ZITAT(ChrisA @ 2013-09-19, 9:19) Da ich durch oben genanntes Zeiss für Situationen, in denen Lichtstärke gefragt ist, ausgestattet bin, ich aber dennoch ein sehr gutes 50er für Alltagssituationen suchte (Portrait, Architektur, Landschaft, Nahaufnahmen), habe ich kürzlich ein Minolta AF 50/2.8 Macro erstanden. Laut Testberichten sehr scharf mit schönem Bokeh, was die ersten Bilder bestätigen. Außerdem sehr gut verarbeitet und der Autofokus ist nicht nur treffsicher, sondern im normalen Gebrauch (1:5–1:10 bis unendlich) auch sehr schnell.
Warum kam dieses Objektiv für Dich nicht in Frage? Liegt es allein an der Lichtstärke?[/quote] Das Minolta 2.8/50mm Makro ist wirklich ein excellentes Objektiv bei kürzeren Aufnahmeentfernungen, ich verwende es selbst recht viel. Es kann aber gerade bei Landschaftsaufnahmen (große Entfernungen) am Bildrand (35mm VF) nicht ganz mit dem Minolta AF 1.4/50mm mithalten. Es liegt am VF Bildrand bei Entfernung unendlich in der Schärfe ziemlich genau zwischen dem Minolta AF 1.4/50 und dem Minolta AF 1.7/50.
ZITAT(Hans-J. @ 2013-09-19, 15:54) Das Minolta 2.8/50mm Makro ist wirklich ein excellentes Objektiv bei kürzeren Aufnahmeentfernungen, ich verwende es selbst recht viel. Es kann aber gerade bei Landschaftsaufnahmen (große Entfernungen) am Bildrand (35mm VF) nicht ganz mit dem Minolta AF 1.4/50mm mithalten. Es liegt am VF Bildrand bei Entfernung unendlich in der Schärfe ziemlich genau zwischen dem Minolta AF 1.4/50 und dem Minolta AF 1.7/50.[/quote]
verschwindet der Unterschied durch Abblenden? (Vermutlich nicht, denn Du sprichst von Landschaftsaufnahmen.) Falls doch, bis zu welcher Blende ist der Unterschied sichtbar? Subjektiv hätte ich dem Minolta AF 50/2.8 Macro die bessere Schärfe zugeschrieben, aber ich habe die ersten Aufnahmen bisher vor allem bei f/2.8 gemacht und die Bildmitte verglichen.
Viele Grüße,
Christian
PS: Die Suche nach einem perfekten Allround-50er zur Verwendung ab f/2.8 wäre ja sonst zu einfach gewesen. (:
ZITAT(ChrisA @ 2013-09-19, 15:29) verschwindet der Unterschied durch Abblenden? (Vermutlich nicht, denn Du sprichst von Landschaftsaufnahmen.) Falls doch, bis zu welcher Blende ist der Unterschied sichtbar?[/quote] In der genannten Situation - Landschaft, Entfernung unendlich, Bildrand - erreicht das Macro 2.8 bei keiner Blende die Schärfe, die das Minolta AF 1.4 50mm bei f6.3 bis f11 an der A900 erreicht. Bei noch größeren Blendenzahlen gehen die Unterschiede natürlich durch die Beugung zunehmend unter. Ich persönlich empfinde den genannten Unterschied an der A900 durchaus praxisrelevant.
Ich besitze auch das Minolta-Objektiv AF 1,4/50mm in der 2ten Version mit 55mm Filtergewinde. Ich benötige für meine Motive eine möglichst hohe Schärfe, auch bis in die Ecken. Abgeblendet auf Blende 5,6 ist es mein SCHÄRFSTES Objektiv im gesamten Objektivpark. Bis auf eine minimalste Eckenunschärfe bin ich mit meinem Exemplar an der A-900 sehr zufrieden.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Zeiss SAL50F14Z bei gleicher Blende besser ist.
ZITAT(Hans-J. @ 2013-09-19, 22:14) ZITAT(ChrisA @ 2013-09-19, 15:29) verschwindet der Unterschied durch Abblenden? (Vermutlich nicht, denn Du sprichst von Landschaftsaufnahmen.) Falls doch, bis zu welcher Blende ist der Unterschied sichtbar?[/quote] In der genannten Situation - Landschaft, Entfernung unendlich, Bildrand - erreicht das Macro 2.8 bei keiner Blende die Schärfe, die das Minolta AF 1.4 50mm bei f6.3 bis f11 an der A900 erreicht. Bei noch größeren Blendenzahlen gehen die Unterschiede natürlich durch die Beugung zunehmend unter. Ich persönlich empfinde den genannten Unterschied an der A900 durchaus praxisrelevant.
BG Hans [/quote]
Die Beobachtungen von Hans kann ich bestätigen - das AF 2.8/50mm Macro ist im Unendlich-Bereich sichtbar schwächer als das gute alte MinAF 1.4/50mm von 1985. Ähnliches gilt im übrigen auch für das Minolta MC/MD 3.5/50mm, das im Unendlich-Bereich deutlich schwächer ist als alle von mir an der NEX-5N getesteten Minolta MC/MD 1.4/50er, 1.7/50er und 2/50er (ca. 15 verschiedene Modelle). Speziell Josef Scheibel lobt in seinen (ansonsten exzellenten) Büchern immer die Schärfe des MC/MD 3.5/50mm Macro - aber hier irrt er (oder er berücksichtigt einzig die Auflösung im Zentrum, die selbst von modernen DSLRs nicht ausgereizt werden kann?!?).
ZITAT(stevemark @ 2013-09-20, 13:19) ...immer die Schärfe des MC/MD 3.5/50mm Macro - aber hier irrt er (oder er berücksichtigt einzig die Auflösung im Zentrum, die selbst von modernen DSLRs nicht ausgereizt werden kann?!?).[/quote]
War das eine Frage oder eine Feststellung?
Ich habe ja das Minolta 3,5/50mm Macro schon viele Jahre im Einsatz... für gelegentliche Macros. An der A900 ist es ausserhalb der Bildmitte nicht so gut wie mein 1,7/50mm An der A65 ist es in der Bildmitte leicht abgeblendet sichtbar besser als das Minolta 1,7/50mm aber bei weitem nicht so souverän in der Auflösung wie das neue Zeiss.
Nach jetzt 2 Ausseneinsätzen mit dem neuen 50er Objektiv bin ich von der Gleichmäßigkeit der Abbildungsleistung bei mittleren Blenden über das ganze Bildfeld beeindruckt. Die einzige wirkliche Schwachstelle sehe ich in den massiven LoCA bei sehr großen Blenden. Das schränkt den Einsatz bei Fotografen, die hauptsächlich offen fotografieren so sehr ein, dass ich diesen vom Kauf des 50er Zeiss sogar abraten würde. Es ist für mich eigentlich unverständlich, warum das hier so massiv sein muss.
ZITAT(aidualk @ 2013-09-20, 14:30) Die einzige wirkliche Schwachstelle sehe ich in den massiven LoCA bei sehr großen Blenden. Es ist für mich eigentlich unverständlich, warum das hier so massiv sein muss.[/quote] Die Farbsäume sind echt eine Frechheit, dagegen ist ja das alte 2,8 28-70 G harmlos.
Eine Merkwürdigkeit ist mir aufgefallen: Das Zeiss ZA 50mm/1,4 SSM sitzt an der A99 mit einer Mikrofokuskorrektur von '0' (justiert jetzt auf eine Entfernung von ca. 20 Meter). Auch an der (nicht fokuskorrekturfähigen) A65 sitzt das Zeiss auf Anhieb exakt.
An der A900 braucht es aber tatsächlich eine Korrektur von +20 (! um ab Blende 2,8 auf die gleiche Leistung zu kommen wie an der A99. Bei Offenblende sieht man noch einen minimalen Unterschied (was nichts anderes bedeutet, dass es eigentlich noch leicht über 20 hinaus korrigiert werden möchte). Alle anderen Objektive (incl. dem 24er Zeiss) haben zwischen der A99 und der A900 einen Unterschied für die Korrekturwerte von 2-5 Punkten. Keines meiner Objektive weicht zwischen den beiden Kameras weiter ab. Ich hab das jetzt mehrere Tage immer wieder reproduzieren können, weil ich es erst nicht glauben wollte und dachte, ich mache irgendwo einen Fehler.
Hat jemand eine Erklärung für dieses Phänomen? Hat noch jemand mit dem 50er Zeiss eine solche Erfahrung machen können?
Vielleicht hat sich am Objektivprotokoll etwas geändert bzw. es wurde erweitert. Neue Kameras wie die A99 kommunizieren vieleicht anders mit dem SSM der neuesten Objektive (die u.a. eine auslesbare Firmwareversion haben, wie Du gezeigt hast). Es wäre interessant, ob der Unterschied auch schon an der A77 auftritt.
ZITAT(Reisefoto @ 2013-09-27, 20:33) Es wäre interessant, ob der Unterschied auch schon an der A77 auftritt.[/quote] ZITAT(aidualk @ 2013-09-27, 19:30) Auch an der (nicht fokuskorrekturfähigen) A65 sitzt das Zeiss auf Anhieb exakt.[/quote] Ich denke da sollte die A77 nicht so den großen Unterschied zeigen.
Ich staune und bin neugierig, ob und was da noch kommt.[/quote]
Das ist zwar jetzt OT, aber auch das neue SAL-70400G2 zeigt an der A99 die Firmware des Objektives an und kann vermutlich auch über die A99 aktualisiert werden.
ZITAT(T.Hein @ 2013-09-25, 22:12) ZITAT(aidualk @ 2013-09-20, 14:30) Die einzige wirkliche Schwachstelle sehe ich in den massiven LoCA bei sehr großen Blenden. Es ist für mich eigentlich unverständlich, warum das hier so massiv sein muss.[/quote] Die Farbsäume sind echt eine Frechheit, dagegen ist ja das alte 2,8 28-70 G harmlos. [/quote]
ZITAT(T.Hein @ 2013-09-25, 22:12) Die Farbsäume sind echt eine Frechheit, dagegen ist ja das alte 2,8 28-70 G harmlos.[/quote]
Vielleicht ist das der heutige Trend? Beim auch nicht ganz billigen Panasonic 12-35 sind ebenfalls starke CAs und starke Verzeichnungen zu sehen - die aber dann über die Firmware der Kameras herausgerechnet werden so dass man sie nur sieht wenn man einen Raw-Konverter benutzt der die Korrektur nicht durchführt ... D.h. das Objektiv scheint erstmal konsequent auf Schärfe hin gerechnet und die dann auftretenden "Fehler" (Die Verzeichung ist sicher auch der kompakten Bauform anzurechnen) korrigert man nachträglich?
ZITAT(Frame @ 2013-10-05, 18:14) Vielleicht ist das der heutige Trend? Beim auch nicht ganz billigen Panasonic 12-35 sind ebenfalls starke CAs ...[/quote] Das, was man an weniger lichtstarken Objektiven hauptsächlich sieht, sind laterale CAs, die sich z.B. in ACR meist mit einem Mausklick weitgehend entfernen lassen. Zumindest bei einfacheren Kameramodellen (1", 4/3 und ggf. APS-C) wird von diesem Potenzial bestimmt zunehmend Gebraucht gemacht werden, um in andere Richtungen bei der Objektiventwicklung mehr Freiheiten zu bekommen. Der Trend scheint ja dorthin zu gehen, der Auflösung alles Andere unterzuordnen.
Ich schätze aber, dass es beim Sony CZ 1,4/50 (SAL50F14Z) hauptsächlich um die longitudinalen CAs geht, die bei lichtstarken Objektiven ein erhebliches Problem sind und offenbar auch per Software nicht so leicht in den Griff zu bekommen sind; in ACR bekommt man sie jedenfalls nicht so einfach weg und auch in PS ist es mühsam. Das Minolta 2,8/200 APO (HS) G produziert auch heftige longitudinale CAs bei Offenblende und ich habe schon geschaut, ob es sich lohnt, es in ein Sony CZ 1,8/135 umzutauschen, aber das ist in diesem Punkt nicht besser und ich würde auch noch Brennweite verlieren.