Nachdem ich seit vielen Jahren das Minolta AF 8/500mm Reflex als längstes "Tele" verwende, habe ich mir dieses Frühjahr nun das Sigma 5,6/400mm APO Makro zugelegt. Lange hatte ich auch mit dem Minolta AF 4,5/400 APO G geliebäugelt, das mir dann aber einfach zu teuer war.
Nach 10 Tagen in Slowenien habe ich die Dias zurück und hier ein erster Erfahrungsbericht:
"hands on":
-Im Vergleich zum Spiegel ist es doch ein ganzes Stück größer und schwerer, das macht sich im Rucksack schon bemerkbar.
-Der Fokussierring ist groß und leichtgängig, aber präziese geführt, sehr angenehm.
-bei AF-Betrieb wird der Fokussierring entkoppelt, dazu muß ein Ring am Objektiv gedreht werden. Das hat zum einen den Nachteil, daß das Umschalten von AF zu MF sowohl an der Kamera, als auch am Objektiv vorgenommen werden muß, zum anderen verstellt sich der Ring immer wieder versehentlich. Da wäre eine bessere Rastung wünschenswert gewesen.
-Die Stativschelle ist in Ordnung - leidlich stabil. Das fehlen einer Stativschelle am 8/500mm und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Hochformat, waren einer der Gründe, mich nach was Anderem umzuschauen. Aber ich muß feststellen, daß die Verwacklingsgefahr durch "wippen" doch ganz erheblich ist. In der Beziehung war der Spiegel (Stativmontage zwangsläufig an der Kamera) unkritischer und auch an meinem Minolta 4,0/200mm APO G Makro ist mir das noch nicht so kritisch aufgefallen. Ich überlege ernsthaft, ob ich mir eine Objektivstütze von Burzynski zulegen soll.
Bildqualität:
-das Erste, was im Vergleich zum Spiegel aufgefallen ist, ist das weitgehende fehlen einer Vignettierung!
-Schärfe und Brillianz sind gut, besser als am 8/500mm, aber der Abfall zu meinem 4/200mm ist auch sichtbar. Ich habe ein paar direkte Vergleichsfotos! Wegen des vorher beschriebenen wipp-Problems, verbessert der Einsatz der SVA die Bildschärfe deutlich, auch das habe ich so deutlich bisher bei anderen Optiken nicht bemerkt, obwohl ich die SVA regelmäßig einsetze.
-zu Verzeichnung und Bildfeldwölbung kann ich (noch) nichts sagen, ich habe noch keine entsprechend kritischen Motive aufgenommen.
- Ich habe noch keinen passenden 1,4x Konverter, aber ein paar Aufnahmen mit meinem Soligor AF Telekonverter 2xC/D7gemacht. Die Qualität mit dem resultierenden "F11/800mm" ist erstaunlich gut, aber der Verwacklungs-Ausschuß natürlich hoch!
Sonstiges:
Das Sigma 5,6/400mm APO Makro wurde zu meinem "Eidechsen-Objektiv"! Die lange Brennweite zusammen mit der hervorragenden Naheinstellgrenze von 1,6m, wobei ein Abbildungsmaßstab von 1:3 erreicht wird, ermöglichten mir erstmals ein "entspanntes" Fotografieren dieser Tiere, auch größere Schmetterlinge und Libellen, ohne daß ich deren Fluchtgrenze zu nahe gekommen wäre, entspannend also nicht nur für mich, sondern auch für die "Viecherl".