RE: Revueflex SLR oder EM?

#1 von fienchen , 12.04.2011 23:17

Hallöchen,
meine Mitbewohnerin hat eine Revueflex 4004 und ich hab Fotos gesehen, die mich begeistern. Nun habe ich mich auf die Suche nach einer Revueflex für mich gemacht und hab im moment zwei in Aussicht. Einmal die Revueflex EM und die Revueflex SLR. Ich bin Laie auf dem Gebiet- suche nur eine "stinknormale und gerne günstige" analoge Spiegelreflexkamera und bin halt bei der Revueflex hängengeblieben (bin aber auch offen für weitere Vorschläge). Nun würde ich gerne wissen, was ihr von den beiden Kameras haltet und was die Unterschiede sind. Habe bereits gegoogelt, aber nicht wirklich was gefunden (was mir bei der Entscheidung weiterhelfen konnte). Über Antworten freue ich mich unendlich!
LG


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#2 von u. kulick , 13.04.2011 02:06

Ich habe so eine Zenit, aber noch nie benutzt. Die Revueflex 4004 sieht eher nach einer Kamera aus, die für den Laien Spaß machen könnte. Jenseits vom M42-Anschluss gibt es noch viele andere Optionen, die Frage ist, ob Du die Objektive mit deiner Mitbewohnerin teilen möchtest. Ansonsten ist ein altes Minolta-Schlachtross auch nicht verkehrt. Wenn es ein einfacheres Modell sein darf, vielleicht eine SRT-100X, schön robust und im Prinzip wie der Klassiker SRT-101, aber wenn es zwar auch manuell zu fokussieren aber vielseitiger sein soll, eine XD5, beide Modelle sind weniger als 35 Jahre alt. Mit Autofokus ist eine gut erhaltene Minolta Dynax 505si super eine Empfehlung für den Einstieg, da hat man gleich alle Funktionen die man so braucht, und das Modell ist erst 13 Jahre alt.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#3 von Giovanni , 13.04.2011 08:48

QUOTE (u. kulick @ 2011-04-13, 2:06) Mit Autofokus ist eine gut erhaltene Minolta Dynax 505si super eine Empfehlung für den Einstieg, da hat man gleich alle Funktionen die man so braucht, und das Modell ist erst 13 Jahre alt.[/quote]
Zum richtigen manuellen Fotografieren taugen diese AF-Plastikbüchsen m.E. nicht viel. Die Handhabung ist kaum anders als bei einer DSLR. "Mit ohne Motor" und "mit ohne AF" finde ich sehr wichtig, wenn jemand ein Kontrastprogramm zur Vollautomatik-Knipserei sucht.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#4 von Giovanni , 13.04.2011 19:07

QUOTE (fienchen @ 2011-04-12, 23:17) Hallöchen,
meine Mitbewohnerin hat eine Revueflex 4004 und ich hab Fotos gesehen, die mich begeistern. Nun habe ich mich auf die Suche nach einer Revueflex für mich gemacht und hab im moment zwei in Aussicht. Einmal die Revueflex EM und die Revueflex SLR. Ich bin Laie auf dem Gebiet- suche nur eine "stinknormale und gerne günstige" analoge Spiegelreflexkamera und bin halt bei der Revueflex hängengeblieben (bin aber auch offen für weitere Vorschläge).[/quote]
Revueflex war die Hausmarke von Foto-Quelle. Leider war das ein ziemlicher "Gemischtwarenladen", der Kameras aus unterschiedlichen Quellen verkauft hat, mal so mal so.

Bei den heutigen geringen Preisen für gebrauchte Spiegelreflexkameras würde ich dir stattdessen eine Markenkamera ans Herz legen.

Prinzipiell kämen als Marken u.a. in Frage (in alphabetischer Reihenfolge):CanonFujicaLeicaMinoltaNikonOlympusPentaxBei Kameras mit manueller Scharfstellung dürfte die Kombination eines guten Gehäuses mit mehreren guten Objektiven bei denjenigen Herstellern am günstigsten zu bekommen sein, die mittlerweile ihr Objektivsystem gewechselt haben, d.h. bei denen die alten Objektive nicht (direkt) an digitale Kameras passen.

Dies trifft zu bei Canon, Fujica, Leica (R-System), Minolta und Olympus. Pentax und Nikon haben dagegen ihr grundlegendes Objektivbajonett beibehalten, so dass alte Objektive auch noch an neue Kameras passen (natürlich trotzdem nur mit manueller Scharfstellung), was die Preise für gute Objektive teilweise (aber nicht generell) höher hält.

Zu einzelnen Modellen könnte man unendlich viel schreiben - hier wirst du sicher noch viele gute Tipps bekommen.

So viel erst mal für heute.

Johannes


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#5 von u. kulick , 13.04.2011 22:25

Hallo

QUOTE (Giovanni @ 2011-04-13, 19:07) Bei den heutigen geringen Preisen für gebrauchte Spiegelreflexkameras würde ich dir stattdessen eine Markenkamera ans Herz legen.

Prinzipiell kämen als Marken u.a. in Frage (in alphabetischer Reihenfolge):[list]
[*]Canon
[*]Fujica
[*]Leica
[*]Minolta
[*]Nikon
[*]Olympus
[*]Pentax[/quote]

Nette Empfehlungen, es können ohne weiteres auch empfohlen werden

[*]Cosina
[*]Chinon
[*]Konica
[*]Mamiya
[*]Ricoh
[*]Praktica (letzte Generation mit Prakticar-Objektiven)
[*]Yashica

Diese und die von Johannes genannten Marken bilden den Kern der moderneren MF-Kameragehäuse mit Belichtungsautomatik, also dessen was dem Anspruch "stinknormale und gerne günstige" analoge Spiegelreflexkamera entspricht, mit Ausnahme der Leica-Kameras, die selbst gebraucht hoch gehandelt werden, mit etwas Glück kommt man aber an eine bezahlbare R4 - ein passendes Objektiv dazu ist kaum unter 100 € zu finden, und wenn dann für 99€, aber diese Leica ist verwandt mit Minoltas XD7, zu der aber nur Minolta-Objektive passen, die aber billiger sind, und auch das Gehäuse ist manchmal billiger als die R4. Weiter oben hab ich schon die Billigvariante XD5 empfohlen, weil die die "stinknormale und gerne günstige" Alternative zu R4 und XD7 darstellt.

Nun ist aber garnicht definiert, ob "stinknormal und gerne günstig" nicht auch Autofokus sein darf. Und deshalb hab ich das empfohlen, was von Minoltas Einsteigerkameras mit am vielseitigsten und preisgünstigsten ist, evtl billiger als eine XD5 zum Beispiel. Keinesfalls sollte eine 505si, 500si oder 500si Super gewählt werden, sondern unbedingt die "505si Super", nur diese Empfehlung hat wert. Ungefähr in dieser Kategorie spielt die seltener erhältliche Dynax 60, die aber das jüngste Modell der analogen Dynaxe war und daher zum doppelten Preis gehandelt wird. Immerhin bietet sie dafür einen moderneren Autofokus. Zwischen den beiden liegt noch als Kompromiss das Modell Dynax 5.

Ich empfehle diese Modelle, weil sie praktisch dieselben Automatiken mitbringen wie XD5, XD7 und Leica R4, und natürlich zusätzlich, aber abschaltbar, auch Autofokus, sowie weitere Belichtungsautomatiken als auch manuelle Belichtung. Wer als Einsteiger/in gleich alle diese Optionen erkunden will, dem/der eröffnet sich das weite Feld der Möglichkeiten, die auch 1:1 beim Umstieg auf digitale Spiegelreflex zumeist verfügbar sind.

Zum Ausgleich für den günstigen Gehäusepreis der 505si Super ist oft der Preis für AF-Objektive höher, aber nicht unbedingt, vor allem, wenn man ein schönes Komplettangebot mit Objektiv findet. Da zeigt sich der Nachteil von meinem Vorschlag: Das Objektiv ist dann meistens ein Zoom-Objektiv, meist mit Abstrichen bei der Abbildungsleistung gegenüber einer Festbrennweite. Darin liegt also der Charme von einer XD5 zum Beispiel: Festbrennweiten sind dafür günstiger zu erstehen.

Oder soll es puristisch sein? Dann empfehle ich etwas ganz anderes, nämlich eine Exa. Die ist immerhin die mit Abstand billigste Kamera mit Wechselsucher-System, und wahlweise für Exakta-Bajonett oder M42-Gewinde zu haben, und automatisch ist da nichts. Der Verschluss ist ein eigenartiges DDR-Patent, das Erstellen von Fotos mit dieser Kamera also Abenteuer pur, aber da es dafür excellente Carl-Zeiss-Jena- und Meyer-Görlitz-Objektive und sogar westdeutsche Fabrikate wie Isco, Schacht usw. gibt, werden die damit gemachten Fotos durchaus schön, es kommt ja bekanntlich garnicht so sehr auf das Gehäuse an, sondern auf die Objektive und evtl. den Fotografen, wobei beim Gehäuse allerdings der Spiegel in Ordnung, die Verschlusszeiten ok und auch sonst kein Verdacht auf zweifelhaften Zustand sein sollte, bevor man sich ins Vergnügen stürzt.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#6 von Giovanni , 13.04.2011 23:52

QUOTE (u. kulick @ 2011-04-13, 22:25) Nette Empfehlungen, es können ohne weiteres auch empfohlen werden

[*]Cosina
[*]Chinon
[*]Konica
[*]Mamiya
[*]Ricoh
[*]Praktica (letzte Generation mit Prakticar-Objektiven)
[*]Yashica[/quote]
Im Prinzip auf jeden Fall. Allerdings - Cosina und Chinon sind hierzulande meist als Handelsmarken-Hersteller aufgetreten - bzw. haben sich im Hintergrund gehalten.

Cosina: wurden häufig als "Porst" angeboten. Auch Fujicas erschienen teilweise als "Porst".

Chinon: Revueflex, bei Foto Quelle verkauft, womit sich der Kreis wieder schließt.

Eine Revueflex/Chinon mit leichten Altersschwächen habe ich gerade hier herumliegen. Nichts Besonderes, würde ich sagen. Es gibt hochwertigere Kameragehäuse. Wie viele andere eher unscheinbare Hersteller benutzte Chinon übrigens das Pentax K-Bajonett, weil dieses ohne Lizenzgebühren verwendet werden durfte. Allerdings würde ich dann doch eine richtige Pentax vorziehen.

Die Fujica-Modelle (und deren baugleiche Porst-Brüder) sind dagegen so etwas wie ein Geheimtipp. Besonders die Fujinon-Objektive sind von allererster Güte und die Sucher sind teilweise außerordentlich groß. Vergrößerung 0.98 bei der AX-1 z.B. - wenn man da mit dem 50 mm-Standardobjektiv durchsieht, kann man das andere Auge ebenfalls offen lassen und man sieht im Sucher alles gleich groß wie mit dem anderen Auge direkt - eine geniales Erlebnis, das an anderen Kameras nur mit geringfügig längeren Brennweiten möglich ist und an manchen (Nikon! wegen eines Versatzes/abweichenden Winkels gar nicht ohne zu schielen. Von der technischen Ausstattung waren die Fujica-Gehäuse allerdings eher solides Mittelmaß und nicht gerade die innovativsten.

Bei allen alten Kameras sollte man darauf achten, dass deren Dichtungen über die Jahre zerfallen und ggf. die Lichtdichtheit der Gehäuse nicht mehr gewährleistet ist. Dies ist relativ leicht zu reparieren. Spannender wird's dann schon bei Schäden am Verschluss oder an der Elektrik.

Die Empfehlung der XD-5 unterstütze ich.

Allerdings hat sich mittlerweile eine Sammlerszene gerade bei Minolta gebildet, die dafür sorgt, dass einige seltenere Objektive und besonders gut erhaltene Exemplare des XD-7 Gehäuses zu meiner Meinung nach überhöhten Preisen gehandelt werden.

Was dagegen an der "505si Super" so super sein soll, würde mich schon mal interessieren. An der Plastikkiste ist doch nichts Besonderes - im Gegenteil. Billiger 0,75x-Pentaspiegelsucher, simpler 3-Feld-AF, keine Abblendtaste - und auch sonst gibt es keinen Grund, für ein gebrauchtes Gehäuse dieser Art mehr als 10 Euro auszugeben. Einschließlich Versand. Sogar die Canon EOS 300 der ersten Generation und aus der selben Klasse ist ihr in Technik und Ausstattung um Längen voraus. Das einzige Teure bei diesen Amateur-AF-Plastikwannen ist sowieso das jeweilige Objektiv, weil man es auch an den Digitalgehäusen des jeweiligen Systems benutzen kann. Solche Gehäuse gibt's dabei regelmäßig als Dreingabe, sogar in bestem Zustand.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#7 von u. kulick , 14.04.2011 01:11

QUOTE (Giovanni @ 2011-04-13, 22:52) Was dagegen an der "505si Super" so super sein soll, würde mich schon mal interessieren. An der Plastikkiste ist doch nichts Besonderes - im Gegenteil. Billiger 0,75x-Pentaspiegelsucher, simpler 3-Feld-AF, keine Abblendtaste - und auch sonst gibt es keinen Grund, für ein gebrauchtes Gehäuse dieser Art mehr als 10 Euro auszugeben. Einschließlich Versand. Sogar die Canon EOS 300 der ersten Generation und aus der selben Klasse ist ihr in Technik und Ausstattung um Längen voraus. Das einzige Teure bei diesen Amateur-AF-Plastikwannen ist sowieso das jeweilige Objektiv, weil man es auch an den Digitalgehäusen des jeweiligen Systems benutzen kann. Solche Gehäuse gibt's dabei regelmäßig als Dreingabe, sogar in bestem Zustand.[/quote]

Es ist wohl die einzige unterhalb der 600si, die wirklich super war.

http://alatest.de/meinungen/35mm-spiegelre...,18/?sid=300005 Die Testberichte weisen sie als Kamera aus, die Einsteigern zu schönen Erfolgen verhilft, und der zweite Tester bringt es auf den Punkt: "...ein gutes Pendant zu allem was Nikon bzw. Canon für Einsteiger bietet. Die Nachteile sind auch erst dann bemerkbar, wenn die Ansprüche auf den Amateur/Semiprofibereich wachsen (z.B. siehe Dynax 7). Ich habe mir jetzt die Dynax 7 angeschafft und bereue es, sie (die 505si super) verkauft zu haben, als Zweitbody und für unterwegs, oder rein aus Liebe "


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#8 von Giovanni , 14.04.2011 08:06

QUOTE (u. kulick @ 2011-04-14, 1:11) Es ist wohl die einzige unterhalb der 600si, die wirklich super war.[/quote]
Ich finde nicht, dass irgendeine AF-Minolta unterhalb der 600si Classic zu empfehlen ist. Man bekommt ja auch Letztere heute für nen Appel und ein Ei. Die 600si Classic führte das "klassische" Bedieninterface ein, das Minolta z.B. für mich überhaupt erst wieder interessant machte und dessen Einfluss bis zur Alpha 900 reicht. Wenn es denn unbedingt eine AF-Minolta sein soll (aber ich sehe kein Indiz, dass die Thread-Erstellerin auf der Suche nach einer AF-Spiegelreflex ist), wäre die 600si Classic eine gute Wahl.

QUOTE (u. kulick @ 2011-04-14, 1:11) http://alatest.de/meinungen/35mm-spiegelre...,18/?sid=300005 Die Testberichte weisen sie als Kamera aus, die Einsteigern zu schönen Erfolgen verhilft, und der zweite Tester bringt es auf den Punkt:[/quote]
Das sind keine "Testberichte", sondern "Verbrauchermeinungen". Offenbar von einer typischen Vollautomatik-Klientel. Fast jeder hängt emotional an seiner ersten (Spiegelreflex-)Kamera und wird diese loben. Ich könnte z.B. heute noch von meiner Minolta XG-1 schwärmen, obwohl es ein billiger gebautes und funktional eingeschränktes Modell war, welches damals der XD-Serie nicht das Wasser reichen konnte.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#9 von matthiaspaul , 14.04.2011 13:05

ZITAT(Giovanni @ 2011-04-14, 8:06) ZITAT(u. kulick @ 2011-04-14, 1:11) Es ist wohl die einzige unterhalb der 600si, die wirklich super war.[/quote]
Ich finde nicht, dass irgendeine AF-Minolta unterhalb der 600si Classic zu empfehlen ist. Man bekommt ja auch Letztere heute für nen Appel und ein Ei. Die 600si Classic führte das "klassische" Bedieninterface ein, das Minolta z.B. für mich überhaupt erst wieder interessant machte und dessen Einfluss bis zur Alpha 900 reicht. Wenn es denn unbedingt eine AF-Minolta sein soll (aber ich sehe kein Indiz, dass die Thread-Erstellerin auf der Suche nach einer AF-Spiegelreflex ist), wäre die 600si Classic eine gute Wahl.
[/quote]
Da pflichte ich Dir bei.

Wenn es um eine analoge Spiegelreflexkamera mit A-Bajonett geht, würde ich nur die Minolta 9000 AF, Dynax 600si Classic, Dynax 9 und Dynax 7 in die erste Wahl ziehen, erst recht, wenn es um klassische Bedienung geht. Im erweiterten Kreis käme bei mir auch noch die Minolta 7000 AF in Betracht.
Die "klassischste" Kamera darunter ist mit Sicherheit die 9000 AF, die heute für ca. 70 - 100 Euro zu haben ist (aber man muß auf dem Gebrauchtmarkt aufpassen, auch wirklich ein funktionierendes Exemplar dieses Gehäuses zu finden), danach die Dynax 9 (die aber für einen Einsteiger mit ca. 250 - 300 Euro gebraucht wohl zu teuer sein dürfte). Die Dynax 7 ist da mit 150 - 180 Euro schon deutlich günstiger zu haben und trotz klassischer Bedienung obendrein auch noch das technisch am weitesten fortgeschrittene Gehäuse. Die Dynax 600si Classic wäre meine Wahl, wenn das Gehäuse praktisch nichts kosten darf. Aber wer bei seiner Wahl auch strategisch das aktuelle Sony Alpha-System mit im Auge haben will (nicht nur für DSLRs, sondern auch für Objektive), sollte beachten, daß nur die Dynax 9 (mit SSM-Upgrade) und Dynax 7 Autofokus mit SSM-/SAM-Objektiven unterstützen - allerdings dürfte das für jemand, der sowieso manuell scharfstellen will, kein Problem sein.
Die 7000 AF ist ein grundsolides, übersichtliches Gehäuse, das man heute fast umsonst bekommt und bei dem man trotz moderner Tipptastensteuerung immer noch genau nachvollziehen kann, was die Kamera macht - keine komplexen Funktionsverknüpfungen, wie bei moderneren Gehäusen, die zwar auch einem strengen Regelwerk unterliegen, das aber insbesondere Einsteigern nicht immer sofort offensichtlich ist.
Dynax 5 und Dynax 60 würde ich normalerweise auch dem erweiterten Kreis der grundsätzlich empfehlenswerten Gehäuse zuordnen, auch wenn ich sie persönlich von ihrer Handhabbarkeit her für mich ausschließen würde. Aus meiner Sicht taugen sie aber mehr zum Knipsen, nicht für die bewußte Fotografie, um die es "fienchen" vermutlich geht. Dafür bieten sie SSM-Unterstützung, lassen keine "wichtigen" Funktionen vermissen und sind für wenig Geld (50 - 80 Euro) zu haben.

Aber da bisher nicht klar wird, ob "fienchen" einfach generell eine analoge Spiegelreflexkamera für das Kleinbildformat sucht (egal mit welchem Anschluß und ob eine Option in Richtung eines späteren Systemausbaus in Richtung DSLR dabei überhaupt interessant ist - dann kämen bei Minolta nur Gehäuse mit A-Bajonett in Frage), oder ob sie ganz bewußt einen Oldtimer mit manueller Fokussierung sucht (bei Minolta wären das die Gehäuse mit SR-Bajonett wie die schon genannten Gehäuse der SR-T-, XD- und X-Baureihen), vielleicht auch nur speziell ein Gehäuse mit M42-Anschluß (wie die Revueflex ihrer Mitbewohnerin), sollte sie sich vielleicht erstmal selbst dazu äußern, damit wir ihr diesbezüglich bessere Empfehlungen geben können.

Viele Grüße,

Matthias


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--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#10 von u. kulick , 14.04.2011 22:19

QUOTE (matthiaspaul @ 2011-04-14, 12:05)
Die 7000 AF ist ein grundsolides, übersichtliches Gehäuse, das man heute fast umsonst bekommt und bei dem man trotz moderner Tipptastensteuerung immer noch genau nachvollziehen kann, was die Kamera macht - keine komplexen Funktionsverknüpfungen, wie bei moderneren Gehäusen, die zwar auch einem strengen Regelwerk unterliegen, das aber insbesondere Einsteigern nicht immer sofort offensichtlich ist.
Dynax 5 und Dynax 60 würde ich normalerweise auch dem erweiterten Kreis der grundsätzlich empfehlenswerten Gehäuse zuordnen,...[/quote]

... na immerhin.

Die Minolta 7000AF und 5000AF neigen altersbedingt zu Macken, so dass mit 50% Ausschuss beim Einkauf zu rechnen ist. Außerdem sollte die Kamera mit dem Batteriegriff für AA-Batterien statt dem für kleine AAA-Batterien ausgestattet sein, die von der 7000AF gerne schnell leergesaugt werden. Das ist aber die seltenere Variante. Die 9000AF hat oft ein angelaufenes Display, auch nicht so schön. Die drei Ur-Autofokuskameras sind also eigentlich Tipps für beinharte Minolta-Fans.

"Klassische Bedienung" a la "600si Classic" muss nicht unbedingt sein, das der 505si Super ist moderner aber mitterweile auch schon "klassisch" und nicht ohne Grund, weil auch nicht kompliziert. Die technischen Daten der Kameras liegen echt sehr eng beieinander, die 600si hat nur eine kürzere Blitzsynchronzeit und zusätzlich eine Dioptrienkorrektur und die Abblendtaste. Wenn also, wie Matthias sagt, beim Kauf eines schönen AF-Objektives eine funktionierende 505si Super hinten dranhängt, erübrigt sich die Suche nach einem weiteren Kameragehäuse. Somit haben wird das Kaufszenazio für diese Kamera eingegrenzt und können also auch den anderen Vorschlägen Raum geben.

Die Kleinbild-Spiegelreflexkamera, die mich zuletzt positiv überraschte, ist hingegen ganz weit weg davon, manuell einzustellen, aber unterstützt von im Sucher sichtbaren Blenden- und Verschlusszeitwert zusammen mit dem von der vom Belichtungsmesser vorgeschlagenen Belichtungszeit. Durch nachregeln von Blende oder Verschlusszeit nähern sich Zeit-Vorschlag und Belichtungszeit aneinander an, bis die Verschlusszeitenskala nur noch bei einem Wert leuchtet. Es handelt sich um eine Praktica BMS electronic, als eine von den empfohlenen Prakticas mit Pentacon Practicar-Objektiv, einfach auf entsprechendem Bajonett. Also ohne die Vorteile alleine einer XD5, und doch gelingen auch damit schöne Fotos.

P.S.: http://www.flickr.com/groups/prakticab/pool/with/5620316542/


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#11 von u. kulick , 15.04.2011 06:01

http://www.fotocommunity.de/forum/read.php...65&t=227765

Die Fotocommunity hat uns fienchen abgegriffen, oder wie? Nur da hat sie erläutert, was sie mit Revueflex SLR meint, Fabrikat: Chinon. Da hat sie ein Angebot für 40€ mit 2 Objektiven. Da gibt's sogar hier im Ort schon eine Porst mit 3 Objektiven für. Die Zenit EM wurde ihr schon erfolgreich ausgeredet.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#12 von matthiaspaul , 15.04.2011 13:33

ZITAT(u. kulick @ 2011-04-14, 21:19) ZITAT(matthiaspaul @ 2011-04-14, 12:05)
Die 7000 AF ist ein grundsolides, übersichtliches Gehäuse, das man heute fast umsonst bekommt [...][/quote]
Die Minolta 7000AF und 5000AF neigen altersbedingt zu Macken, so dass mit 50% Ausschuss beim Einkauf zu rechnen ist.
[/quote]
Die 5000AF ist von ihrer Bedienung her schlecht geeignet, wenn es um "ernsthaftes" Fotografieren geht. Aber was die Zuverlässigkeit angeht, sind mir keine größeren Schwachstellen bei der 7000AF und 5000AF bekannt - ganz im Gegensatz zur professionellen 9000AF. Welche Fehler meinst Du denn?
ZITATDie 9000AF hat oft ein angelaufenes Display, auch nicht so schön.[/quote]
Die Displaysegmente sind aber bei praktisch allen davon betroffenen Kameras komplett ablesbar, insofern ist das nichts, was die Praxistauglichkeit auch nur im Geringsten einschränkt. Viel schwerer wiegen bei der 9000AF die hinlänglich bekannten Altersprobleme wie eine sporadisch (oder komplett) aussetzende Blendenansteuerung oder ein unzuverlässig ablaufender Verschluß - davon dürfte (meiner Erfahrung nach) ein Großteil der Gehäuse betroffen sein, die bei eBay kursieren. Diese Fehler sind nämlich fatal, weil sie nicht immer auftreten und sie daher insbesondere von Laien beim Ankauf nicht sofort bemerkt werden (wenn man sich nicht exakt an die hier im Forum wiederholt beschriebene Testprozedur hält) - deshalb kann ich eine 9000AF nur denen empfehlen, die die Kameras selbst vor dem Kauf testen können und sich dabei an die Testanleitung halten - dann ist aber gerade die 9000AF eine Kamera, die ich vorbehaltlos für "ernsthafte" Fotografen empfehlen kann und die auch mit ihren über 25 Jährchen auf dem Buckel in puncto Systemerweiterbarkeit und Durchdachtheitsgrad im Detail so mancher heutigen SLR noch einiges vormachen kann und fotografisch z.T. Möglichkeiten eröffnet, die technisch mit keiner anderen A-Bajonett-Kamera realisierbar sind, und die ich deshalb keinesfalls mit der folgenden Aussage verknüpfen würde:
ZITATDie drei Ur-Autofokuskameras sind also eigentlich Tipps für beinharte Minolta-Fans.[/quote]
Auch ein Einsteiger kann die 9000AF problemlos bedienen, aber eigentlich ist die Kamera "Overkill" für Einsteiger, da diese die vielen Möglichkeiten, die ihnen die äußerlich eigentlich ziemlich unscheinbare Kamera bietet, vermutlich sehr lange gar nicht bemerken werden - genau darin liegt die besondere Qualität der 9000AF; die Kamera stellt sich dem Fotografen selbst auf Wegen abseits des Mainstreams nie in den Weg, wie es viele heutige Kameras machen, die von Leuten entwickelt wurden, die selbst nicht fotografieren.
ZITATAußerdem sollte die Kamera mit dem Batteriegriff für AA-Batterien statt dem für kleine AAA-Batterien ausgestattet sein, die von der 7000AF gerne schnell leergesaugt werden. Das ist aber die seltenere Variante.[/quote]
Das ist aber keine Variante der Kamera, sondern dort ist einfach nur das optionale Batteriefach BH-70L aus dem Zubehörprogramm montiert. Allerdings hast Du völlig Recht, das ist ein Mehrwert, auf den zu achten es sich lohnt, da das Batteriefach einzeln bestimmt 10 - 15 Euro kostet, zusammen mit einer Kamera aber ebenfalls für 10 Euro zu haben ist. ;-)
ZITAT"Klassische Bedienung" a la "600si Classic" muss nicht unbedingt sein, das der 505si Super ist moderner aber mitterweile auch schon "klassisch" und nicht ohne Grund, weil auch nicht kompliziert.[/quote]
Die 505si Super habe ich jetzt gerade nicht "präsent"; verfügt die Kamera über zwei unabhängige Einstellräder für Zeit und Blende oder über ein (umschaltbares) Kombirad? Ich finde, daß unabhängig wirkende Einstellelemente eine Mindestanforderung an eine Kamera sind, die man für bewußtes Fotografieren empfehlen kann.

ZITAT(u. kulick @ 2011-04-15, 5:01) Da hat sie ein Angebot für 40€ mit 2 Objektiven. Da gibt's sogar hier im Ort schon eine Porst mit 3 Objektiven für.[/quote]
Danke für den Hinweis, der eigentlich von "fienchen" selbst hätte kommen sollen...

Ich denke, es kommt nicht auf die Menge der Objektive an, sondern darauf, um welche Objektive es sich konkret handelt und damit, welchen Anwendungsfall sie abdecken und welche Qualität sie haben. Es gibt Angebote mit einem halben Dutzend Objektiven dabei, die trotzdem keine 10 Euro wert sind, weil die Objektive nichts taugen (bzw. man auf dem Gebrauchtmarkt besseres für gleiches Geld bekommt), und Angebote, bei denen 1000 Euro für ein einzelnes gebrauchtes Objektiv und ohne "Kameraanhang" schon ein Schnäppchen sind. Ohne konkrete Angaben kann man da leider gar keine Aussage zu treffen.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#13 von u. kulick , 15.04.2011 16:47

QUOTE (matthiaspaul @ 2011-04-15, 12:33) ... was die Zuverlässigkeit angeht, sind mir keine größeren Schwachstellen bei der 7000AF und 5000AF bekannt - ganz im Gegensatz zur professionellen 9000AF. Welche Fehler meinst Du denn?[/quote] Den Filmrücktransportknopf ist bei einigen 5000AF und 7000AF wirkungslos, und eine Kurbel wie bei der 9000AF gibt es auch nicht. Da hilft es nix, wenn sonst auch alles funktioniert. Aber auch da bin ich nicht ganz sicher, da hatte ich schon manchmal kaum erklärliche Unterbelichtungsergebnisse.
QUOTE QUOTE "Klassische Bedienung" a la "600si Classic" muss nicht unbedingt sein, das Konzept der 505si Super ist moderner aber mitterweile auch schon "klassisch" und nicht ohne Grund, weil auch nicht kompliziert.[/quote]
Die 505si Super habe ich jetzt gerade nicht "präsent"; verfügt die Kamera über zwei unabhängige Einstellräder für Zeit und Blende oder über ein (umschaltbares) Kombirad? Ich finde, daß unabhängig wirkende Einstellelemente eine Mindestanforderung an eine Kamera sind, die man für bewußtes Fotografieren empfehlen kann.[/quote]
Na, das sei denn ein Argument für die 600si, wenn sie denn zwei Einstellräder hat. Mit einem Einstellrad ist aber gerade bei Einsteigerkameras Standard und geht auch.

QUOTE Es gibt Angebote mit einem halben Dutzend Objektiven dabei, die trotzdem keine 10 Euro wert sind, weil die Objektive nichts taugen (bzw. man auf dem Gebrauchtmarkt besseres für gleiches Geld bekommt), und Angebote, bei denen 1000 Euro für ein einzelnes gebrauchtes Objektiv und ohne "Kameraanhang" schon ein Schnäppchen sind. Ohne konkrete Angaben kann man da leider gar keine Aussage zu treffen.[/quote]
Ich meine Angebote mit normalem Objektivportfolio, also Weitwinkel, Normalobjektiv und Tele (28,50,135 oder 35,55,135)

Bei manchen Revue-Objektiven wird ein Kult darum gemacht, die wären vom legendären Hersteller Tomioka. Darauf sollte man nichts geben, da wird einem nur Geld für diese Theorie abgeknöpft, manche Revue-Objektive sind immerhin trotzdem gut. Ebenso Porst oder Hanimex, aber längst nicht alle. Der ehrliche Händler bepreise sie also niedrig, er kann die vielen Billigobjektive ja auch nicht alle auf Herz und Nieren testen, sollte sie also lieber gleich Billigschnäppchenjägern entsprechend bepreist anbieten.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#14 von Giovanni , 15.04.2011 20:28

QUOTE (u. kulick @ 2011-04-15, 16:47) Na, das sei denn ein Argument für die 600si, wenn sie denn zwei Einstellräder hat.[/quote]
Da würden mir gegenüber der "505si Super" durchaus noch ein paar weitere Argumente einfallen. Schade eigentlich, dass du über die Bedienung der 600si urteilst, diese müsse "nicht unbedingt sein", ohne dass dir auch nur bekannt war, ob diese Kamera zwei Einstellräder hat. Allerdings kennst du ja die Dynax 7 und die 600si Classic ist sozusagen das direkte Vorgängermodell, was Konzept und Ausstattung angeht.

Diese Debatte über AF-Kameras ist aber wohl sowieso in diesem Thread an der falschen Stelle.

Interessant allerdings dein Hinweis zum Kult um manche Revue-Objektive. Das erklärt vielleicht auch, warum ich vor einiger Zeit für ein altes Revue 50er mit K-Bajonett überraschend viel bei eBay bekommen habe. Das Objektiv war in einem guten Zustand, aber optisch "nothing to write home about". Bei Offenblende wurde es sichtbar weich und kontrastarm. Und es war ziemlich streulichtempfindlich. Kein Vergleich z.B. zu einem guten Minolta oder Fujinon.


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RE: Revueflex SLR oder EM?

#15 von roseblood11 , 16.04.2011 00:55

"Fienchen" wurde wohl vom wohlgemeinten Wortschwall von euch technikverliebten Jungens längst hinweggeschwemmt...

Da es eh längst völlig OT ist: Was an der 505super so besonders toll sein soll, sehe ich nicht. Wenn es eine Kamera dieser Größenklasse sein soll, hat die Dynax 5 doch eigentlich nur Vorzüge (ich kenne beide, habe noch immer eine 5 und eine 505 (ohne super)), vor allem ist sie moderner, was ADI, SSM, ETC angeht. Wenn mir nochmal eine sehr günstige 600 classic begegnet, würde ich die ergänzen, nicht nur wegen der Bedienung, sondern vor allem wegen des besseren Suchers und des schnelleren Verschlusses. Letzteres wäre für mich auch ein Ausschlusskriterium bei der Dynax 60, die ich ansonsten recht gelungen finde.


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