ZITAT(Phillip @ 2010-11-17, 23:33) Zuerst erscheinen die Farben richtig, wenn Lightroom dann aber etwas gerechnet hat und das Raw anscheinend entwickelt hat erscheinen die Farben völlig anders als zuvor, übersättigt und irgendwie unnatürlich.
Das vor den Berechnungen angezeigte Bild liegt sehr nahe am JPG[/quote]
Das liegt daran, daß Anfangs in der Übersicht oder auch noch beim ersten Öffnen des Einzelbildes zuerst das eingebettete JPG gezeigt wird. Nachdem die Sanduhr (bei Einzelbildansicht) verschwunden ist, wird das Bild so angezeigt, wie es den Reglern auf der rechten Seite entspricht.
ZITATIch hätte gerne die Farben vor der weitergehenden Interpretation durch Lightroom, hat jemand eine Idee wie ich das bewerkstelligen könnte?
Ich habe nur Raws geschossen, also nicht Raw + Jpg.[/quote]
Auch wenn Du nur RAW fotografierst, hat RAW ein eingebettetes JPG (sonst könntest Du z.B. auf dem Kameramonitor nach der Aufnahme gar kein Bild anschauen).
Wenn Du rechts im Panel "Kamerakalibrierung" schaust, wird dort als Kameraprofil "Adobe Standard" angezeigt. Wenn Du dort mal ein anderes nimmst (z.B. ACR 2.4) wirst Du schon sehen, daß sich das Bild ändert.
Selbst wenn Du auch "wie Kamera" eingestellt hast, interpretiert LR das RAW doch nach den eigenen "Vorstellungen" (anfangs waren z.B. die RAWs der A700 immer mindestens eine halbe Blende zu hell).
Es gibt eigentlich 2 Möglichkeiten:
1) Du nimmst Dir ein Foto, drehst die Regler so lange hin, bis es dem gewünschten (JPG-)Eindruck entsprichst und speicherst dies als Entwicklungseinstellung. Beim nächsten Import kannst du dann diese Entwicklungseinstellung bereits auf die zu importierenden Fotos anwenden.
Leider ist das recht aufwendig, und die Entwicklungseinstellung trifft ja nicht immer für alle Fotos den richtigen Ton.
2) Besser ist es, das Problem schon etwas früher anzupacken und mit dem DNG Profile Generator von Adobe ein passendes Kameraprofil zu erstellen, hierzu brauchst Du allerdings z.B. eine Farbkarte von X-rite. Nach Erstellen des Kameraprofils (am bestens eins für Tageslicht und eins für Kunstlicht), liegt das passende Kameraprofil im ACR-Unterverzeichnis, und bei "Kamerakalibrierung" kann es anstelle des "Adobe Standard" Profils ausgesucht werden. Die Kalibrierung kann für mehrere Kameras gemacht werden (ich habe z.B. A700 und LX3), das passende PRofil wird beim Import automatisch anhand der EXIF-Daten erkannt und gezogen. Man kann, wenn man will, diese Kalibrierung sogar für jede ISO-Stufe getrennt machen (man muß dann in den Voreinstellungen nur berücksichtigen, daß nicht nur die Kamera anhand der EXIFs erkannt wird, sondern auch die ISO-Stufe).
Nachdem ich das für meine beiden Kameras durchexerziert hatte, habe ich nun bei beiden Kameras nach Import deutlich "bessere" (im Sinne von realistischer und besserer Ausgangspunkt für weitere Optimierungen) Bilder in der DB.
Du wirst aber trotzdem nicht umhinkommen, Dir jedes Bild einzeln anzukucken und vielleicht Optimierungen speziell nur für dieses eine zu machen (das liegt in der Natur der Sache).
Noch eine Anmerkung zu 2): Das Kameraprofil bewirkt natürlich nur, daß die importierten Bilder (einigermaßen) farbrichtig/farbecht sind. Wenn allerdings die Kamera z.B. recht zurückhaltende Farben, flachen Kontrast etc. hat und Du es lieber "bunter" und "knackiger" magst (und daher eventuell schon die JPG-Einstellungen an Deiner Kamera entsprechend eingestellt hast), dann wird Dir das Kameraprofil auch erst mal nicht weiterhelfen. Aber der Ausgangspunkt für eine gute Weiterbearbeitung ist deutlich besser. (Eventuell hälfe es in diesem Fall 1) und 2) miteinander zu kombinieren.)
"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)