Zitat von Mark
..Hallo Mark,es wird heute halt bewußter gekauft, hat mit der wirtschaftlichen Lage der Meisten zu tun...
Ich sehe das inzwischen anders, ich denke es wird gerade zu wenig bewußt gekauft und eher nach dem blinden Gefühl (es schaut eben nur nach einem durchdachten Kauf aus, aber der treibende Motor ist nicht die Vernunft, sondern das nicht zu bändigende "will-ich-haben", das sogar die Großmutter verkauft oder das Sparschwein der Schwester kleinhaut;-))
Das kann man schon daran sehen, daß eher traditionell "ehrliche" Marken wie Olympus, KoMi und Pentax das Nachsehen haben, während die dick auftragenden Marktführer ihre Sachen verkaufen wie warme Semmeln. Das Marketing letzterer ist viel zeitgemäßer, aufdringlicher, der Preis und die Ausstattung auch. Da spielt es keine so große Rolle ob sich das Gehäuse etwas quietschig anfasst oder ob man den Sucher suchen muß. Und damit beginnt der Teufelskreis: Der immer noch bewußte Kunde erwartet eine solide und 100% funktionierende Cam, die er aber heutzutage nicht mehr erhält, weil die traditionell wertigen Kamerahersteller zur Konkurrenz Qualitäts- und Ausstattungsabstriche machen müssen (siehe Pentax) und ist natürlich verunsichert wenn er das verlockende Angebot nebendran sieht. Und greift dann zur Plasticfantastic, weil er da wenigstens nicht so viel zahlen muss, und weil sie ja auch noch "bessere" Fotos macht (8Mp! Dabei spielt es eine wichtige Rolle, daß der Hersteller exklusive Objektive anbietet, auch wenn man sie sich nie leisten wird können. Man fühlt sich eben trotzdem dazugehörig. Ich würde das als Boris-Becker-Effekt bezeichnen, man kauft (fast) den selben Schläger und dann spielt man auch besser. Es ist auf jeden Fall mehr Psychologie dabei als man glaubt, und man darf einfach nicht mehr von der rationalen Logik ausgehen, wenn man verkaufen oder die Entwicklung verstehen will.
Auch geben die eher traditionellen Hersteller denjenigen der Kunden nichts in die Hand, die genug Geld (und/oder Arbeit) haben um sich dieses fette Objektivangebot leisten zu können. Und damit treten sie sich selber ins Abseits, denn das Profi-Image ist offensichtlich verkaufsfördernd.
Ich z.B. bin jetzt bei KoMi Dynax 7D gelandet, weil sie hoffentlich das hält, was ich von der Pentax erwartet hätte. Nein, keine ganz neue Kamera, sondern den Willen das Bisherige zu verbessern und nicht umgekehrt sinnvolle Dinge wieder auszubauen, die sich schon vorher bewährt haben. Ich hoffe nicht, daß KoMi den gleichen Fehler macht und sich damit kräftig zwischen die Stühle setzt. Wollen wir hoffen, daß die Dynax 5D ein großer Erfolg wird, und daß Pentax dann auch mit etwas mehr Mut und einer upper-istD nachzieht.
Nochwas: Canon hat meiner Meinung auch deshalb gepunktet, weil sie die Kundschaft über Jahre duch massives Marketing und ansprechende Produkte an ihre Marke gebunden haben. Das fing schon mit der ersten IXUS an, und jeder, der nicht beim gelegentlichen Knipsen bleibt und mehr verlangt, auch prestigemäßig, der landet unweigerlich bei der (D)SLR. Und Canon hat mit der Eos 300 und 350 schneller reagiert als die Konkurrenz. Man darf eben den Ball nicht abgeben, sonst hat ihn ein anderer.
fibbo