RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#1 von 00frieli ( gelöscht ) , 25.10.2005 11:58

Hallo allerseits,

da ich in diesem Forum recht neu bin, erst mal das oben erwähnte "Hallo" in die Runde.

Kurz zu den Gründen, die mich bewegt haben mich mal wieder mit der Fotografie zu beschäftigen:
Ich habe noch eine alte Ausrüstung bestehend aus einer SLR Kamera (man. Focus), sowie Objektiven und 2 Blitzen.
Die Sachen wurden aber seit dem Einzug einer Digicam in unseren Haushalt vor einigen Jahren nicht mehr genutzt.
Bei unserem letzten Urlaub im Oktober ging mir aber die dauernde Knipserei mit diesem Teil irgendwie tierisch auf die Nerven
und ich habe mich dann entschlossen, nach unserer Rückkehr mal wieder das alte Equipment auszupacken. Ist doch schön, wenn man
alten Spielkram hat, mit dem man (n) sich wieder aufs Neue beschäftigen kann. Natürlich wollte ich zunächst eigentlich eine
neue digitale Spiegelreflex haben, aber die Preise selbiger haben mich doch recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Also die alte Ausrüstung. Ist sowieso besser, dachte ich mir, mit digitalen Kameras macht man so viele unnütze Bilder -kostet ja nix-.

Nun möchte ich als erstes Ziel einfach versuchen, meine nächsten Bilder ein wenig bewusster und vielleicht auch qualitativ
besser zu machen. Dazu stellen sich mir natürlich jede Menge Fragen, die ich aber hier nicht alle auf ein mal stellen möchte.

2 drängen sich mir aber aus aktuellem Anlass doch auf.

1. Könnt ihr mir ein Buch nach dem Motto "Einstieg ind die Fotografie" empfehlen, damit ich dort den Umgang mit der Kamera
bzgl. Blenden (was machen die genau und wie wirkt es sich aufs Bild aus), Objektiven, etc. geben?

2. Konkretes Problem: Ich fahre Anfang November zu einer Landwirtschaftsmesse, wo technisches Gerät (Traktoren, Mähdrescher, etc.)
ausgestellt werden. Nachdem ich dort vor 2 Jahren mit besagter Digicam mein persönliches Waterloo erlebt habe (Blitz zu schwach, ohne Blitz verwackelt), möchte ich es dieses Mal
natürlich vieeel besser machen. Dazu nun die Angaben zu meiner Ausrüstung.

Kamera: früher X300, ist leider defekt. Habe vor Jahren die (baugleiche lt. Händler!?!?) Soligor SR-300MD gekauft.
Darf ich mit dieser Kamera überhaupt hier im Minolta-Forum schreiben ;-)

Objektive: Tokina 28-70 3,5-4,3
Vivitar 75-205 3,8 dazu passender
Telekonverter 2-fach

Blitz: Cullmann DC25
Braun 400M Logic (was ein Trümmerteil, aber ich glaube recht stark)

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tips bzgl. der Landmaschinen geben. Mit Blitz oder ohne? Welcher Film? 100,200,400 ab wann werden die sichtbar grobkörnig?
Ach ja, ich möchte dann auf jeden Fall eine Foto CD machen lassen. Dann kann ich die Bilder mit dem PC verwalten und mir später überlegen,
ob bzw. von welchen ich Abzüge machen lassen möchte. Bei Rossmann ist das ja echt günstig. Pro Bild 1 Cent + CD 4,95 Euro. Könnt ihr das empfehlen?

Wie schon geschrieben erwarte ich von mir im ersten Anlauf keine perfekten Fotos, ich möchte nur versuchen, mein Bestes zu geben.

Sorry, der Beitrag ist echt super lang geworden. Hoffentlich werde ich deswegen nicht gleich geächtet.
Vielleicht bekomme ich ja trotzdem ein paar Ratschläge von euch.

Viele Grüße
Frank



00frieli

RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#2 von co2 , 25.10.2005 12:17

Nicht genannt hast du das Stativ, es hilft bei der bewussten Bildgestaltung enorm und entschärft auch das Verwakelungsproblem (bei unbewegten Gegenständen).



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#3 von sal69 , 25.10.2005 12:46

als Buch kann ich dir wärmstens "Grosse Fotolehre" von Andreas Feininger empfehlen. Hab mir einiges durchgelesen bis jetzt und er ist einfach der Beste.

stativ + aufnahme ohne blitz wäre wohl am Besten da Maschinen, vorallem neue, meist glänzen. Du bekommst halt viele Reflexionen vom Blitz. Besser mit Stativ.

lg sal



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#4 von AlexDragon ( Gast ) , 25.10.2005 12:46

@Frank,

wenn Du die Maschinen mit einem Blitz fotografierst hast Du natürlich das Problem mit Reflexionen!
Also einen 400er/800er Film und ohne Blitz - das müsste dann gehen!
Eventuell drauf achten, dass Du vielleicht einen Kunstlichtfilm brauchst bei Innenaufnahmen, von wegen der Beleuchtung dort!

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



AlexDragon

RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#5 von mullar , 25.10.2005 15:32

Du fragtest zwar ziemlich eindeutig nach einem gedruckten Fotokurs, aber angenommen Du hättest nichts gegen online-Lesen und nennst eine FlatRate Dein eigen, dann könntest Du Dich auch u.a. hier bilden - gerade in Bezug auf Blende, Belichtungszeit etc.

Ansonsten kann ich dieses Buch empfehlen. Das Ganze gibt es auch als interaktiven Photoguide (8 CD-ROM) - AUCH sehr empfehlenswert, weil man die Ergebnisse von Veränderungen in der jeweiligen Lektion gleich am Bildschirm in Animationen, Video-Sequenzen und Beispielbildern gezeigt bekommt.



 
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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#6 von fwiesenberg , 25.10.2005 18:58

@00frieli

ZITATda ich in diesem Forum recht neu bin, erst mal das oben erwähnte "Hallo" in die Runde.[/quote]
Und ein /welcome.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="welcome.gif" /> zurück!


ZITATIch hoffe, ihr könnt mir ein paar Tips bzgl. der Landmaschinen geben. Mit Blitz oder ohne? Welcher Film? 100,200,400 ab wann werden die sichtbar grobkörnig?[/quote]
Wenn es nicht um Detailaufnahmen der Maschinen, sondern um deren Gesamtansicht geht, würde ich Dein Tokina und einen Film mit mindestens 400 ASA nehmen. Die 3,5er Blende ist zwar nicht riesig, müßte aber reichen.
Der Brennweitenbereich müßte zum Thema Maschinen passen.

Einen Blitz würde ich ggf. für Detailaufnahmen mal mitnehmen. Dann aber außpassen, daß nicht zuviel reflektierende Flächen im vor Dir stehen...

Zum Ausprobieren reicht der 400 ASA Kodak vom Aldi (Süd). /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Große Unterschiede in der Körnigkeit wirst Du bei "normalen" Papierabzügen zwischen den 100-400 ASA der günstigen Preisklassen kaum feststellen können.



 
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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#7 von 00frieli ( gelöscht ) , 25.10.2005 20:16

Hallo,

zunächst schon mal vielen Dank für eure Antworten.

@sal + co2: Ein Stativ wollte ich eigentlich nicht mitnehmen, ich besitze auch noch keines.
Das Problem mit den Reflexionen ist natürlich da. Komme ich denn vermutlich mit dem 400er Film hin wegen des Lichtes? Und ist es nicht so, dass man nicht mit ganz offener Blende fotografieren soll? Ich meine, ich hätte das schon hier im Forum gelesen. Oder ist das für meine ersten Bilder zunächst mal egal?

@mullar: Klar, der online Fotokurs ist auf jeden Fall was für mich. Werde ihn bestimmt durchsehen. Danke für den Tip.

@Alex: Was ist denn ein Kunstlichtfilm? Nie gehört. Brauch ich einen solchen in Messehallen?

@fwiesenberg: Für Detailaufnahmen reicht aber hoffentlich der kleine Cullmann oder? Ich glaube er geht so bis ca. 8 Meter.
Hm, dann werde ich wohl mal den 400er vom Aldi probieren. Alex schrieb 400/800. Wäre natürlich blöd, wenn ich nur einen 400er hätte und könnte wegen fehlendem Licht gar keine Aufnahmen machen.

Ach ja, bis zu welcher Belichtungszeit kann man denn Aufnahmen machen, ohne zu verwackeln? 60tel, 30tel? Bin zwar noch nicht zittrig, aber auch keine Chirurg:-))

Ich danke euch allen jedenfalls nochmals für die Antworten.
Werde bestimmt noch mal mit der ein oder anderen Frage kommen.

Einen schönen Abend noch für euch
Frank



00frieli

RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#8 von plantagoo ( gelöscht ) , 25.10.2005 21:05

Hi!

Ich habe in einem anderen Forum allerseits das Buch "Fotografieren lernen - Sehen lernen" von Felix Freier empfohlen bekommen. Das Buch zeigt alle wichtigen und interessanten Details zum Thema Fotografie auf.

Die von Dir "gewünschten" Themen wie Blende etc. pp. werden verständlich erklärt.

Zudem ist das Buch recht günstig zu haben. Schau mal bei Amazon.de rein, da findest Du auch ein paar Useranmerkungen zu dem Buch.

Gruß
plant



plantagoo

RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#9 von mts , 25.10.2005 21:38

Zitat von 00frieli
Komme ich denn vermutlich mit dem 400er Film hin wegen des Lichtes?


Können wir dir nicht beantworten, da wir die Örtlichkeiten nicht kennen. Musst du vermutlich vor Ort entscheiden. S. Freihandgrenze, unten.

Zitat von 00frieli
Und ist es nicht so, dass man nicht mit ganz offener Blende fotografieren soll? Ich meine, ich hätte das schon hier im Forum gelesen. Oder ist das für meine ersten Bilder zunächst mal egal?


In der Regel erhälst du eine bessere Abbildungsleistung der Objektive, wenn du zwei bis drei Blenden abblendest. Ob du das dann aber auf deinen 1-Cent-Abzügen siehst, ist die andere Frage. Siehe zu, dass du zusätzlich zum Blitzlicht möglichst viel Umgebungslicht einbeziehst, damit der nicht angeblitzte Teil nicht so weit absäuft.

Zitat von 00frieli
@Alex: Was ist denn ein Kunstlichtfilm? Nie gehört. Brauch ich einen solchen in Messehallen?


Kunstlicht hat eine andere Farbtemperatur als Tageslicht, bei deiner Zimmerlampe aufgenommene Bilder werden vermutlich einen gewissen Rotstich haben.
Die Farbspektrum des Blitzes ist vergleichbar mit dem des Tageslichtes, wenn du blitzen willst, wäre der Kunstlichtfilm die falche Wahl. Ansonsten hängt es davon ab, wie sehr die Halle vom Tageslicht durchflutet ist und welche Lichtquellen sonst noch so da sind (Leuchtstoffröhre etc.). Ich würde mich für den Anfang auf die Farbkorrektur deines Labors verlassen.

Zitat von 00frieli
@fwiesenberg: Für Detailaufnahmen reicht aber hoffentlich der kleine Cullmann oder? Ich glaube er geht so bis ca. 8 Meter.


Geht es genauer? Ob der Cullmann bis acht Meter reicht, hängt nämlich von der eingestellten Blende und der Empfindlichkeit des eingelegten Films ab. Die Leistung des Blitzes wird für die verschiedenen Filmempfindlichkeiten als Leitzahl angegeben. Wenn du die Leitzahl (z. B. für 400 Asa) durch die eingestellte Blende teilst, erhälst du die Blitzreichweite. Ein Computerblitz ist der Cullmann schon, oder? Das hieße, dass die an der Kamera eingestellte Blende auf den Blitz zu übertragen wäre und der dann die passende Blitzmenge automatisch abgibt.

Zitat von 00frieli
Hm, dann werde ich wohl mal den 400er vom Aldi probieren. Alex schrieb 400/800. Wäre natürlich blöd, wenn ich nur einen 400er hätte und könnte wegen fehlendem Licht gar keine Aufnahmen machen.


Dafür hast du ja den Blitz. Wie oben gesagt, ein Stativ wäre natürlich noch besser.

Zitat von 00frieli
Ach ja, bis zu welcher Belichtungszeit kann man denn Aufnahmen machen, ohne zu verwackeln? 60tel, 30tel?


Als Freihandgrenze beim Kleinbild gilt: Längstmögliche Verschlusszeit in Sekunden = 1/Brennweite in mm. Die 1/60 ergäbe sich also etwa beim 50-mm-Objektiv. Dies ist allerdings nur eine Faustformel, es kommt hier also auf deine Tattrigkeit und dien Ansprüche, was deine Vergrößerungen anbelangt, an.



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#10 von Goodspeed , 26.10.2005 01:03

Hallo Frank,

ich habe schon häufiger (in der Vergangenheit vor allen Dingen mit der X-700 und einem Metz 32-Z2) auf Messen fotografiert, u.a. auf der IAA. Natürlich habe ich immer einen Blitz verwendet. Meistens sind so viele Strahler und Spots da, dass man sowieso Reflexionen auf den Metall-/Lackoberflächen hat. Außerdem hat man in dem Gedränge als Amateur selten die Ruhe, gemütlich ein Stativ aufzubauen und irgendwelche Langzeitbelichtungsversuche zu machen. Wie schnell hat man doch wieder einen Arm, einen Schatten oder sonstwas im Bildfeld? Das wird auf der Landwirtschaftsmesse nicht anders sein.

Um einen Eindruck zu bekommen, wie so etwas aussieht, hier drei Beispiele von der diesjährigen "Interschutz" in Hannover: Bild 1, Bild 2, Bild 3.

Ich denke, mit den Bildern kann man leben, oder? Die Reflexe halten sich in Grenzen. Da, wo man sie sieht, empfinde ich sie nicht als so störend wie beipielsweise bei Portraits. Verwendet wurde auf diesen Bildern jedoch ein recht leistungsfähiger Blitz (5400xi), der bei 50 mm Brennweite Leitzahl 42 (bei ISO 100) hat. Es war ein ISO200-Film in der Kamera, so dass die Leitzahl sogar bei ca. 60 lag. Mein Metz-Blitz hatte LZ 32, damit ging es aber auch. Aufgrund der Modellbezeichnung vermute ich mal, dass Dein Cullmann-Blitz wohl LZ 25 (bei ISO 100 und 50 mm Brennweite) hat. Das ist natürlich schon knapp, aber es dürfte reichen, erst Recht in Verbindung mit einem empfindlichen Film.

Den Tipp, wegen der Reflexionen aufs Blitzen zu verzichten, empfinde ich jedenfalls als wirklichkeitsfremd. B)

Christian



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#11 von 00frieli ( gelöscht ) , 26.10.2005 20:38

N'abend zusammen.

Prima, es sind wieder ein paar sehr hilfreiche Antworten gekommen.
Vielen Dank dafür.
Also die Sache mit der längst möglichen Belichtungszeit ist jetzt klar.
Beim Blitz sieht es schon etwas anders aus. Beide Geräte sind Computerblitze.
Der Braun hat bei 100 LZ 40 und bei 400 LZ 80. Er ist mir aber eigentlich wirklich zu groß und unhandlich. Der Cullmann hat bei 100 und 35mm Brennweite LZ 25. Es ist leider nur die LZ für 100 angegeben. Wie kann ich die hochrechnen?
Wenn ich jetzt den 800er Film nehmen würde, kann ich vor Ort entscheiden, ob die Lichtmenge ohne Blitz ausreicht, oder ich einen dazu nehmen muss.
Jetzt nochmals die Frage: ob der Cullmann mit LZ 25 bei 100 mit nem 800er Film reicht? So Maschinen sind ja z.T. recht lang, so dass ich schon einen gewissen Abstand brauche. Wenn sich die LZ lt. Anleitung beim Braun bei 100 auf 400 iso verdoppelt, dann müsste der Cullmann ja bei 400 schon LZ 50 haben.
Und bei 800 hätte er dann LZ 75? Oder hab ich mich jetzt verrannt?

Am besten, ich denk jetzt noch mal ein wenig nach...:-))

Schönen Abend noch!

Gruß
Frank



00frieli

RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#12 von Goodspeed , 27.10.2005 09:55

Zitat von 00frieli
Der Braun hat bei 100 LZ 40 und bei 400 LZ 80. Er ist mir aber eigentlich wirklich zu groß und unhandlich. Der Cullmann hat bei 100 und 35mm Brennweite LZ 25. Es ist leider nur die LZ für 100 angegeben. Wie kann ich die hochrechnen?


Je Empfindlichkeitsstufe des Films gewinnst Du eine Blendenstufe (=Wurzel (2)=1,414). Also kannst Du die Leitzahl für ISO 100 einfach mit 1,4 multiplizieren, um die Leitzahl bei ISO 200 zu haben. Für ISO 400 musst Du mit 2 multiplizieren, für ISO 800 mit 2,8. Du siehst es ja bei Deinem Braun, wo sich die Leitzahl bei ISO-400-Filmen auf 80 verdoppelt. Wenn Deine Blitze Computerblitze sind, müsstest Du diesen Zusammenhang auch aus den Einstell-Skalen ablesen können. Beweg mal den Filmempfindlichkeits-Schieber um zwei Stufen (also von 100 auf 400 oder von 200 auf 800). Die einer Blende zugeordnete maximale Entfernung müsste sich dabei verdoppeln.

ZITATWenn ich jetzt den 800er Film nehmen würde, kann ich vor Ort entscheiden, ob die Lichtmenge ohne Blitz ausreicht, oder ich einen dazu nehmen muss.[/quote]
Ich bin immer noch der Meinung: Im Normalfall wirst Du mit Blitz besser fahren, da die Beleuchtung auf Messen meiner Erfahrung nach meist nicht so wahnsinnig fotofreundlich ist. Außerdem willst Du ja keine Katalog-Fotos machen, sondern Aufnahmen, mit denen Du das gesehene für Dich oder Kollegen dokumentierst. Bei einem 800er wird jedoch das Blitzlicht nicht so heftig "reinhauen" wie bei einem 100er, da das Umgebungslicht einen größeren Anteil zur Belichtung beiträgt. Insgesamt könnten die Aufnahmen so harmonischer wirken. Bei Verwendung eines hochempfindlichen Films und einer großen Blende bei Blitzeinsatz musst Du jedoch aufpassen, dass Du nicht in den Bereich der Überbelichtung kommst. Die Blitzsynchronzeit liegt bei 1/60 Sekunde*. Wenn die Belichtungszeit ohne Blitz schon kürzer wäre, wirst Du mit Blitz und bei 1/60 Sekunde natürlich ein zu helles Bild erhalten.

ZITATJetzt nochmals die Frage: ob der Cullmann mit LZ 25 bei 100 mit nem 800er Film reicht? So Maschinen sind ja z.T. recht lang, so dass ich schon einen gewissen Abstand brauche. Wenn sich die LZ lt. Anleitung beim Braun bei 100 auf 400 iso verdoppelt, dann müsste der Cullmann ja bei 400 schon LZ 50 haben.[/quote]
Hat er. Zum Thema Abstand bei großen Maschinen: Meistens wirst Du lieber mit nem Weitwinkel arbeiten wollen, da Du ansonsten nur Besucher und keine Maschine auf dem Bild hast. Das zweite Bild in meinem Beitrag oben zeigt ja ein Fahrzeug, das in seinen Dimensionen an einen Rübenroder rankommen dürfte. Da blieb mir nur, es mit 28 mm Brennweite zu versuchen. Etwas anderes kannst Du auf dem Bild auch erkennen: Bei großen Maschinen wirst Du den Effekt haben, dass die vorderen Bereiche sehr viel heller angestrahlt sein werden als die hinteren, da die Blitzintensität im quadratischen Verhältnis zur Entfernung abnimmt. Wenn die Umgebung aber nicht stockduster ist, hält sich das alles noch in Grenzen.

ZITATUnd bei 800 hätte er dann LZ 75? Oder hab ich mich jetzt verrannt?[/quote]
Siehe oben: 25 · (Wurzel (2))^3 ≈ 25 · 2.8 = 70

Meine Empfehlung: Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst - 400er-Film plus Cullmann-Blitz (da Dir der Braun ja zu groß ist). Ansonsten kannst Du ja einen 800er nehmen und es auch hin und wieder ohne Blitz versuchen, wenn Du Angst vor Reflexionen hast. Ich sehe das nicht so kritisch.

Christian

* Im Eifer des Gefechts nicht vergessen: Ich weiß nicht, wie gut Deine Blitze mit der Kamera kommunizieren. Im ungünstigsten Fall musst Du beim Blitzeinsatz die Belichtungszeit manuell auf 1/60 oder länger stellen.



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#13 von 01af , 27.10.2005 12:59

Die Leitzahlrechnerei hat Christian "Goodspeed" schön beschrieben ... aber einen wichtigen Punkt hat er vergessen. Die Leitzahl gilt nämlich nur für mittelgroße, mittelhelle Räume mit mittelhoher, heller Decke. Im Freien oder in einer riesengroßen Messehalle, wo die reflektierenden Wände und Decken fehlen oder sehr weit weg sind, ist die effektive Leitzahl deutlich niedriger als der Nennwert. Man kann in einer Messehalle größenordnungsmäßig mit 50 - 70 % des Nennwertes der Leitzahl rechnen, je nach Größe der Halle, Art und Größe der Reflexionsflächen (falls vorhanden) und der Umgebungshelligkeit.

Wenn irgend möglich, sind Probeaufnahmen dringend anzuraten.

-- Olaf (der so etwas digital aufnehmen würde ... das spart viel Mühe und Ärger)



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RE: Frage nach Buchtip / Einsatz von Blitz

#14 von Goodspeed , 27.10.2005 13:43

Zitat von Olaf "01af"
Die Leitzahlrechnerei hat Christian "Goodspeed" schön beschrieben ... aber einen wichtigen Punkt hat er vergessen. Die Leitzahl gilt nämlich nur für mittelgroße, mittelhelle Räume mit mittelhoher, heller Decke. Im Freien oder in einer riesengroßen Messehalle, wo die reflektierenden Wände und Decken fehlen oder sehr weit weg sind, ist die effektive Leitzahl deutlich niedriger als der Nennwert. Man kann in einer Messehalle größenordnungsmäßig mit 50 - 70 % des Nennwertes der Leitzahl rechnen, je nach Größe der Halle, Art und Größe der Reflexionsflächen (falls vorhanden) und der Umgebungshelligkeit.


Hallo Olaf,

Das hab ich nicht vergessen - das hab ich nicht gewusst. /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" /> Danke für die Information.

Aber es ging mir in diesem Fall ja um den Vergleich. Ich habe festgestellt, dass ich in Messehallen sowohl mit dem Metz 32-Z2 (LZ 32·1,4 ≈ 45 bei ISO 200 und 50 mm Brennweite) als auch mit dem Minolta 5400xi (LZ 42·1,4 ≈ LZ 58 bei ISO 200 und 50 mm) durchaus brauchbare (wenn auch keine katalog-fähigen) Aufnahmen hinbekommen habe.

Insofern bringt die Leitzahlenrechnerei oben dann doch was: Frank "00frieli" möchte den "großen" Blitz nicht mitschleppen, evtl. aber den kleinen Cullmann mit LZ 25·1,4 = LZ 35 bei ISO 200 und 50 mm. Jetzt kann man die Leitzahlen vergleichen und zu dem Ergebnis kommen, dass man wohl mit einem 400er-Film und Blitzeinsatz befriedigende Ergebnisse bekommt. Evtl. klappt es auch mit einem 200er-Film, aber das Risiko würde ich nicht eingehen.

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn man jetzt anhand der voraussichtlichen Entfernungen und der Lichtstärke der Objektive ermitteln wollte, ob die zur Verfügung stehende Leitzahl ausreicht. Dann fährt man bestimmt sicherer, wenn man berücksichtigt, dass sich die Leitzahl aufgrund der fehlenden Reflexionsflächen vermindern wird.

Christian



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