RE: Minolta XE-1 defekt?

#1 von sir_lancelot , 15.10.2011 22:44

Hallo zusammen

Es freut mich endlich hier zu sein. Ich hoffe, ich bin mit meinem Post in der richtigen Rubrik!
Ich wollte mich schon lange anmelden, da ich mit Begeisterung analog mit alten Minolta-Kameras fotografiere.
Ich habe heute eine Minolta XE-1 von meinem Onkel geschenkt bekommen.

Als ich die neue Kamera trocken testen wollte, fiel mir auf, dass meine XE-1 ab ca. ASA 125 der Belichtungsmesser einfach voll ausschlägt, und keine verlässliche Angabe mehr macht.
Alle Zeiten darunter brachten realistische Angaben, alle über ASA 125 schoss der Zeiger einfach an die Decke. Die Batterien sind neu, das Gerät in recht gutem Zustand.
Das Wählrad steht bei der letzten funktionierenden Asa-Zahl "zufällig" genau in der Mitte der Skala zwischen ASA 12 und 3200.
Der Belichtungsmesser reagiert unter ASA-125 auf die Blendeneinstellung, darüber nicht mehr.
Ich habe bereits wie in einem anderen Beitrag hier im Forum beschrieben die Rückziehkurbel demontiert, und die darunterliegenden Teile gereinigt und mit einem trockenen Pinsel vom Staub befreit.
Trotzdem konnte ich das Problem nicht beheben.

Hat jemand von Euch evtl. eine Idee, oder ein neuer Lösungsansatz für mein Problem?
Ich würde diese schöne Kamera gerne nutzen und wundere mich, warum meine viel billigere XG-2 so gut funktioniert, und die viel robustere XE-1 herumspinnt...

Danke für Eure Hilfe, es grüsst ein Neuling

Jeremy


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#2 von toomuchpix ( gelöscht ) , 15.10.2011 22:49

Diesen Effekt zeigt meine älteste XE auch, liegt vermutlich an einem Haarriss im Poti der ASAEinstellung. Ich hab mich damit abgefunden und nehm sie halt einfach für niedrigempfindliche Filme.

Auch Panzer können kaputt gehen :-(


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#3 von sir_lancelot , 15.10.2011 23:39

wo und wie kommt man an diesen Poti?
Muss ich da die Bodenplatte demontieren?


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#4 von opelgt , 16.10.2011 00:20

Die XE hat nun schon über 35 Jahre auf dem Buckel. Gerade wenn die Kameras längere Zeit nicht genutzt werden, machen die Potentiometer
aufgrund von Oxidation manchmal Ärger.

Ich würde mich hinsetzen und fünf Minuten am ASA Rad drehen


 
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RE: Minolta XE-1 defekt?

#5 von sir_lancelot , 16.10.2011 10:10

Hallo, danke für den Tipp.
Habe das ASA-Rad mal ca. 5min herumgedreht.
Leider keine Verbesserung.
Dann habe ich die Kurbel nocheinmal abgeschraubt, und die linke Gehäuseabdeckung demontiert.
Ist der Poti die goldgelb-glänzende Scheibe unter der Abdeckung?
Die Scheibe glänzt eigentlich wunderbar schön, keine Oxidationen, aber ein paar kleine Kratzer sind sichtbar...
Kommt die milchig weisse Kunststoff-Rosette unter die Metallverschalung, oder obendrauf?

Danke für Eure Hilfe

Gruß Jeremy

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RE: Minolta XE-1 defekt?

#6 von monilta , 16.10.2011 12:11

Hallo Jeremy,

die Potis müssten eigentlich unter der Abdeckung für den Prismendom liegen. Schau Dir mal folgende Seite an: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=251829

Dort sind wiederum einige Fotos, klicke bitte folgendes an: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?act=at...ost&id=6343 Hier siehst Du nun eine Menge Schlitzschrauben. Das dürften auch Potentiometer sein. Die neigen schon einmal zur Verschmutzung. Bei meiner XE-5 war es jedenfalls so. Obwohl, da sah es etwas anders aus unterm Prismendom. Nicht ganz so viel Verdrahtungen.
Sollten diese Schrauben und das Drumherum verschmutzt sein, kann man dies mit einem Wattestäbchen und einer Alkohollösung versuchen, zu reinigen. Dabei bitte darauf achten, die Schrauben nicht zu verstellen (Potis?). Meiner XE-5 hat es jedenfalls wieder auf die Sprünge geholfen. Sollte ich jetzt jedoch völlig daneben liegen, was die Potis angeht, bitte ich um jemanden Sachkundigen, der dies richtig stellen kann. Sicher kann es auch zu Oxidation unter dem ASA-Rad kommen. Damit jedoch habe ich noch keine Erfahrungen sammeln können.

Es grüßt
Michael


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#7 von sir_lancelot , 16.10.2011 14:31

Danke Michael
so....ich habe das Ding mal geöffnet....innen war das Teil pieksauber.
Kurz mit dem Wattestäbchen rotiert, leider keine Veränderung.
Ich glaube, das Problem liegt beim Bild 1 beim verkratzten Poti...ob man den wohl austauschen kann?

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RE: Minolta XE-1 defekt?

#8 von sven_hiller , 16.10.2011 14:45

Die Verschmutzungen, welche zum Fehlverhalten des Blendensimulators (siehe Foto sir_lancelot) oder der Drehpotis auf der Platine über dem Prisma führen, müssen nichtmal sichtbar sein und "wirken" trotzdem.
Hatte seinerzeitn ähnliche Probleme und habe die Oberfläche mit Lösungsdmittel behandelt. Nachdem dieses vollständig verdunstet war, ging es wieder. Bis heute keine Fehlfunktion.

Schau mal hier -> http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=19361

Deine Frage bezüglich der weissen Kunststoff-Rosette und der Metallverschalung habe ich nicht ganz verstanden. Auf Deinem Foto fehlt auch ein kleiner "Metallnippel" am dem hellen Plastikteil.

Gruß Sven

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RE: Minolta XE-1 defekt?

#9 von J.L. , 16.10.2011 15:10

Reinigung mit einem trockenen Wattestäbchen bringt nix. Wo ist denn da der Reinigungseffekt?
Nimm mal Kontaktspray (vom Elektronikhadel, "Kontakt 60". Mit dem Zeug kriegst Du auch die Reste ausgelaufener Batterien sauber und kannst verbarzte Gehäuse reinigen. Es ist nicht auf elektrische Kontakte beschränkt. Sogar Kunststoff kriegt man damit sauber. Damit kann man nix kaputtmachen.

Wenn es wirklich nur ein Punkt in der Mitte ist (125 ASA), wo der Poti schlechten Kontakt hat, darüber und darunter aber alles ok ist, dann ist die Schleifbahn (ist ja eine Drahtbahn) des Poti eigentlich auch ok. Vermutlich ist dann nur exakt an dem Punkt 125ASA etwas verdreckt/oxidiert. Vielleicht weil die Schleifkontakte über viele Jahre genau an der Stelle berührt haben, und dann etwas Luftfeuchtigkeit hier ihr übriges getan haben. Kriegt man aber wieder hin.

Die XE-1 ist es aber wert, in Ordnung gebracht zu werden. Hab selbst dreie davon in Gebrauch. Eine in schwarz.
Falls nix hilft: Vielleicht hab ich noch eine ausgeschlachtete XE1 im Keller, wo ich das betreffende Ersatzteil demontieren könnte. Ich werd mich zu diesem Fall nochmal melden.

Gruß,
Jochen

EDIT:
Ok, ich glaub ich hab in Deinem ersten Beitrag etwas überlesen. Hab gedacht, daß nur exakt bei 125 die Funktion aussetzt. Aber Du hast ja geschrieben "über 125".
Ich denke, das Poti ist Schrott. Es scheint im beschriebenen Fall in der Mitte eine Unterbrechung zu haben.
An den kleinen Potis über dem Prisma liegt es definitiv nicht.

Gruß,
Jochen


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#10 von sir_lancelot , 16.10.2011 15:46

So, nachdem ich die Links studiert habe, bin ich wieder etwas schlauer.
Kleine Kratzer auf der goldigen Scheibe (ist doch der Poti, oder? ) scheinen kein Einfluss auf mein Belichtungsmesserproblem zu sein. Beim anderen Poti im anderen Beitrag waren die auch zu sehen
@Sven, welche Teile muss ich reinigen?
Foto1 oder eher Foto2?

Wäre toll, wenn ich das Gerät wieder zu laufen brächte.
Klar, jetzt würde die Kamera mit Ilford 125 geradenoch laufen, aber ich will eine vollfunktionierende Kamera ohne Manko's.
Und vorallem finde ich die XE-1 rein optisch en geiles Gerät...


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#11 von J.L. , 16.10.2011 16:31

Foto 1 mußt Du reinigen. Dies ist der Schleifer, der sich abhängig von der Filmempfindlichkeitseinstellung mitbewegt wird.
Foto 2 hat keinen ASA-Einstellungs-abhängigen Einfluß. Außerdem ist es nicht sinnvoll, hier diese kleinen Potis zu verstellen.

Zur Reinigung hab ich Dir ja einen Tip gegeben.

Gruß,
Jochen


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#12 von J.L. , 16.10.2011 16:41

Hallo Jeremy,

Hab in meiner Minolta-Zerlegungskiste noch was gefunden: Das linke Poti, komplett eingebaut mit Schleifer, nicht zerkratzt.

Wenn Du mir irgendwie Deine Adreßdaten zukommen läßt, kann ich Dir das Teil zuschicken.

Gruß,
Jochen


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#13 von sir_lancelot , 18.10.2011 12:52

Danke Jochen
Habe dir eine PM geschickt....


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RE: Minolta XE-1 defekt?

#14 von J.L. , 24.10.2011 20:59

Hallo Jeremy,

hast Du mittlerweile versucht, das Ersatzpoti einzubauen?
Ansonsten hier dier Ablauf des vorausgegangenen AUSBAUS des Potis (also umgekehrte Reihenfolge):

So sieht es aus, wenn die obere Abdeckung ab ist. Off-topic ist, daß diese Kamera hier wirklich verhunzt aussieht. Es war ein Wasserschaden (verrosteter Verschluß, ich hab sie nur als Ersatzteillager und Bastel-Übungsstück benutzt.
[attachment=10331:01_DSC05239_quad.jpg]

Die schwarze Abdeckung des Potis ist mit drei schwarzen Schrauben gesichert und kann leicht nach oben abgenommen werden. Danach liegt eine Kupfer-Unterlegscheibe frei und der weiße bewegliche Schleifkontakt kann ebenfalls abgenommen werden.
[attachment=10332:02_DSC05241_quad.jpg]

Dies zeigt die Unterseite des weißen Schleifkontakts.
[attachment=10333:03_DSC05242_quad.jpg]

Anschließend können die zwei silbernen Schrauben, womit die metallene Poti-Grundplatte befestigt ist, abgeschraubt werden, und diese Poti-Schleifbahn entfernt werden. An einer der Schrauben hängt noch eine Kabelfestklemmöse dran, die vorher aufgebogen werden muß.
[attachment=10334:04_DSC05247_bearb.jpg]

Wenn die Schleifbahn abgenommen ist und nur noch an den drei Kabeln hängt (schwarz-rot-gold), erkennt man, daß dies eine zweiseitige Schleifbahn ist. Der untere Schleifer wird von einem Seilzug gezogen vom Blendenmitnehmer gezogen und stellt sich über eine Feder im Gegenuhrzeigersinn zurück.
[attachment=10335:05_DSC05249_quad.jpg]

Die Platine, auf der sich auch die Batteriekontrolleuchte befindet, kann mit zwei silbernen Schrauben entfernt werden.
Darunter ist jetzt der untere Poti-Blendenmitnehmer-Schleifkontakt zugänglich. Wie gesagt - er wird über eine Feder im Anschlag gehalten. Die Schnur wird sich sehr schnell verhuddeln wollen. Ich würde davon abraten, dies auszubauen. (Bei meinem Modell war die Blendenmitnehmerschnur sowieso schon lose, weil ich den kompletten Spiegelkasten ausgebaut hatte)
[attachment=10336:06_DSC05250_quad.jpg]

Wenn man diesen unteren schwarzen Schleifring leicht anhebt, wird er aus dem Endanschlag herausgehoben und wird von der Feder weiter im Gegenuhrzeigersinn gedrückt. Die Federspannung beträgt etwas über eine Umdrehung.
Ein Ende der Feder steht nach außen ab und läßt sich auch ganz leicht wieder in die dazugehörige untere Führung am Schleifring einrasten. Das andere Ende der Feder ist in eine Nut in der Achse, die auch die Filmkammerentriegelung enthält, eingehängt.
[attachment=10337:07_DSC05253_bearb.jpg]

Ich denke, das entscheidende wird nur der Austausch der goldenen Schleifbahn sein. Das kritische wird das anlöten der drei Kabel sein. Bei meinen Bildern sind diese gut zugänglich, aber nur weil ich deren anderes Ende schon abgezwickt hatte. Und wie gesagt - von der Seilführung und dem unteren federgespannten Schleifring würd ich als Grobmotoriker eher die Finger von lassen.
[attachment=10338:08_DSC05256_bearb.jpg]

Gruß,
Jochen

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RE: Minolta XE-1 defekt?

#15 von sir_lancelot , 17.11.2011 20:59

Geniale Beschreibung!

Habe letzte Woche ein toller Belichtungsmesser geschenkt bekommen. Momentan nutze ich die Kamera mit diesem Messgerät, das ich bequem auf den Blitzschuh aufpflanzen kann.

Dein Brief ist angekommen. Ich habe das schon mehrere Male ziemlich weit demontiert, aber ans Löten traue ich mich nicht heran, da habe ich zuwenig Übung dazu.
Noch funktioniert das Teil bis Iso 125, so soll es auch bleiben.
Ich würde das Teil nur komplett zerstören.

Ich werde die XE-1 mit deinen Ersatzteilen nach Weihnachten zum Kameramech meines Vertauens schicken, und deine Bilder verlinken, wenn das möglich ist.

Bis dahin habe ich noch eine Edixa-Flex, und eine Minolta x-700, die ich verwenden kann.

Ich trau mich einfach nicht, sorry

Liebe Grüsse

Jeremy


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