Forum Übersicht - A-Bajonett-Objektive » Rutschender Fokusring: Minolta AF Macro 4/200+TC?

Hallo zusammen,

durch glückliche Fügung bin ich vor kurzem an die beiden Telekonverter für das AF-System zu einem sehr guten Preis gekommen. Die standen schon länger auf meiner Wunschliste, aber es gab immer Wichtigeres.

Bei den Tests ist mir aufgefallen, daß die beiden Konverter sich zwar problemlos auch am Minolta AF Apo Tele Macro 4/200mm G montieren lassen, daß aber eine manuelle Fokussierung nur eingeschränkt möglich ist - und das, obwohl der AF mit diesen Konvertern ja automatisch deaktiviert wird. Insbesondere in Verbindung mit dem SAL-14TC rutscht der Fokusring sehr leicht durch, wenn man manuell fokussieren möchte. Das passiert sogar schon, wenn die Kombination noch gar nicht an der Kamera montiert ist. Vermeiden läßt sich das nur, wenn man den Fokusring ganz behutsam dreht, so daß es schon fast nicht mehr praxistauglich ist. Mit dem SAL-20TC ist das Problem nicht so ausgeprägt, was an der anderen Getriebeübersetzung liegen dürfte.

Dieses Durchrutschen des Fokusrings beim AF Apo Tele Macro 4/200mm G ist mir auch schon früher negativ aufgefallen; man konnte den Fokusring über die Begrenzung der Entfernungseinstellung hinaus drehen, ohne daß ein wirklich starker Widerstand spürbar wurde - von einem harten Endanschlag, wie ich das eigentlich bevorzuge, ganz zu schweigen. Ich habe das auf den damals neuartigen Auto-Clutch-Mechanismus mit Rutschkupplung zurückgeführt. Eine Sorge, daß sich das im Laufe der Zeit verschlimmern könnte, war zwar immer im Hinterkopf, aber effektiv hat sich das Verhalten nicht verändert, seit ich das Objektiv vor einigen Jahren gebraucht erworben hatte - und solange es ohne Telekonverter verwendet wird, erwächst dieses Verhalten auch nicht zum Problem.

Nun interessieren mich Eure Erfahrungen mit dieser Rutschkupplung beim Minolta AF Apo Tele Macro 4/200mm G und speziell die Frage, ob auch bei Euch die manuelle Fokussierung mit angeflanschtem Telekonverter nur schwierig möglich ist.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=289920
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=344618

Michael Hohner beschreibt dieses Problem auch in seinem Erfahrungsbericht:

http://www.mhohner.de/sony-minolta/macro200.php
ZITATThe lens was obviously designed to be used with the Minolta APO TCs. The rear opening of the lens is wide and deep enough to take the APO TCs. However, AF is deactivated when you use the TCs, even though the effective aperture of f/5.6 with the 1.4x TC is wide enough for the AF system. On the Dynax 7, the camera even automatically de-couples the AF gearing so that you don't have to switch to MF manually.
[...]
Minolta has introduced a few new features with this lens that were later used in D lenses and SSM lenses. For example, the 200/4 Macro was the first lens to feature the new focus ring design. It is only loosely coupled with the internal focus barrel. When you switch the camera to AF mode, the external focus ring does not rotate when the internal focus barrel is moving. This allows for a wide focus ring in the middle of the lens. In AF mode you can hold the lens at the focus ring without blocking the AF mechanism. The previous APO telephoto lenses solved this problem with a sliding cover for the focus ring. This cover is no longer required with the new design. Other lenses had a narrower focus ring closer to the front of the lens. Most D lenses released after the 200 Macro feature the new focus ring.
[...]
The new focus ring design works well. However, when you combine the lens with a TC and extra extension, the gearing may become so stiff that the focus ring tends to slip instead of moving the focus barrel. You have to turn the focus ring slowly to actually move the internal focus barrel. I have tried using the special MF mode of the Dynax 7, but it doesn't help much. I didn't have the opportunity to compare the performance with the focus ring of later lenses, so I can't say if Minolta has fine-tuned this design.[/quote]
Mit dem "spezial MF mode" der Dynax 7 meint er den "Smooth MF Mode", bei dem die Dynax 7 im MF-Modus nicht nur den AF-Motor selbst abkoppelt, sondern auch das Getriebe, an dem der kamerainterne Drehencoder sitzt. Dadurch wird die Fokussierung im MF-Modus objektivseitig wieder so leicht, wie mit früheren Gehäusen, die immer komplett abkuppelten, aber ohne den auch im MF-Betrieb mitdrehenden Drehencoder kann die Kamera nur mit Objektiven mit eingebauten Entfernungsencodern auf genaue Entfernungsangaben für Mehrfeldmessung (und ADI) zurückgreifen. Diese Wahlmöglichkeit gab es nur bei der Dynax 7 und Dynax 7D. Siehe auch:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=25182
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=272567
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=255016

Einen Nachfolger des Minolta AF Macro 4/200mm G gibt es ja noch nicht, und weder das AF Macro 2,8/50mm (D) (bzw. SAL-50M28) noch das AF Macro 2,8/100mm (D) (bzw. SAL-100M28) lassen sich am Telekonverter betreiben, aber zumindest in Verbindung mit AF-Zwischenringen ist mir damit noch nichts negativ aufgefallen. Die Rutschkupplungen arbeiten bei diesen Objektiven auch wesentlich strammer als beim AF Apo Tele Macro 4/200mm G.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAt (matthiaspaul @ 2012-05-29, 11:55) Nun interessieren mich Eure Erfahrungen mit dieser Rutschkupplung beim Minolta AF Apo Tele Macro 4/200mm G und speziell die Frage, ob auch bei Euch die manuelle Fokussierung mit angeflanschtem Telekonverter nur schwierig möglich ist.[/quote]
Bei meinem Exemplar ist das Verhalten beim Fokussieren mit und ohne Sony SAL14TC völlig identisch. Leichtgängikeit bzw. Kraft zur Bedienung des Fokusrings ist in beiden Fällen gleichbleibend.

mfg / jolini