Forum Übersicht - Digitale Minolta-Kompaktkameras » Farbprobleme bei Fotos

Hallo.

Ich mache diesen Thread für einen Freund, der ein wirkliches Problem mit seiner Kamera hat. Habe unten einige Bilder als Beispiel ins Netz gestellt. Die Grünverfärbung ist natürlich ungewollt.
Es handelt sich aber nicht um eine Miolta, sondern um eine Medion Kamera. Das ärgerliche ist, sie ist 26 Monate alt.
Sollte es hier ein Board geben, in dem dieser Thread besser aufgehoben wäre, verschiebt ihn doch bitte dahin. Sollte es hier unüblich sein, nach anderen Kamera Herstellern zu fragen, bitte ich dies zu entschuldigen.

Nun zu der eigentlichen Frage. Was kann das sein? Er hat in der Kamera bereits die Funktion "Werkseinstellungen" ausgeführt. Die Bilder sehen immer noch so aus.
Er hat die Kamera nicht fallen lassen, sie lag und liegt immer im warmen.
Für Hilfe oder Ideen, wären wir sehr dankbar.
Die Bilder habe ich natürlich etwas kleiner gemacht, da es ja nicht auf das Motiv, sondern auf die Färbung ankommt.

Gruß
Thomas
Bild1
Bild2
Bild3
Bild4

Ciao Thomas,

es ist natürlich eine Ehre, wenn die Besitzer anderer Kameramarken ins Minolta-Forum kommen, weil sie da zuverlässige Antworten erhoffen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Und ich denke schon, dass ich Dir / Euch helfen kann ...

Die Bilder 1 und 2 wurden beim Licht von Fluoreszenzlampen aufgenommen. Dieses Licht hat - anders als das normale Tageslicht oder Glühlampenlicht - ein diskontinuierliches Spektrum. Das heisst, dass ein Grossteil der Lichtenergie bei einer bestimmten Wellenlänge ausgestrahlt wird - in diesem Fall im grünen Bereich. Falls die Kamera nicht speziell eingestellt wurde, um das "zuviel" an Grün herauszurechnen, entstehen eben die gezeigten Farben. Ein Diapositiv würde übrigens genau gleich grün werden!

Bild 3 - im Stadion - wurde im Licht einer Quecksilberdampflampe aufgenommen. Im Prinzip gilt das gleiche wie oben. Besser bekannt sind die Natriumdampflampen, die im Gelborange strahlen und die zur Strassenbeleuchtung verwendet werden.

Bild 4 schliesslich wurde bei normalem Tageslicht aufgenommen - und siehe da: der Grünstich ist weg.

Bleibt noch die Frage, weshalb wir Menschen das Neonlicht nicht als "grün" wahrnehmen. Dies ist eine Frage der Adaption (Anpassung): das menschliche Auge gewöhnt sich rasch an einen Farbstich und "filtert" ihn heraus, so dass wir normale Farben sehen.

Falls die Kamera eine Einstellung für die "Farbtemperatur" hat, so sollte Dein Freund in Zukunft die spezielle Einstellung für Leuchtstoffröhern benutzen, wenn er im Licht von Neonröhren fotografiert. Ein leichter Farbstich kann aber immer noch auftreten, da es eine ganze Reihe verschiedener Beschichtungen gibt, die auch verschiedenfarbig leuchten. Ein solcher Rest-Farbstich kann dann in einem Bildverarbeitungsprogramm korrigiert werden.

Zitat von stevemark

---

Bleibt noch die Frage, weshalb wir Menschen das Neonlicht nicht als "grün" wahrnehmen.

---

Nur ganz klitzekleiner Hinweis: Neonlicht strahlt ROT.

Leuchtstoffröhren strahlen zunächst nur im (unsichtbaren) UV. Erst die Leuchtschicht an der Innenwand der Röhren wird durch das UV "angeregt" und leuchtet sichtbar je nach Schichtzusammensetzung mit unterschiedlichen Spektren.

Auch wenn eine Leuchtstoffröhre im Baumarkt als Weiß angepriesen wird, leuchtet sie NICHT im neutralen Weiß, sondern strahlt in einem Spektrum mit verschiedenen Peeks, abweichend vom Tageslicht! Und ergibt daher auf Film und in Digitalkameras einen Farbstich.

ZITATNur ganz klitzekleiner Hinweis: Neonlicht strahlt ROT.[/quote]
OKOK ... Aber bei uns nennt man die Dinger halt "Neonröhren" und nicht "Leuchtstofflampen", umgangssprachlich ... vielleicht ist das in D ja anders?

ZITATOKOK ... Aber bei uns nennt man die Dinger halt "Neonröhren" und nicht "Leuchtstofflampen", umgangssprachlich ... vielleicht ist das in D ja anders?[/quote]
Nö ...
Dass sich die Dinger korrekt "Leuchtstofflampen" nennen, dürfte wohl auch nur Leuten "vom Fach" bekannt sein, umgangssprachlich werden die Dinger auch in D "Neonlampen" genannt ...

Gruß Horst

Nun muß ich mal einen Wermutstropfen loswerden: Medion Kameras gehören nicht zu denen, die mit komplexen Lichtsituationen fertigwerden - eigentlich machen sie nur brauchbare Bilder bei Sonnenschein! Leider!

Ich würde deinem Bekannten raten, sich eine 3-MP Markenkamera zuzulegen.

Gruß
minomax

Zitat von stevemark

---

die Kamera nicht speziell eingestellt wurde, um das "zuviel" an Grün herauszurechnen, entstehen eben die gezeigten Farben. Ein Diapositiv würde übrigens genau gleich grün werden!

---

Hallo,


also ich kann micht nicht entsinnen, das ich jemals ein so grünes Dia gemacht habe, auch nicht bei fluoreszenz!

Also erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Mit soviel Feedback hatte ich gar nicht gerechnet.
Das Problem dabei ist aber, dass die Bilder auch im heimischen Wohnzimmer einen Grünstich haben. Das Bild 4 ist auch mit einem versehen. Klein, aber vorhanden. Sie Dach vom BP.
Dies sind auch nicht die ersten Bilder aus Stadion. Aber vielleicht die ersten mit im direkten Gegenlicht. In Deutschland haben sie ja meistens größere Dächer. England setzt da ja mehr auf Tradition. Deswegen kann es sein, wie "stevemark" schreibt, dass die Flutlichter dieses Licht fabrizieren. Also bevor er nach England fuhr, waren seine Bilder in Ordnung.
Nur das mit den Stadionfluren verstehe ich nicht. Neonlicht hat man doch hier auch sehr häufig. Damit habe ich mit meiner F300 z.B. nie Probleme gehabt. Liegt solch ein Problem am CCD?

ZITATLiegt solch ein Problem am CCD?[/quote]
Nein. Das Licht IST grün, sehr grün sogar. Und wenn man das "Zuviel" an Grün nicht herausfiltert (bei Analogkameras) oder herausrechnet (bei Digi's), so bleibt das Bild grün. Ganz einfach /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

ZITATAlso bevor er nach England fuhr, waren seine Bilder in Ordnung.[/quote]
Vielleicht hat er was am Weissabgleich verstellt - eben dort, wo man der Cam zu verstehen gibt, welches Licht gerade vorherrscht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

ZITATDas Problem dabei ist aber, dass die Bilder auch im heimischen Wohnzimmer einen Grünstich haben.[/quote]
Auch Energiesparlampen sind - technisch gesehen - "Neonröhren".

@MarkoS:
ZITATdie Kamera nicht speziell eingestellt wurde, um das "zuviel" an Grün herauszurechnen, entstehen eben die gezeigten Farben. Ein Diapositiv würde übrigens genau gleich grün werden!

Hallo,


also ich kann micht nicht entsinnen, das ich jemals ein so grünes Dia gemacht habe, auch nicht bei fluoreszenz![/quote]
Ich schon ... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> vor allem, wenn das Dia unterbelichtet ist (so wie auch die Beispielaufnahmen hier...)

Zitat von WinSoft

---

Zitat von stevemark

---

Bleibt noch die Frage, weshalb wir Menschen das Neonlicht nicht als "grün" wahrnehmen.

---

Nur ganz klitzekleiner Hinweis: Neonlicht strahlt ROT.

Leuchtstoffröhren strahlen zunächst nur im (unsichtbaren) UV. Erst die Leuchtschicht an der Innenwand der Röhren wird durch das UV "angeregt" und leuchtet sichtbar je nach Schichtzusammensetzung mit unterschiedlichen Spektren.

---

Rot, wie meinen Sie das?

Den Ausführungen kann ich ansonsten folgen.

Habe vor Jahren mal selber das Neon-Licht mit nem Prisma zerlegt,
und die zerklüfteten Farblinien gesehen. Ist aber schon sehr lange her ...

Gruß
Fritz

Bei Bild 1 und 2 scheint das ja wohl so zu sein, dass es an der Lichtquelle liegt. Mich macht aber stutzig, dass in Bild 4 die Fahnenstange und Teile der Gebäudeoberseite des Buckingham Palace einen ebenso ungesunden Grünstich haben. Das dürfte definitiv nicht an Kunstlicht liegen.
Aber woran, kann ich nicht sagen. Da es hier nur partiell ist, kann ich mir eigentlich nur einen Defekt vorstellen.
Peter (der von Technik nicht viel Ahnung hat)

Ist es möglich daß Feuchtigkeit in die Kamera gekommen ist? Sieht nach Störung der Signalverarbeitung aus ...