Wie hälst du die Dynax 7D in den Händen und wie löst du aus? Mit Gefühl oder mit Hackermethode. Das sind alles Faktoren welche den AS unterstützt oder zunichte macht.
Zudem musst du noch das Verhältnis zur Brennweite sehen.
Faustformel in der analoge Fotografie: - Nicht unter 1/60 s - 1/ Brennweite untspricht die maximale haltbare Verschlusszeit.
Beispiele: 20 mm -> 1/60 s 200 mm -> 1/200 s
So jetzt AS ins Spiel. Mit der AS kannst bekanntlich bis zu 3 Zeitstufen gewinnen. 20 mm -> 1/8 s (ab 1/60 s 3 Zeitstufen) 200 mm -> 1/20 s (ab 1/200 3 Zeitstufen)
1/8 und 1/20 kannst du in der Regel nicht freihändig halten.
Zitat von Pillekann es mit der Spiegelschwingung zusammenhängen? Wenn ich die Kamera in der Hand halte, wird die "Erschütterung" gedämpft und meine Bewegung durch das AS korrigiert. Das Stativ ist starr und kann eine unmittelbare Erschütterung nicht durch das AS ausgleichen, sprich zu langsam. Da aber die Bewegung relativ gering ist, wird es maximal zu unsauberen Randschärfen führen.
Ich denke mal, so ähnlich wird's sein. Die Antishake-Regelalgorithmen dürfen ja nur in einem gewissen Frequenzbereich arbeiten, wahrscheinlich sogar noch amplitudenabhängig, vielleicht auch schon in Grenzen adaptiv. Sonst würde sich der Sensor aufschaukeln oder ständig nachschwingen, womit niemand gedient wäre. Das Verhalten ist bestimmt auf das typische Bewegungsmuster der Kamera bei Freihandaufnahmen optimiert (Stichwort: Muskelkontraktionen, Atmung). Alles vergleichsweise niederfrequent, vielleicht 1 Hz - 10 Hz. An einem Stativ treten nur Bewegungen durch Wind und durch die Kamera selbst auf, wenn wir Erschütterungen des Bodens mal außen vor lassen - entstandene Schwingungen werden auch ganz anders gedämpft (im Vergleich zur Aufnahme aus der Hand wohl eher schlecht - Vorteil eines Stativs ist aber, daß das Zittern in der Hand gar nicht erst auftritt). Insofern könnte ich mir vorstellen, daß der AS mit den eher "kurzen", "harten" Vibrationen am Stativ (eher 20 - 200 Hz, eher hohe Beschleunigungen, dafür aber nur geringen Amplitude) überfordert ist, oder zumindest nicht dafür optimiert wurde, wohlmöglich überkompensiert oder nicht mitkommt und sich als Folge davon aufschaukelt, statt zu dämpfen. Es gibt bei einem Regelkreis halt einen Arbeitspunkt. Außerhalb des Fangbereichs wird's instabil.
Da läßt sich bestimmt in zukünftigen Generationen noch was dran optimieren, ähnlich wie beim AF. Irgendwann haben wir dann einen AS mit 3D-Prädiktion. :-)
Ich glaube schon, dass ich verhältnismäßig ruhig abdrücke. Ich gehe genauso vor, wie ich mal das Schießen bei der Armee gelernt habe. Anvisieren, Tief durchamten, Luft langsam rauslassen und gefühlvoll durchziehen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das auch bei der Fotografie ein guter Weg. Aber gleich vorweg. Ein Waffe habe ich das letzte mal vor 10 Jahren in der Hand gehabt. Bin also kein Waffen, oder Armeefetischist. Damals mußten wir das halt lernen und heute ist es hierbei eine gute Hilfe. Allerdings hatte ich eine Spiegelreflexcamera das erste Mal von 3 Monaten in der Hand gehalten. Davon nur mit Kompaktcamera.
Gut, dass mit den Zeitstufen habe ich schon mal gelesen. Es war auch nur der Versuch mal in kritischen Bereichen, den AS mit einer Camera ohne zu vergleichen. Und wo ich ins grübel komme, das die Ergebnisse der Cameras ähnlich sind, also, dass man den AS nicht wirklich spürt. Aber ich werde nochmal genauen Test machen bei gleicher Blende, da sollte man ja den Unterschied in der Zeit sehen, oder umgedreht. ( Zumindestens ist er nicht, wie bei dem Compakten, mechanisch zu spüren?)
Mal noch eine andere Frage. Wie sind die Erfahrungen in den Tropen (z.B Amazonas /Feuchtigkeit, am Strand und in sehr heißen Gegenden Äquator)
Zitat von TaurusI76 Ist mir auch schon passiert, dass bei (meinen ersten) Langzeitbelichtungen auf Stativ ich den AS noch drin hatte, und die Fotos dann aus 'unerklärlichen' Gründen verwackelt waren. Ich vermute nun, dass (wie schon erwähnt) der AS 'überreagiert' hat und eine Verwackelung ausgeglichen hat, die eigentlich gar nicht da war.
Irgendwo auf ihren Seiten hatte Konica Minolta mal eine grafische Darstellung des AS-Verhaltens. Ich kann sie leider nicht wiederfinden, weiß aber noch genau, dass bis zu einer bestimmten Frequenz der AS ganz leicht überreagiert. Dazu gehörte auch die Null-Frequenz.
Christian
Ich hab gerade bei Pete Ganzel ein Frequenzdiagramm (offensichtlich aus einem Prospekt?) bezüglich des Arbeitsbereichs des AntiShakes gefunden:
Demnach ist der AS im Bereich von etwa 1/3 Hz bis 13 Hz besonders effektiv, wohingegen "fremde Systeme" nur für den schmalen Bereich um ca. 3 Hz bis 13 Hz gut kompensieren.
Auch wenn der Antishake von außen zugefügte Vibrationen kompensieren soll, ist vielleicht noch der folgende Amplitudenschrieb interessant, denn er zeigt (in erster Linie) typische Erschütterungen der Kamera während der Auslösung (Schalterbetätigung, Spiegel- und Verschlußschlag) im Zeitbereich:
Man kann gut erkennen, wie stark die Erschütterungen sind und mit welchen Frequenzen die Kamerateile zu schwingen beginnen, außerdem wie stark diese Schwingungen gedämpft werden und wie viel Zeit vergehen muß, bis sie abgeklungen sind.
Viele Grüße,
Matthias
EDIT: Eine andere Quelle für das Diagramm findet sich hier: