Zitat von WinSoft
Mit DELL kaufen Sie nichts Falsches! Ich habe selber schon mehrere DELL gehabt und habe jetzt bereits die zweite DELL-Workstation. Meine Frau und mehrere Bekannten sind auch mit den einfacheren DELL sehr zufrieden. Sehr zuverlässig, vom Start weg keinerlei Probleme, gut ausgestattet, sauber, nein: vorbildlich verarbeitet!
Naja, DeLL ist ja selbst kein Hersteller, sondern nur ein Assembler. Da DeLL aus
den unterschiedlichsten Quellen einkauft, sind mal überdurchschnittliche, mal
unterdurchschnittliche Komponenten drin. Ich habe jedenfalls auch schon PCs
von DeLL gesehen, deren Komponenten alles andere als optimal aufeinander
abgestimmt waren, die unsauber zusammengebaut (mit wild herumfliegenden
Kabeln und losen Schrauben) und die insgesamt deutlich überteuert waren.
Ich denke, bei solchen Ketten kann man Glück oder Pech haben, das ist bei
DeLL genauso wie bei Vobis, Aldi, usw. Nicht empfehlenswert - schon gar
nicht, wenn man Ahnung vom Fach hat.
Persönlich würde ich nur gut für die jeweiligen Einsatzzwecke abgestimmte
Rechner kaufen - das Erstaunliche: die sind mitunter auch gar nicht mal
(sehr viel) teurer als ein Teil von der Stange, man muß sich halt nur vorher
informieren und dann mit gezielten Vorstellungen zu einem guten PC-Schrauber
vor Ort gehen (auch da würde ich nicht unbedingt zum Billigsten gehen,
es sei denn, man ist absolut fit, was den PC-Markt angeht, und läßt sich
kein X für ein U vormachen).
Die Prozessorgeschwindigkeit halte ich für ziemlich nebensächlich, schnell
genug sind sie alle. Es sei denn, man muß in Forschung/Wissenschaft echtes
number crunching betreiben. Und wenn die Kiste doch nicht rennt, dann liegt
es in der Regel an ineffizienter Anwendungssoftware, dem Betriebssystem
oder dessen Konfiguration (z.B. Swap-Space).
Viel wichtiger ist es IMHO, auf ausgereifte und flexibel konfigurierbare
Komponenten zu achten. Lieber etwas langsamer, dafür aber stabiler und
stromsparender. Also ein Marken-Mainboard mit vielen Schnittstellen, Reserven
bei der möglichen RAM-Bestückung etc., und mit einem nicht zu neuen Chipsatz
sowie mit einem System-BIOS mit vielen Konfigurationsmöglichkeiten.
Persönlich empfehle ich als Mainboard-Marken Asus und Supermicro.
RAM ist nicht gleich RAM. Hier würde ich unbedingt auf Qualität (Markenware)
achten. Ich denke, 512 MB bis 1 GB ist im Moment zeitgemäß. Aber wer's
sich leisten kann: RAM kann man nie genug haben und es ist eine der
günstigsten Tuning-Maßnahmen. Das Mainboard sollte Ausbaumöglichkeiten
bis mindestens 3,5 GB haben.
Bei Festplatten würde ich inzwischen nur noch Platten verwenden, die explizit
für den Dauereinsatz freigegeben sind. Idealerweise würde ich sogar Hardware-
RAID auch bei einem Desktop verwenden. Nichts kann teurer werden, als
Datenverlust. Und auch regelmäßige Backups helfen da nicht immer weiter.
Ich habe schon zu viele Platten samt Inhalt abrauchen sehen. Von Maxtor und
Hitachi/IBM würde ich inzwischen komplett die Finger lassen. Bei IBM/Hitachi-
Platten für den Consumer-Markt hatten wir in der Firma mindestens 70%
Ausfälle (bei einer Grundgesamtheit mehrerer hundert Stück). Persönlich sind
mir in den letzten Jahren mehrere Maxtor-Platten mit Bad Sectors ausgefallen.
Mit Samsung-Platten sind wir in den letzten Jahren extrem gut gefahren -
keine Ausfälle. Auch der Underdog Seagate erweist sich immer wieder als
langfristig sehr zuverlässig. Größe: im Moment würde ich in die 120 - 140 GB
Klasse investieren und zwar in Platten, die möglichst nicht extrem schnell drehen
(denn die sind zwar etwas schneller, dafür aber lauter und im Betrieb heißer,
was der Lebensdauer abträglich ist).
Gehäuse: Meine Empfehlung Eye 910 Servertower, stabil, geräuscharm,
ausbaubar, funktionell und dennoch dezent schön auch für Wohnumgebungen.
Wichtig ist ein starkes Netzteil, das ich bezogen auf den Peak-Leistungsbedarf
aller Komponenten um mindestens 50% überdimensionieren würde, damit das
Teil auch langfristig stabil arbeitet.
Bei der Grafikkarte kommt es für Bildbearbeitung nicht auf 3D-Leistung an,
viel wichtiger wären mir Ausgänge für mehrere Monitore inkl. eines SVGA-
Ausgangs hoher Signalgüte.
Monitor: Eizo, Eizo, Eizo. Weil alle Welt nur noch einen TFT haben will, würde
ich für beste Bildqualität einen Röhrenmonitor der High-End-Klasse kaufen,
z.B. den Eizo FlexScan F965 21"-Boliden. Technische Eckwerte, überragende
Bildqualität und intuitive Bedienung sind ein Traum. Bekommt man gebraucht
für 100 - 150 Euro mit Garantie. Wichtig: Das zu kaufende *Exemplar* vorher
mit Testsoftware anschauen. Bei Monitoren gibt es hohe Fertigungstoleranzen.
Brenner: aus langjähriger Erfahrung nur noch Plextor - was nützt einem ein
schnellerer oder günstigerer Brenner, wenn die CDs in etlichen anderen Geräten,
spätestens nach einigen Jahren nicht mehr sauber rücklesbar sind?!?
Tastatur: ausschließlich Cherry G80-Serie (nicht G81, G83, G84, G85 - die taugen
allesamt nicht viel! mit MX-Gold-Crosspoint-Schaltern, z.B. G80-3000, G80-2100,
etc. Kostet absolut gesehen nicht viel mehr als diese ganzen Billig"tastaturen"
(gebraucht ab 10 Euro, neu ab 40 Euro), bringt aber auf Jahrzehnte Spaß beim
Tippen. Wer das einmal erlebt hat, wird nie wieder was anderes nehmen.
Maus: Cherry Powerpad Mouse M-1000 oder eine gute optische Maus mit
integriertem Mini-Trackball statt Scroll-Rad.
Floppy: TEAC oder Sony
Was sowas kostet? Für 300 Euro bekommt man sicherlich einen PC, der
"ordentlich GHz" hat, aber dafür ist er auch nur aus "Billig-Schrott" zusammen-
gebaut. Damit ein PC auch Spaß macht (und ich meine absolut nicht Spiele,
sondern den ernsthaften Einsatz) und man nicht ständig mit Problemen
kämpfen muß, sollte man IMHO mindestens 1500 Euro anlegen (inkl. eines
gebrauchten High-End-Röhrenmonitors), und das Geld - wie gesagt - nicht
für den CPU-Takt "verbraten", sondern in hochqualitative Komponenten und
Peripherie investieren. Denn das sind die Sachen, mit denen man als Anwender
ständig in Berührung kommt und wenn's da nicht stimmt, macht's keinen Spaß.
Abgesehen davon überdauern diese Komponenten oft mehrere Rechner-
generationen und sind auch nicht so einem hohen Wertverfall ausgesetzt
wie CPU, RAM und Festplattenkapazität.
Viele Grüße,
Matthias