RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#1 von sailor05 , 25.01.2011 13:21

Hallo, ich habe hier noch keinen Hinweis gefunden, wie man die Reste ausgelaufener Batterien von den Kontakten unserer Fotoschätzchen weg bekommt. Ich verwende dazu Wein-Branntweinessig (gibt es beim Discounter), den ich mit einem Pinsel auf die Kristalle an den Kontaktflächen auftrage. Man kann dann eine chemische Reaktion beobachten, nach deren Ende der ganze Belag weg ist. Dann nur noch, sofern möglich, mit Wasser nachspülen und trocknen. Mit dieser Methode habe ich schon so manches Batteriefach retten können. Gruß Hans


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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#2 von mick , 25.01.2011 18:59

Hallo Hans,

vielen Dank für den guten Tip. Ich denke, dass gerade so "genial einfache" Methoden sehr hilfreich sind.

Zum Abspülen der übrig gebliebenen Rückstände verwende ich gerne Kontakt WL.

Viele Grüße

Mick


 
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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#3 von stevemark , 25.01.2011 23:18

ZITAT(sailor05 @ 2011-01-25, 13:21) Hallo, ich habe hier noch keinen Hinweis gefunden, wie man die Reste ausgelaufener Batterien von den Kontakten unserer Fotoschätzchen weg bekommt. Ich verwende dazu Wein-Branntweinessig (gibt es beim Discounter), den ich mit einem Pinsel auf die Kristalle an den Kontaktflächen auftrage. Man kann dann eine chemische Reaktion beobachten, nach deren Ende der ganze Belag weg ist. Dann nur noch, sofern möglich, mit Wasser nachspülen und trocknen. Mit dieser Methode habe ich schon so manches Batteriefach retten können. Gruß Hans[/quote]

Ich weiss nicht, welche Art von Batterie-Reste Du so auflösen willst - falls es aber Reste von alten Hg-Knopfzellen sind, so erzeugst Du damit das hochgiftige Quecksilberacetat. Quecksilber (II)salze werden gut aufgenommen, verbleiben im Körper und führen u. a. zu Nierenschäden.

Auch Cadmium-Acetat (aus Ni-Cd-Akkus) ist außerordentlich giftig, verbleibt im Körper (Nierenschäden) und ist ein "Class-1 carzinogen"

So schön es ist, ein wenig "Hobbychemiker" zu spielen - ungefährlich ist es nicht, v. a. in Bezug auf Langzeitprobleme. Oder klarer augedrückt - Finger weg von solchen Experimenten, wenn man nicht ganz genau weiss, was man macht.

Gr

Steve


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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#4 von Schwupp , 25.01.2011 23:45

Hallo Sailor05.

Bitte nur auf Balkon machen und erst dann nach mindestens 'ner Woche wieder in die Wohnung holen. Ansonsten finde ich Deine Tip und Deinen Einstand in diesem Forum gelungen. Tips sind immer gerne gesehen. Dank auch an Steve.
Daumen hoch!!

Grüße,
Olier


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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#5 von mick , 26.01.2011 10:57

Ein wichtiger Hinweis, Steve.

Die Sache beginnt ja nun richtig interessant zu werden:
Ist es denn so, dass erst durch das Ablösen mit dem Essig giftige Substanzen entstehen?
Wie sieht es dann aus, wenn man mit anderen Hilfsmitteln - wie auch immer geartet - die Rückstände entfernt?
Und wie steht es um die Mengen? Wir reden hier ja von geradezu winzigen Spuren...

Wäre sehr interessant, das mal näher zu erörtern. Einerseits sind wir ja für pragmatische Tips für die technische Praxis dankbar. Wenn jedoch eine ernsthafte Gefahr ausgeht, ist es natürlich wichtig, die entsprechenden Warnhinweise zu geben oder gar gänzlich von einer Nachahmung abzuraten.

Viele Grüße

Mick


 
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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#6 von sailor05 , 26.01.2011 11:33

Hallo Steve, Dein Einwand ist sicher berechtigt. Ungefährlich ist der Umgang mit Chemikalien nicht und man sollte schon wissen, was man da tut. Mein Tip bezog sich aber auch handelsübliche Alkaline-Batterien, und hier funktioniert das auch gut. Unten habe ich die Antwort von Varta eingefügt, die auf eine Frage eines Mitglieds im Offroadforum zu diesem Thema gegeben wurde (einfach mal nach "Alkaline Batterie ausgelaufen Essig" googeln).

Sehr geehrter Herr xyz

bei der ausgelaufenen Flüssigkeit handelt es sich um Kalilauge (Kaliumhydroxid). Auf Metallen oder Kunststoffen kann diese Lauge
in der Regel mit Essigreiniger oder auch Zitronenwasser gereinigt werden.

Gruß Hans


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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#7 von stevemark , 26.01.2011 14:18

ZITAT(mick @ 2011-01-26, 10:57) ...
Ist es denn so, dass erst durch das Ablösen mit dem Essig giftige Substanzen entstehen?[/quote]
Ionen wie das Acetat-Ion haben eine "elektronenreiches" Ende (R-COO-Seite), das räumlich erst noch recht günstig gebaut ist - und damit dockt es quasi an den elektronenarmen, positiv geladenen Metallionen an. Der Prozess löst Metallionen aus relativ schwer löslichen Matrices heraus. Stark forciert wird das z. B. bei einer speziell auf diesen Einsatzzweck hin "gezüchteten" "multiplen Essigsäure", dem Ethylendiamin-Tetra-Acetat (EDTA). Diese Subtanz wird als Weichmacher in Waschmitteln und Seifen eingesetzt, um Ca-Ionen in Lösung zu halten und das Ausfällen von Calcium-Seifen zu verhindern. Gleichzeitig - und deshalb ist EDTA für die Umwelt kritisch - löst EDTA aus abgelagerten Sedimenten auch Schwermetall-Ionen heraus und bringt sie wieder in die Biosphäre zurück.

Ich habe diesen Prozess stark vereinfacht geschildert; er dürfte ab einen Anhaltspunkt geben, um was es geht.


ZITAT(mick @ 2011-01-26, 10:57) ...
Und wie steht es um die Mengen? Wir reden hier ja von geradezu winzigen Spuren...[/quote]
Beim Cadmium geht es um Mengen im unteren Mikrogramm-Bereich, die Nierenschäden verursachen (1ug = 1/1'000'000g). Mengen im Bereich von 50ug sind bei diesen spezifisch relativ schweren Metallsalzen von blossem Auge gerade noch sichtbar und mit etwas Übung auch noch abwägbar

(Ja, ich bin von der Ausbildung her Chemiker, mit Spezialisierung Spurenanalytik. Und wenn man weiter "hinunter" will, so geht's mit der einfachen Waage in der Regel nicht mehr)

ZITAT(mick @ 2011-01-26, 10:57) ...Wenn jedoch eine ernsthafte Gefahr ausgeht, ist es natürlich wichtig, die entsprechenden Warnhinweise zu geben oder gar gänzlich von einer Nachahmung abzuraten.

Viele Grüße

Mick[/quote]
Wenn man nicht genau weiss, um was es sich handelt, sind zumindest Gummihandschuhe angebracht; am besten arbeitet man über dem Spülbecken oder einem wegwerfbaren Plastikuntersatz - damit man alle Mikroresten auch sicher wieder aus der Wohnung rausbringt. Ich hab vor einiger Zeit vorichtig einen Ni-Cd-Akkuteil des MD-90 (Motor zu 9000) aufgemacht, mit schönen weissen Kristallen allenthalben aussen an den einzelnen Zellen...

Im Elektrolyt sind natürlich die jeweiligen Schwermetallionen gelöst, also Cadmium, Queckslber, Blei, oder was auch immer.


ZITAT(sailor05 @ 2011-01-26, 11:33) ...
Mein Tip bezog sich aber auch handelsübliche Alkaline-Batterien, und hier funktioniert das auch gut.[/quote]
Ohne weitere Präzisierung - die Du leider nicht angebracht hast - ist das nicht einfach so einsichtig. Gerade bei älteren Fotoapparaten war die Quecksilber-Zelle lange der Standard, und ebenso wurden Blitzgeräte und Motoren in der Regel mit Ni-Cd-Akkus betrieben.



ZITAT(sailor05 @ 2011-01-26, 11:33) Unten habe ich die Antwort von Varta eingefügt, die auf eine Frage eines Mitglieds im Offroadforum zu diesem Thema gegeben wurde
...[/quote]
Nun mal ehrlich - frage ich bei Camel an, wenn ich wissen will, welche Langzeitschäden durch Zigarettenrauchen zu befürchten sind?!?

Gruß

Steve


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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#8 von opelgt , 26.01.2011 14:37

Wenn ich bedenke wie oft man (oder gar die Kinder selbst) ausgelaufene Batterien in Kinderspielzeug vorfindet,
wird mir bei den Ausführungen von Steve sehr unwohl
Das man sich nach einem Kontakt mit ausgelaufenen Batterien die Hände wäscht habe ich bisher für ausreichend
erachtet. Die Gefahr mit dem einatmen und dem empfohlenen lüften der Wohnung war mir so nicht bewusst.


 
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RE: Mittel gegen ausgelaufene Batterien

#9 von stevemark , 26.01.2011 15:32

ZITAT(opelgt @ 2011-01-26, 14:37) Wenn ich bedenke wie oft man (oder gar die Kinder selbst) ausgelaufene Batterien in Kinderspielzeug vorfindet,
wird mir bei den Ausführungen von Steve sehr unwohl
Das man sich nach einem Kontakt mit ausgelaufenen Batterien die Hände wäscht habe ich bisher für ausreichend
erachtet. Die Gefahr mit dem einatmen und dem empfohlenen lüften der Wohnung war mir so nicht bewusst.[/quote]
Moment mal - man muss da deutlich differenzieren zwischen ...

1) den sehr schädlichen quecksilberhaltigen Knopfzellen und cadmiumhaltigen Akkumulatoren (im Foto/Blitzbereich zwischen 1960 und 1990 sehr verbreitet)
2) Blei-Akkus (nur bei uralten Blitzgeräten, ca. 1950-1970) mit mässiger Giftigkeit
2) Alkaline-Batterien, Li-Batterien, Li-MH-Akkus, Silberoxid-Batterien mit relativ geringem Gefahrenpotenzial - wenn man vom stark alkalischen Elektrolyten mal absieht, der zu Verätzungen z. B. der Augen führen kann

Gr Steve


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