Zurück zum Augangsthema ("Don't do it!" ...
Auch wenn ich diesbezüglich mit Kenrockwell natürlich nicht einverstanden bin (die alten Linsen an der A7II machen einfach zu viel Spass), so gibt es natürlich schon Probleme, die einem diesen Spass unnötigerweise teils vermasseln. Ein kürzlich eingetroffener China-Adapter konnte mein halbes Dutzend Konica-Festbrennweiten nur knapp auf unendlich fokussieren, und bei der Handvool Zooms war's noch viel erratischer, da dort die Toleranzen der Zooms sich mit den Toleranzen des Adapters überlagerten.
Nach einigen Dutzend Testbildern wurde klar, dass da - nicht bei allen Objektiven sichtbar!! - eine Tendenz zu Unschärfe am rechten Bildrand vorhanden war. Da das bei meinen Minolta-Objektiven so nicht sichtbar war, konnte man die A7II vorerst als Ursache ausschliessen (man erinnere sich an die Dynax 7D und ihren "schiefen Sensor".
Die Wahrscheinlichkeit sprach ebenso dagegen, dass ein Teil der Konica-AR-Linsen rechts unschärfer sind, aber keine links Probleme haben. Also muss der Adapter "schräg" gearbeitet sein ... Sicherheitshalber schraubte ich die beiden Adapter-Teile mal auseinander - und siehe da: auf der einen Seite fanden sich einige hauchdünne (geschätzt 0.1 - 0.2mm) dicke und max 0.5mm lange Messingspäne ... Das ganze also gut abgewischt / gereinigt, wieder zusammengesetzt und ... die Asymmetrie der Bildresultate ist verschwunden. Auch die Unendlich-Fokussierung klappt - zumindest bei den Festbrennweiten - natürlich besser, auch wenn man nach wie vor nicht leicht über Unendlich hinaus scharfstellen kann (eine Lösung, die ich zumindest für Festbrennweiten eigentlich vorziehe).
Was bleibt, sind die Toleranzen der Konica-AR-Zooms:
* das Hexanon AR 2.8/35-100mm lässt sich bei 100mm Brennweite fast auf ca. 30m Distanz,einstellen, bei 35mm aber nur auf ca. 3.5m
* das Hexanon AR 3.5/80-200mm (äusserlich neuwertig) lässt sich bei 200mm fast auf Unendlich einstellen, bei 80mm hingegen nicht
* das eine Hexanon AR 3.5/35-70mm geht gut auf Unendlich, das andere knapp nicht
* das neuwertige Hexanon AR 4/35-70mm (eine dem Minolta 3.5/35-70mm abgekupferte Konstruktion) geht bei 70mm bis unendlich, bei 35mm nur bis 5m Distanz einzustellen
* das (ebenlass neuwertige) Hexanon AR 4/70-150mm gab vollkommen erratische Resultate (von sehr gut bis extrem unscharf), bis ich feststellte, dass die drei (intern verborgenen) Schrauben zur Justage des Grundobjektivs sich gelöst hatten und man dort >1mm Spiel hatte (die Schrauben waren NICHT mit einem Kleber fixiert, wie das zB bei Nikkoren aus derselben Zeit üblich ist); nach der Fixierung kann man es immer noch nicht ganz auf "unendlich" einstellen (optimale Schärfe in ca. 30m Distanz)
* und schliesslich das wiederum neuwertige Hexanon AR 4/80-200mm UC, das sich ebenfalls nur bis ca. 20m fokussieren lässt, diesmal ausnahmsweise gleichmässig aber an beiden Enden des Brennweitenbereiches.
Wir haben hier also eine ganze Reihe von Problemen, die sich überlagern und die schliesslich dazu führen, dass die Abbildungsleistung im Unendlichen deutlich in den Keller sinkt:
1) Konstruktive Probleme bei alten Hexanon AR Zooms - die mechanische Kompensation der Bildschärfe über den Zoombereich ist nicht ganz präzise
2) Fehler bei der Montage (wichtige Schrauben nicht fixiert)
3) Fertigungstoleranzen bei den Zoom-Hexanonen (Unendlich-Anschlag)
4) Adapter "Konica AR => Sony E" eine Spur zu dick
5) Adapter mangelhaft gefertigt (Messingspäne eingebaut => schief)
Wenn man allerdings in den Leica-Foren und bei den Händlern hört, wie oft eine M240 samt den zugehörigen neuen Objektive nachjustiert werden müssen, um halbwegs genau zu fokussieren, so liegt Ken Rockwell eben doch nicht ganz richtig mit seiner Theorie
Gr Steve