Zitat von "ChrisAndreas"
... und warum ist "Formatfaktor" sinnvoller als "Ausschnittsfaktor" ?
Weil es sich grundsätzlich um eine Sache des Bildformates und nur in Sonderfällen um eine des Ausschnittes von irgendwas handelt.
Zitat von "ChrisAndreas"
... was einer direkten Übersetzung entspräche?
Die Begrifflichkeiten sind häufig (so auch hier) leicht unterschiedlich in verschiedenen Sprachen, und daher interessiert es für die Begrifflichkeit in einer Sprache einen feuchten Kehricht, wie die wortwörtliche Übersetzung des betreffenden Begriffes aus irgend einer bestimmten anderen Sprache lauten würde. Würden wir das Wort für Formatfaktor als wortwörtliche Übersetzung z. B. aus dem Französischen nehmen, käme vermutlich etwas ganz anderes heraus (weiß jemand, wie die Franzosen den Formatfaktor nennen?) ... oder wieder etwas anderes aus dem Japanischen. Wir sagen ja auch nicht "langsame Bewegung" statt "Zeitlupe", nur weil das auf englisch "slow motion" heißt.
Wir sprechen hier deutsch, und auf deutsch heißt das Formatfaktor.
Zitat von "ChrisAndreas"
Wahrscheinlich fehlt mir das besagte "Minimum an Sprachgefühl".
Scheint so. /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />
Zitat von "ingobohn"
Wenn man ein KB-Bild in einem Bildverarbeitungsprogramm beschneidet (engl. to crop) erhält man ... den Bildausschnitt, den man haben würde, wenn man mit demselben Objektiv, aber einer digitalen Dynax, das Bild machen würde.
Ja -- wenn. Aber wer tut das schon? Meine Dynax 7D tut das jedenfalls nicht, denn sie macht keine Kleinbild-Bilder. Und wenn ich gescannte Kleinbild-Fotos beschneide, dann tue ich das, um die Bildwirkung zu optimieren und nicht, um den Bildausschnitt einer DSLR nachzuäffen.
Man könnte sich auf den Standpunkt stellen: ja, aber die DSLR beschneidet doch das von einem Kleinbildobjektiv entworfene Bild. Doch das ist ein kurzsichtiger und gedankenloser Standpunkt. Denn erstens "kroppt" (schauder) genaugenommen auch eine Kleinbildkamera das von einem Kleinbildobjektiv entworfene Bild. Und zweitens muß ich keineswegs immer ein Kleinbildobjekiv benutzen ... ich könnte ja genauso gut ein Sigma-DC-, ein Tamron-Di-II- oder ein Minolta AF-DT-Objektiv nehmen. Wo bliebe dann der "Ausschnitt"? Oder man könnte z. B. das Vierdrittel-System von Olympus betrachten -- da kommen überhaupt gar keine Kleinbildobjektive vor. Demzufolge ist es albern, jedes Film- bzw. Bildformat immer als "Ausschnitt" eines anderen aufzufassen.
Zitat von "ingobohn"
Also: warum ist dann crop factor so ein schlechter Begriff?
Wer sagt denn das? Crop factor ist ein hervorragender Begriff ... wenn man gerade auf englisch kommuniziert. Denn so heißt das nun einmal auf englisch*. Aber eben nicht auf deutsch! (... und schon gar nicht "Crop-Faktor" /wacko.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wacko.gif" /> )
Zitat von Paule "tschicken"
"Begriff" und "Wort" sind eben nicht dasselbe und wenn man ersteren lernt, gibt's meist gleich noch etwas Verständnis gratis dazu.
Paule, da sprichst du mir aus dem Herzen! /drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" />
-- Olaf
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*) Ich las allerdings auch schon einmal in einem englischsprachigen Text, verfaßt von einem Briten (bzw. einem Schotten, um genau zu sein), das Wort form factor ... keine Ahnung, wie verbreitet dies im Vergleich zu crop factor in englischsprachigen Fachkreisen ist.