Hallo zusammen! Ich möchte mir so langsam eine Spiegelreflexkamera zulegen. Großes Geldvolumen habe ich allerdings nicht zur Verfügung. Ein Freund von mir hat mir folgende Sachen angeboten:
"Minolta AF 5000 Spiegelreflexkamera mit Minolta Objektiven 1.7 / 50mm, 3.5 - 4.5 / 35 -105 mm mit Macro, Minolta Computerblitz 4000 AF, diverse Vorsatzlinsen, Akku-Ladegerät mit 4 Akkus, Stativ, große und kleine Tasche."
Befindet sich alles im guten Zustand.
Nun meine Frage. Reicht diese Ausstattung für den Anfang aus und wenn ja, wieviel sollte man maximal für alles ausgeben?
Hallo Smoochy, Die Minolta 5000 ist schon ein ziemlich altes Teil mit lahmem AF und auch sonst magerer Ausstattung, soweit ich weiss kann sie auch nur Programmautomatik. Von den Objektiven ist das 1,7/50mm brauchbar, das 35-105 geht so. Allerdings solltest du bei so alten Objektiven prüfen, ob die Blendenlamellen noch beweglich sind. Ich hatte schon zwei 50er mit verharzten Blenden. Der Blitz AF 4000 passt auch nicht mehr an die aktuelle Dynax-Reihe, somit wird beim späteren Aufstieg/Umstieg auch ein neuer Blitz fällig.
Mehr als 150,- Euro würde ich dafür nicht zahlen, dann schon lieber in ein Dynax 5 oder Dynax 60-Set investieren. Diese Kameras sind moderner und bieten mehr Reserven, wenn die Ansprüche steigen.
... EUR 150.- ist aber m.M. nach das äußerste Maximum ... EUR 100.- bis 120.- wäre OK.
Die 5000 ist nicht sooo schlecht. Programmautomatik hat sie, wie schon o.stumpf geschrieben hat, allerdings befindet sich links neben dem Sucherprisma ein hellgrauer Deckel, unter dem sich schaltknöpfe befinden, die Dir die Änderung der Blenden- und Belichtungszeitwerte im M-Modus ermöglichen. Etwas umständlich zwar, aber man kann nach einiger Übgung ganz gut arbeiten damit.
... und wie sieht das der 7000AF aus, eignet die sich besser als Einstieg in die Minolta AF-Welt? Oder gleich eine 9000er? Kann man eigentlich MF-Objektive an den AF-Kameras weiter benutzen? Wie bei Nikon? Oder ist der Umbruch absolut, wie bei Canon von FD auf EOs?
Hallo Friday36. Die 7000 und 9000 sind für den Einstieg sicher besser geeignet, vor allem, wenn man vor hat, sich mit den Grundlagen der Fotografie (Zeit, Blende, Schärfentiefe, usw) zu beschäftigen. Die 7000 und 9000 bieten neben der Programmautomatik auch Zeit- und Blendenautomatik sowie manuelle Einstellmöglichkeiten und die 9000 ein Abblendetaste sowie Spotmessung. Damit kann man als Anfänger und als Fortgeschrittener eine Menge anstellen. Die Geschwindigkeit und den Komfort moderer Kameras bieten beide nicht. Damit kann man aber evtl. ganz gut leben.
MF-Objektive passen (ohne Adapter) nicht an die AF-Kameras, Das geht bei Canon aber auch nicht.
... eine (funktionierende) 7000er ist natürlich ungleich besser ... bloß aber auch schon "in die Jahre gekommen".
Die meisten 9000er am Markt machen Probleme ... da gibt's ein paar threads aus den letzten Monaten, wie diesen hier auf die Schnelle gefunden... und noch was. Was da alles ans Licht kommt - bitte unbedingt lesen ! An sich aber, ist die 9000er eine Traumkamera ... Nach einer Investition von EUR 130.- läuft meine auch wieder klaglos.
Zur Verwendung der MF-Objektive gibt's auch einen threadschau da - bloß ungef. 2 Wochen alt - Abschlußtenor: eher Finger weg von Adaptern - AF-Objektive sind weit besser zu nutzen. Außerdem verlierst Du (fast) alle Automatik-Funktionen -
Manchmal kommt es vor, dass man zufällig an etwas heran kommt, das einem gefällt und bei dem man auf Anhieb ein gutes Gefühl hat. Wenn das beim Angebot Deines Freundes so ist => kaufen!
Die 5000 war die dritte AF-Kamera von Minolta und kam 1986 heraus. Das Alter an sich wäre für mich kein Hinderungsgrund, eher schon die Kunststoffbauweise. Noch mehr ins Gewicht fällt, dass die 5000 bewusst als "vollautomatische Knipskamera" konzipiert wurde. Wenn Du das suchst => kaufen.
Für die Bildgestaltung sind im Wesentlichen drei Dinge entscheidend:
1) Ausschnitt (Objektivbrennweite) 2) Blende (Tiefenschärfe, z. B. herauslösen eines Portraits aus unruhigem Hintergrund) 3) Belichtung (i. a. soll das Bild "durchschnittlich" hell sein, manchmal will man aber auch ein vorwiegend schwarzes oder ein vorwiegend weisses Dia ...)
Bei der 5000 kannst Du 2) und 3) praktisch nicht beeinflussen. Für die seriöse Fotografie kann ich da nur sagen: FINGER WEG.
Das 1.7/50mm ist OK. Vom 35-105mm gibt es zwei Versionen, eine erste, qualitativ hervorragende ganz aus Metall (Länge 87mm), sowie eine zweite aus Kunststoff (Länge ca. 65mm). Die zweite kann ich für seriöse Fotografie nicht empfehlen.
Der 4000er blitz ist das damalige Profimodell. Falls das Gerät lange Zeit nicht benutzt wurde, sind evtl. die Kondensatoren (fast) hinüber. Wenn ein sog. "Durchschlag" passiert, ist's essig. Testen.
Falls Du zum oben genannten Preis seriös in die Welt der Spiegelreflexen einsteigen willst, empfehle ich folgende Kombination:
- Minolta 9000 gebraucht mit Garantie vom Fachhändler (hier in der CH zurzeit ca. 80-100EUR) - Objektiv Minolta AF 1.7/50mm (ca. 40EUR) - Evtl. Blitzgerät 2800AF (ca. 20EUR) oder alternativ das sehr kleine 1800AF als "Aufhellblitz"
Im Anhang die technischen Spezifikationen aus dem Minolta Gesamtgatalog 1986 /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Gruss, Steve
Dateianlage:
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ZITATBei der 5000 kannst Du 2) und 3) praktisch nicht beeinflussen. Für die seriöse Fotografie kann ich da nur sagen: FINGER WEG.[/quote] - soooo schlecht ist sie nun wieder auch nicht. Bei der 5000 kannst Du im M-Modus Zeit und Blendenwerte nach Deinen Vorstellungen optimieren
siehe scan
Angefügte Bilder:
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Danke erstmal für die kurze Einweisung in die Möglichkeiten der 7000AF. Ich selbst kenne kaum AF-Kameras aus den 80er, laufe mit einer Canon 50e bzw. 300d herum, und was ich hier so lese, deutet an das die erste AF-Generation von Minolta mich entäuschen könnte. So stelle ich diese Kamerawünsche erstmal zurück und bleibe den MF-Body's treu /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />. Aber trotzdem interressiert mich: Ist die AF-Geschwindigkeit der 7000 in etwa mit der einer Nikon F-501 zuvergleichen? Wunderschöne Kamera, aber ihre Scharfstellgeschwindigkeit hat mich ziemlich (negativ) überrascht.
Zitat von friday36Danke erstmal für die kurze Einweisung in die Möglichkeiten der 7000AF. Ich selbst kenne kaum AF-Kameras aus den 80er, laufe mit einer Canon 50e bzw. 300d herum, und was ich hier so lese, deutet an das die erste AF-Generation von Minolta mich entäuschen könnte. So stelle ich diese Kamerawünsche erstmal zurück und bleibe den MF-Body's treu /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />. Aber trotzdem interressiert mich: Ist die AF-Geschwindigkeit der 7000 in etwa mit der einer Nikon F-501 zuvergleichen? Wunderschöne Kamera, aber ihre Scharfstellgeschwindigkeit hat mich ziemlich (negativ) überrascht.
Fröhlichen 2. Weihnachtstag
Friday
Hallo,
die Minolta 7000AF und die Nikon F-501 sind von der AF-Geschwindigkeit auf gleichen langsamen Niveau. Die F-501 kam 1986 als erste Nikon mit AF auf dem Markt, die 7000 und 9000 kam ein Jahr davor auf dem Markt. Noch langsamer soll nur die Canon T80, eine umgebaute T70 mit AF in den Objektiven. Die T80 war 1985 die Antwort auf die 7000 von Minolta und vermutlich der größte Canon Flop aller Zeiten. Die Canon EOS 650 kam ja erst 1987 auf dem Markt.