Hallo
Bei Stiftung Warentest fasst man sich an den Kopf: War sie jetzt schon seit 2 Jahren auf strengem Kurs, die Bildqualität nur noch selten "GUT" zu bewerten, gab es das Urteil jetzt inflationär für mehr als 2/3 der getesteten Kompaktkameras. Der Test, ein aktueller kritischer Rückblick auf die "Vorkriegsmodelle" (=vor der Photokina) zeigt, dass die meisten Modelle um die 2,5 als Bildqualitätsnote erhalten, nur 5 haben in dieser Disziplin 2,2 oder besser. Hat Die Stiftung die harte Tour aufgegeben? liefern in Wirklichkeit nur 1/5 der Kameras gute Bilder? Immerhin nur ein Modell von Olympus fällt mit Bildqu.-Note 2.9 deutlich vom Durchschnitt ab. Den erreichen immerhin die Sony-Kameras im Testfeld. Und die sind nicht irgendwelcher Cyber-shot-Kinderkram, sondern Cyber-shot "Advanced", d.h. mit Exmor-Sensor. Bildqualitätsnoten von 2,6 und 2,5 für TX und HX, in den Einzelpunkten dieser Disziplin betrachtet sogar noch brauchbar, aber mit erschwerenden Abstrichen in anderen Testdisziplinen, bis hin zum test-schlechtesten Monitor bei der HX5V. Auch gute Vielseitigkeit und gute Videofunktionen reißen die Kameras nicht mehr raus. Das klingt jetzt etwas reißerisch formuliert, aber eine fortgeschrittene Sensortechnik gehört offenbar auch liebevoll implementiert in ein insgesamt wertiges Kameragehäuse, anderenfalls droht ein Verriss der Kameras und zieht damit auch das Ansehen der Sensortechnik in Mitleidenschaft.
Abgesehen davon könnte es auch sein, dass rauschvermindernde Technologie alleine nicht ausreicht, ein glückliches Händchen beim Entwickeln einer Exmor- oder einer anderen Sensor-Chipvariante bringt die Vorteile der jeweiligen Technologie erst zur Geltung.
Insgesamt ergibt der Test: "Vorkriegsmodelle" von Sony und Olympus (außer im Mittelfeld weich gelandetes unhandlich stylisches Olympus-Flaggschiff SP-600-UZ) abgeschlagen neben Einzelexemplaren anderer Marken mit Gesamturteil 2,7 oder schlechter. Darunter alle auf der Messe noch beworbenen Fujifilm- und Olympus "Stylish und Robust"-Modelle. Einziger Quantensprung nach oben: Die Bridgekamera L110 von Nikon scheint in ihrer immerhin deutlich überdurchschnittlichen test-besten Bildqualität und test-zweitbestem Blitz so deutlich besser zu sein als ihre Vorgänger, dass sie trotz sonstiger mäßiger Noten auf den zweiten Platz kam. Wer mit Mittelmaß zufrieden ist, bekommt mit der Nikon L21 ab 58 Euro die Kamera, die man getrost als Unfallzeugenkamera ins Auto legen und hoffentlich nie brauchen wird Und tatsächlich, als einzige ohne Bildstabilisator liefert die billige Nikon unverschämterweise auch noch die beste Blitzbildqualität.
Herzlichen Gruß, Uwe