ZITAT(Niko82 @ 2010-10-06, 8:08) Ich hab mir gleich noch einen S/W Film mitgenommen AGFA APX 100/21° kann ich den verwenden oder lieber gleich entsorgen? =)[/quote]
Warum das denn? Das ist doch ein schöner Film für Schwarzweißaufnahmen.
ZITATZITATDeshalb würde ich für den Funktionstest zunächst einen Film in "Program" belichten.[/quote]
Aber hinten auf meinem Data Back kann ich 3 Programme auswählen, ich ging jetzt einfach mal davon aus das Programm 1 das richtige für mich ist. Kann da auch was falsch eingestellt sein bzw. werden auch die werte vom Programm mit der kleinen (p) taste zurückgestellt?
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Aha, Batterien für die Datenrückwand hast Du also schon. :-)
Ich würde die Datenrückwand trotzdem erstmal außen vor lassen, bis Du Dich richtig mit der Kamera selbst auseinandergesetzt hast und die paar Grundregeln der Fotografie (in Bezug auf richtige Belichtungs- und Schärfeeinstellung) ein wenig verinnerlicht hast. Dann erschließen sich die Funktionen der Rückwand später viel einfacher und Du läufst nicht Gefahr, Dich dadurch verwirren zu lassen.
Wenn Du nämlich die Programmkurven der Rückwand nutzt, hast Du zwar einerseits die Möglichkeit, diese an Deine Bedürfnisse anzupassen (die Du im Moment wahrscheinlich noch gar nicht hast), aber die Bedienung erfolgt dann anders, als wenn Du die Funktionen der Kamera benutzt. Sobald nämlich eine der Belichtungsautomatiken "P1", "P2", "P3", "A", "S", "M", "L.T." der Program Back Super 70 aktiviert ist, übernimmt die Rückwand die Kontrolle, was sich z.B. darin äußert, daß die beiden Wippentasten für Zeit und Blende an der Kamera selbst solange außer Funktion sind (jedenfalls ist es so bei der praktisch identischen Program Back Super 90 an der Minolta 9000AF, die ich kenne). Sieh also erstmal zu, daß der Balken neben "EXPOSURE" an der Rückwand verschwindet, dann kannst Du die in der Kamera selbst eingebauten Belichtungsautomatiken "P", "A", "S" und "M" über die MODE-Taste an der Kamera aktivieren und auch die Wippentasten haben dann ihre normale Funktion.
Wenn Du die Originalrückwand der Kamera hast, würde ich sogar vorschlagen, erstmal diese statt der Program Back Super 70 zu montieren, damit keine Fehlbedienung vorkommen kann.
ZITATVerschlusszeit ist 1/100s und die Blende 4.. Nur hab ich das Problem das die "4" ständig blinckt egal in welches Lichtverhältniss ich gerade schwenk.[/quote]
Das bedeutet, daß die Kamera zu wenig Licht hat und - damit mehr Licht durch das Objektiv kommt - gerne eine Blende wählen würde, die größer ist als Blende 4 (also kleinere Blendenzahlen wie z.B. 2,8, siehe Blendenreihe), aber nicht kann, weil das 4/35-70mm Objektiv als maximale Blende nur Blende 4 bietet. Das führt dann zu Unterbelichtung, solange Du nicht zum Ausgleich stattdessen durch eine längere Verschlußzeit dafür sorgst, daß mehr Licht auf den Film kommt.
ZITATZudem hab ich noch das Problem im Programm Modus. Die verschlusszeit wird mit 1/6s angezeigt , ist das nicht viel zu langsam für einen Freihandschuss?[/quote]
Definitiv. Als grobe Faustregel kann man im Kleinbildformat für statische Motive sagen, daß die Belichtungszeit nicht länger als der Reziprokwert der Brennweite werden sollte, also 1/35s bei 35mm Brennweite, 1/50s bei 50mm Brennweite und 1/70s bei 70mm Brennweite, aber das hängt auch von der Kamerahaltung und Übung des Fotografen ab, welche Zeiten er noch halten kann. Wenn Du die Verschlußzeit selbst einstellst (im manuellen Modus "M" oder in Blendenautomatik aka Zeitvorwahl aka shutter priority "S", würde das also auf Werte wie 1/45s, 1/60s und 1/90s gemäß der Zeitenreihe hinauslaufen. Wenn Du in Programmautomatik arbeitest, versucht die Kamera oberhalb der Freihandgrenze zu bleiben (auch in Zwischenstufen, die für die Anzeige auf den nächsten Wert auf der halbstufigen Skala gerundet werden), solange die Blende entsprechend weit geöffnet werden kann.
Wählt man eine kürzere Belichtungszeit, muß man (bei gleichbleibender Filmempfindlichkeit), damit für eine gleiche Belichtung immer noch die gleiche Lichtmenge auf den Film fällt, eine größere Blende (kleinere Blendenzahlen) wählen, und umgekehrt. Das kann man sich fast wie bei einer Waage vorstellen.
Der Ausweg aus einer solchen Situation, wo die Verschlußzeit zu lang wird und die Blende schon komplett offen ist, besteht darin, die Szenerie besser zu beleuchten (Blitzlicht, Lampe), einen Film höherer Empfindlichkeit oder ein Objektiv mit einer höheren Lichtstärke als 1:4 zu verwenden (z.B. ein Minolta AF 1,4/50mm, das eine Lichtstärke von 1:1,4 aufweist). Das hat natürlich einen Einfluß auf die Bildwirkung.
Wählt man längere Verschlußzeiten, steigt die Gefahr für Verwackelungen, das kann aber auch gerade gewünschte Wischeffekte hervorrufen. Mit kürzeren Belichtungszeiten kann man hingegen auch zunehmend schnellere Bewegungen visuell "einfrieren".
Blendet man ab, wählt also kleine Blenden (mit größeren Blendenzahlen), steigt die Schärfentiefe, und man bekommt auch räumliche Objekte und Motive scharf, die nicht in der gleichen Entfernung von der Kamera liegen (d.h. der Entfernung, auf die man scharfgestellt hat). Mit größeren Blenden (also kleineren Blendenzahlen) sinkt die Schärfentiefe, was oft gewünscht ist, um ein scharfes Hauptmotiv vor einem unscharfen Hintergrund zu isolieren.
Höherempfindliche Filme z.B. haben gröberes Korn (das kann gut aussehen, muß es aber nicht) - das Äquivalent dazu in der digitalen Fotografie wäre höheres Rauschen, wenn man die Empfindlichkeit aufdreht.
Und mit Blitzlicht entsteht oft eine völlig andere Beleuchtungssituation, die die Bildaussage kaputt machen kann, die man aber auch gezielt einsetzen kann. Für Blitzlicht gelten aber ein paar spezielle Regeln, weshalb man die Belichtung von Dauerlichtaufnahmen und Blitzlichtaufnahmen oft getrennt betrachtet. Aber oft liegt der Reiz auch gerade darin, beides bewußt miteinander zu kombinieren, um einerseits eine richtige Belichtung des Hauptmotivs zu erzielen, andererseits aber die ggfs. vorhandene Lichtstimmung ohne Blitzlicht nicht kaputt zu machen.
Mit unterschiedlichen Objektiven kommen andere optische Rechnungen und damit noch andere subtile Veränderungen des Bildes durch jeweils objektivspezifische Abbildungseigenschaften, optische Fehler und Bokeh ins Spiel, die hier erstmal zu weit führen würden. Aber auf ein Beispiel möchte ich noch hinweisen: Angenommen, es ist zu dunkel für eine richtig belichtete Aufnahme und Du kannst an der Blende, Empfindlichkeit und Beleuchtung nichts ändern und Deine Zeit würde z.B. mit 1/40s zu lang für eine Aufnahme mit 70mm Brennweite werden, dann kannst Du natürlich die Brennweite in Richtung kürzerer Brennweite ändern, denn mit 35mm Brennweite kannst Du die 1/40s in der Regel noch gut halten. Die Verkürzung der Brennweite führt (bei Gleichbehaltung der anderen Parameter) zu einem größeren Bildwinkel (und damit wieder zu einem ganz anderen Motiv) und zu einer größeren Schärfentiefe. Das hängt also alles miteinander zusammen.
Egal, an welchem Wert man in Richtung Optimum "dreht", man "erkauft" sich das durch "Verschlechterung" anderer Werte. Die Herausforderung und Kunst besteht gerade darin, einen Schnittpunkt der verschiedenen gegensätzlichen Forderungen zu finden, der dem Motiv und der gewünschten Bildaussage am besten gerecht wird.
ZITATZITATEine gedruckte Originalanleitung in deutscher Sprache kannst Du zum Selbstkostenpreis über das Forum anfordern, dies nur als Hinweis.[/quote]
Auf dieses Angebot würde ich sehr gerne zurückgreifen Wo genau bestellt man dass bei euch?
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Siehe: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?act=an...f=190&id=11
Dort gibt es übrigens auch die Anleitung zur Minolta Program Back Super 70 und zum Minolta AF Zoom 4/35-70mm.
Viele Grüße,
Matthias