RE: Große Makrovergrößerungen

#1 von manfredm , 25.04.2003 11:51

ZITAT(o.stumpf @ 2003-04-24, 11:38) Hallo Manfred,

Du schreibst von 3x bis 4x-Vergrößerung mit dem 90mm Makro. Dazu packst du sicher einiges an Zwischenringen und Konverter zwischen Objektiv und Kamera. Als ich das gemacht habe, habe ich auf meinen Dias ziemlich starke Vignettierungen festgestellt,  mit Konvertern alleine nicht, aber sobald ich einen Zwischenring zwischen Objektiv und Konverter hatte gings los und wurde bei immer stärker, je mehr Zwischenringe (20,36,20+36) ich dazwischen  packte.
Mein Aufbau ist immer in dieser Reihenfolge: Kamera -> Konverter -> Zwischenring -> Objektiv.
Wenn ich den Konverter direkt am Objektiv befestige, dann ist es ja, als wenn ich ein 180mm-Makro mit Zwischenringe benutze!
Hast du andere Erfahrungen?   Liegt es an meinen "billigen" Kenko-Konvertern?
Oliver[/quote]

Ich packe das mal in ein neues Thema:
Das Thema Vignettierung kenne ich auch, vor allem wenn ich mein Sigma 2,8/90mm mit der mitgelieferten Vorsatzlinse (die für sich sehr gut ist) benutze und dann hinter dem Objektiv Verlängerung + Konverter setze. Der Effekt tritt aber, wie von Dir beschrieben, auch ohne Achromat auf. Mein Soligor 2x Konverter ist baugleich mit Kenko. Ich habe das nicht verstanden, glaube aber nicht, daß es am Konverter liegt.
Ich liste mal einige Kombinationen auf, die sich bei mir bewährt haben:
=>Super ist der Minolta 1,4x Konverter am Minolta 4/200mm: Aus meiner Sicht keine Einbußen in der Bildqualität, max. Vergrößerung: 1,4x. Ich hab' auch schon mal noch meinen Vorsatzachromaten (Minolta Nr.0) davorgeschraubt (mit Reduzierring), da kommt man dann auf etwa 1,7x, die Bildqualität ist an sich gut, aber trotz 1x Abblenden gab es noch etwas Vignetten.
=>Ebenfalls sehr gut ist der Soligor (=Kenko) 2x Konverter. Ein oder 2 mal abgeblendet sehe ich ebenfalls keine Einbußen (Blende 4 mit 2x Konverter ist F8, abgeblendet sind wir dann halt schon bei Blende 11-16)
Mehr packe ich aber nicht hinter das 200er, da werden sonst meist die Vibrationen zu stark.
=>mein 90mm geht allein bis 1:2, mit "life-size Adapter" (mitgelieferter Achromat) bis 1:1 und dahinter der 2x Konverter bis 2:1, mit dazwischen ein bischen Verlängerung bin ich schon in den Bereich 3x gegangen, mit guten Ergebnissen. Allerdings blende ich immer mindestens 1 Stufe ab, sobald der Konverter hinter das Objektiv kommt. Als Verlängerung bewährt sich dann mein Novoflex Balgen besser als die Zwischenringe, da der Balgen dann auf das Stativ montiert werden kann und die ganze Konstruktion dann besser ausbalanciert ist. Ich habe mir auch von Burzynski eine Stativschelle für meinen 36mm Zwischenring fertigen lassen, was sich auch sehr bewährt: das ist dann sogar drehbar!
=>Um zu hohen Vergrößerungen zu kommen bewährt sich wirklich eine Methode, die ich bei John Shaw "Close-Ups in Nature" gefunden habe: die "Stacked lenses": An mein 200er, das ganz normal an der Kamera sitzt, montiere ich über einen Adapter (von Heliopan, man kann aber etwa auch zwei Cokin Adapter mit entsprechenden Filterdurchmessern aneinanderkleben) ein anderes Objektiv mit kürzerer Brennweite verkehrt herum "Frontlinse an Frontlinse". Das vordere Objektiv wirkt dann quasi als Vorsatzlinse mit extrem großer Brechkraft (ein 50mm Objektiv etwa hat 20 Dioptrien). Die Grundvergrößerung des Systems berechnet sich dann einfach als Brennweite des "normalen Objektives/Brennweite des aufgesetzten Objektives" also etwa
200mm/50mm= 4x oder
200mm/90mm= ca. 2x etc. (200mm/24mm= ca. 8x habe ich noch nicht probiert). Je weiter geöffnet das "Vorsatzobjektiv" ist, desti weniger Vignettierungen. Mein 1,4/50mm bewährt sich da. Bei Minolta Objektiven braucht man dann aber einen Adapter am Bajonett des vorderen Objektives, der die Blende offen hält.
=>Was mir zu umständlich ist, was ich aber schon probiert habe und wirklich zu guten Ergebnissen führt, ist die Methode "Umgedrehtes WW-Objektiv am Balgen" (Zwischenringe bewähren sich hier nicht, da man dann keine Einstellmöglichkeit mehr hat). Einen Umkehrring auch für Minolta AF gibt es von Hama. Dabei verliert man die Springblende und muß die gewünschte Öffnung von Hand einstellen. Ist mir zu umständlich.
Manfred



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#2 von o.stumpf , 25.04.2003 17:15

Danke für die umfassende Antwort.
Meine Frage ist in einem neuen Thema besser aufgehoben.

Zur Möglichkeit, ein WW verkehrt an ein Makro zu setzen:
Geht das auch mit Zooms, z.B. 35-70 oder 28-105?
Kommt es zu Vignettierungen, wenn das WW einen kleineren Filter-Durchmesser hat als das Tele?

Thanks,
Oliver



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RE: Große Makrovergrößerungen

#3 von manfredm , 28.04.2003 08:59

Mit einem Zoom hab ich das noch nie probiert, im Prinzip sollte das genauso gehen, über die Qualität kann ich nichts sagen. Ist natürlich eine interessante Idee, dann hätte man quasi eine Vorsatzlinse mit variabler Dioptrienzahl.
Ja, Vignettierungen kann es geben. Je größer die Öffnung des vorderen Objektives, desto besser. Mein 1,4/50mm ist da ziemlich ideal, die Frontlinses dieses Objektives und meines 4/200mm ist ähnlich (obwohl das 200er Makro 72mm Filtergewinde hat, ist die Frontlinse deutlich kleiner). Die Blende des vorgesetzten Objektives muß voll geöffnet sein, angeblendet wird nur, ganz norma, l das eigentliche Objektiv. Die Vignettierungen werden auch durch einen zusätzlichen Zwischenring an der Kamera besser. Dadurch wird die Vergrößerung nur wenig stärker, die Vignettierung aber deutlich besser.
Noch etwas: Bei solchen Vergrößerungen (über 2x) wird der Einsatz eines Blitzgerätes immer empfehlenswerter. Da die Abstände aber sehr klein sind, kommt ein normal auf der Kamera sitzender Blitz nicht in Frage. Ich habe mir auf den Ring, der die Blende des Umgedrehten Objektives offen hält (wird bei der Hama Umkehrring mitgeliefert) vorne einen Adapter für den Minolta 1200 Makroblitz draufgeklebt. Beleuchtungsmäßig hervorragend, Nachteil: der Abstand zum Motiv wird noch kleiner.

Manfred



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#4 von manfredm , 18.01.2005 15:37

Um den alten Thread um einige neue ERfahrungen zu ergänzen:
-Statt des Sigma 2,8/90mm habe ich mittlerweile das Minolta 2,8/100mm Makro. Da das alleine schon 1:1 - in erstklassiger Qualität erreicht, ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten:
Die besten "über 1:1" Vergrößerungen erreiche ich mit Balgen oder Zwischenring bis etwa 2:1, super Abbildung.
Mit den Minolta Nahlinsen, v.a. Nr. 1 (2 Dioptrien) ist die Abbildung bei Offenblende deutlich weich, bei f8 wieder besser, aber ich bevorzuge das Balgengerät!
- bei den "stacked lenses" habe ich mittlerweile einige Bilder mit dem Minolta 2,0/35mm vor dem Minolta 4/200mm APO G Macro gemacht (200/35mm => 5,7x Vergrößerung). Bei f8 gibt das außerordendlich scharfe Bilder, allerdings werden die äußersten Ecken (~1mm) "abgeschnitten" und bleiben schwarz.



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#5 von WinSoft , 18.01.2005 16:33

Wie vor längerer Zeit schon einmal gepostet, bringt ein hochlichtstarkes Normalobjektiv in Retrostellung eine enorme Vergrößerung bei bester Abbildungsqualität und Randschärfe! Hochlichtstark nur zur Vermeidung von Vignettierung. Ansonsten: Je weitwinkliger, desto höher ist die Vergrößerung! Die gute Randschärfe rührt von der ordentlichen Bildfeldebnung des verwendeten Normalobjektivs her. Da kommt kein Nahvorsatz mit!

Bildbeispiele auf Wunsch...

Wer sich jedoch in den echten Makrobereich weit über 1:1 hineinwagt (bis 1:1 ist nur der "Nahbereich", wird früher oder später zu einem Lupenobjektiv greifen (Leica Photor oder Zeiss Luminar). Mit dem Leica Photor 4/50 komme ich in Normalstellung am Balgengerät auf einen Abbildungsmaßstab von etwa 15:1.



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#6 von RainerT , 18.01.2005 16:35

Man könnte doch irgendein vernünftiges Objektiv mit Arbeitsblende vor das AF-Objektiv setzen?! Damit muß man den Blendenring nicht mehr festhalten und ist etwas flexibler.

Hier würde sich doch ein altes MC 2,0/35 (oder 1,4/50) oder Nikkor 2,0/35 anbieten.

Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#7 von Schmetterling im Eis , 18.01.2005 20:32

Interessantes Thema zu dem ich jetzt einfach schnell eine Frage reinschicke.

Habe bei B+W (Schneider Kreuznach) mich über Nahlinsen erkundigt. Da gibt es versch. Versionen, u.A. eine mit +10 Dioptrien, welche an einem 50mm sogar leichte Vergößerungen erlauben soll... für mich ein sehr interessanter, weil vor allem preisgünstiger Einstieg in die Makro-Fotographie. (Mein Sigma 70-300 geht zwar bis 1:2, aber erst ab 200mm, was manchmal einfach nicht möglich ist...)

Hat jemand Erfahrungen mit solchen Nahlinsen? Wie wirken sich diese auf die Bildqualität aus?

Hoffe, ich störe den Thread nicht zu sehr, sonst mache ich einen neuen auf...



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RE: Große Makrovergrößerungen

#8 von Dennis , 18.01.2005 21:05

Zitat von Cat_on_leaf
Hier würde sich doch ein altes MC 2,0/35 (oder 1,4/50) oder Nikkor 2,0/35 anbieten.

Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?


Ja, es gibt kein MC 2.0/35...

Aber sonst schon richtig.



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RE: Große Makrovergrößerungen

#9 von Dennis , 18.01.2005 21:09

Zitat von Schmetterling im Eis
... über Nahlinsen erkundigt. Da gibt es versch. Versionen, u.A. eine mit +10 Dioptrien, welche an einem 50mm sogar leichte Vergößerungen erlauben soll...


Schmetterling,

das sind einfache Nahlinsen. An Kompaktkameras kann man damit ganz hervorragende Ergebnisse erzielen, an einer (D)SLR würde ich sie gar nicht erst probieren. Es gibt einen Grundsatz: Was gut ist, kostet Geld. Die einfachen Nahlinsen kosten 1/10 eines Achromaten, darin spiegelt sich auch die Leistungsfähigkeit wieder.



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RE: Große Makrovergrößerungen

#10 von Dennis , 18.01.2005 21:18

Wie auch schon im anderen Thread erwähnt, bei Abbildungsmaßstäben von 3:1 und größer sind normale (fokussierende) Makroobjektive überfordert. Dafür sind die Balgenköpfe und Lupenobjektive da. Was aber auch gut funktioniert, sind kurzbrennweitige Objektive in Retro-Position, am AB-III auch mit Springblende. Im AF-Bereich sieht es hier eher mager aus, das ist MF-Domäne. Beim Blick über den Tellerrand findest Du bei Canon das MP-E65, aber das ist einmalig.



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RE: Große Makrovergrößerungen

#11 von Schmetterling im Eis , 18.01.2005 21:24

Danke Dennis! Vielleicht werd ichs mal bei einem guten Schnäppchen ausprobieren... aber viel Geld werd ich dafür nicht asugeben...



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RE: Große Makrovergrößerungen

#12 von bubu , 19.02.2005 22:31

ZITATfindest Du bei Canon das MP-E65, aber das ist einmalig.[/quote]
Das ist schon ein interessantes Teil.
Gibt es irgendwo Adapter für diese Canon Linse an Minolta AF? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Im Preisvergleich zum Minolta 1x-3x ist das ja ein schnäppchen /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" />

bubu



 
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RE: Große Makrovergrößerungen

#13 von bigbird , 20.02.2005 03:22

Zitat von o.stumpf
Geht das auch mit Zooms, z.B. 35-70 oder 28-105?


Zum Thema Zoom im Makroeinsatz habe ich vor einiger Zeit diesen Artikel gefunden.

Gruß, bigbird



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RE: Große Makrovergrößerungen

#14 von thomasD , 20.02.2005 09:21

Gibt es von euch Empfehlungen für Zwischenringe, oder ist das egal, der Preis macht's - ist ja keine Optik drin.
Gibt es Erfahrungen / Beispielbilder mit Minolta 100er Makro + 1,4x TK (+ Zwischenring)?



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RE: Große Makrovergrößerungen

#15 von thomasD , 05.03.2005 07:58

Da ich noch keine Antwort bekommen habe, nochmal zur Wiederholung:

Gibt es von euch Empfehlungen für Zwischenringe, oder ist das egal, der Preis macht's - ist ja keine Optik drin.
Kann man bedenkenlos mehrere Zwischenringe kombinieren, oder wird's für die Blendeneinstellung zur schwierig?
Gibt es Erfahrungen / Beispielbilder mit Minolta 100er Makro + 1,4x TK (+ Zwischenring)?

Ich werde die Fragen solange wiederholen, bis ich eine Antwort habe /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />



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