RE: Eisschmelze: 35000 Walrösser suchen Zuflucht

#1 von matthiaspaul , 01.10.2014 23:03

Das Foto ging heute durch die Medien und hat mich betrübt gemacht:

In Alaska suchen Walrösser aufgrund der dramatischen Eisschmelze der letzten Jahre inzwischen Zuflucht an Land. Vor einigen Tagen wurden jetzt in der Nähe von Point Lay 35000 Walrösser auf einem Fleck beobachtet.

Walrösser können nicht dauerhaft im Wasser verbringen und müssen sich zwischendurch immer wieder außerhalb des Wassers erholen. Bis vor einigen Jahren nutzten sie dafür die reichlich vorhandenen Eisflächen. Inzwischen sind diese aber zu großen Teilen weggeschmolzen...

http://www.theguardian.com/environment/gal...ach-in-pictures
http://www.theguardian.com/world/2014/oct/...ea-ice-retreats

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Eisschmelze: 35000 Walrösser suchen Zuflucht

#2 von u. kulick , 02.10.2014 08:28


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RE: Eisschmelze: 35000 Walrösser suchen Zuflucht

#3 von u. kulick , 02.10.2014 09:01

Bei der Recherche kommt man evtl. auf traumhafte Bilderalben wie dieses

Kamtschatka


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RE: Eisschmelze: 35000 Walrösser suchen Zuflucht

#4 von stevemark , 03.10.2014 16:56

ZITAT(matthiaspaul @ 2014-10-01, 22:03) Das Foto ging heute durch die Medien und hat mich betrübt gemacht:

In Alaska suchen Walrösser aufgrund der dramatischen Eisschmelze der letzten Jahre inzwischen Zuflucht an Land. Vor einigen Tagen wurden jetzt in der Nähe von Point Lay 35000 Walrösser auf einem Fleck beobachtet.
...[/quote]

Die Begründung mag stimmen - oder auch nicht. Viel dramatischer ist, dass analoge Phänomene (die direkt definitiv NICHTS mit einer schmelzenden Eisdecke zu tun haben), die ganze Westküste der USA betreffen (zB kranke Seehunde, Schwertwale, Lachse, Sardellen, Meeresvögelusw. usf.). Seit Monaten werden teils extreme Ansammlungen von Fischen und Walen beobachtet; zudem lösen sich Millionen von Seesternen vor den Augen der Forscher innert Stunden in eine schleimige Masse auf.

Die Ursache dieser Phänomene ist nach wie vor unbekannt; es scheint sich aber abzuzeichnen, dass neurotoxische Algen dabei eine Rolle spielen. Inwiefern da die Klima-Erärmung mit eine Rolle spielt, ist unsicher - genauso könnten veränderte Stickstoff-Kreisläufe oder andere, noch unbekannte Ursachen ausschlaggebend sein.

Dass alle diese Phänomene 2011 begannen, hat auch zu Spekulationen über einen allfälligen Zusammenhang mit Fukushima geführt. Aussagekräftige Messwerte sind mit selten zu Ohren gekommen; das einizge, was wirklich stichhaltig war, sind zehn oder elf Thunfische, die einige Monate nach Fukushima vor der kalifornischen Küste gefangen wurden: Allesamt mit ca 100 bq/kg Cs137, das Zehnfache der "vor-Fukushima" Konzentration (zur Erinnerung: Ein radioaktives Objektiv mit 300 Bq gilt als radiokativer Müll und kann bei der Einfuhr nach Deutschland beschlagnahmt werden ...). Ein weiterer Vergleich: In Bayern werden nach wie vor Wildschweine mit bis zu 25'000 Bq/kg gefangen (Tschernobyl).

Falls Fukushima an diesen Phänomenen ursächlich mit beteiligt ist, dürfte ein ganz anderer Mechanismus ausschlaggebend sein als eine einfache Cs137 Verstrahlung. Die Explosion von Reaktor 3 hat zB mikroskopisch kleine Plutonium-Partikel freigesetzt, die bei der Produktion der Brennstäbe in Form von Nanopartikeln beigegeben wurden (man erinnere sich - Fuk-3 war mit speziellem, Pu-angereichertem Brennstoff beladen); die Luft in Los Angeles enthielt im April 2011 zeitweise rund 100 "hot particles" pro m3, die aus Fukushima kamen!!

Gruß, Steve


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RE: Eisschmelze: 35000 Walrösser suchen Zuflucht

#5 von matthiaspaul , 03.10.2014 18:52

ZITAT(stevemark @ 2014-10-03, 16:56) Die Begründung mag stimmen - oder auch nicht.[/quote]
Die Walrosse sind nicht krank (bis auf die, die bei Massenpaniken umgekommen sind oder verletzt wurden), es ist einfach so, daß da, wo noch vor wenigen Jahren endlos erscheinende Eisflächen waren, heute Wasser ist, es für die Robben aber überlebenswichtig ist, das Wasser zwischendurch auch mal verlassen zu können.

Einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen der durch den Klimawandel bedingten dramatischen Eisschmelze und den ebenfalls dramatischen Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in Fukushima sehe ich allerdings nicht.
ZITATViel dramatischer ist, dass analoge Phänomene (die direkt definitiv NICHTS mit einer schmelzenden Eisdecke zu tun haben), die ganze Westküste der USA betreffen
[...]
Die Ursache dieser Phänomene ist nach wie vor unbekannt; es scheint sich aber abzuzeichnen, dass neurotoxische Algen dabei eine Rolle spielen. Inwiefern da die Klima-Erwärmung mit eine Rolle spielt, ist unsicher - genauso könnten veränderte Stickstoff-Kreisläufe oder andere, noch unbekannte Ursachen ausschlaggebend sein.[/quote]
Diese Phänomene könnten wirklich mit der allgemeinen Erwärmung zu tun haben (und damit letztlich die gleiche Ursache wie die Eisschmelze haben), aber in der Tat drängt sich hier auch der Verdacht auf, daß sie mit Fukushima zu tun haben. Darüber wird viel zu wenig berichtet, insofern bin ich Dir für den Hinweis dankbar.

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man meinen, die Yrr kommen...

Viele Grüße,

Matthias


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