da sich Herr Breuer von Fa. Grah in der Lage sieht, das Makro zu reparieren, sofern er das benötigte Ersatzteil bekommt, darf man bei ihm wohl ebensolches Geschick voraussetzen, oder? Ihm fehlt auch das entsprechende Manual.
Habe schon einiges bei Grah reparieren lassen, mit bis auf wenigen Ausnahmen guten Erfahrungen.
So wie ich es in der Vergangenheit mal verstanden habe, kittet Grah grundsätzlich keine Linsenelemente.
Offenbar hat man mit derartigen Reparaturen keine guten Erfahrungen gemacht. Meine Vermutung: Da man heute nicht mehr mit Kanadabalsam (wieder lösbar), sondern mit UV aushärtenden nicht mehr lösbaren optischen Klebern arbeitet, sind Fehler bei der Verkittung in der Regel nicht mehr korrigierbar. Ein so angesäuerter Kunde kommt wahrscheinlich nie mehr wieder.
Ich finde es daher ehrlicher, wenn ein Betrieb sagt, dass er so eine Arbeit nicht ausführen kann.
Da bei einem Makro-Objektiv hohe Ansprüche an die Abbildungsqualität gestellt werden, ist eine Verkittung von Linsenelementen evtl. eine besonders heikle Sache.
QUOTE (Conny1 @ 2012-09-05, 15:37) Runtime besitzt das Manual definitiv nicht. Das Minolta 200/4.0 wurde dort nie repariert. Geissler besitzt es angeblich nicht. Dort habe ich nicht selbst angerufen.[/quote]
Habe gerade von Geissler auch die definitve Aussage bekommen dass sie das 200 Makro nicht reparieren können.
ZITAT(nonova @ 2012-09-06, 12:13) ZITAT(Conny1 @ 2012-09-05, 15:37) Runtime besitzt das Manual definitiv nicht. Das Minolta 200/4.0 wurde dort nie repariert. Geissler besitzt es angeblich nicht. Dort habe ich nicht selbst angerufen.[/quote]
Habe gerade von Geissler auch die definitve Aussage bekommen dass sie das 200 Makro nicht reparieren können. [/quote]
Falls der springende Punkt (sic) die Epoxid-Verkittung eines Glaselementes ist (sorry, ich hab die Diskussionen nicht im Detail verfolgt), so könnte Henry Scherer / Zeisscamera die richtige Adresse sein. Sein Grundsatzartikel zu beschädigten Zeiss-Verkittungen (Kanadabalsam ebenso wie Epoxid) ist äusserst lesenswert; für dieses Thema hier einfach runterscrollen bis "Epoxy and Balsam Cemented Lens Separation Repair".
Henry Scherer hat mir letztes Jahr eine stark beschädigte, aber wertvolle Contax III (mit einem sehr seltenen, zivilen Sonnar 1.5/5cm aus der Kriegszeit) äusserst liebevoll restauriert. Der umfangreiche Mailkontakt hat exzellent funktioniert und war von sehr hohem Fachwissen geprägt. In der Zwischenzeit habe ich ihn aber mehrmals erfolglos zu kontaktieren versucht; ich hoffe sehr, dass er "nur" zuviel Arbeit hat und nicht etwa erkrankt ist ...
Eine Lösung, an die ihr sicher schon gedacht habt: Vielleicht läuft euch ein defektes Objektiv bei Ebay über den Weg, dass man als Ersatzteillager verwenden kann? Möglicherweise lohnt diesbezüglich auch eine Anfrage in den Foren?
Gruß, Thomas
------------------------------------------------ Sorry, ich übe noch!
Bei den historischen Objektiven ist alles in Metalltuben gefasst, so dass die De- und Remontage von Linsengruppen möglich ist.
Nun ist das 200er AF-Makro ein recht modernes Objektiv. Vermutlich stecken die verkitteten Linsen in einem Kunststofftubus, wobei eine Demontagefähigkeit zerstörungsfrei nicht gegeben ist.
Vielleicht traut sich deswegen da keiner ran.
Ich hatte unlängst mein MD 135mm (2,8) auseinandergeschraubt, weil die Hinterlinsengruppe von der Innenseite her verschmutzt war. Hier handelt es sich auch um einen Kunststofftubus. Ist ne ziemlich fragile Angelegenheit. Bereits das ungleichmäßige Anziehen der drei Befestigungsschrauben kann wegen des großen Abstandes vom Befestigungsflansch zur Linsengruppe eine Dezentrierung zur Folge haben. Da auch noch die Linsen rauszuholen und wieder einzusetzen halte ich für so gut wie unmöglich.
Dieses ganze Plastikzeugs ist im Hinblick auf Reparaturfreundlichkeit ein arges Ärgernis.
ZITAT(Minomanu @ 2012-09-07, 9:03) ... Nun ist das 200er AF-Makro ein recht modernes Objektiv. Vermutlich stecken die verkitteten Linsen in einem Kunststofftubus, wobei eine Demontagefähigkeit zerstörungsfrei nicht gegeben ist.
Vielleicht traut sich deswegen da keiner ran. ...[/quote]
Nun, irgendwann bleiben einfach nur noch zwei Lösungen:
1) Abschreiben und als Ersatzteilspender auf ebay verkaufen 2) Die aussichtsreichsten (Teil-)lösungen kombinieren und mit der Arbeit beginnen
Der Weg 2) könnte in etwa so aussehen:
a) Abklären: Wer zerlegt mir das Objektiv fachgerecht (wenn möglich lokal, dh in Deutschland) und schaut, ob sich die Linsengruppe ausbauen lässt? b) Abklären: reagiert Henry Scherer auf Anfragen (evtl. telefonisch)? Kann er die angelieferte Linsengruppe neu kitten? c) Abklären: Wer kann das Objektiv wieder zusammenbauen, zentrieren und testen?
Falls man für alle drei Schritte eine Lösung findet => Arbeit starten; sonst weiter zu Lösung 1)
Nun ist das 200er AF-Makro ein recht modernes Objektiv. Vermutlich stecken die verkitteten Linsen in einem Kunststofftubus, wobei eine Demontagefähigkeit zerstörungsfrei nicht gegeben ist.
(...)[/quote]
Sollte das der Fall bei dem Makro sein, bedeutete das, dass die benötigte Linsengruppe als Modul in einem Kunststofftubus geliefert würde/werden müsste. Ansonsten machte die Aussage von Herrn Breuer, den ich für sehr seriös halte, keinen Sinn, das Objektiv reparieren und justieren zu können, wenn ihm die benötigte Linsengruppe zur Verfügung gestellt wird.
@ThomasD An ein defektes 200/4.0 zu einem vernünftigen Preis (außer dem hier erwähnten ;-)) zu gelangen, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Danke dennoch für die Anregung!
Nun ist das 200er AF-Makro ein recht modernes Objektiv. Vermutlich stecken die verkitteten Linsen in einem Kunststofftubus, wobei eine Demontagefähigkeit zerstörungsfrei nicht gegeben ist.
(...)[/quote]
Sollte das der Fall bei dem Makro sein, bedeutete das, dass die benötigte Linsengruppe als Modul in einem Kunststofftubus geliefert würde/werden müsste. [/quote] Es ist müssig, darüber zu spekulieren, ob die fragliche Linsengruppe in Kunststoff oder in Metall gefasst ist. In den späten 1990er Jahren war bei hochwertigen Objektiven beides zu finden. Um welche Gruppe handelt es sich denn?
ZITAT(Conny1 @ 2012-09-07, 10:11) Ansonsten machte die Aussage von Herrn Breuer, den ich für sehr seriös halte, keinen Sinn, das Objektiv reparieren und justieren zu können, wenn ihm die benötigte Linsengruppe zur Verfügung gestellt wird.[/quote] Weiss Herr Breuer, dass gewisse Spezialisten selbst Epoxy-verkittete Linsengruppen trennen und neu verkitten können? Das ist im "üblichen" Reparatur-/Servicegeschäft sicher nicht vorgesehen - vielleicht beruht seine Aussage einfach auf der (falschen) Annahme, dass ein Kittfehler irreparabel sei??
Aber eigentlich müsste er ja wissen, wie die fragliche Gruppe gefasst ist und ob man die Linsengruppe aus der Fassung "befreien" könnte
Herrn Breuer ist natürlich bekannt, dass es prinzipiell möglich ist, Linsengruppen, bei denen fest aushärtende 2K-Kleber ( wie z.B. Epoxy) verwendet wurden, zu reparieren, respektive zu trennen und neu zu verkleben. Solche Reparaturen werden aber bei Grah nicht durchgeführt. Sicherlich auch deshalb, weil Fa. Grah das Risiko der Beschädigung der Linsen während der Reparatur scheut. Das gilt vermutlich auch für die anderen hier genannten Firmen.
Die Linsengruppe befindet sich in einer Metallfassung. Es handelt sich um die dritte Linsengruppe von vorn, siehe Beitrag #25.
Eine grundsätzliche Anmerkung zum Thema. Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe, bin ich nur Vermittler in der Sache. Daher werde ich zwar Deinen Hinweis auf Scherer weitergeben, mich aber aus Zeitgründen nicht mehr selbst um den Kontakt bemühen. Ich warte jetzt noch auf eine hoffentlich positive Antwort aus USA bzgl. der Artikelnummer der Linsengruppe. Dann sind erst einmal andere Personen gefragt, bevor ich das belgische Dyxum Mitglied wegen einer eventuellen Reparatur bei Grah anschreibe, sofern es nicht schon den Reparaturerfolg bei Scherer gesucht hat.
Aus meiner Sicht dient dieser Thread seit einigen Beiträgen primär der Informationsvermittlung, welche Möglichkeiten der Reparatur von alten Minolta G- Objektiven es noch in Europa gibt.