Hallo Gina!
Die Vorredner haben schon Recht: Probieren, Testen, Üben, durch Fehler Lernen. So bekommt man nach und nach raus, was man beim Fotografieren welche Wirkung hat. Nur mal schnell ein bisschen Grundsätzliches (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!:
Die Angaben mit der Einheit "mm" geben Informationen über die "Brennweite" des Objektivs und hängen direkt zusammen mit dem Aufnahmewinkel. Alles um die 50 mm herum bezeichnet man als "Normalobjektiv". Werte, die darunter liegen (z.B. 28 mm, 35 mm) nennt man "Weitwinkelobjektiv". Der Aufnahmewinkel ist bei diesen Objektiven größer als beim Normalobjektiv. Ist die Brennweite deutlich größer als 50 mm, handelt es sich um eine "Teleobjektiv". Teleobjektive haben einen engeren Aufnahmewinkel. Bei 100 mm Brennweite wird z.B. alles doppelt so groß abgebildet wie bei 50 mm Brennweite. Deswegen sagt man auch, mit einem Teleobjektiv "holt man das Motiv näher ran".
Es gibt Objektive, sogenannte Festbrennweiten, die haben nur eine Brennweite (z.B. Dein 50-mm-Objektiv). Bei anderen lässt sich die Brennweite in einem bestimmten Bereich stufenlos verstellen (z.B. bei dem Tokina 80-200 mm). Solche Objektive werden als "Zoom" bezeichnet.
Je größer die Brennweite ist, desto größer ist die Gefahr, beim Fotografieren zu verwackeln. "Verwackeln" bedeutet, man bewegt die Kamera beim Auslösen so stark, dass das Bild durch die Bewegung unscharf wird. Als Faustregel gilt: Die Belichtungszeit (in Sekunden) sollte maximal 1/Brennweite (in mm) sein. Bei einem Normalobjektiv also maximal 1/50 Sekunde (0,02 Sekunden). Deshalb die Aussage von Sebastian (Seppel), keinen Wert länger als 1/60 Sekunde einzustellen.
Die Belichtungszeit hängt zusammen mit der Blendenöffnung. Je weiter man die Blende, also das Loch im Objektiv, öffnet, umso mehr Licht gelangt gleichzeitig auf den Film. Bei einer großen Öffnung braucht man also kleine Belichtungszeiten, bei kleiner Öffnung große Belichtungszeiten. Die Blende stellt man mit dem Ring am Objektiv ein, der sich direkt am Kameragehäuse befindet. Was zunächst etwas verwirrend ist: Je größer die Zahl, desto kleiner die Öffnung (nur zur Info, aber zunächst nicht weiter wichtig: das liegt daran, dass die Blendenzahlen aus dem Quotient von absoluter Blendenöffnung und Brennweite des Objektivs bestimt werden).
Natürlich könnte man jetzt fragen, warum man nicht einfach immer einer große Blendenöffnung (also z.B. Blendenzahlen zwischen 1,7 und 3,5) wählt, wo doch dabei die Belichtungszeiten so schön kurz sind. Das liegt daran, dass die eingestellte Blende auch eine Wirkung auf die Schärfe des Bildes hat. Wenn Du durch die Kamera blickst und an dem Fokussierring drehst (das ist der, auf dem eine Meter- und Fußskala (m und ft) aufgedruckt ist), wirst Du feststellen, dass alle Gegenstände in einem bestimmten Entfernungsbereich scharf erscheinen, der Rest dagegen mehr oder weniger unscharf. Je kleiner nun die Blendenöffnung ist (also bei großen Blendenzahlen), weitet sich der scharfe Bereich immer weiter aus. Das nennt man "Schärfentiefe". Du kannst den Effekt nachvollziehen, wenn Du die schwarze Plastiktaste, die sich unten links am Bajonett (Objektivanschluss) der Kamera befindet, drückst und dabei durch den Sucher schaust: Das Sucherbild wird dunkler, aber ein größerer Bereich wirkt scharf.
Alles das, was ich hier geschrieben habe, lässt sich aber sicher noch viel besser formuliert auf der oben empfohlenen Internetseite nachlesen. Oder Du leihst Dir ein Buch aus (oder lässt es Dir ausleihen), in dem man vieles nachlesen kann. Das schöne ist, dass dabei die Wirkung von verschiedenen Einstellungen gleich mit Beispielbildern verdeutlicht wird. Wenn es Dir auf konkrete Bedienhinweise zu Deiner Kamera ankommt, dann vertief Dich mal in die (sehr ausführliche) Bedienungsanleitung. Da steht auch eine ganze Menge drin, was über die Beschreibung der Knöpfe und Einstellräder hinaus geht. Und wenn Dir dann etwas unklar ist, kannst Du auch gleich viel konkreter nachfragen. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Christian