Zitat von CaT
Ich hab nun ein Angebot für folgendenden Scanner:
Minolta Dimage Scan Dual II Dia, in einem guten gepflegtem zustand --> 100 Euro.
Jetzt wollte ich fragen ist das ein fairer preis? Und würdet ihr mir da zum kauf raten? Oder ist die qualität da so schlecht, dass ihr's nicht empfehlen würdet?
Ich habe hier selbst im Moment leihweise einen Dimâge Scan Dual II AF-2820U
Diascanner. Das Teil ist ziemlich langsam, die Software rudimentär, das Gerät
unterstützt leider kein SCSI (nur USB) und es kommt wohl von seinen Scan-
qualitäten auch nicht mehr mit sehr guten aktuellen Scannern mit, aber die
Ergebnisse reichen für den Anfang allemal aus. Ich habe keinen Überblick, was
dieser Scanner im Moment auf dem Gebrauchtmarkt kostet, aber bei 100,- EUR
kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Das Teil war schließlich noch vor
wenigen Jahren auch mal "gehobene Mittelklasse".
Zum Stativ: Schwer zu sagen, zumal Deine Kaufentscheidungen ja immer von
einer gewissen Impulsivität getrieben zu werden scheinen, ganz im Gegensatz
zu dem, wie /ich/ an sowas wie den Ausbau einer Fotoausrüstung herangehen
würde, nämlich mit einer nahezu "strategischen" Planung über einen Zeitraum
von 10 - 20 Jahren (oder mehr)...
Als /ich/ "damals" vor der Frage stand, mir ein Stativ zuzulegen, hatte ich noch
einen sehr knappen Etat und mußte mir jede Extraausgabe hart vom Essen
absparen - da muß man sich eben für ein Jahr oder länger in Geduld üben.
Trotzdem habe ich mich nach einer monatelangen Evaluierungsphase direkt für ein
semi-professionelles und damit entsprechend teures Universalstativ entschieden,
das weder zu leicht noch zu schwer war, weder zu groß noch zu klein, und das mit
verschiedenen Goodies wie umkehrbarer Mittelsäule, sehr weit abklappbaren
Beinen, verschleißfesten Schraubarretierungen sowie einem abnehmbaren Bein
(als Einbeinstativ) ausgestattet war: Für mich war damals das Gitzo Reporter II
Compact VA Performance mit Spezial-Kugelkopf und Panoramadrehplatte der
ideale Kompromiß für meine Anwendungszwecke. Manche würden das Stativ schon
als "groß" und "schwer" bezeichnen (obwohl es wesentlich größere Teile gibt), aber
was nützt schon ein Stativ, das nicht die geforderte Stabilität liefert? Das ist dann
wieder nur zum Fenster herausgeworfenes Geld, weil es nicht seinen Zweck erfüllt.
In jedem Fall lassen sich die paar Kilos leicht schultern, so daß man das Teil
eigentlich fast überall hin mitnehmen kann - aber vielleicht bin ich auch nur hart
im Nehmen? ;-) Zusammengefahren mißt das Teil mit Kopf 67cm, ausgezogen
kommt es mit Mittelsäule auf bis zu 203cm, aber das braucht man eigentlich
eher selten.
Durch die einzeln abklappbaren Beine und die umkehrbare Mittelsäule kann man
umgekehrt auch auf extrem unebenem Gelände und in absoluter Bodennähe
arbeiten, also genau die Universalität, die ich mir vorgestellt hatte - was natürlich
nicht heißt, daß es für den Makrobereich als auch für den Studiobedarf nicht noch
geeignetere Lösungen gäbe, aber das sind dann eben Spezialstative für /einen/
bestimmten Zweck.
Ich habe den Kauf dieses Stativs jedenfalls nie bereut - das Teil sieht zwar
nach langjährigem, teilweise hartem Einsatz nicht mehr taufrisch aus, aber es
funktioniert nach wie vor ohne irgendwelche Probleme - genau so, wie ich das
von einem durchdachten und wertigen Produkt auch nach 15 Jahren erwarte.
Ich bin nicht wirklich auf dem Laufenden, was Stative heute kosten, aber das
Teil hat damals so um die 700 DM gekostet, also glaube ich, daß man heute
unter 400 EUR nichts Vergleichbares bekommt (wahrscheinlich ist das eher
deutlich zu niedrig gegriffen), außer natürlich auf dem Gebrauchtmarkt.
Andere Hersteller von hochwertigen Stativen sind Manfrotto (meines Wissens
sogar etwas günstiger als Gitzo) und Berlebach (nur Holzstative). Aber da
kenne ich mich nicht mit aus, da müssen andere Empfehlungen aussprechen.
Grundsätzliches: Von Stativen, die keine kreisrunden Hohlprofile verwenden
(Cullmann, Hama, etc.), würde ich aus Stabilitätsgründen die Finger lassen,
ebenso von Stativen, die irgendwelche Schnapphebel zur Arretierung verwenden
(die können über die Jahre ausleiern oder abbrechen). Auch von Leichtbaustativen
halte ich nichts (die bringen nicht die nötige Stabilität für eine mittlere bis schwere
Spiegelreflexkamera mit Tele - das taugt höchstens was für Kompakt- und
Videokameras).
Test: Stativ komplett ausziehen und dann versuchen, den Stativkopf zu verwinden
oder zu bewegen. Das Stativ muß dabei absolut "satt" stehenbleiben (selbst wenn
man mal richtig mit dem Körpergewicht draufstemmt) und der Kopf darf sich dabei
nicht oder nur mit größerer Kraftanstrengung um vielleicht einen Millimeter
bewegen. Hart angestoßen muß das Stativ die Schwingung sofort dämpfen.
Siehe auch:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=7272
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=7353
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=6420
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=6221
Ich hoffe, das gibt Dir schon mal einen Überblick.
Viele Grüße,
Matthias