Vorgeschichte Seit Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts habe ich meine S/W-Kleinbildfilme (fast ausschließlich Pan F in Rodinal) im "Jobo-Neofin Tank" nach der Kippmethode ca. 20 Jahre lang entwickelt. Danach zu 95% nur noch Diafilme -meist Kodachrome 25 oder Velvia 50- belichtet und seit mehreren Jahren fast nur noch digital fotografiert, seit einem Jahr auch vollformatig. Da ich mir für Repro- und Makrofotografie div. Zeug von Kaiser ersteigert habe, möchte ich auf meine alten Tage erstmalig in die Mittelformatverarbeitung einsteigen, nachdem ich meine Pentacon Six auch gut 20 Jahre nicht mehr eingesetzt hatte.
Zu diesem Zweck habe ich neulich den Jobo 1520 Tank mit 2 Spiralen bei Ebay ersteigert, -allerdings ohne den Sperrclip zur sicheren Trennung von zwei 120er Filmen auf der gleichen Spule hintereinander.
Deshalb meine Frage an die (ehemaligen) Rollfilm-Entwickler unter Euch: gibt es eine alternative Möglichkeit, diesen Clip nachzubauen bzw. zu ersetzen oder kann man auf Ihn notfalls verzichten, wenn man genügend feinfühlig arbeitet. Ganz toll wäre es für mich, wenn jemand noch so ein Teil unbenutzt rumliegen hätte. Bin für jeden Hinweis dankbar Gruß, Hans-Dieter
ich selbst entwickle neuerdings auch seit ewigen Zeiten wieder - und nun auch Mittelformat.
Du schriebst, dass Du "erstmalig in die Mittelformatverarbeitung einsteigen" willst.
Aus meiner eigenen Erfahrung mit den 120er Filmen drängte sich mir sofort die Frage in den Sinn: Hast Du schon mal einen 120er Film im Dunkeln eingespult? Ich empfinde es deutlich wabbeliger und fummeliger, als einen 135er Film einzuspulen. Für meinen Teil bin ich froh, wenn ich einen 120er Streifen sauber aufgezogen habe - ich selbst würde es mir verkneifen, zwei Stück hintereinander einzufädeln.
Bitte versteh mich recht - Ich möchte Dir die Suche nach dem Clip nicht ausreden, doch vielleicht wirst Du nach Deinem ersten 120er feststellen, dass Du den Clip niemalsnienienicht einsetzen wirst... ardon:
ZITAt (digitalCat @ 2011-07-25, 3:17) ... im "Jobo-Neofin Tank" nach der Kippmethode ca. 20 Jahre lang entwickelt.[/quote] Bei dieser Entwicklungszeit empfiehlt sich aber Standentwicklung! - Mir sind ja schon abenteuerliche Zeiten mit hochverdünntem Rodinal bekannt, aber die Ergebnisse dieser Methode würden mich doch mal interessieren! ZITATgibt es eine alternative Möglichkeit, diesen Clip nachzubauen bzw. zu ersetzen oder kann man auf Ihn notfalls verzichten, wenn man genügend feinfühlig arbeitet.[/quote] Habe noch nie Clips besessen und auch nicht vermisst. Da die Filme doch relativ fest in der Spirale sitzen, ist die Gefahr des Übereinanderrutschens vernachlässigbar gering. Ich verarbeite fast immer zwei Filme in einer Dose gleichzeitig und es ist noch nie etwas schief gegangen, dabei rotiert die Dose bei mir sogar mittels CPE! Man muß lediglich darauf achten, dass der erste Film auch wirklich bis zum Spiralenende vorgeschoben wird und der zweite nur soweit, dass er gerade im Spiralenanfang verschwindet.
ZITAt (mick @ 2011-07-25, 18:24) Ich empfinde es deutlich wabbeliger und fummeliger, als einen 135er Film einzuspulen.[/quote] Hallo Mick u. Dieter,
noch ein kleiner Trick: Nachdem ich den ersten Film am Beginn so etwa einen Zentimeter in die Spirale geschoben habe, schiebe ich nicht weiter, sondern ziehe den Film die erste Spiralenwindung entlang! Danach flutscht es meistens wie von selbst weiter. Sollte es doch einmal ein wenig klemmen, hilft eigentlich immer feinfühliges hin- und herbewegen innerhalb des Spiralenfensters.
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Oftmals wird erzählt, dass es diesen Clip nicht einzeln gibt und man daher eine komlette Filmspirale für ca. 15,- € kaufen muss. Oder die Clips werden zu überhöhten Preisen als Rarität verkauft.
Aber wie gesagt geht es auch problemlos ohne den Clip. Den ersten Film bis zum Spulenkern einspulen und den zweiten Film nur so weit nachschieben bis das Filmende am Spiralenanfang liegt.
Für 120er Filme empfehle ich dir die AP Entwicklungsdose. Die Filmspule mit Kugelsperre und breiter Auflage für den Film macht das Einspulen des Films zum Kinderspiel. Ich habe die Jobo Dose diesbezüglich oft verflucht
ZITAt (opelgt @ 2011-07-25, 20:50) Für 120er Filme empfehle ich dir die AP Entwicklungsdose. Die Filmspule mit Kugelsperre und breiter Auflage für den Film macht das Einspulen des Films zum Kinderspiel. Ich habe die Jobo Dose diesbezüglich oft verflucht [/quote]
+1!
Ich habe eine AP und eine Jobo 2000 und komme auch mit ersterer besser klar, selbst bei KB.
Ich bedanke mich für die zahl- und hilfreichen sowie mitfühlenden Antworten. Da ich schon auf eine (nicht wirklich benötigte) dritte Spule mit besagtem Clip bei Ebay biete, weiss ich jetzt, wo ich ihn hinterher notfalls einzeln bestellen kann. Es beruhigt zu wissen, dass man bei der Kippentwicklung sicher gut auf das Teil verzichten kann. Ein Einspultest steht mir noch bevor. da ich zur Zeit nur einen nicht mehr benötigten Altfilm zur Verfügung habe (bei einem vor ca. 15 Jahren belichteten Diafilm, den meine Frau jetzt in einer Schublade fand, überlege ich noch, ob ich Ihn evtl. noch entwickeln lasse). Damit ist auch erklärt, warum ich mich hier als (MF-)Späteinsteiger aute, denn in meiner kurzen aktiven Phase hat sie seinerzeit sämtliche S/W- und Diafilme für mich auf ihrer längst aufgelösten Dienststelle entwickelt. Soweit ich mich erinnere, war der "Jobo Neofin Tank" seinerzeit speziell für die Kippentwickung konstruiert worden- mich ärgerte allerdings das grosse Volumen von annähernd 500 mL nur für einen einzelnen KB-Film.