RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#1 von Mark , 01.10.2008 13:52

Moin,

ich denke viele von euch werden diese Kategorisierung schon einmal irgendwo gelesen haben. Im Moment finde ich sie aber so passend wie eigentlich jedes zur PMA oder Photokina. Das münze ich mal nicht nur auf die Minolta/Sony Gemeinde sondern genauso auf die Nikon, Canon und wie se alle heissen Gruppierungen.
Ich habe den Text vor einiger Zeit in einem anderen Forum gelesen und aufgehoben. Er ist offensichtlich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Allerdings ist die Übersetzung ein wenig fehlerbehaftet, was dem Inhalt aber kaum Abbruch tut.

Also viel Spaß mit dem Text und jeder möge sich auf der Stufe einordnen auf der er sich seiner Meinung nach befindet…

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Künstler: Höchste Stufe 7 (Aequivalent zu "Himmel" in der christlichen Mythologie)

Dies ist die höchste Stufe.

Ein Künstler hält seine Vorstellung in einer physischen Form, genannt Fotografie, fest. Er fängt den Geist von Ort oder Person, real oder vorgestellt, ein in dieser Fotografie, und der Betrachter reagiert darauf.

Ein Künstler ist ein vollkommener Meister seiner Werkzeuge. Wenn er Kunst kreiert, transzendiert ein Künstler gemeine Existenz, während sein Geist emporfliegt um das zu treffen, was er in seinem Bild einfängt. Er kann seine Werkzeuge auch in nicht kreativen Phasen verstehen lernen und benutzen, aber wenn er kreiert, dann wird die Kamera zur Erweiterung seines Bewusstseins. Es wird kein bewusster Gedanke an die technischen Gegebenheiten, mit denen er ein Virtuose ist, verschwendet.

Um eine musikalische Analogie herzustellen: Ein Musiker mag wohl seine Tonleitern leiern, aber wenn er loslegt, denkt er überhaupt nicht an Fingersätze. Er ist in der Passion des Moments verloren.

Genauso wie ein professioneller Surfer, der ein Dutzend Bretter hat, oder ein Profigitarrist mit 23 Gitarren, kann ein Künstler eine ganze Beige von Kameras haben, jede für einen anderen Zweck.

Ebenso haben andere Künstler nur eine Kamera, oder gar keine. Es spielt überhaupt keine Rolle.

Künstler kleiden sich manchmal komisch und haben die Tendenz bis spät aufzubleiben. Sie ziehen es gewöhnlich vor, junge, attraktive Frauen zu fotografieren und sind stolz darauf.

Niemand sieht je ihr Werk, denn sie haben eine kümmerliche Begabung sich selbst anzupreisen, und schätzen traurigerweise gewöhnlich nicht einmal ihre eigene, exzellente Arbeit. Jene, die es tun, fallen auf die Stufe "Hure", was leider und paradoxerweise heisst, dass man nie das Werk eines wirklichen Künstlers zu sehen bekommen wird, ausser man kennt einen persönlich. Gute Künstler sind gewöhnlich zu verlegen, um ihr Werk überhaupt irgend jemandem zu zeigen, ausser es handle sich um einen engen Freund, denn ihr Werk ist ihre Seele.

Künstler benutzen jede Art von Kamera, einschliesslich Lochkameras, Wegwerfkameras oder 8x10 inch Grossformatkameras. Sie verwenden egal welches Instrument, das sie halt benötigen, um das, was sie wollen zu kreieren.

Hure: Stufe 6

Eine Hure ist ein Künstler, der seine Seele verkauft, indem er Geld oder Drogen annimmt für seine Kunst.

Indem er sich auf diese Stufe hinablässt, ist seine Vision ein Kompromiss.

Wieso? Weil wenn einer davon abhängig ist seinen Seele zu verkaufen, um sein Essen und seine Loge zu bezahlen, wird er nicht an seinem Rezept herumschrauben. Mit anderen Worten: auf diese Art wird einer nichts Neues ausprobieren.

Wenn sich das Werk einer Hure nach jahrelangen Versuchen auszahlt, ist es unwahrscheinlich, dass irgendeine Hure offen sein wird für Neues, während er immer noch Knete braucht.

Künstler mit einer Repräsentation (gemeint ist, dass sie von einer Galerie oder Künstlervereinigung vertreten werden, so wie es Zuhälter im Sexgewerbe tun) können ihre Repräsentation verlieren, wenn sie ihren Stil ändern.

Deshalb wird käufliche Kunst einer Person selten besser oder anders.

Der Stil, der sich verkauft, ist alles, was die Zuhälter (Repräsentanten) sehen wollen. Siehe Barnbaums Buch über Kunst. Es ist ausserordentlich schwierig für eine erfolgreiche Hure, den einmal akzeptierten Stil zu ändern.

Mehr über die Kategorie Huren unter Punkt 10 hier.

Amateur: Stufe 5

Leute, die weniger als die Hälfte ihres Einkommens mit Fotografie verdienen, sind Amateure. Das hat nichts mit der Qualität ihrer Fotos zu tun.

Diese Person liebt es, gute Fotografien zu schaffen. Gute Amateure reinen Geistes können die anderen Stufen überspringen und auf direktem Weg Künstler werden.

Leute, die als Nebenerwerb an Hochzeiten usw. an Wochenenden fotografieren, sind immer noch Amateure, sie verlangen einfach etwas für ihre Fotos. Wie Sie hier lesen können, verlangen sie eventuell sehr viel für ihre Schnappschüsse.

Amateure, welche denken, mit besseren Kameras bessere Fotos zu erzielen, tragen das Risiko, auf die tiefste Stufe des Ausrüstungs-Messurbators zu fallen. Zu viele Amateure wurden von Kameraherstellern fehlgeleitet, indem ihnen Glauben gemacht wurde, dass sie gute Kameras bräuchten, um gute Bilder machen zu können. Dieser Gedanke ist Gift für die Kreation von Kunst.

Amateure, die sich in der Herstellung grossartiger Bilder verlieren, sind auf dem Weg zur Erleuchtung.

Amateur zu sein ist etwas Gutes; von dieser Stufe kann man ziemlich leicht zur Stufe des Künstlers emporsteigen.

Amateure fotografieren fast immer mit Canon SLR-Kameras.

Knipser: Stufe 4

Dies ist meine Mutter und sind es die meisten Leute. Diese Leute wollen Erinnerungen im Gegensatz zu Fotografien oder Kameras.

Knipser, welche grafische Künstler oder sonstwie visuell begabte Künstler sind, machen oft fantastische Bilder, welche jedermann beeindrucken. Diese Knipser sind Künstler und realisieren es nicht. Sie kleiden sich besser als die Fotografen, die denken sie seien wirklich Künstler.

Glauben Sie: es ist der Fotograf, der das Bild macht, nicht die Kamera.

Knipser benutzen Knipsomate und Wegwerfkameras, welche dieselben exzellenten Resultate liefern wie Leica-, Nikon-, Canon- und Contax-Kameras, welche von allen Anderen benutzt werden.

Profi: Stufe 3

Ein professioneller Fotograf ist eine Person, die ihren gesamten Lebensunterhalt (100%) aus dem Verkauf von Fotografien bestreitet.

Profis machen keine Kunst für ihren Lebensunterhalt, sie stellen Bilder fürs Geschäft her. Sie sind gewöhnlicherweise vertraut mit den Werkzeugen und können anständige Bilder hinkriegen. Wie auch immer: um Vorstellungen einzufangen können sie fähig sein oder eben auch nicht.

Natürlich können Profis grossartige Bilder machen, aber das tun sie in ihrer Freizeit.

Profis verschwenden sehr wenig Zeit, sich um Kameras zu kümmern, ausser wenn sie sie reparieren lassen müssen. Sie benötigen ihre Zeit vor allem um sich nach Arbeit umzuschauen und um zu jammern, wie all die anderen Fotografen der Gegend ihre Preise senken.

Profis geben pro Monat mehr für Filmmaterial und Laborkosten aus, als sie pro Jahr in Kamera-Ausrüstung investieren.

Es gibt keine professionellen Naturfotografen. Sie alle haben eine Teilzeitarbeit oder lassen sich von Ihren Ehefrauen unterstützen.

Profis verwenden Nikon SLRs, Mamiya Mittelformat- und Calumet 4x5"-Kameras. Sie vermögen Ausrüstungsgegenstände nicht so leicht wie die meisten ernsthaften Amateure.

Falls Sie nicht ein kommerzieller Fotografie-Käufer sind oder einen solchen als Freund haben, haben Sie nicht von professionellen Fotografen erfahren. Diejenigen, welche Sie vielleicht in Kamera-Werbungen gesehen haben und die proklamieren, sie würden diese oder jene Kamera brauchen, sind bloss Werbesprecher-Modelle.

Profis habe keine Websites und geben keine technischen Newsletters heraus. Diese Leute sind normalerweise Amateure.

Reicher Amateur: Stufe 2

Dies sind Amateure mit zuviel Geld, welche viel Ausrüstung kaufen, was ihre Ausdrucksfreiheit behindern kann. Sie sind meistens Männer, und viele von ihnen sind alt oder pensioniert.

Reiche Amateure verwenden Leica-, Contax-, Hasselblad- und Linhof 4x5"-Kameras. Dies sind ausgezeichnete Kameras, aber die Resultate sind dieselben, wie man sie mit Zenit-, Pentax-, Bronica- und Tachihara-Kameras erzielen kann.

Die ärmeren reichen Amateure verwenden Nikon- oder sogar Canon-SLRs.

Seit kurzem schaffen sich diese Idioten digitale SLRs, welche für Pressefotografen entworfen wurden an, wie z.B. die Canon EOS1-D oder Nikon D1X, welche technisch schlechtere Resultate ergeben als die Kleinbild-Kameras, die von Knipsern verwendet werden. Die ganz dummen Leute haben haben auf die 7000-Dollar Contax N digital gewartet, welche eine weniger nützliche Kamera als die Nikon oder Canon DSLRs ist und immer noch schlechtere Bilder als eine billige Kleinbild Spiegelreflexkamera liefert.

Schlechte reiche Amateure glauben, verschwommene Schwarzweiss-Bilder von armen Leuten sei Kunst.

Einige reiche Amateure fallen leicht auf die tiefste spirituelle Stufe, weil sie sich zu sehr um die Ausrüstung sorgen, andere gehen den direkten Weg um grossartige Kunst zu machen, da sie keine Sorgen wegen ihrer Ausrüstung haben in der Annahme, sie besässen sowieso das Beste. Seltsamerweise leisten wenig reiche Amateure durchschnittliche Arbeit. Sie ist entweder überzeugend oder äzend.

Ausrüstungs Messurbator: Tiefste Stufe 1 (Aequivalent zu "Hölle" in der christlichen Mythologie)

Diese Männer (und sie sind alles Männer) haben kein Interesse an Kunst oder Fotografie, denn sie haben keine Seelen. Ohne Seele können sie keine Vorstellungen oder Gefühle ausdrücken. Dies ist der Grund, wieso ihre Bilder, falls sie überhaupt auf den Gedanken kommen welche machen, anöden.

Diese Leute sind durch ihren Analysierungswahn gelähmt und bringen nie etwas zustande.

Hat über ein Mikroskop gebeugt Testbilder zu analysieren mit dem Fotografieren eines Joshua-Baums in der Morgendämmerung etwas zu tun? Natürlich nicht. Schlimmer noch: die bei solchen Tests verschwendete Zeit kann nicht eingesetzt werden, nützliche Aspekte der Fotografie zu erlernen und natürlich auch nicht um zu fotografieren. Testen Sie eben mal genug, um Ihre Ausrüstung zu kennen, und dann machen Sie mit richtiger Fotografie weiter.

Sie sind bloss an der Ausrüstung um ihrer selbst Willen interessiert. Sie werden Ihnen Ihre Ohren vollquasseln, wenn Sie dies zulassen. Aber sobald Sie sie danach fragen, ihr Portfolio sehen zu können, verstummt ihr Geschwätz, oder sie meinen, Sie wollen ihre Kameras oder die Ausrüstungs-Sammlung sehen. Sie können hier nachlesen, wieso Kameras schlichtweg keine Rolle spielen.

Die Meisten scheinen von technischen Berufen wie Ingenieurie, Computer- und wissenschaftlichen Berufen zu kommen. Diese Leute sorgen sich so sehr um den Versuch, alles zahlenmässig zu bewerten, dass sie die Tatsache, dass Kameras oder Test-Tabellen nichts mit dem Geist eines Bildes zu tun haben, überhaupt nicht wahrnehmen. Weil sie sich so sehr um die Messung der Kameraleistungen kümmern, habe wir sie als "Messurbatoren" etikettiert. unglücklicherweise verirren sich viele von ihnen nach KenRockwell.com wenn sie nach Informationen zu Kameraleistungen suchen.

Viele von ihnen spielen auch mit Audio-Ausrüstungen, Computern und Autos. Sie mögen diese Spielzeuge ebenso wie ihre Kameras um ihrer selbst Willen, verwenden sie aber, wenn überhaupt, selten für den eigentlich vorgesehenen Zweck.

Jüngere spielen Videospiele oder engagieren sich in Chatrooms und surfen im Internet. Ältere sind in "Kamera"-Clubs (Sie sollen in Fotografie-Clubs sein, nie in Kamera-Clubs oder irgendwelchen Clubs die versuchen Kunst zu benoten, da Kunst völlig subjektiv ist und nicht zahlenmässig bewertet werden kann). Ebenso bringen diese Leute mit egal welchem Material nie etwas Bemerkenswertes zustande. Aber es erregt sie, entweder dieses Material einfach zu haben, zu bekommen oder Ihnen darüber erzählen zu können.

Die einzige Art Ausrüstung, welche diese Leute ignorieren, ist die einzige Art Ausrüstung, die wirklich nützt: Beleuchtung.

Jemand mit einem anständigen Portfolio ist kein Ausrüstungs-Messurbator. Jemand mit mehr Kameras als anständigen Fotos mag es sehr wohl sein. Leute mit Websites, die vor technischen Artikeln triefen, aber mit nur wenigen interessanten Fotografien, sind es möglicherweise.

Sie dürfen unter keinen Umständen mit diesen Leuten irgenwelche Händel eingehen, sie ansprechen, ihre Websites lesen und schon gar nicht um Rat bezüglich Fotografie fragen. Den Unschuldigen scheinen sie Quellen des Wissens zu sein, ihre kranken, leblosen Seelen jedoch wollen Sie in ihre eigenen, persönlichen Höllen ziehen und Ihren Geist für immer in den Sumpf werfen, damit Sie sich darum sorgen wie scharf Ihr Objektiv ist. Wenn Sie damit beginnen, werden Sie nie wieder etwas fotografieren, ausser Backsteinwände und Testmuster.

Diese Leute sind einfach zu erkennen. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, so haben Sie möglicherweise ihre Websites gesehen. Sie haben immer haufenweise Infos über Ausrüstung, aber sehr wenige richtige Fotografien. Verwahren Sie sich gegen jede Information irgendwelcher Websites, welche nicht vor Fotografien, welche Sie bewundern, strotzt.

Andere Leute haben andere Worte für diese Leute. Dieser Artikel hier fügt eine neue Perspektive hinzu.

Ich musste die meisten Fotos von Ausrüstungsgegenständen von meiner Website entfernen, weil diese Leute mehr Zeit darauf verschwendeten meine Ausrüstung anzusehen statt meine Kunst! Die Bandbreite, für die ich bezahle, wurde von diesen Idioten aufgefressen, die meine Objektive anschauten, anstatt die Fotos in meiner Galerie, welche den ganzen Sinn dieser Website ausmachen. Dies ist der Grund, wieso all die dummen Seiten wie diese hier gelb sind, so dass ihre Augen zu sehr zu schmerzen beginnen, als dass sie zuviel Zeit auf diesen Kleinkram verschwenden würden.

Die meisten Leute, welche meine Zeit damit verschwenden, mir per e-mail durch diese Website Fragen zu Technik und Ausrüstung zu stellen, gehören unglücklicherweise zu dieser unerleuchteten Gruppe tiefster Stufe. Fast jeder, der sich wirklich darum kümmert, welches wohl seine Stufe ist, gehört zur Untersten. Viele dieser Leute staksen durchs Internet und verschwenden Stunden darauf, "Beiträge" in technischen Websites und Fotografie-Chatrooms wie Photo.net, http://www.dpreview.com, photocritique.net und dem Deutschen Forum für Nikon-Fotografen und Sammler loszuwerden, anstatt Fotos zu machen. Die Typen hier sind nicht allzu schlecht,und die meisten der Leica-Leute hier sind einfach Ausrüstungs-Sammler

-------------

Ich hätte dem Verfasser dieser Zeilen hier gern sein Urheberrecht gewährt und ihn dankend erwähnt, leider ist mir dieser nicht bekannt und auch mit Nachforschen war da nichts zu machen. Also, danke unbekannter Author, danke.

Mark


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#2 von Ernst-Dieter aus Apelern , 01.10.2008 13:57

Sehe mich zwischen Stufe 4 und 5 pendeln, mal mehr 4, mal mehr 5!
Ernst-Dieter


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#3 von Han , 01.10.2008 14:02

Der Urheber ist Ken Rockwell.


"Toll, wir haben einen Fotografen, aber keinen Knipser!" - Leidenszeiten beim Fußball


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#4 von binbald , 01.10.2008 14:03

All the world's a stage,
And all the men and women merely players,
They have their exits and entrances,
And one man in his time plays many parts,
His acts being seven ages.

Shakespeare, As You Like It II/7


--- Gruß, Michael ---


u. kulick findet das Top
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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#5 von tatatu , 01.10.2008 14:09

Die Definition von Stufe 7 läßt unmittelbar erkennen, dass der Autor selbst sich auf Stufe 1 befindet.


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#6 von anna_log , 01.10.2008 14:39

ZITAt (Mark @ 2008-10-01, 13:52) Moin,

ich denke viele von euch werden diese Kategorisierung schon einmal irgendwo gelesen haben. Im Moment finde ich sie aber so passend wie [...]

Mark[/quote]

Nicht nur passend, sondern auch ein bisschen zutreffend.

Neulich las ich in einem Fotografie-Buch den Satz: Nichts ist schlimmer als die scharfe Abbildung einer verschwommenen Bildidee (oder so ähnlich zumindest). Der Autor ist mir gerade entfallen, aber den Satz finde ich gut.


Gruß
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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#7 von Itscha , 01.10.2008 14:47

Da hab ich ein mal was gewusst, nämlich von wem der Summs kommt, da war ich wieder zu langsam...


ZITATDie Definition von Stufe 7 läßt unmittelbar erkennen, dass der Autor selbst sich auf Stufe 1 befindet.[/quote]

Hast Du irgendwas gegen Ken Rockwell??

Es fehlt noch Stufe 8: Der "Ausrüstungsmasturbator": Er hat die Kamera, von der er im Internetforum gelesen hat, sie solle die Beste sein, und ist aber zu blöd, die entsprechenden Tests durchzuführen, die ihm das bestätigen könnten. Die Bilddateien kann er nur im Mikrosoft-Fotoeditor öffnen. Aber er fühlt höchste Wollust, wenn die Ausrüstung beim Spaziergang um seinen Hals baumelt. Mit Batteriegriff muss es aber schon sein...

Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu sehr in die Gedankenwelt von KR begeben.


Gruß,

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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#8 von tatatu , 01.10.2008 15:07

ZITAt (Itscha @ 2008-10-01, 14:47) Hast Du irgendwas gegen Ken Rockwell?? [/quote] als ich geantwortrt habe, hatte ich noch nicht gelesen, dass es von Ken Rockwell ist.
Aber was soll ich sagen...: paßt 100%ig :-)


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#9 von co2 , 01.10.2008 16:17

Die Kategorisierung wertet:
ein Bild das für Geld angeboten wird, stammt von einem schlechten Menschen. ein Bild das planvoll entstanden ist, ist besser als jenes, das zufällig entstand.

Wertet über Bilder, nicht Fotografen.


Vollkommenheit entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.

Members of any inner circle are not subject to the laws of the plebes. - uf am 12.4.07


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#10 von Itscha , 01.10.2008 20:17

ZITAt (co2 @ 2008-10-01, 15:17) Wertet über Bilder, nicht Fotografen.[/quote]
Naja, es ist aber doch ganz witzig, oder?
Wer ohne Selbstironie ist, werfe den ersten Gallenstein!


Gruß,

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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#11 von Mark , 02.10.2008 00:30

ZITAt (Han @ 2008-10-01, 13:02) Der Urheber ist Ken Rockwell.[/quote]
Na dann danke Ken Rockwell . Jetzt habe ich auch das Original gefunden…

Mark


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#12 von Manni-Z. ( gelöscht ) , 02.10.2008 11:58

Hallo

Nun, dann oute ich mich mal, ich bin eigentlich Stufe 1 und 2, ohne den Zusatz reich. Ich verwende leider zuviel Zeit und auch Geld um mich mit der Technik zu beschäftigen, achte zu sehr auf Schärfe und korrekte, naturgetreue Farbwiedergabe, habe deswegen schon so manches Mal eine komplette Ausrüstung verkauft, entweder war mir die technische Qualität nicht hoch genug oder ich hatte zwar erkannt, daß Technik allein kein gutes Bild macht und wollte mich mit einer einfacheren, billigeren Ausrüstung dazu zwingen, mehr auf den Bildinhalt und die damit verbundenen Erinnerungen als auf die Technik zu achten, nur wie so oft bei dem was unter Zwang geschieht mit nur mäßigem bis gar keinem Erfolg, dieses mit einer Contax o.ä. zu versuchen ist völlig ausgeschlossen, meine Erwartungshaltung dabei ist einfach zu hoch. Ich fotografiere jetzt seit 6 Jahren mit Minolta MD, länger als je mit einer anderen Kamera davor, solange ich nur Negative gemacht habe, war das alles noch ok, seit ich aber wieder Dias mache, denke ich immer öfter an einen Wechsel zu Contax, immerhin, ich habe dazugelernt, früher hätte ich keine 2 Wochen gezögert um zu wechseln, heute dauert das schon fast 2 Jahre. Doch, man sieht einem Dia sehr wohl an, ob es mit einem Minolta- oder einem Zeiss-Objektiv gemacht ist, wer nicht, der gehört zu der in meinen Augen glücklichen Gruppe derer, denen das nicht so wichtig ist oder die es gar nicht sehen, weil sie auf andere Dinge achten bzw Wert legen, da wollte ich auch hin, aber es ist zu tief in mir drin.
Ich habe aber auch keine Absicht, künstlerisch hochwertige Fotos zu erstellen, ich fotografiere Eisenbahnen bzw alte Bahnanlagen, ich lege keinen Wert darauf, daß andere meine Fotos gut finden, im künstlerischen Sinne werden sie fast alle schlecht sein, damit kann ich sehr gut leben, im Gegensatz dazu, wenn ich selbst etwas daran auszusetzen habe, und sei es nur die Randschärfe.
Ich habe mir wohl so einige "gute Fotos" angesehen, kann auch die Absicht und die Arbeit erkennen, die darin stecken, aber mich persönlich berühren sie nicht, deswegen betrachte ich mich für das Hobby Fotografieren im eigentlichen Sinne als ungeeignet.
Nun mag so mancher denken, das kann doch gar keinen Spaß machen, da würde ich lieber alles verkaufen und gar nicht mehr fotografieren. Stimmt, Spaß macht es wirklich oftmals nicht, verkaufen und nicht mehr fotografieren, auch das habe ich leider schon hinter mir, vor 8 Jahren habe ich unter diesem Hintergrund eine Contax RTSIII mit einer kompletten, hochwertigen Objektivreihe verkauft, ebenfalls ohne Erfolg.
Wieder wird so mancher denken, der ist ein Fall für den Psychiater, wird wohl so sein, aber es ist ja nicht so, daß ich meine Fehler nicht kenne, ich bekomme es einfach nicht auf die Reihe, das im Inneren umzusetzen.
Ich beneide alle diejenigen, die sich ihre Bilder vorbehaltlos ansehen können, sich am Bildinhalt und den damit verbundenen Erinnerungen erfreuen können, Fotos als das betrachten können, wozu sie da sind, als Erinnerungsstütze (ich klammere jetzt mal die künstlerischen Fotos bewußt aus), auch wenn deren Fotos bisweilen wirklich schlecht sind, aber das sind die glücklicheren Menschen. Ich gehöre leider ziemlich fest zu den Stufen 1 und 2.

MfG

Manni


Manni-Z.

RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#13 von Itscha , 02.10.2008 12:18

ZITAt (Manni-Z. @ 2008-10-02, 10:58) Hallo
Nun, dann oute ich mich mal, ich bin eigentlich Stufe 1 und 2, ohne den Zusatz reich.[/quote]
Find ich mutig, nachdem der Urheber in diesem Fall Stufe 1 nicht unbedingt positiv besetzt hat. Meine Hochachtung.
ZITATIch habe aber auch keine Absicht, künstlerisch hochwertige Fotos zu erstellen, ich fotografiere Eisenbahnen bzw alte Bahnanlagen, ich lege keinen Wert darauf, daß andere meine Fotos gut finden, im künstlerischen Sinne werden sie fast alle schlecht sein, damit kann ich sehr gut leben, im Gegensatz dazu, wenn ich selbst etwas daran auszusetzen habe, und sei es nur die Randschärfe.[/quote]

Ich verstehe das so, dass Du eigentlich nicht so richtig froh bist mit deiner "Manie" die Ausrüstung stetig zu optimieren. Was ich nicht verstehe, ist deine Auffassung von "künstlerischen" Fotos. Nach meiner Auffassung kann man doch auch von Eisenbahnen bzw. alte Bahnanlagen Fotos machen, die weit über reine Dokumentation hinausgehen. Wo die Grenze zur Kunst liegt, dürfte eh nicht allgemeingültig zu klären sein.
Du setzt dich kritisch mit deiner Art des Umgangs mit der Ausrüstung auseinander. Wenn Du genauso kritisch mit deinen Fotos umgehst, können die so schlecht nicht sein. Kunst oder nicht? Ist doch geschenkt. Und in dem Moment, wo du dich kritisch mit dem Inhalt und der Gestaltung deiner Fotos auseinander setzt, darfst Du natürlich auch peinlich auf Qualität achten. Ich würde das nicht so negativ sehen.

Spaß machen sollte es vor allem.
ZITATStimmt, Spaß macht es wirklich oftmals nicht, verkaufen und nicht mehr fotografieren, auch das habe ich leider schon hinter mir, vor 8 Jahren habe ich unter diesem Hintergrund eine Contax RTSIII mit einer kompletten, hochwertigen Objektivreihe verkauft, ebenfalls ohne Erfolg.[/quote]
Das finde ich allerdings wirklich bedenklich. Wenn's zwanghaft wird, was aber nur jemand beurteilen kann, der dich gut kennt (also ich sicherlich nicht), solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


Gruß,

Itscha

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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#14 von Manni-Z. ( gelöscht ) , 02.10.2008 12:51

ZITAt (Itscha @ 2008-10-02, 12:18) Ich verstehe das so, dass Du eigentlich nicht so richtig froh bist mit deiner "Manie" die Ausrüstung stetig zu optimieren. Was ich nicht verstehe, ist deine Auffassung von "künstlerischen" Fotos. Nach meiner Auffassung kann man doch auch von Eisenbahnen bzw. alte Bahnanlagen Fotos machen, die weit über reine Dokumentation hinausgehen. Wo die Grenze zur Kunst liegt, dürfte eh nicht allgemeingültig zu klären sein.
Du setzt dich kritisch mit deiner Art des Umgangs mit der Ausrüstung auseinander. Wenn Du genauso kritisch mit deinen Fotos umgehst, können die so schlecht nicht sein. Kunst oder nicht? Ist doch geschenkt. Und in dem Moment, wo du dich kritisch mit dem Inhalt und der Gestaltung deiner Fotos auseinander setzt, darfst Du natürlich auch peinlich auf Qualität achten. Ich würde das nicht so negativ sehen
Das finde ich allerdings wirklich bedenklich. Wenn's zwanghaft wird, was aber nur jemand beurteilen kann, der dich gut kennt (also ich sicherlich nicht), solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.[/quote]

Natürlich bin ich darüber in keinster Weise begeistert, was meinen Technikwahn angeht, gut, es ist schon besser geworden, während ich früher Gründe gesucht habe, um wechseln zu können, suche ich jetzt auch immerhin welche, um bei dem vorhandenen System zu bleiben.
Ich möchte aber nur dokumentieren, von daher mache ich keine künstlerisch wertvolle Fotos, technisch mögen sie gut sein.
Gerade das peinlich genaue Achten auf Qualität ist es ja, was mich unzufrieden macht, genau davon muß ich weg, habe ich aber z.B. eine Contax, geht das nicht, ich erwarte einfach zuviel davon (technisch), habe ich eine Minolta, finde ich immer etwas daran, wo ich aus eigener Erfahrung weiß, eine Contax könnte das besser. Für mich gibt es zwei Wege, welchen ich davon jetzt einschlage, weiß ich noch nicht, entweder ich schaffe es, mit meiner jetzigen Ausrüstung auch innerlich und nicht nur gezwungenermaßen zufrieden zu sein, oder ich kaufe mir wieder eine Contax, aber auch da werde ich, zwar wesentlich seltener als mit einer Minolta, irgendwann etwas auszusetzen haben, die Erwartungshaltung ist einfach höher, dementsprechend die Bereitschaft zu Kompromissen geringer.
Professionelle Hilfe? Das Geld dazu habe ich nicht, außerdem weiß ich ja um meine Fehler und weiß auch genau, wie ich damit umgehen müßte, ich arbeite ja auch daran und so einiges ist schon besser geworden. Die gesamte Geschichte meines Fotografie- und Technikwahns umfaßt einschließlich einiger Bemerkungen zu privaten Lebensumständen ca 45 Seiten, diese lese ich mir immer wieder durch, ich arbeite daran!
Ich kann dabei auch nicht zu sehr ins Detail gehen, denn dazu würden dann sehr private Dinge gehören um das verständlich zu machen.

MfG

Manni


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RE: Die 7 Stufen des Fotografen…

#15 von mm1330 , 02.10.2008 13:01

Jo, ist ganz lustig und teilweise zutreffend.
Allerdings fehlt meiner Ansicht nach einer der am weitesten verbreiteten Typen:
Von der Bildabsicht noch am ehesten "Knipser", er fotografiert zwar oft (aber nicht ausschließlich) für Erinnerungen, das aber mit einem gewissen Anspruch an die Qualität seiner Bilder. Deshalb hat er sich auch im Laufe der Jahre von der Kompaktkamera über die erste analoge SLR bis zur DSLR einiges an Equipment angeschafft, ohne jedoch Sammler oder Technikfetischist zu sein. Er ist je nach finanziellen Möglichkeiten glücklich mit Mittelklasse bis Semiprofimodellen, braucht und will auch nicht mehr. Er lernt dazu, erweitert seine Möglichkeiten, überlegt sich den Kauf neuen Equipments gründlich und freut sich, wenn seine Bilder besser werden, wobei er weder den Anspruch eines Künstlers noch Profiambitionen hat. Er fotografiert schon lange (seit Kindheit oder früher Jugend), es macht ihm einfach Spaß und er freut sich, wenn andere seine Bilder gut finden, weil sie einen Tick besser sind, als die des Durchschnittsknipsers.
In der Regel tritt er nicht in Internetforen in Erscheinung, da er dort auf Typ 1 und 2 trifft, mit denen er nicht viel anfangen kann - und umgekehrt.

Gruß, Kai


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