RE: Berufsaussichten als Fotograf

#1 von Beginner ( gelöscht ) , 30.06.2004 11:36

Mich würde interessieren, wie die Berufsaussichten für Fotografen sind. Da ich mit meinem Studium (der Politikwissenschaften) eigentlich Richtung Arbeitslosigkeit studiere, überlege ich seit längerem, ob ich nicht mein Lieblingshobby zum Beruf (bzw. natürlich erst die Ausbildung) machen soll.
Ist es sinnvoll diese Ausbildung in Form eines Studiums an einer Hochschule zu machen (dadurch eventuell bessere Berufsaussichten?), oder ist es besser bei einem Fotografen eine Lehre zu machen? (evtl. dadurch Nachteile gegenüber Hochschulabsolventen?)
Was denkt Ihr, sind die Schlüsselqualifikationen für diesen Beruf? Kann man hinterher von diesem Beruf überhaupt leben? Würde mich besonders über Antwort von Leuten freuen, die diesen Beruf aktuell ausüben.
Gibt es besondere Nachteile (Arbeitsmarktsituation etc.), oder denkt Ihr, der Schritt in Richtung Berufsfotograf ist eine "gute Idee"?



Beginner

RE: Berufsaussichten als Fotograf

#2 von Frank H. , 30.06.2004 13:41

Hallo,

ich bin selber nicht Berufsfotograf, habe aber im Bekanntenkreis ein paar gewerbliche Fotografen, deren Tenor - muß nicht repräsentativ sein:

Beste Voraussetzungen für diesen Beruf sollen sein:
- Idealismus
- Neigung zur Selbstausbeutung
- Aufgabe des Privatlebens (bei Pressefotografen)
Ach-ja, Talent und Können ist nicht hinderlich.

Ob man davon Leben kann?
- Schlechte Preise
- Kostendruck durch Digitalisierung
- Oftmals kaum oder keine ausreichende Altersvorsorge

Weg (e) zur Berufsausbildung?
Wenn Du überdurchschnittliches Talent hast und Du das notwendige Handwerkszeug lernst, dann ist es eigentlich fast egal, wo und wie Du das machst.
Lehre beim Fotografen, Studium und "jahrzehntelanges" Assitum für "nothing" beim Profi in irgendeiner saukalten Loft, autodidaktisches Lernen... und Vitamin B hilft immer!

Die Lehre beim Fotografen endet recht häufig mit einem kleinen Laden und noch kleineren Studio wo Du den Rest Deines Lebens Portraits und Paßbilder knipst oder das Jubiläum im Kegelverein oder wieder eine nervige Hochzeit dokumentieren darfst. Allerdings brauchst seit der Änderung der Handwerksordnung dafür noch nicht mal mehr eine qaulifizierte Ausbildung, nur Fotograf nennen darfst Du Dich halt nicht.

Das Studium geht meist in die andere Richtung, "Ihr" macht dann nur noch Fotos, die meist so abstrakt künstlerisch sind, daß nur noch "Ihr" die "Aussage des Bildes" versteht - nur leider sind die meisten Studenten in diesem Gebiet hinterher keine Millionäre, die "Euch" die Bilder abkaufen können bzw. "Eure" Ideen finanzieren wollen - denn Leben müßt Ihr auch.
Das war jetzt nicht ganz ernst gemeint.

Bedenke, wenn Du nicht für alle fotografischen Motivthemen wirklich "offen" bist, vergiß es! Gerade in der Anfangszeit wirst Du jeden "Scheiß" mitmachen müssen, ob Du Lust dazu hast oder nicht.
Wenn Du z. B. für Agenturen irgendwelche Produkte fotografieren "darfst", dann entscheidest in vielen Fällen nicht mehr Du, wie das Bild auszusehen hat, sondern die Agentur legt das vorher fest. Du bist nur für die technische Umsetzung zuständig und bitte keine eigene Kreativität...

Sollte Dich das alles nicht schrecken, dann kann es für Dich eine Berufung sein oder werden.

Allerdings halte ich Dein jetziges Studium, vielleicht kombiniert mit einem anderen Fach, für wesentlich "zukunftssicherer".

Viel Spaß

Frank H.



Frank H.  
Frank H.
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RE: Berufsaussichten als Fotograf

#3 von AlexDragon ( Gast ) , 30.06.2004 15:28

Kann Frank nur zustimmen! und zwar 100% !

Gruß

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AlexDragon

   


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