RE: D7/D9+langes Tele - analog/digital

#16 von Bernd , 06.04.2005 15:24

@Manfred

ZITATDimage kenne ich nicht, meine Dynaxen (seit meiner alten 7000i) konnten das alle![/quote]

Von einer ernstzunehmenden SLR - egal, ob analog oder digital - erwarte ich das auch.
Dieses Beispiel bezog sich nur auf die von Stephan genannte Dimage 7i.
Und die kann das mit Sicherheit nicht, denn deren AF ist bei schlechteren Lichtverhältnissen einfach nur noch gruselig.
Dies war u.a. dann auch ein Grund für mich, zur digitalen SLR zu wechseln.

Mit dem von mir genannten Szenario wollte ich übrigens auch nicht die Genauigkeit des AF testen (von der ich ohnehin überzeugt bin), sondern die Schnelligkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.



 
Bernd
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RE: D7/D9+langes Tele - analog/digital

#17 von Frank H. , 07.04.2005 09:12

Guten Morgen,

vielen Dank für Eure Fragen und Kommentare.

Zum Thema meiner Ausschussquote, da möchte ich dann doch etwas differenzieren, da es hier wohl doch zu einigen Verwirrungen geführt hat. Wie kommt eine Quote von 80-90 % Ausschuß zustande?

-Ich gehöre vom Fotografierstiel zu den "Langsamen", soll heißen, es entsteht erst "ein Bild im Kopf", dann mache ich mir Gedanken, wie ich dass fotografisch umgesetzt bekomme. Reaktionsschnelle Reportagefotografie gehört daher nicht zu meinen Stärken. Mögliche Fehlerquelle.

-Ausschuß = Fehlbelichtungen
Für morgendliche/abendliche Gegen- und Streiflichtaufnahmen mache ich unter solchen Bedingungen (wer weiß wann ich dort wieder hinkomme?) gerne sicherheitshalber eine flankierende Belichtungsreihe von +/- 1/3 Blende. Daraus ergeben sich bereits "gut & gerne" 40 % des Ausschusses.

-Ausschuß = weil Motiv nicht stimmig war, Fotografenfehler.
Wenn einem wie mir die Erfahrung für solche Motive fehlt, dann ist dann "dranbleiben" an den "Profis" eine wenig kreative, aber eine gute Hilfsmöglichkeit, um zu entsprechenden Motiven zu gelangen. Wichtig ist für mich nicht das genaue Kopieren, sondern das mögliche Erkennen des Motives.
Ausschuß hier ca. 20 % des Gesamtquote.

-Ausschuß = weil Bildaufbau zwar stimmte, die Protagonisten sich aber nicht an das Drehbuch hielten – Künstlerpech.
Beispiel: Sonnenaufgang im Gegenlicht. Kombo mittels Stativ genau so fixiert, dass die Sonne für ein paar Minuten im richtigen Bildteil liegt. Aufgabe nun, die Kraniche sollen an genau bestimmten Stellen/Bildebenen an der Kamera vorbeifliegen. Bei diesen Versuchen kann man grundsätzlich von 100 % "Verlusten" ausgehen. Anteil am Gesamtausschuß ca. 10 %
Oder, Vögel im Pulk, Belichtung O.K., Schärfe getroffen. Allerdings verdecken in der Bildsequenz ein paar Vögel sich sehr ungünstig gegenseitig, bzw. der Flügelschlag/ die Flügelhaltung wirkt "unharmonisch". Hier wäre die Lösung ein schnellerer Motorantrieb um auf Bildfolgezeiten von 8-10 Bildern/sec. zu kommen.

-Ausschuß = weil die Technik nicht mitspielte oder nicht beherrscht
wurde. Grundsätzliche Fehlbelichtungen, Unscharfe Bilder etc. ca. 30 %.

So jedenfalls die erste Tendenz nach dem ersten Sichten auf dem Leuchtpult mit der 4-fach Lupe. Die 10-fach Lupe wird dann vielleicht noch andere Ergebnisse bringen…



Was die generelle Ausschussquote bei den "Canon-Profis" anging, da kann ich nach deren Aussagen nur spekulieren.

-Aufgrund der wesentlich schnelleren Bildserienfolge (8 B/sec?) sind mögliche unscharfe Bilder in einer Sequenz evtl. nicht ganz so tragisch.
Übrigens der Hauptgrund für einen Fotografen nie an Minolta zu denken. Grundkommentar war:"Die Optiken sind O.K., die mangelhafte Bildseriengeschwindigkeit ein absolutes K.O.-Argument!" So weit die sinngerechte Übersetzung/Interpretation anhand meiner Englischkenntnisse.

-Aufgrund der Kostenvorteile der digitalen Arbeitsweise, wird grundsätzlich auf "alles" geschossen, in der Hoffnung das wird was. Das ging links und rechts von mir teilweise wie im "Schützengraben" zu. Die Zahl der scharfen Aufnahmen steigt zwangsläufig.

-Wenn wir auf dasselbe Flugmotiv angelegt hatten, dann war der AF der anderen Fotografen – rein subjektiv – treffsicherer. Geschätzt: von 10 Flugaufnahmemöglichkeiten haben die "Canons" ca. 9 geschafft, während ich auf ca. 6-7 Erfolge hängen blieb.

-Nach dem Ausprobieren der "Mk II" mit Ihren diversen Messfeldern würde ich den AF grundsätzlich als aktiver, schnellerer und sicherer einschätzen.



Noch ein paar abschließende Anmerkungen:

-Kraniche sind aufgrund ihrer Größe bei gleichem Entfernungsabstand leichter zu treffen als Gänse oder noch kleinere Vögel. Allerdings sollte mind. ein Vogel im Pulk den Kreissensor für die Spotmessung im Sucher ausfüllen. Gerade bei ungünstigen (Licht-)Situationen halte ich den größeren AF-Sensor in der Mitte der D9 für wesentlich treffsicherer als den kleineren der D7 – rein subjektiver Eindruck.

-Direkt auf einem zufliegende bzw. parallel an einem vorbeifliegende (Vorhaltetechnik) Kraniche haben die besten Trefferquoten ergeben.
Diagonale Flugverläufe bzw. abrupte Richtungs- oder Höhenwechsel haben quasi zum Totalausfall geführt.

So, ich hoffe, ich habe nun alle noch vorhandenen Fragen beantworten können.

Gruß Frank.



Frank H.  
Frank H.
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RE: D7/D9+langes Tele - analog/digital

#18 von Bernd , 07.04.2005 10:43

Hallo Frank,

vielen Dank für die aufschlussreiche und lesenswerte Ergänzung Deines Eingangstextes.

Das war sicher eine spannende und interessante (Foto-)Reise für Dich, um die ich Dich fast ein wenig beneide.

Ich finde es auch schön (und erwähnenswert), dass Du, als engagierter Minolta-Fotograf, eine neutrale Darstellung anderer Systeme (hier die MKII) ablieferst.

Ergänzend hierzu möchte ich anmerken, dass deshalb kein Minoltafan an seiner Ausrüstung zu zweifeln braucht - Hier ist die Rede von einer Kamera, die mal locker fast den zweieinhalbfachen Preis einer Dynax 9 hat.
Da sind etwaige Leistungsunterschiede ganz einfach normal.



 
Bernd
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