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Zitat von "stubi"
Novoflex-Schnellschußobjektive -- ab und zu sieht man sie ja bei eBay.
Ja ... genau dort habe ich meines auch her. Als Schüler war das immer mein Traumobjektiv, doch zu Preisen zwischen 1.500 und 2.000 DM (je nach Ausführung) waren sie damals weit jenseits meines Taschengeld-Budgets. Heute bekommt man sie für 'n Appel und 'n Ei nachgeschmissen.
Zitat von "stubi"
Kann jemand was dazu sagen, die sehen schon reichlich, na sagen wir: komisch aus.
Das einzig "komische" ist der Pistolengriff ... na ja, und bei einigen der Naheinstellbalgen. Ansonsten sehen die normaler aus als jedes andere Teleobjektiv.
Zitat von "stubi"
Funktionieren die auch mit irgendeinem Adapter an Minolta AF? Sind sie sehr schwer?
Ja, es gibt Adapter für alle möglichen und unmöglichen Kameraanschlüsse, inklusive Minolta-SR- und Minolta-A-Bajonett. Ihr Gewicht ist angemessen ... für die Größe eher leicht. Problematischer im praktischen Umgang ist vielmehr die Größe. Weil es sich nicht um Teleobjektive im engeren Sinne, sondern um Fernobjektive handelt (Achromate und Tripletts), sind sie sehr lang und sperrig. Unangenehm zu transportieren, insbesondere wenn noch ein (dringend zu empfehlendes) Brust- oder Schulterstativ hinzukommt.
Zitat von "stubi"
Optisch sollen sie ja gar nicht schlecht sein. Interessieren tut mich insbesodere das 5,6/400.
"Gar nicht schlecht" trifft es. Sie stellen nicht die optische Spitzenklasse dar, sind aber sehr ordentlich. Ausgerechnet das Noflexar 1:5,6/400 mm gibt es in zwei Varianten -- als zweilinsigen Achromaten und als dreilinsiges Triplett. Beide Versionen bieten sehr gute Schärfe in der Bildmitte bei exzellentem Kontrast. Bei beiden fällt die Bildschärfe zum Rande hin ab, und zwar beim Achromaten stärker als beim Triplett. Dieser Randschärfeabfall ist aber in der Regel selbst beim Achromaten unkritisch, vor allem bei den typischen Freihandmotiven -- bei denen hat man am Bildrand sowieso fast immer Vorder- oder Hintergrund, der außerhalb der Schärfezone liegt und somit ohnehin unscharf abgebildet wird. Das 600er ist ein zweilinsiger Achromat, was wegen des kleineren Bildwinkels etwa die gleiche Leistung liefert wie das 400er Triplett. Ich habe das Triplett und bin sehr zufrieden mit der Abbildungsleistung, auch und gerade bei voller Öffnung, was bei Freihandeinsatz natürlich entscheidend ist.
Zitat von "stubi"
Und wie ist das mit dem Fokussieren? Gewöhnt man sich daran?
Eins ist klar -- kein handfokussiertes Tele-(bzw. Fern-)Objektiv ist schneller als das geniale Novoflex-Schnellschußobjektiv! Es erfordert allerdings ein wenig Training; auf Anhieb kommt man nicht unbedingt gleich damit zurecht. Mit etwas Übung funktioniert das wunderbar und blitzschnell. Nur Autofokus ist schneller ...
Zitat von "WinSoft"
Irgendwann stiegen die Ansprüche, und dann waren mir die Farbsäume am Bildrand durch das nicht korrigierte sekundäre Spektrum (kein hochkorrigiertes, kompaktes Apo-Tele, sondern nur einfache Fernlinse in voller Brennweitenlänge) einfach zu schlimm.
Farbsäume? Was für Farbsäume? Ich halte meine Ansprüche schon für relativ hoch, aber Farbsäume habe ich bei meinem Novoflex T-Noflexar 1:5,6/400 mm noch nie beobachtet. Im Gegenteil, die hohe Abbildungsleistung überrascht und erfreut mich immer wieder. Sicher gibt's noch bessere Teleobjektive, vor allem heutzutage. Doch "schlimm" sind die Mängel der alten Noflexare ganz sicher nicht. Vielleicht ist deins mal vom Baum gefallen oder so?
Übrigens gibt's die Novoflex-Schnellschußobjektive auch heute noch neu zu kaufen, und man kann sie mittlerweile auch mit Leitz-Telyt-Linsensätzen in der Novoflex-Schnellschußfassung bestellen -- wer's braucht. Seinerzeit hatte Leitz die 400er und 560er Telyt-Objektive in einer eigenen Schnellfokussierfassung angeboten, die aber nicht ganz so ausgeklügelt war wie die patentrechtlich geschützte von Novoflex.
Zitat von "WinSoft"
... und die nicht immer treffende Fokussierung durch "Drücken" (keine geschmeidige Dreh-Innenfokussierung). Und wer ein bißchen Wert auf verwacklungsarme Bilder legt, kommt um ein schweres und schwingungsarmes Stativ nicht herum! Ich war immer wieder überrascht und entmutigt, wie selbst 1/1000 s noch verwackelte Fotos ergaben ...
Da hat dir wohl nur die Übung gefehlt! Den Umgang mit dem Schnellfokussiergriff muß man schon ein wenig trainieren. Und was die Verwacklung angeht -- mit dem "Pistock"-Schulterstativ gibt's mit dem 400er wunderbar scharfe Freihandaufnahmen mit 1/250 s, wenn man sich etwas konzentriert. Ohne Schulterstativ würde ich das Ding allerdings nicht benutzen wollen ...
Zitat von "WinSoft"
Beim Novoflex-Schnellschuss-Objektiv kommt noch erschwerend hinzu, dass der lange Griff nicht gut für eine stabile Stativbefestigung geeignet ist (zu langer, schwingender Hebelarm).
Das kann ich bestätigen. Die Dinger sind nun einmal für den Einsatz aus freier Hand konzipiert und optimiert, und dafür sind sie wirklich genial gut. Ein Stativgewinde ist zwar vorhanden, doch so richtig will das nicht funktionieren, weil zu weit entfernt vom Schwerpunkt und damit tendenziell zu schwingungsfreudig. Für den Stativeinsatz ist eher ein konventionelles Objektiv zu empfehlen.
-- Olaf