Zitat von Mark
@Matthias
ich glaube das du ein wenig zu viel George Orwell gelesen hast /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. In Deutschland funktioniert der Datenschutz zwar nicht perfekt, aber doch recht gut. Die Post wird garantiert keine daten weitergeben, weil dort Datenschützer ständig auf der MAtte stehen.
@Mark:
Wenn dem nicht so wäre, würde ich mich hüten, hier sowas zu behaupten.
Aber daß die Post diese Daten sammelt und verkauft ist lange bekannt, sie
/wirbt/ entsprechende Geschäftskunden sogar damit, über eine solche aktuelle
Datenbank zu verfügen... - Ja, George Orwell habe ich gelesen, klar, ist
aber schon was her. ;-) Damals war vieles noch Fiktion, was heute schon
längst Usus ist.
Die Post verkauft natürlich keine Information der Art "Hänschen Müller hat
einen Brief von Willi Wichtig" bekommen - das wäre klar gegen gängige
Datenschutzbestimmungen. Die Post verkauft ein /Profil/, das zu einer
Adresse gehört. Wenn jemand z.B. c't liest, kann man daraus jede
Menge Rückschlüsse auf die Vorlieben, Interessen, Bildung, Beruf, Einkommen,
mitunter sogar Weltanschauung usw. schließen. Wenn jemand computer-bild
liest, kommt was ganz anderes raus. Wenn jemand gar keine Zeitschriften
liest, auch. Nur so als Beispiel, kannst Du auf tausende Sachen anwenden...
So ein Profil stimmt nicht immer in jedem Einzelfall, aber mit statistischen
Methoden kann man es ziemlich gut optimieren - und die Post hat
ja einen riesigen Privantkundenkreis, der als Vergleichsbasis dient,
um ein aussagekräftiges Modell zu erstellen.
Wie gesagt, verkauft wird nicht die Information, "Haushalt x liest c't"
sondern ein Profil. Für den Kundenkreis, den solche Profile interessieren,
ist es uninteressant, ob die Person jetzt im einzelnen c't oder iX liest.
ZITATAber das ist doch aus 1984 kopiert oder? Wenn ich nach dem Schema vorgehe, darfst du kein Telefon haben und schon gar keinen Zugang zum Internet, dort könnte man ja verfolgen wenn du anrufst oder welche Seiten du besuchst.[/quote]
Nicht könnte, das wird tatsächlich so gemacht. Auch dabei interessieren
sich die Telefongesellschaften nicht für den einzelnen angewählten Anschluß,
sondern für die Art des Anschlusses (Privat oder Service), Festnetz oder
Mobil, Inland/Ausland, Verhältnis Ortsgespäche zu Ferngesprächen, durch-
schnittliche Gesprächsdauer und bevorzugte Zeiten, usw.
Was im Internet alles geht, ich glaube, da erzähle ich Dir nichts Neues. ;-)
Gerade dafür werden Cookies, dynamisch generierte Webseiten, sowie
"aktive" Inhalte gerne mißbraucht. Da steht eine ganze Industrie hinter...
ZITATAch so Konto ist natürlich auch tabu, denn denen müsstest du ja alle wichtigen Informationen deines Lebens wie Wohnort, Familienstand, Einkommen, Arbeitgeber übergeben. Die Banken stehen laut Datenschutz übrigens am stärksten unter Vedacht Kundendaten an solche Informationssammelfirmen weiterzugeben.
Ich würde auf meinem Wissen basierend sagen dass das Verhältnis genau umgekehrt ist, 70% der Leute sind rechtsschaffend und der Rest schwarze Schaffe.[/quote]
Wie gesagt, wenn man am modernen Leben teilnehmen will, muß man
Kompromisse schließen, keine Frage. Ich will ja gar nichts verteufeln.
Aber man sollte sich auch der Gefahren /bewußt/ sein, und dazu gehört
für meine Begriffe, daß man sich z.B. erst mal darüber /klar/ wird, /daß/
"da draußen" Leute aus rein kommerziellen Gründen möglichst viel über
einen wissen wollen.
Das Problem ist, daß die meisten Leute sich gar nicht vorstellen können,
daß solche achtlos hinterlassenen Mini-Infos überhaupt für andere
(d.h. außer der Person, der man die Info im Rahmen eines speziellen Anlasses
explizit gegeben hat) interessant sein könnten.
Wenn sie offen und direkt darüber informiert werden würden, wer diese Daten
haben will und wofür, dann würden die meisten diese Daten niemals 'rausrücken.
Wie häufig gibt man mal ohne tiefer darüber nachzudenken das Geburtsdatum
an, aber nur wenige machen sich klar, daß gerade das Geburtsdatum
der Schlüssel zu einem ganzen Strauss anderer, teilweise auch direkt
die Privatsphäre und Sicherheitsbelange betreffender Informationen ist.
So läuft es halt unterschwellig bzw. mit einem kleinen Appetizer, der zunächst
für den Kunden wie ein Vorteil aussieht (Stichwort: Payback, Gewinnspiel).
Die meisten Leute würden nicht im Traum auf die Idee kommen, daß diese
verteilten Daten mitunter wieder zusammengeführt werden können und werden -
nicht alle, aber genug, um solche Datenbanken aufzubauen. Die einzelne
Information ist völlig wertlos, kombiniert hast Du aber plötzlich den "gläsernen
Menschen". Und da Du dann nicht mehr weißt, wer eigentlich welche Info
über Dich hat und ob diese überhaupt den Tatsachen entsprichen, kann es
sogar unangenehm werden - Du hast wenig Einfluß darauf, was Du nicht
"greifen" kannst. Manche Firmen kaufen solche Informationen sogar im
Vorfeld von Neueinstellungen, um ihre potentiellen zukünftigen Mitarbeiter mal
ein wenig zu durchleuchten... Das z.B. öffentliche Wortmeldungen im Internet
diesbezüglich ausgewertet werden gehört natürlich auch dazu.
@all:
Ich sage übrigens auch gar nicht, daß KoMi jetzt irgendwie unlauter wäre, weil die
diese CashBack-Aktion angeleiert haben. Ich finde sowas persönlich nicht
besonders sinnvoll, weil durch solche Maßnahmen nur der wahre Wert eines
Produkts verschleiert wird - und das stößt mich als bewußt kaufenden Verbraucher
ab, da ich so kein Vertrauen in eine solide Preisgestaltung schöpfen kann. Aber
solange KoMi die gesammelten Daten nicht weitergibt, habe ich nicht viel dagegen
einzuwenden. Wenn mein Supermarkt etc. oder ein Internet-Händler die gleichen
Daten erheben wollte, würde ich stutzig werden.
Wenn mein Posting vielleicht ein wenig /Bewußtsein/ geschaffen hat, dann hat es
seinen Zweck schon erfüllt.
Viele Grüße,
Matthias