Hallo,
ich bin selber nicht Berufsfotograf, habe aber im Bekanntenkreis ein paar gewerbliche Fotografen, deren Tenor - muß nicht repräsentativ sein:
Beste Voraussetzungen für diesen Beruf sollen sein:
- Idealismus
- Neigung zur Selbstausbeutung
- Aufgabe des Privatlebens (bei Pressefotografen)
Ach-ja, Talent und Können ist nicht hinderlich.
Ob man davon Leben kann?
- Schlechte Preise
- Kostendruck durch Digitalisierung
- Oftmals kaum oder keine ausreichende Altersvorsorge
Weg (e) zur Berufsausbildung?
Wenn Du überdurchschnittliches Talent hast und Du das notwendige Handwerkszeug lernst, dann ist es eigentlich fast egal, wo und wie Du das machst.
Lehre beim Fotografen, Studium und "jahrzehntelanges" Assitum für "nothing" beim Profi in irgendeiner saukalten Loft, autodidaktisches Lernen... und Vitamin B hilft immer!
Die Lehre beim Fotografen endet recht häufig mit einem kleinen Laden und noch kleineren Studio wo Du den Rest Deines Lebens Portraits und Paßbilder knipst oder das Jubiläum im Kegelverein oder wieder eine nervige Hochzeit dokumentieren darfst. Allerdings brauchst seit der Änderung der Handwerksordnung dafür noch nicht mal mehr eine qaulifizierte Ausbildung, nur Fotograf nennen darfst Du Dich halt nicht.
Das Studium geht meist in die andere Richtung, "Ihr" macht dann nur noch Fotos, die meist so abstrakt künstlerisch sind, daß nur noch "Ihr" die "Aussage des Bildes" versteht - nur leider sind die meisten Studenten in diesem Gebiet hinterher keine Millionäre, die "Euch" die Bilder abkaufen können bzw. "Eure" Ideen finanzieren wollen - denn Leben müßt Ihr auch.
Das war jetzt nicht ganz ernst gemeint.
Bedenke, wenn Du nicht für alle fotografischen Motivthemen wirklich "offen" bist, vergiß es! Gerade in der Anfangszeit wirst Du jeden "Scheiß" mitmachen müssen, ob Du Lust dazu hast oder nicht.
Wenn Du z. B. für Agenturen irgendwelche Produkte fotografieren "darfst", dann entscheidest in vielen Fällen nicht mehr Du, wie das Bild auszusehen hat, sondern die Agentur legt das vorher fest. Du bist nur für die technische Umsetzung zuständig und bitte keine eigene Kreativität...
Sollte Dich das alles nicht schrecken, dann kann es für Dich eine Berufung sein oder werden.
Allerdings halte ich Dein jetziges Studium, vielleicht kombiniert mit einem anderen Fach, für wesentlich "zukunftssicherer".
Viel Spaß
Frank H.