verlustlos sein wird - diese Pflichtübung kann man sich zwar vornehmen,
hält es aber in der Praxis sowieso nicht über Jahrzehnte durch... ;-)

Die beste Lösung, die ich sehe, ist also, daß die Kamera direkt in einem offenen
RAW-Format schreibt und keine proprietären Erweiterungen benutzt. Aber auch
wenn nicht, müßten die Hersteller ihre Formate komplett offenlegen und auf DRM
(siehe Nikon) verzichten, so daß Drittanbieter Konverter schreiben können, jetzt
und in zwanzig Jahren.

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#6 von co2 , 02.01.2006 16:06

Nikon nutzt nach meinen Informationen lediglich eine Verschlüsselung per xor, kein DRM oder dergleichen. Des weiteren existert dcraw, ein public domain converter der jederzeit in andere Sprachen umgeschrieben werden kann.



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#7 von m-pax , 02.01.2006 17:58

Matthias - genau deswegen ist ein Standard wie DNG wichtig!

Am besten wäre natürlich ein standardisiertes offenes Format. Überall gehen die Bestrebungen in die Richtung Formate zu erstellen, welche zukunftsfähig sind.

Programme von den anfangszeiten der Computer sind teilweise weiterhinlauffähig, wenn man sie anpasst und neu kompiliert - allerdings war damals die Idee von der Zukunft noch zu bescheiden, als dass man beim Programmieren darauf Rücksicht genommen hätte - das schaut heute anders aus, wie man zum Beispiel am relativ einfachen Umstieg von Apple vom PPC auf x86 sehen kann.

Anstatt zu sagen, dass eine Sache in 10 Jahren sowieso nicht mehr lesbar sei, muss das Ziel sein genau so etwas zu ermöglichen. DNG ist des weiteren nicht betriebssystemabhängig.

Ich wandle meine MRWs jetzt schon als ersten Schritt mit dem Adobe Converter in DNGs um - danach sind sie nur noch halb so groß und dennoch sind alle Informationen enthalten. Schade finde ich nur, dass Photoshop Album nicht mir DNG umgehen kann.



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#8 von Nilsen , 02.01.2006 18:31

Das Thema lesbarkeit von Daten ist so alt wie die Computerbranche oder das Aussterben von Sprachen (jedes Jahr sterben einige Sprachen auf der Welt... aber das nur am Rande)

Soweit ich weiss, arbeitet Xerox an einer Lösung. Wie es funktioniert und wie weit es ist weiss ich auch nicht.



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#9 von matthiaspaul , 02.01.2006 19:01

Zitat von co2
Nikon nutzt nach meinen Informationen lediglich eine Verschlüsselung per xor, kein DRM oder dergleichen. Des weiteren existert dcraw, ein public domain converter der jederzeit in andere Sprachen umgeschrieben werden kann.


Hm, das ist gut möglich (ich hab' die Infos nur aus dritter Hand), aber hat Nikon
das verwendete Verfahren später offengelegt oder wurde es von Dritten geknackt?

Ich bin keine Rechtsanwalt, aber z.B. in den USA ist Reverse Engineering
(außer zu gerichtlichen Dokumentationszwecken) und das Knacken oder
die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen inzwischen illegal. Und meines
Wissens ist zumindest letzteres seit kurzem auch in der EU nicht mehr erlaubt
(siehe diese ganze Debatte um das Kopieren von Audio-CDs). D.h. mit der
Entwicklung und Verwendung eines "Knackprogramms" machst Du Dich
u.U. strafbar, auch wenn es nur dem Ziel dient, wieder an Deine eigenen
Bilder 'ranzukommen... Und wenn der Hersteller Dich dann in ein paar
Jahren im Stich läßt, was die Bereitstellung von geeigneten Konvertern
angeht, stehst Du als Kunde dumm da... Außerdem kann ein Hersteller ja
auch in Konkurs gehen (bei Nikon nicht wirklich anzunehmen, aber es ist nie
gut, sich in unnötige Abhängigkeiten zu begeben...)

Der andere Punkt ist, daß man eine Verschlüsselung, die man leicht knacken
kann (wie XOR), eigentlich auch gleich ganz weglassen kann.
Ich sehe darin aber den Versuch, die Massen zu konditionieren, auf den
nächsten Schritt vorzubereiten, nämlich die Einführung von "echtem" DRM.
Persönlich sehe ich Digital Rights Management als eine Falle, die die meisten
Menschen leider erst dann als solche erkennen werden, wenn es zu spät ist -
genauso wie bei der Monopolisierung/Verdrängung im Software-Markt. Keine
praktikablen Alternativen mehr zu haben, ist nie gut für Fortschritt und Preise,
denn es macht den Kunden "erpreßbar" und die Hersteller "faul". Man schaue
sich nur die annähernde Stagnation /wirklicher/ Innovationen in Sachen
Software an, seit Microsoft und Windows die Oberhand gewonnen haben -
alles nur noch total aufgeblähte und ineffiziente Durchschnittsware mit "Spiel-
kram", kaum noch echte wegweisende Neuerungen und Software-Perlen,
die mal wirklich Ideen bis zum Letzten ausreizen... Wie langweilig...
Wir sperren uns mittelfristig von unserem *eigenen* Wissen und Werten aus,
wenn wir erstmal Inhalte unidirektional verschlüsselt haben, also nur noch
auf DRM-geeigneten Wiedergabegeräten darstellen können. Das bezieht sich
natürlich nicht nur auf private Dokumente wie Bilder, sondern viel mehr noch
auf Publikationen jeder Art.

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#10 von matthiaspaul , 02.01.2006 19:06

Zitat von m-pax
Matthias - genau deswegen ist ein Standard wie DNG wichtig!

Am besten wäre natürlich ein standardisiertes offenes Format. Überall gehen die Bestrebungen in die Richtung Formate zu erstellen, welche zukunftsfähig sind.


Ja, voll meine Meinung. Ich denke, es ist wichtig, das immer wieder bewußt zu
machen und als Endanwender bei den Herstellern einzuklagen.

Wenn die Kunden diesen Standpunkt deutlich machen (und auch nicht einknicken),
werden die Hersteller reagieren. Das Problem ist nur, daß viele das Problem
überhaupt nicht sehen oder eben dermaßen scharf auf eine Digitalkamera
(oder ein anderes Konsumprodukt) sind, daß sie es am Ende trotz solcher
Beschränkungen kaufen...

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Einen Wunsch noch für 2006!

#11 von co2 , 02.01.2006 20:33

Es gab mal einen recht hitzigen Thread zu der Sache, da sind die entsprechenden Infos zu finden.

ZITATPersönlich sehe ich Digital Rights Management als eine Falle, die die meisten
Menschen leider erst dann als solche erkennen werden, wenn es zu spät ist[/quote]
Da sind wir uns völlig einig, nur ist es zumindest in der Schweiz im Moment noch legal und weltweit technisch möglich die nötigen Handlungen zur Nutzung der eigenen Daten vorzunehmen. Ebenso ist es möglich vor Gesetzesänderungen die eigenen Daten aus proprietären Formaten in freie Formate zu überführen. Für die aktuell vorhandenen Bilddateien besteht meiner Meinung nach von der Seite keine Gefahr.

Was uns die Zukunft in Sachen DRM, Überwachung und Konsorten und bringen wird, ist Gegenstand von Albträumen. Die freie Verwendbarkeit von Bilddaten ist nur ein kleiner Teilaspekt der persönlichen Freiheit, die fast gänzlich bedroht ist. Ich halte es jedoch für falsch den Leuten einzureden, dass sie jetzt schon etwas nicht mehr könnten/dürften, wo sie es doch noch können und dürfen. So etwas macht unglaubwürdig und senkt das Gewicht berechtigter Warnungen.

meine 2 Räpplein

co2



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